Affektivität und Mehrsprachigkeit
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Affektivität und Mehrsprachigkeit

Dynamiken der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur

  1. 286 Seiten
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Affektivität und Mehrsprachigkeit

Dynamiken der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur

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Affektivität und literarische Mehrsprachigkeit sind vielfach miteinander verknüpft, Mehrsprachigkeit ist ohne Affekt kaum denkbar. Die historisch wirkmächtige und bis heute verbreitete Norm der Einsprachigkeit weist vor allem der Muttersprache eine hohe affektive Bedeutung zu. Ihre sichere Beherrschung gilt vielfach als Voraussetzung für Autorschaft und literarisches Schreiben, gebrochenes Deutsch als Provokation des literarischen Betriebs. Die Infragestellung solcher Normen zeigt daher, wie eng Sprache und Affektivität verbunden sind. Dies gilt nicht nur für die soziale Praxis, sondern auch für die Theorie. Die literaturwissenschaftliche Forschung hat diese Beziehung lange ignoriert und die Repräsentation von Affekten und Gefühlen in den Mittelpunkt gerückt. Dagegen stellt der Sammelband erstmals zur Diskussion, inwiefern sich gerade mehrsprachige Literatur durch die Darstellung, den Vollzug und die Reflexion sprachlicher Affektivität auszeichnet. Er verbindet die Einsichten und Befunde der Mehrsprachigkeitsphilologie mit unterschiedlichen Forschungsansätzen zur Affektivität des literarischen Textes, die von psychoanalytischen Theorien über das Feld der Erinnerungs- und Gedächtnistheorie bis zu den jüngeren affect studies reichen. Mit Hugo Ball, Paul Celan, Herta Müller, Feridun Zaimoglu, Yoko Tawada, Marica Bodroi, Katja Petrowskaja und Tomer Gardi sind nur einige der Autorinnen und Autoren genannt, deren Texte im Band untersucht werden.

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Fußnoten

Affektivität und Mehrsprachigkeit – Umrisse einer neuen Theorie- und Forschungsperspektive

Zum Sprachgefühl und seinen verschiedenen Bedeutungsfacetten als Gefühl für Sprache, Gefühl in Sprache und Gefühl durch Sprache siehe die Einleitung von Miriam Langlotz, Nils Lehnert und Susanne Schul. In: Dies. u.a. (Hrsg.): SprachGefühl. Interdisziplinäre Perspektiven auf einen nur scheinbar altbekannten Begriff. Frankfurt am Main u.a. 2014, S. 9–25.
Zu Tomer Gardi vgl. den Beitrag von Sandra Vlasta in diesem Band.
Für beide Felder liegen inzwischen gründlich orientierende Handbücher vor. Das Handbuch Literatur und Mehrsprachigkeit bietet einen weitere Forschungen anregenden Überblick über den erreichten Forschungstand und eine systematisierende Bestandsaufnahme der Ergebnisse; das Handbuch Literatur & Emotionen kann als grundlegende Einführung in die literaturwissenschaftliche Emotionsforschung gelten und liefert einen breiten historischen Überblick. Vgl. Dembeck, Till/Parr, Rolf (Hrsg.): Literatur und Mehrsprachigkeit. Ein Handbuch. Tübingen 2017; vgl. von Koppenfels, Martin/Zumbusch, Cornelia (Hrsg.): Handbuch Literatur & Emotionen. Berlin/Boston 2016.
Einen ersten Versuch der Systematisierung literarischer Mehrsprachigkeit hat Georg Kremnitz vorgelegt, der aus linguistischer Perspektive textinterne und textübergreifende Mehrsprachigkeit unterscheidet. Vgl. ders.: Mehrsprachigkeit in der Literatur. Wie Autoren ihre Sprachen wählen. Wien 2004. Wir möchten an dieser Stelle noch einmal Valentijn Vermeer für seine Überlegungen und Recherchen zum Thema Mehrsprachigkeit und für die gute Zusammenarbeit danken.
Vgl. Dembeck, Till/Parr, Rolf: Mehrsprachige Literatur. Zur Einleitung. In: Dies. (Hrsg.), Literatur und Mehrsprachigkeit, S. 9–14, hier S. 10.
Vgl. dazu ausführlicher Lehmann, Johannes F.: Geschichte der Gefühle. Wissensgeschichte, Begriffsgeschichte, Diskursgeschichte. In: Koppenfels/Zumbusch (Hrsg.), Handbuch Literatur & Emotionen, S. 140–157.
Vor diesem Hintergrund ist auch die affektive Rahmung mehrsprachiger Literatur bei der Analyse zu reflektieren – und die Einsprachigkeit der Germanistik, die sowohl in der Mehrsprachigkeits- als auch der Affektforschung als Rezeptionssperre wirken kann. Auf die Überwindung solcher Sprachbarrieren als Forschungsdesiderat hat auch Till Dembeck hingewiesen. Vgl. ders.: Sprachwechsel/Sprachmischung. In: Dembeck/Parr (Hrsg.), Literatur und Mehrsprachigkeit, S. 125–166, hier S. 161f.
Damit sind die affect studies Teil einer breiteren Perspektivverschiebung in den Sozial- und Geisteswissenschaften, die diesen Aspekten einen zentralen Platz in der Konzeptualisierung des Sozialen zuerkennen und Emotionen und Gefühle, Materialität und Körperlichkeit zu Gegenständen ihrer Forschung machen. Einen weitreichenden Überblick dazu bieten Hanna Katharina Göbel/Sophia Prinz (Hrsg.): Die Sinnlichkeit des Sozialen. Wahrnehmung und materielle Kultur. Bielefeld 2015.

1 Die Perspektive der Mehrsprachigkeit

Müller, Herta: Heimat ist das was gesprochen wird. Blieskastel 2001, S. 21. Zu diesem Zitat vgl. auch den Beitrag von Jürgen Brokoff in diesem Band.
Radaelli, Giulia: Literarische Mehrsprachigkeit. Sprachwechsel bei Elias Canetti und Ingeborg Bachmann. Berlin 2011, S. 61. Radaelli unterscheidet zwischen dem mehrsprachigen Gesamtwerk eines Autors, der Literatur in zwei oder mehreren Sprachen verfasst hat, und dem „mehrsprachige[n] Einzelwerk“ (ebd., S. 17).
Ebd.
Radaelli, Literarische Mehrsprachigkeit, S. 61 u. S. 62f. Zur Bestimmung von Sprachwechsel und Sprachmischung auch in historischer Perspektive vgl. außerdem Dembeck, Till: Sprachwechsel/Sprachmischung. In: Ders./Parr (Hrsg.), Literatur und Mehrsprachigkeit, S. 125–166.
Bodrožić, Marica: Sterne erben, Sterne färben. Meine Ankunft in Wörtern. Frankfurt a. Main 2007, S. 11. Zu...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Marion Acker, Anne Fleig, ...
  6. Affekt und Sprachkritik
  7. Mehrsprachigkeit und Zugehörigkeit
  8. Emotion und Erinnerung
  9. Marion Acker
  10. Register
  11. Fußnoten