USAmerika, lost country, big fake, III. world country
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USAmerika, lost country, big fake, III. world country

Was Sie schon immer an den USA zweifeln liess, Sie aber nicht wagten zu denken

Anna- Renate Uhl, Monika Paul, Monika Paul

  1. 284 Seiten
  2. German
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USAmerika, lost country, big fake, III. world country

Was Sie schon immer an den USA zweifeln liess, Sie aber nicht wagten zu denken

Anna- Renate Uhl, Monika Paul, Monika Paul

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Über dieses Buch

Fakten, Zahlen und Daten, die manchen von uns wohl vom Hocker werfen, (es sei hier pars pro toto nur auf jene aus den Präsidentschaftswahlen 2012 hingewiesen), viel Beobachtetes, Erlebtes und Erfahrenes, das dem Leser gänzlich befremdlich erscheinen mag, manche schaurig - nette Geschichte, die irreal erscheint, war man nicht selbst Zeuge derselben, all diese Berichte aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten vermitteln dem Leser ein gänzlich anderes Bild von den USA als erwartet, ein Land, das wir vermutlich alle wähnten, die I. Welt zu sein. Und insbesondere unsere politischen Entscheidungsträger, wie auch unsere Wirtschaftsunternehmen sollten wissen, was auf der anderen Seite des 'großen Teiches' gesellschaftliche, ökonomische, infrastrukturelle und politische Realität ist. Aber auch jene unter uns, die für ein Jobangebot, ein Studium oder als Auswanderer vorhaben, in die USA zu wechseln, denn sie alle würden nach dem Lesen dieses Buches vermutlich andere Entscheidungen treffen als ohnedem. Und für den lediglich allgemein interessierten Leser, der Freude daran hat, Wissenserwerb auf eine amüsante Weise zu erlangen, ist das Buch ein Schmankerl. Entstanden ist es in nunmehr drei Jahren des Lebens in Miami Beach, mit einbezogen sind Erlebnisse aus nahe zurück liegenden Zeiten des Lebens in New Jersey, New York und im Großraum San Diego. Und weil die Autorin In den vergangenen dreißig Jahren in vielen verschiedenen Auslanden in Europa und im Magreb, in Asien und in Afrika, in Australien und Neuseeland, in der Karibik und sonst noch wo gelebt hat, zwischendurch immer wieder Station in Hamburg machend, hat sich daraus eine gute Vergleichsmöglichkeit bezüglich des Themas ergeben, das die Autorin sich gestellt hat. Aber auch das Wissen und Erarbeitete aus vielen Jahren der Tätigkeit als Familien- Coach in vielen dieser Länder, in zwei Büchern mit Titel "AuPair- Stories" niedergeschrieben, spielen bezüglich des Themas eine Rolle, denn: Kulturelle und gesellschaftliche, das heißt sozialgemeinschaftliche, aber auch bildungs- und schichtspezifische Unterschiede in der Kinderaufzucht sind darin enthalten, und das nun vorgelegte Buch setzt alles vorherige Nachdenken über die Zusammenhänge zwischen politisch initiierten Gesellschaftsaufbau und individuellen Fähigkeiten des Einzelnen, gelebte Sozialgemeinschafts-Denkmuster und Aufwachsen des Nachwuchses, ökonomischen Erfolg einer Sozialgemeinschaft und daraus resultierenden Gegebenheiten konsequent fort.

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Information

I. KAPITEL

MIAMI BEACH, WELCOME TO THE III. WORLD

Die Schönheit des Ortes, seiner Lage und Bebauung, so wie seiner klimatischen Gegebenheiten

