Dialektik der Natur
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Dialektik der Natur

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Dialektik der Natur

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"Dialektik der Natur" – ein grundlegendes Werk des Marxismus-Leninismus, in dem Friedrich Engels eine dialektisch-materialistische Verallgemeinerung der wichtigsten Errungenschaften der Naturwissenschaften in der Mitte des 19. Jahrhunderts gibt. Er entwickelt die materialistische Dialektik weiter und polemisiert gegen die metaphysischen und idealistischen Konzeptionen in der Naturwissenschaft.

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[Notizen und Fragmente]

[Aus der Geschichte der Wissenschaft]

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Die sukzessive Entwicklung der einzelnen Zweige der Naturwissenschaft zu studieren. — Zuerst Astronomie — schon der Jahreszeiten halber für Hirten- wie Ackerbauvölker absolut nötig. Astronomie kann sich nur entwickeln mit Hülfe der Mathematik. Diese also ebenfalls in Angriff genommen. — Ferner auf einer gewissen Stufe des Ackerbaus und in gewissen Gegenden (Wasserhebung zur Bewässerung in Ägypten) und namentlich mit der Entstehung der Städte, der großen Bauwerke und der Entwicklung der Gewerbe die Mechanik. Bedürfnis bald auch für Schiffahrt und Krieg. — Auch sie braucht die Hülfe der Mathematik und treibt so zu deren Entwicklung. So schon von Anfang an die Entstehung und Entwicklung der Wissenschaften durch die Produktion bedingt.
Eigentliche wissenschaftliche Untersuchung bleibt während des ganzen Altertums auf diese 3 Fächer beschränkt, und zwar als exakte und systematische Forschung auch erst in der nachklassischen Periode (die Alexandriner, Archimedes etc.). In Physik und Chemie, die in den Köpfen noch kaum getrennt (Elementartheorie, Abwesenheit der Vorstellung eines chemischen Elements), in Botanik, Zoologie, Anatomie des Menschen und der Tiere konnte man bis dahin nur Tatsachen sammeln und sie möglichst systematisch ordnen. Die Physiologie war ein bloßes Raten, sowie man sich von den handgreiflichsten Dingen — Verdauung und Exkretion z. B. — entfernte, wie das nicht anders sein konnte, solange selbst die Zirkulation nicht erkannt. — Am Ende der Periode erscheint die Chemie in der Urform der Alchimie.
Wenn nach der finstern Nacht des Mittelalters auf einmal die Wissenschaften neu und in ungeahnter Kraft erstehn und mit der Schnelle des Mirakels emporwachsen, so verdankten wir dies Wunder wieder — der Produktion. Erstens war seit den Kreuzzügen die Industrie enorm entwickelt und hatte eine Menge neuer mechanischer (Weberei, Uhrmacherei, Mühlen), chemischer (Färberei, Metallurgie, Alkohol) und physikalischer Tatsachen (Brillen) ans Licht gebracht, und diese gaben nicht nur ungeheures Material zur Beobachtung, sondern lieferten auch durch sich selbst schon ganz andre Mittel zum Experimentieren als bisher und erlaubten die Konstruktion neuer Instrumente; man kann sagen, daß eigentlich systematische Experimentalwissenschaft jetzt erst möglich geworden. Zweitens entwickelte sich jetzt ganz West- und Mitteleuropa inkl. Polen im Zusammenhang, wenn auch Italien kraft seiner altüberkommenen Zivilisation noch an der Spitze stand. Drittens eröffneten die geographischen Entdeckungen — rein im Dienst des Erwerbs, also in letzter Instanz der Produktion gemacht — ein endloses bis dahin unzugängliches Material in meteorologischer, zoologischer, botanischer und physiologischer (des Menschen) Beziehung. Viertens war die Presse da.1)
Jetzt — von Mathematik, Astronomie und Mechanik abgesehn, die schon bestanden — scheidet sich die Physik definitiv von der Chemie (Torricelli, Galilei — ersterer in Abhängigkeit von industriellen Wasserbauten studiert zuerst die Bewegung der Flüssigkeiten, siehe Clerk Maxwell). Boyle stabiliert die Chemie als Wissenschaft, Harvey durch die Entdeckung der Zirkulation die Physiologie (des Menschen, resp. der Tiere). Zoologie und Botanik bleiben zunächst Sammelwissenschaften, bis die Paläontologie hinzutritt — Cuvier — und bald darauf die Entdeckung der Zelle und die Entwicklung der organischen Chemie. Damit vergleichende Morphologie und Physiologie möglich, und von da an beide wahre Wissenschaften. Ende vorigen Jahrhunderts die Geologie gegründet, neuerdings die schlecht sog. Anthropologie — Vermittlung des Übergangs von Morphologie und Physiologie des Menschen und seiner Rassen zur Geschichte. Weiter zu studieren im Detail und zu entwickeln.
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Naturanschauung der Alten
(Hegel, »Geschichte der Philosophie«, Bd. I. — Griechische Philosophie)124
Von den ersten Philosophen sagt Aristoteles (»Metaphysik«, I, 3), sie behaupten,
