TraumGarten
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TraumGarten

Tiefenpsychologische Betrachtungen zu Garten, Sinn und dem Unbewussten.

  1. 120 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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TraumGarten

Tiefenpsychologische Betrachtungen zu Garten, Sinn und dem Unbewussten.

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Über dieses Buch

Eine der wesentlichsten Fragen des Menschen ist die nach dem Sinn. Sie entspringt einer Kernzelle in unserer Psyche, die nach Entfalten in unsere Ganzheit – bewusst und unbewusst – drängt. C. G. Jung setzte diese dem Samenkorn einer Pflanze gleich, und erforschte sie als einen Prozess in der Tiefe des Unbewussten. Als Mensch sind wir allerdings gefragt, uns über das Wachsen in unsere Selbstverwirklichung bewusst zu werden. Teresa von Avila sprach schon über das Anlegen eines inneren Gartens, dem wir uns in diesen Betrachtungen und Gedanken besonders widmen werden. Das Wachsen der Pflanzen, das sich gleichsam nach oben und unten gestaltet und die Gesetzmäßigkeiten eines Kulturgartens sind uns sinnbildliches Geschehen in unsere innere Schönheit, die Humanität. Der Traum ist uns darin individueller Kompass und sinnbezogener Begleiter.

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Information

Jahr
2019
ISBN
9783706559911

Traumteil

Die Sinnfrage in der Tiefenpsychologie – Gedanken zum Weg

Der Film „Der magische Garten“ zu Gustav Klimts Malereien – gezeigt in einer Ausstellung im Wiener Museum für Angewandte Kunst im Jahr 2018 – inspirierte mich gemeinsam mit einem Traum mit Hildegard von Bingen, den Garten als Sinnbild für unsere innere Arbeit mit Träumen zu wählen. Das Gespräch und die Freundschaft mit Andrea Heistinger und ihr wunderbarer Begriff einer wurzelkundigen Gärtnerin bestärkte unsere Idee, die Welt der Träume und die der Pflanzen miteinander zu verbinden. Unsere menschlichen Wurzeln sind nicht nur wie die der Pflanze unsichtbar, sie folgen ähnlichen Gesetzen wie dem aktiven Tun und Geschehenlassen. Sie gehorchen einer inneren Zeit, in der Wandlungen geschehen, die nicht beschleunigt werden können. Gefühle reifen langsamer, als unsere Erkenntnis, die schon in uns da ist. Die visionäre Kunst, die Religion, die Natur und unsere Träume sprechen darüber, wie auch eine Zeile aus Rilkes wunderbarem Gedicht „Geduld“: …dass wir auch das Ungelöste und die Fragen lieben dürfen, bis uns eines Tages die Antworten aus der Tiefe zureifen …
Wir konnten im Museum mittels einer Virtual Reality-Brille in den „Klimt-Garten“, in seine magischen Blumenszenen, die uns vor allem in Spiralen bunt und golden umspielten, für fünf Minuten eintreten und fühlten uns selbst wie ein lebendiger Teil dieses zauberischen Gartens. Gerade dieses Erlebnis bewegte mich neu zu der Frage, was begeistert mich in der Arbeit mit Träumen? Ist es vor allem der sinnbezogene Blickwinkel der analytischen Psychologie? Oder dass Unsichtbares in ihnen sichtbar wird? Ein Teil dieser Begeisterung ist Gabe und unerklärlich, ebenso wie das unerschöpfliche Interesse am Geheimnis Mensch und seinem Entfalten, über das Kunst, Religion und besonders die Dichtung ebenso wie die Natur sprechen. Unsere Träume dürfen wir in diese großen künstlerischen Visionen des Mensch-Werdens einordnen, ebenso wie auch die Märchen. Denn Märchen erzählen uns in menschheitsumspannenden Bildern über ein Reifen in die Liebe, das sich häufig in einer Hochzeit am Ende erfüllt. Oder darin, wie im Zauberer von Oz die Heldin innerlich gereift wieder nach Hause zurückkehren kann. Märchen zeigen uns vor allem ein Umgehen mit dem Bösen und den Schwächen, verstanden als das noch zu entwickelnde Gute. Wir dürfen unsere Träume orientierend in diese archetypischen Entwicklungsphasen einordnen. Träume zeigen uns das individuelle Zugehen auf die Dinge und den eigenen Zeitplan unseres Entfaltens. Wenn wir, wie in einem Garten, unsere innere Schönheit anstreben, so haben wir einerseits unser Samenkorn Humanität – in dem wir als Mensch selbst das Werk sind – in den Mittelpunkt zu stellen.
Wir sind zu diesem Weg begabt und auch berufen, deshalb nenne ich den Weg selbst unsere Begabung. In den Träumen erscheint der Weg als ein göttliches Kind – ein ewig Werdendes in uns –, das wir zu erkennen, zu begleiten und vor Bedrohung zu bewahren haben. Dieses besondere Kind ermöglicht uns eine neue Geburt, die alle unsere persönlichen Verletzungen zu mildern, zu überwachsen und auch zu heilen vermag. In diesem neuen Aufbruch zu uns selbst dürfen wir immer wieder scheitern und sind auch darin getröstet und geliebt. Unser Beitrag ist, aus Rückschritten als Lernende und Verwandelte aufzustehen! Jung erforschte diese uns immanente Begabung als einen Prozess in unserem Unbewussten, der, wird er uns bewusst, unsere eigentliche Entwicklung und Wandlung bewirkt. In einem Traum ist dieser Prozess beschrieben als ein bewusstes Fließen mit dem sich in uns ereignenden immateriellen Wandel. Andererseits tragen wir Samenkörner unserer Talente und Gaben in uns, die auf unseren fruchtbaren Boden fallend sich vermehren wollen. Wir erkennen sie an dem, was uns begeistert oder freut! Wir wählen jetzt bewusst, gleich einem Garten, einen begrenzten Ort, der dazu bestimmt ist, unsere Begabung und Gaben zu schützen und zu fördern. An diesem Ort dürfen unsere Wunden heilen und Wildes darf sich zähmen. Hier wird auf Schuldzuweisungen gegen uns selbst und andere verzichtet, denn wir sind davon Befreite, wenn wir den Weg gehen und uns entfalten. Dieser Weg ist allerdings nicht ganz einfach, er geht vor und zurück wie im Labyrinth und wir kommen mit jedem neuen Aufbruch der Mitte näher. Jung hat diesen Ort im „Roten Buch“ als ein inneres Kloster beschrieben. In unserem persönlichen Prozess sind wir durch unsere eigenen inneren Bilder und die Träume begleitet. Er wird von einer Kernzelle gesteuert und angeordnet, dem Selbst, das Jung dem Samenkorn eines Baumes gleichsetzt. Die Träume orientieren uns individuell auf dem Weg und zeigen uns auf, wie wir mit den ungeordneten Seiten wie Angst und Wut oder Zweifel umgehen und wie wir sie verwandeln können. Denn nicht nur wir sehnen uns nach Vertrauen, auch das Angstvolle und Schwache in uns will sich wandeln und entwickeln.