Ich liebe es, in South Beach zu wohnen: Hier erreiche ich alles zu Fuß oder mit dem lokalen Kleinbus, der lediglich 25 Cent kostet, die Verpflegung ist einfach, weil es viele Supermärkte und Restaurants gibt, die fertige Gerichte zu niedrigen Preisen anbieten, Südfrüchte sind reif und ihre Preise niedrig, so auch Huhn und Fischpreise, auf den Straßen fühle ich mich nie unsicher, weil es zu allen Zeiten nicht nur viele Menschen, sondern auch genügend Touristen gibt.
Die Kokospalme ist die hervor stechende Baumart, daneben gibt es einen attraktiven großwachsenden immergrünen Laubbaum mit großen runden Blättern und essbaren Früchten (die Einheimischen nennen ihn Seagrape), der viel Schatten spendet.
Aber: Im Vergleich zu anderen Orten der Welt mit vergleichbarem Klima, Asien und Afrika zum Beispiel, blüht hier viel zu wenig und viel zu wenig üppig.
Der Himmel ist überwiegend blau, und ist er es einmal nicht, dann ist es zumindest etwa neun Monate im Jahr dennoch heiß oder sehr schön warm, das Atlantik-Wasser hat beste Badetemperaturen, Sonnenaufgängen und Mondaufgänge sind spektakulär und die Sonnenuntergänge über Miami, genossen am South Point und auf die Silhouette der Stadt schauend, tauchen den Himmel in ein rosa- lila Farbenmeer.
In South Beach liegt der Art Deco- Distrikt. Alle Hotels am Ocean Drive, aber auch viele Häuser drum herum, so wie das Gerichtsgebäude sind im Art Deco- Baustil und gut erhalten, und das Postamt mit seiner riesigen runden Eingangshalle, mit rund 2500 Messing-Postfachklappen ausgestattet und mit Deckenfresken geschmückt ist überaus sehenswert, so auch die Versace Villa auf dem Ocean Drive und das von mir zum besten je Gesehenen gewählten Holocaust Denkmal am Ende South Beaches liegend, das alles ist etwas täglich Schönes für's Auge.
Der Espanola Way ist meines Erachtens die schönste Straße in Miami Beach, gesäumt von blühenden Bäumen und Bougainvilleas und ausgestattet mit vielen Lichterketten, quer über die Straße gespannt oder in die Bäume und Büsche gehängt. Touristen kommen wegen des spanisch- maurischen Baustil in Terracotta- Farben, der mit vielen Verzierungen versehen ist, kleine Balkonen und bunte Markisen sieht man überall, und Restaurants, Eisdielen und Boutiquen reihen sich aneinander. Allabendlich und am Wochenende ist die Straße für Fahrzeuge gesperrt und den lustwandelnden Touristen überlassen.
Mein Apartment befindet sich im Anschluss an das letzte Restaurant, so bin ich aus dem gröbsten Lärm und Gewusel raus (naja, jedenfalls dachte ich das bei meinem Einzug), obwohl ich diese Schönheit täglich mehrfach durchwandere.
Ich habe nur wenige Minuten bis zum Strand zu laufen. Der ist länger als auf Eiderstedt, ich könnte stundenlang in eine Richtung wandern. Er ist nicht ganz so breit wie auf Eiderstedt, und seine Sand- Qualität ist auch nur am South Point richtig paradiesisch, aber wer braucht schon den schönsten Strand der Welt, wenn es dort selten (=Eiderstedt in Schleswig- Holstein) oder niemals (=Denmark in West- Australien) die richtigen Temperaturen dazu gibt, ihn so richtig zu genießen.
An diesem Strand steht etwa alle einhundert Meter ein Lifeguard- Holzhäuschen, künstlerisch hergerichtet, vielfarbig und motivisch gestrichen, hübsch auch in seiner Form, und eben alle unterschiedlich. So kann man sich gut merken, wo man sich nieder gelassen hatte, kann nach dem Schwimmen die eigenen Sachen wieder finden, oder weiß zu orten, wo man am Vortag einen interessanten Gesprächspartner getroffen hatte.
Hier in South Beach auf dem Eiland Miami Beach (es sei die erste der Keys, der dann bis Key West viele weitere folgen) kommt alles zusammen, das ich brauche: Stabil gutes Wetter, viel Sonne, heiße Sonne, hohe Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit zumindest in etwa fünf Monaten, und das zumeist angenehm warme Wasser des Atlantiks, das Wassersport zumindest in acht von zwölf Monaten zulässt. Außerdem befinde ich mich eine halbe Stunde entfernt von einem internationalen Flughafen und benötige nicht einmal ein Taxi, um nach South Beach zu gelangen, denn dafür gibt es den Airport Flyer, ein Linienbus, der für USDollar 2,35 auf der Strecke verkehrt.
Das alles ist die Schokoladenseite des Örtchens Miami Beach.