»woraus alles Seiende ist, und woraus es als aus dem Ersten entsteht, und worein als in das Letzte es zugrunde geht, das als die Substanz (οὐσία) immer dasselbe bleibt und nur in seinen Bestimmungen (πάϑεσι) sich ändert, dies sei das Element (στοιχεῖον) und dies das Prinzip (ἀρχὴ) alles Seienden. Deshalb halten sie dafür, daß kein Ding werde (οὔτε γίγνεσϑαι οὐδέν) noch vergehe, weil dieselbe Natur sich immer erhält.« (p. 198.)
Hier also schon ganz der ursprüngliche, naturwüchsige Materialismus, der ganz natürlich in seinem Anfang die Einheit in der unendlichen Mannigfaltigkeit der Naturerscheinungen als selbstverständlich ansieht und in etwas Bestimmt-Körperlichem, einem Besonderen sucht, wie Thales im Wasser.
Cicero sagt:
»Thales1) aus Milet … erklärte das Wasser für den Urstoff der Dinge, die Gottheit aber für einen Geist, der aus dem Wasser alles bilde«125 (»De Natura Deorum« I, 10).
Hegel erklärt dies ganz richtig für einen Zusatz des Cicero und fügt hinzu:
»Allein diese Frage, ob Thales noch außerdem an Gott geglaubt, geht uns hier nichts an; es ist nicht von Annehmen, Glauben, Volksreligion die Rede … und ob er von Gott als dem Bildner aller Dinge aus jenem Wasser gesprochen, so wüßten wir damit nichts mehr von diesem Wesen … es ist leeres Wort ohne seinen Begriff.« [S.] 209 (ca. 600 [v. u. Z.]).
Die ältesten griechischen Philosophen gleichzeitig Naturforscher: Thales, Geometer, bestimmte das Jahr auf 365 Tage, soll eine Sonnenfinsternis vorhergesagt haben. — Anaximander machte eine Sonnenuhr, eine Art Karte (περίμετρον) des Landes und Meeres und verschiedne astronomische Instrumente. — Pythagoras Mathematiker.
Anaximander aus Milet läßt, nach Plutarch (»Quaest[iones] convival[es]«, VIII, 8) »den Menschen aus einem Fisch werden, hervorgehen aus dem Wasser auf das Land1)« ([S.] 213). Für ihn die ἀρχὴ καὶ στοιχεῖον τὸ ἂπειρον2), ohne es als Luft oder Wasser oder etwas andres zu bestimmen (διορίζων) (Diogenes Laertius, II, § I). Dies Unendliche von Hegel (p. 215) als »die unbestimmte Materie« richtig wiedergegeben (ca. 580).
Anaximenes aus Milet setzt die Luft als Prinzip und Grundelement, die unendlich sei (Cicero »De Natura Deorum«, I, 10) und
»aus ihr trete alles hervor, und in sie löse alles sich wieder auf« (Plutarch »De placitis philos[ophorum]«, I, 3).
Dabei die Luft ἀήρ = πνεῦμα1):
»Wie unsre Seele, die Luft ist, uns zusammenhält, so hält auch die ganze Welt ein Geist (πνεῦμα) und Luft zusammen; Geist und Luft ist gleichbedeutend« (Plutarch)126 [S. 215/216].
Seele und Luft als allgemeines Medium gefaßt (ca.555).
Aristoteles schon sagt, daß diese älteren Philosophen das Urwesen in eine Weise der Materie setzen: Luft und Wasser (und vielleicht Anaximander in ein Mittelding zwischen beiden), später Heraklit ins Feuer, aber keiner in die Erde wegen ihrer vielfachen Zusammensetzung (διὰ τὴν μεγαλομέρειαν), »Metaphysik«, I, 8 (S. 217).
Von ihnen allen sagt Aristoteles richtig, daß sie den Ursprung der Bewegung unerklärt lassen. ([p.] 218 ff.)
Pythagoras aus Samos (ca. 540): Die Zahl ist das Grundprinzip:
»daß die Zahl das Wesen aller Dinge, und die Organisation des Universums überhaupt in seinen Bestimmungen ein harmonisches System von Zahlen und deren Verhältnissen ist«2) (Aristoteles, »Metaphysik«, I, 5 passim).
Hegel macht mit Recht aufmerksam auf
»die Kühnheit einer solchen Rede, die alles, was der Vorstellung als seiend und wesenhaft (für wahr) gilt, auf einmal so niederschlägt und das sinnliche Wesen vertilgt« [p. 237/238] und das Wesen in eine, wenn auch noch so sehr beschränkte und einseitige Gedankenbestimmung setzt.
Wie die Zahl bestimmten Gesetzen unterworfen, so auch das Universum; seine Gesetzmäßigkeit hiermit zuerst ausgesprochen. Pythagoras wird die Reduzierung der musikalischen Harmonien auf mathematische Verhältnisse zugeschrieben.
Ebenso:
»In die Mitte haben die Pythagoräer das Feuer gesetzt, die Erde aber als einen Stern, der sich um diesen Zentralkörper im Kreise herumbewegt« (Aristoteles »De coelo«, II, 13 [p. 265]).
Dieses Feuer aber nicht die Sonne; immer die erste Ahnung, daß die Erde sich bewegt.
Hegel über das Planetensystem:
»… das Harmonische, wodurch sich die Abstände [zwischen den Planeten] bestimmen — dafür hat alle Mathematik noch keinen Grund anzugeben vermocht. Die empirischen Zahlen kennt man genau; aber alles hat den Schein der Zufälligkeit, nicht der Notwendigkeit. Man kennt eine ungefähre Regelmäßigkeit der Abstände und hat so zwischen Mars und Jupiter mit Glück noch Planeten da geahnt, wo man später die Ceres, Vesta, Pallas usw. entdeckt hat; aber eine konsequente Reihe, worin Vernunft, Verstand ist, hat die Astronomie noch nicht darin gefunden. Sie sieht vielmehr mit Verachtung auf die regelmäßige Darstellung dieser Reihe; für sich ist es aber ein höchst wichtiger Punkt, der nicht aufzugeben ist.« ([p.]...

Inhaltsverzeichnis

  1. Dialektik der Natur
  2. Urheberrechte
  3. Titel
  4. [Planskizzen]
  5. [Artikel]
  6. [Notizen und Fragmente]
  7. Titel und Inhaltsverzeichnisse Der Konvolute
  8. Inhalt