Wir tragen einen geistigen Weg per se in uns

Jung erkennt aus der Analyse von 80.000 Träumen und seinem persönlichen Prozess, den er eindrücklich im Roten Buch schildert, dass wir einen geistigen Trieb per se in uns tragen und die psychische Energie wertfrei in archetypischen Bahnen fließt. Diese haben sich in der Menschheitsgeschichte unter anderem aus Auseinandersetzungen mit Krieg und Frieden, Zweifel und Angst, Liebe und Hass in uns geformt. In diese allgemein menschlichen Bahnungen – die Archetypen – fließt unsere individuelle Energie. Zu diesen Urbildern und Urgeschehen gehören unter anderem Vater und Mutter, König und Königin, der Held und die Schatten, das hilfreiche Tier sowie die Verwandlung von Krieg in Frieden.

Der Garten als ein Ort des Träumenden

Das Urbild des göttlichen Kindes, Sinnbild ewigen Wachsens bestimmt uns als Mensch auch träumend. Träume zeigen uns in einem dem Eigenen dienenden Zeitplan ein Entfalten in unsere Ganzheit. Es geschieht in einer Beziehung zwischen unserem Ich und mit unserem Unbewussten. Dieser Entfaltungs- und Wandlungsprozess ist, wie gesagt, in große, menschheitsumspannende Zusammenhänge eingebettet, die uns die Natur, die Kunst und die Religion vorzeichnen. Träume zeigen uns in Bildern und oftmals scheinbar verwirrendem oder märchenähnlichem Geschehen, wohin unser persönlicher Weg gehen kann und will. Sie sind ein Kompass unserer möglichen Entwicklungen und wir haben sie zu entschlüsseln. Wenn wir wie in einem Garten unsere Schönheit als Mensch zum Erblühen bringen wollen, so ist einerseits wesentlich unsere persönliche Gabe, die in uns schon angelegt ist, zu erkennen, zu schützen und zu fördern. Dabei sind die ungezügelten Triebe wie Angst und Rache zu begrenzen und letztlich in das Schöne, die Versöhnung und den Frieden zu wandeln. In dem umhegten Ort eines Gartens können wir unsere Talente gleich dem Samen einer Blume schützen und in ihrem Entfalten nähren und bewässern. Gleichsam zentrieren wir uns darin auch auf unsere ganzheitliche Wandlung in unsere Humanität. Das Verwirklichen unserer Gabe schenkt uns Freude und Kraft für den Weg. Auf ihm wird allzu Wildes zunächst ausgegrenzt werden, um zu seiner Zeit entsprechend integriert werden zu können, beispielsweise Wut und Hass in einen heiligen Zorn, der zur rechten Zeit am stimmigen Ort gelebt werden kann. Im Pflanzenbereich werden Same und Erdreich miteinander beachtet, wie wir es bei dem französischen Landschaftsarchitekten und Philosophen Gilles Clément nachlesen dürfen. In unserem inneren Garten sind wir durch unsere Bilder und die Träume darin begleitet. Sie zeigen uns auf, wie wir mit unseren ungezähmten Schattenseiten umgehen können. Unser Bereitsein, uns zu verwandeln, lockert die Erde. Der Alltag, unser Zusammenleben mit anderen Menschen und die Welt ist diese Erde, in der unser Übungsweg der Wandlung sich verwirklichen will und kann.