Das Aushängeschild eines jeden Landes: Der internationale Airport

Die Einreiseprozedur, eine kleine Airport-Geschichte

Beginnen wir mit der Einreiseprozedur am Miami Airport, die jedes mal ein Ärgernis ist:
In 2012 komme ich mit einem Freund am Miami Airport an. Wir stehen in einer laaaangen Schlange, am Ende auf die Uhr gesehen für 2 ½ Stunden. Ich dachte, ich hätte einen einigermaßen freundlich aussehenden Officer für uns ausgewählt, wird sich das als stimmig heraus stellen?
An etwa 10 Schaltern stehen Fluggäste, meist zu zweit, in einer langen Reihe an. Der Officer im Schalter neben dem von uns gewählte herrscht alle paar Minuten Fluggäste an, die seines Erachtens nicht richtig in der Reihe stehen, und alle 5 bis 10 Minuten rast er raus aus seinem Kabuff, herrscht die Leute an, darunter auch kleine Kinder, die bewegungsfreudig, wie die nun einmal sind, nicht stur für Stunden in einer Schlange anstehen können. Manch einem droht er, sie ans Ende der Schlange zurück zu schicken, zweimalig tut er das auch, und einmal ist es eine schon ältere Dame asiatischen Aussehens. (Ich hasse den Kerl! Muss er seinen persönlichen Frust ausgerechnet an Touristen auslassen? Und dann noch an schutzlosen älteren Damen?)
Mehrmals pöbelt er Fluggäste an, die ihr Handy benutzen, das wäre hier verboten.
Und er findet wohl mehr als einmal Fluggäste auf, die ihre Einreisekarte nicht richtig ausgefüllt hätten (in Großbuchstaben nämlich), schickt sie zurück an einen Schalter ganz am Ende der 2 ½ stündigen Schlange, um sich dort eine neue Karte geben zu lassen (die Armen werden am Ende 5 Stunden in dieser sich kaum bewegenden Schlange gestanden haben. Ob die noch einmal wiederkommen mögen nach Miami?)
Als nächstes springt der Mann heraus aus seinem Schalter- Verschlag und herrscht einen jungen Mann an, der als nächstes in seiner Reihe dran wäre. Der nämlich steht mit seinen Turnschuh- Spitzen auf der gelben Linie, die als Wartepunkt auf dem Steinboden aufgemalt ist. Der verrückte Kerl schickt den jungen Mann nun in seiner Schlange zurück, und nimmt die hinter ihm wartende junge Frau mit an den Abfertigungsschalter.
Zwischenzeitlich herrscht derselbe Schalterbeamte einen Fluggast an, der seine Fingerspitzen auf das Pult des Officers gelegt hat, alles in einem extrem militärischen, und dazu unfreundlichen Stil.
Ich kläre meinen Freund über alles auf, worauf er achten möge.
Nun sind wir beide in unserer Schlange dran. Gemeinsam treten wir vor den Schalter. Ich sage, dass mein Freund nur wenig English spricht, das behagt dem Officer gar nicht. Als erstes herrscht der nun meinen Freund an mit "step back!", und ich erkläre meinem Freund, der nicht weiß, worum es geht und was von ihm wohl verlangt würde, dass er wohl zu nahe vor dem Pult stand.
Nun stellt der Officer mir eine Frage bezüglich einer Gegebenheit meines Freundes (ich weiß nicht mehr, was es war), ich frage meinen Freund dazu auf Deutsch, und der antwortet nun dem Officer in seinem gebrochenen Englisch. Daraufhin wird er zusammen geschissen: "Did I ask y o u ?" Mein Freund versteht nicht, ich auch erst nicht, mein Freund zeigt sein Unverständnis und bekommt ein zweites mal dies "did I ask y o u ?" entgegen geschleudert. Der Mann hat m i r eine Frage bezüglich meines Freundes gestellt, die nur e r (mein Freund) beantworten kann, und nun beschwert er sich darüber, dass mein Freund diese beantwortet hat! Was für ein Blödsinn ist das denn?
Die ganze Prozedur mit Fingerabdrücke- nehmen und Passbild schießen läuft als nächstes ab, in überaus harschen Tonfall natürlich. Dann folgt noch die Frage an meinem Freund, warum er neunzig Tage bleiben will, ich antworte, dass wir mit Freunden auf eine Wohnmobil-Tour gehen, die Westküste rauf nach Kanada, und die Ostkü… Er unterbricht mich, herrscht zurück: "w h y ninety days!" meine Antwort, dass er länger nicht bleiben dürfe, befriedigt den Officer ebenso wenig, und ich bekomme ein noch harscheres "w h y ninety days!" entgegen geschleudert. Ich bin am überlegen, was der Mann in seinem Wahn wohl hören will, und mir fällt nichts ein. Also sage ich "because the motorhome tour is planned for several month?" Er fragt nicht weiter nach. Nun bin ich dran: Wie lange ich bleiben wolle. Ich sage "I don't know yet exactely, but around four month". "Why four month?" Nun habe ich ja gelernt und sage: "Because our friends motorhome tour is planned for several month?" Schlussendlich klatscht der Beamte seine Stempel in unsere Pässe und verbannt uns mit einer wischt-weg-Handbewegung aus seinem Einzugsbereich.
Liebe Leser: Habt ihr euch das unter USAmerika vorgestellt? Da sind wir doch etwas Besseres gewöhnt, nicht war? Wir würden nach dem Vorgesetzten fragen, wir würden uns offiziell über solches Verhalten beschweren, Beamte wie diese würden vermutlich (ich hoffe sogar auf 'höchstwahrscheinlich') aus dem Verkehr gezogen. Aber hier? Hier würden wir, die Beschwerenden, über Stunden festgehalten, auseinander genommen, oder auch einfach ausgewiesen. Ich bin mir an manchen Stellen nicht sicher darüber, ob USAmerika tatsächlich ein demokratisches System nach westlichem Vorbild ist.

