- 344 Seiten
- German
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Philosophie im Nationalsozialismus
Über dieses Buch
In diesem Band geht es um die Darstellung des Spektrums von Beförderung und / oder Anpassung bis hin zum deutlichen Widerstand, mit dem die Philosophie in Deutschland 1933 auf den Nationalsozialismus reagierte. Die Beiträge in diesem Buch zu Universität, Wissenschaft und Philosophie im Nationalsozialismus, zum Untergang des Neukantianismus im 'Dritten Reich' und zu Oskar Becker, Martin Heidegger, Erich Rothacker, Joachim Ritter und Karl Schlechta einerseits und andererseits zu Hannah Ahrend und Karl Jaspers sowie zum Wiener Kreis - sie stehen für Alternativen, die es gegenüber dem Nationalsozialismus gegeben hat - zeigen, daß das wechselseitige Bestätigungsverhältnis der symbolischen Traditionen, gemeinsame Praktiken und Einstellungen nicht schicksalhaft zu Uniformität geführt haben. Zu unterscheiden und sich zu unterscheiden, war nicht unmöglich. Dies ist zu berücksichtigen, wenn es um das Verstehen dessen geht, was nicht vergessen und verdrängt werden darf. Zur nachträglichen Entschuldigung ist das Verstehen weder aufgerufen noch berufen. Das Verstehen-Können ist auch keine Alternative zu kantischer Kritik. Lehren ziehend, wird man die moralische Norm nicht aufgeben, auf deren Grundlage Hannah Arendt gefordert hat, "daß Menschen auch dann noch Recht von Unrecht zu unterscheiden fähig sind, wenn sie wirklich auf nichts anderes mehr zurückgreifen können als auf das eigene Urteil, das zudem unter solchen Umständen in schreiendem Gegensatz zu dem steht, was sie für die einhellige Meinung ihrer gesamten Umgebung halten müssen". Mit Beiträgen von Volker Böhnigk, Dagmar Borchers, Emmanuel Faye, Hans Friedrich Fulda, Michael Grüttner, Wolfram Hogrebe, Lars Lambrecht, Hans Jörg Sandkühler, Jens Thiel und Gereon Wolters.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- Siglen der Archive
- Hans Jörg Sandkühler : Vergessen? Verdrängt? Erinnert? Philosophie im Nationalsozialismus Zur Einführung
- Michael Grüttner : Universität und Wissenschaft in der nationalsozialistischen Diktatur
- Gereon Wolters : Philosophie im Nationalsozialismus
- Hans Friedrich Fulda : Krise und Untergang des südwestdeutschen Neukantianismus
- Emmanuel Faye : Der Nationalsozialismus in der Philosophie: Sein, Geschichtlichkeit, Technik und Vernichtung in Heideggers Werk
- Wolfram Hogrebe : Die Selbstverstrickung des Philosophen Oskar Becker
- Volker Böhnigk : Die nationalsozialistische Kulturphilosophie Erich Rothackers
- Hans Jörg Sandkühler : Joachim Ritter: Über die Schwierigkeiten, 1933–1945 Philosoph zu sein
- Jens Thiel : Von »ärgerlichen Äußerlichkeiten« und »innerlichem Unberührtsein« Hermann Noack im ›Dritten Reich‹
- Lars Lambrecht : Vom ›Geist unbefangener Menschlichkeit‹ Hannah Arendt und Karl Jaspers als Beispiele kritischer Haltung in der Zeit des Nationalsozialismus
- Dagmar Borchers : ›Worüber man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.‹ Zur Vertreibung der Wissenschaftlichen Weltauffassung im ›Dritten Reich‹ und zu ihrer Bedeutung für die Entwicklung der analytischen Philosophie
- Personenregister