Der Mensch selbst als ein schöpferisches Werk

Durch seine lebenslange Forschung erkennt Jung, dass der Mensch selbst ein schöpferisches Werk ist. Dieses unserer Psyche innewohnende Prinzip will, dass alles, was uns unbewusst ist, bewusst wird und dass sich damit ein Reifungs- und Entwicklungsprozess vollzieht. Das Werden von Persönlichkeit sieht Jung in der Konfliktfähigkeit, in der Freiheit, in Bestimmtheit und einer inneren Festigkeit. Als Frau sehe ich auch die Bewusstwerdung der in unseren Tiefen geborgenen Liebesfähigkeit als ein wesentliches Ziel dieses Prozesses an. Unbewusste Seelenanteile sehnen sich danach, erkannt zu werden. Und umgekehrt sehnen wir uns nach diesen Möglichkeiten, von denen wir getrennt sind. Beide, unbewusste und bewusste Anteile, bleiben sonst ohne Bezug zueinander, einsam und sehnsuchtsvoll aufeinander ausgerichtet. Letztlich ist wohl all unsere Sehnsucht, auch die nach Liebe, eine Sehnsucht nach den Anteilen, von denen wir getrennt sind und die auch unser Selbstvertrauen mitbestimmen. Unbestritten ist die Tatsache, dass alles, was unbewusst ist, in andere Menschen, in die Welt und in die Natur hinaus verlagert, also projiziert wird. Daher geht es um die Rücknahme unserer Möglichkeiten in unsere eigene Mitte und das Erkennen unserer Schattenseiten. Dieser Prozess ist wie ein Gespräch zwischen zwei Freunden zu sehen, die einander für ihre Entwicklung brauchen und aufeinander angewiesen sind. Mal ist das Unbewusste der entwerfende Führer, mal der ausgleichende, ergänzende Partner, der ohne das Bewusstsein nicht lebendig werden würde. Bewusstes und Unbewusstes erfahren und reifen aneinander. Wenn wir zum Samenkorn zurückkehren, so ist es das einfache und klare Bild vom Baum, der in Jahresringen wächst. Diesem gleich gestaltet sich unser menschliches Reifen spiralförmig, in Träumen auch dargestellt als eine Wendeltreppe, die entweder hinauf oder aber auch in die Tiefe führt.

Was ist das Unbewusste?