Nur zwei der vielen kleinen weiteren Airport-Geschichten

Im Airport habe ich Internet Zeit gebucht, bekomme aber keine Verbindung: Der Airport Server könne keine Verbindung zu yahoo herstellen, heißt es da.
Au weia! Ich sitze in der Abflughalle an der riesigen Fensterfront, sehe auf das Rollfeld und staune darüber, dass etwa 100 Seiten DIN A 4 Papiere über das Airport-Feld in Richtung der Startbahnen wehen. Und niemand scheint Notiz davon zu nehmen, es sind keinerlei Aktionen zu erkennen. Wäre auf dem Airport meiner Heimatstadt in solch einem Fall nicht die Hölle los? Und:
Entspricht das einem internationalen Airport in der I. Welt?

Was dem neu ankommenden Besucher in Miami Beach zuerst ins Auge fällt

Allgemein ist hier in South Beach absonderliches Aussehen ein Normalfall:
Irokesen und weißblond gefärbte Afro- Amerikaner, auch männliche, jede Menge Tätowierte mit jeder Menge Tatoos, und auch voll- Tätovierte, Männer mit Nasenringen, völlig Nackte, die auf einer Hauptverkehrsstraße herum spazieren, alte Männer mit schwarzledernen Säckchen- Halter an Hosenträgern, jede Menge Soziopathen auf den Straßen, in Geschäften und Bussen, und eine Unmenge unglaublich ungepflegter Gestalten.
Frauen auf enorm hohen high heels, 20 Zentimeter sind keine Seltenheit, das ist hier ein bevorzugt vorzufindender Schuh, und nicht etwa nur am Abend, sondern beginnend am Vormittag. Während der bei uns den Damen des Gewerbes und Festivitäten wie Sylvester vorbehalten sind, tun sich unglaublich viele "Damen" diesen Schuh hier an.
Ebenso auffällig: Der Kleidungsstil. Unendlich viel Körperfett wird in unglaublich kurze enge Miniröcke und Shorts gezwängt, unglaublich fettige Oberweiten in die engsten, und dazu weit ausgeschnittenen Shirts gesteckt, wobei die dicke Bauchrolle herausdrängt und frei gelegt daher- geschwabbelt kommt. Das ist schon auffällig, aber auch immer wieder sehr zum Lachen.
Und am Strand sieht man Ärsche, so dick und so faltig wie bei Elefantenkühen, in den kleinsten Bikinis stecken.
(Warum gibt es das in unserem Land nicht zu sehen? Worin besteht der Unterschied? In unseren Ländern ist dies zivilisatorisch überformt. Die Menschen haben sich durch Erziehung und durch das Aufwachsen in einer Gesellschaft unter deren sozialer Kontrolle dahin entwickelt, übermäßige Fettrollen, Cellulite und figürliche oder sonstige Unschönheiten (Hässlichkeiten) unter überspielenden Kleidungsstücken zu belassen, am Strand mit einem genügend großen Einteiler zu bedecken. Unschöne Körperstellen werden nicht trotzig- großkotzig dem Mitmenschen ins Gesicht gestreckt, sondern eher doch kultiviert- schamhaft bedeckt.)
Jeder Einzelne scheint hier irgendwie auffallen zu wollen, und wenn es auch noch so lächerlich ausschaut.
Auf der Washington Avenue kommt mir ein Mann mit einem Lampenschirm auf dem Kopf entgegen, den er als Sonnenhut nutzt. Er lächelt nicht etwa um anzuzeigen, dass er sich einen Scherz erlaubt, oder gerade einen Sonnenschutz brauchte und keinen zur Hand hatte.