Das Aufsehen erregende Buch „Die Traumdeutung“ von Sigmund Freund um das Jahr 1900 brachte einen klaren Aufbruch in den Geisteswissenschaften. Damit war eine neue Denkmöglichkeit geboren. Wir mussten erkennen, dass die Entfaltung des Menschen längst nicht abgeschlossen ist, sondern ein großer Anteil unserer Psyche unbewusst ist, der bewusst, verwandelt oder geschöpft werden will. Freud sprach anteilsmäßig von einem Siebtel Bewusstsein und sechs Siebteln Unbewusstem, das unsere alltäglichen Befindlichkeiten und Reaktionen wesentlich mitbestimmt. Er konzentrierte sich als Pionier im Wesentlichen auf die persönliche Geschichte eines Menschen, die Verdrängungen, Unterdrückungen und Verletzungen in der Kindheit. Er versuchte sie in einer langen kathartischen Methode aufzulösen und widmete sich vorwiegend der Frage, warum ein Mensch so reagiert, wie er reagiert. Dabei stellte Freud vor allem den Destruktionstrieb und den Lusttrieb in den Mittelpunkt und erklärte das Schöpferische des Menschen hauptsächlich aus der Sublimation dieser beiden Triebe.
Das Verhältnis von Bewusstem und Unbewusstem vergleicht Jung mit einem Eisberg, dessen aus dem Meer ragende Spitze unserem Bewusstsein entspricht, während der bedeutendere Anteil unter dem Meer liegt, uns unbewusst ist. Das Unbewusste enthält alle Möglichkeiten unseres Menschseins und Menschwerdens. Beschreiten wir diesen Weg des Selbsterkennens, erfahren wir Sinn in unserem Leben und gehen unseren Weg auch für andere und für die Welt.
Im Unbewussten lagern sich die persönlichen Erfahrungen ab, die ob ihrer Unverträglichkeit mit Werten der Familie und Kultur verdrängt werden mussten. Jung setzt diesen Teil auch dem Schatten gleich, den ein Mensch zu durchschreiten hat. Auf diesem Weg in die Tiefe begegnen wir auch unserem weiblichen Anteil als Mann, der „Anima“, als Frau unserer männlichen Seite, dem „Animus“. Die weitere Erkenntnis führt uns zu den weltumspannenden Urbildern, deren Kern das Selbst ist. Es strebt nach Bewusstwerdung und Entfaltung in unsere Ganzheit gleich einem Samenkorn. In dieser Arbeit an uns selbst erreichen wir eine Mitte, in der bewusste und unbewusste Wirklichkeit einbezogen sind. Diese Mitte tritt in den Träumen als ein göttliches Kind auf, auch als Kreis oder Quadrat, und bildet so die Geburt eines neuen Wachsens.
C.G. Jung billigt dem Schöpferischen im Menschen eine ursprüngliche und aus sich selbst heraus wirkende Kraft zu. Er kam aus einem philosophischen, geisteswissenschaftlichen Hintergrund. Zunächst war er Schüler von Freud und konnte auf diesen Erkenntnissen aufbauen. Die Beziehung der beiden genialen Männer scheiterte an einer – für Jung überbetonten – Bewertung von Sexualität.
Jung war beseelt von der Sinnfrage eines menschlichen Lebens und einer möglichen Vereinigung der widerstrebenden Gegensätze von Schatten und Licht im Menschen. Er erforschte aus zahlreichen Träumen eine tiefere Seelenschicht, die hinter den persönlichen Erfahrungen eines Lebens liegt, und einen Prozess im Unbewussten, der die eigentliche Entwicklung und Wandlung im Menschen bewirkt. Er nannte ihn Individuationsprozess und diese tiefere Ebene das kollektive Unbewusste. Kollektiv deshalb, weil er die großen Themen des Lebens, Liebe und Schmerz, Angst und Vertrauen, in Urbildern und Geschehen bei allen Völkern wiederfand.
Diesen die Gegensätze verbindenden Weg setzt er dem Wachsen eines Baumes gleich, der aus einem Samenkorn zu dem ihm bestimmten Baum wird. Ein solches Samenkorn tragen wir auch als Mensch in uns gleich einer lebendigen Zelle, die darauf drängt, sich zu entfalten. Wir spüren dessen Kraft als Unruhe des Herzens, als Druck oder auch als Sehnsucht zu reisen. Eigentlich als Sehnsucht nach einer Reise nach innen, die damit beginnt, dass wir zu einem neuen, uns unbewussten Lebensraum aufbrechen, aus dessen Erfahrungen sich wie von selbst eine Tür in einen nächsten Raum öffnet. Wir sehnen uns nach diesem Lebendigsein, das uns Sinn und Selbstvertrauen schenkt.
Jungs Forschungsinteresse galt einem heilenden Prozess des Überwachsens der persönlichen Leidensgeschichte eines menschlichen Lebens. Unsere Beziehung zu diesem uns entwickelnden und wandelnden Prozess bewirkt, dass die Wunden unseres persönlichen Lebens sich mit den uns innewohnenden Wundern verbinden. Jung definierte den Traum weiter als Freud. Er sah ihn als symbolische Ausdrucksform der spontanen Selbstdarstellung des Unbewussten in einer aktuellen Situation. Während sich Freud vor allem mit der persönlichen Geschichte und ihrer Auflösung befasste und seine entscheidende Frage stellte, warum jemand so handelt, konzentrierte sich Jung auf di...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Inhalt
  4. Prolog
  5. Betrachtungen zum Garten
  6. Gedanken zum inneren Garten
  7. Innerer und äußerer Garten
  8. Traumteil
  9. Meine Träume – Verwandlung im Erkennen
  10. Räume, die wir durchschreiten
  11. Epilog
  12. Literatur zum Weiterlesen
  13. Die Autorin
  14. Impressum