Urig aussehende Typen komplementieren das Bild, wie jener Mann mit Vollglatze, die gänzlich tätowiert ist, dazu trägt er Goldohrringe, eine schwarze Augenklappe und einen großen Ring durch die Nase. Er trägt ein T-shirt, das nicht über den tätowierten Kugelbauch passt (ich muss immer wieder lächeln, denn unweigerlich kommt mir das Bild von einem am Nasenring geführten Bullen in den Sinn. Das ist natürlich gemein von mir).
Und auch der nicht mehr ganz so junge Mann in Netzstrumpfhosen mit kurzem Shorts oder Minirock, dazu grobe Männerschuhe tragend, die schwarzen langen Haare zum Pferdeschwanz gebunden, mit Bart und ein Base Cap tragend, und immer mit rotem Lippenstift und Augen-Make-up zu sichten, gehört dazu Dann kann man aber auch eine(n) afro- Amerikaner(in) am Strand beobachten: Lange Lockenhaare, nur einen Tanga-Bikini- Slip tragend, den aber in goldfarben, große Silicon- Brüste ohne Oberteil, übergroße Sonnenbrille, grellroter Lippenstift, kokett tanzend, mit Bart und offensichtlich männlich.
Ansonsten gibt es lila, grün und rosa gefärbte Haare bei Mann und Frau, und häufig auch weißblonde männliche und weibliche afro-Amerikaner zu sehen.
Auffallend auch die Menge der Wohnungslosen und Bettler (an vielen Stellen besetzen sie die Bänke an den Bushaltestellen, sodass dort nie Platz für wartende Busreisende ist), ziemlich abgerissen und nicht selten angetrunken auch schon am Tage, so wie die Masse der herunter gekommenen Gestalten, und überaus ungepflegten alten Menschen, die offensichtlich noch irgendwo ein Zuhause haben, aber von dem Verschmutzungsgrad der Kleidung, der Ungepflegtheit ihrer Haut und ihrer Haare, so wie dem Geruch, den sie versprühen, nicht in unsere Vorstellungswelt passen.
Ebenso auffallend: Ich habe in meiner Heimatstadt Hamburg, einer Großstadt auf Weltniveau, aber auch an keinem anderen der von mir für kurz oder länger bewohnte Orte und Großstädte je so viele Fes...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Vorwort
  3. Einleitung
  4. I. Kapitel: Miami Beach, Welcome to the III. World
  5. Fazit
  6. II. Kapitel: US- Amerika, Welcome to the III. World
  7. Schlusswort
  8. Nachtrag
  9. Nachwort
  10. Impressum
Zitierstile für USAmerika, lost country, big fake, III. world country

APA 6 Citation

Uhl, A.-R. (2015). USAmerika, lost country, big fake, III. world country (3rd ed.). Books on Demand. Retrieved from https://www.perlego.com/book/1748287/usamerika-lost-country-big-fake-iii-world-country-was-sie-schon-immer-an-den-usa-zweifeln-liess-sie-aber-nicht-wagten-zu-denken-pdf (Original work published 2015)

Chicago Citation

Uhl, Anna- Renate. (2015) 2015. USAmerika, Lost Country, Big Fake, III. World Country. 3rd ed. Books on Demand. https://www.perlego.com/book/1748287/usamerika-lost-country-big-fake-iii-world-country-was-sie-schon-immer-an-den-usa-zweifeln-liess-sie-aber-nicht-wagten-zu-denken-pdf.

Harvard Citation

Uhl, A.-R. (2015) USAmerika, lost country, big fake, III. world country. 3rd edn. Books on Demand. Available at: https://www.perlego.com/book/1748287/usamerika-lost-country-big-fake-iii-world-country-was-sie-schon-immer-an-den-usa-zweifeln-liess-sie-aber-nicht-wagten-zu-denken-pdf (Accessed: 15 October 2022).

MLA 7 Citation

Uhl, Anna- Renate. USAmerika, Lost Country, Big Fake, III. World Country. 3rd ed. Books on Demand, 2015. Web. 15 Oct. 2022.