Maleachi
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Über dieses Buch

This commentary initially outlines a synchronous view of the final canonical text of Malachi, particularly in relation to the arguments set out in the disputations. The history of the text=s origins is then reconstructed. Removing the many additions reveals an originally independent collection of disputation texts. The additions introduce clarifying details that are felt to be necessary, add motifs from other writings in the Book of the Twelve Minor Prophets, or adapt the text to changed historical conditions. Finally, attention turns beyond the text of Malachi: as the last text in the Book of the Twelve Minor Prophets, Malachi makes reference to the preceding prophetic writings. The New Testament in turn takes up Malachi=s statements and develops them further. Finally, Schart examines the theological relevance of the book and also discusses questions of objective criticism and history of interpretation, as well as current issues.

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Information

Jahr
2019
ISBN
9783170288508

Mal 1,1
Die Überschrift

Übersetzung

1 Lastsprucha. Das Wort Jhwhs an Israel durch Maleachi.

Anmerkungen zu Text und Übersetzung

1a Der Begriff משׂא maśśā’, eigentlich „Traglast“, muss im Rahmen der Überschrift eine technische Bedeutung als prophetischer Gattungsbegriff haben. Die Übersetzung „Lastspruch“ versucht die grundlegende Bedeutung mit der prophetischen Verwendung zu kombinieren. Syntaktisch ist es am ehesten so, gegen die Auffassung der Masoreten und der LXX, dass zwei Überschriften unverbunden nebeneinander stehen.1 Aus der Sicht heutiger Publikationspraxis kann man das mit der Kombination von Titel und Untertitel vergleichen. Die erste Überschrift umfasst lediglich das Substantiv „Lastspruch“. Die zweite Überschrift stellt eine präpositionale Fügung dar, wobei der zugrunde liegende Ausdruck „Wort Jhwhs“ durch die Hinzufügung zweier Präpositionalgruppen erläutert wird.
Die LXX hat die Konsonanten מלאכי nicht als Eigennamen aufgefasst, sonst wäre das hebräische Wort, wie bei Eigennamen üblich, transkribiert worden, sondern als Ehrentitel „mein Bote“. Zusätzlich hat sie noch das Suffix von der 1. Person „mein“ zur 3. Person „sein“ geändert, da die Überschrift ja nicht von Gott gesprochen ist, sondern vom Herausgeber der Schrift stammt. Der Ausdruck „Bote Jhwhs“ wird auch als Titel für Haggai gebraucht (Hag 1,13), es lag für den Dodekapropheton-Übersetzer also nahe, ihn auch in Mal 1,1 als Titel zu verstehen. Die LXX fügt der Überschrift auch noch eine Aufforderung an: „Nehmt euch doch (das) zu Herzen!“ (LXX.D). Diese Aufforderung ist wörtlich dem griechischen Text von LXX-Hag 2,15 und 2,18 (zweimal) entnommen. In Mal 2,2 wird auf sie zurückgegriffen. Die Septuaginta begreift die Maleachischrift also als Fortsetzung der Botschaft Haggais.

Synchrone Analyse

Die Maleachischrift beginnt, wie die meisten Schriften des Zwölfprophetenbuchs, mit einer Überschrift. Mal 1,1 gehört zu dem üblichen Typ, der lediglich nominale Phrasen aneinanderreiht.
Die Überschrift stellt einerseits einen klar markierten Neueinsatz dar und setzt die Schrift von den vorhergehenden Schriften ab, da sie aber denselben Gattungsbegriff „Lastspruch“ verwendet wie die Überschriften in Sach 9,1 und 12,1, stellt sie andererseits auch Kontinuität zu den Deuterosacharja-Kapiteln Sach 9–14 her. Da nur Mal 1,1 einen Eigennamen beinhaltet, wurde nur die Maleachischrift als eigenständige Prophetenschrift verstanden, wohingegen die Textblöcke Sach 9–11 und Sach 12–14 als integrale Teile der Sacharjaschrift betrachtet wurden.
Die Überschrift besteht aus zwei unverbunden nebeneinander gestellten Gattungsbezeichnungen. Der erste Gattungsbegriff ist משׂא„Lastspruch“, der zweite דבר־יהוה„Wort Jhwhs“, wobei der zweite Begriff durch die Angabe des Adressaten „an Israel“ und des Übermittlers „Maleachi“ erweitert ist. Jeder der beiden Begriffe ist für sich allein als Gattungsbegriff im Rahmen prophetischer Überschriften belegt.2 Ihre Kombination als Überschriftencluster ist singulär. Beide Begriffe sollen sich aber wohl nicht wechselseitig ausschließen, sondern ergänzen. Trotzdem bleibt der Eindruck einer Spannung.
„Lastspruch“Der Gattungsbegriff משׂא signalisiert einen prophetischen Anspruch, jedenfalls begegnet er ausschließlich in Prophetenbüchern. Der Begriff „Wort Jhwhs“ ist der umfassendere, משׂא der engere. Das Wort משׂא ist von der Wurzel נשׂא „tragen“ abgeleitet und bedeutet eigentlich „Traglast“, vgl. z. B. Jer 17,21–22. Regelmäßig sind die Lasten so schwer, dass sie mit Tieren transportiert werden müssen und selbst für diese zu schwer sein können (z. B. Ex 23,5). In den Überschriften muss das Wort aber eine besondere technische Bedeutung haben und eine Gattung bezeichnen.
– Urteilt man von der Etymologie her, so muss es sich um etwas handeln, was für den Adressaten eine schwere „Last“ darstellt.3 Man kann sich vorstellen, dass der Prophet in seiner Imagination etwas Belastendes, Niederdrückendes auf den Adressaten ruhen sieht, etwas, worunter diese leiden und das er in Worte zu fassen sucht.
– Urteilt man von den rhetorischen Einheiten her, die mit diesem Begriff überschrieben sind, so ergibt sich eine auffällige Häufung von Sprüchen, die gegen fremde Völker gerichtet sind (z. B. Jes 13,1; 15,1; 17,1; 19,1; 21,1). Die auffällige Nähe zur Verwendung von משׂא in Sach 9,1; 12,1 spricht dafür, dass Mal 1,1 bewusst an Sach 9,1; 12,1 angeschlossen werden sollte. Während in Sach 9–14 die Fremdvölkerthematik prominent vorkommt, ist das in der Maleachischrift nur am Rande der Fall: In Mal 1,4–5 wird dem Volk „Edom“ der Untergang angekündigt.
„Wort Jhwhs“Der Gattungsbegriff „Wort Jhwhs“ zeigt an, dass die folgende Schrift den Anspruch hat, dass in ihr Jhwh selbst zu Wort kommt. Nach israelitischer Vorstellung wird das Wort Jhwhs durch einzelne Menschen übermittelt, die die göttliche Stimme unmittelbar und intuitiv „hören“ können. Zur Vorstellung gehört, dass diese Menschen einen Zugang zu Jhwh besitzen, der anderen Personen nicht zur Verfügung steht. Ein solcher Anspruch auf exklusiven Zugang zur göttlichen Stimme lässt sich gegenüber den Hörern notorisch schwierig beweisen. Wenn aber die entsprechenden Reden schriftlich niedergelegt und mit einer prophetischen Überschrift versehen werden, dann zeigt das zumindest, dass es eine Gemeinschaft gibt, die den Anspruch auf Zugang zur göttlichen Stimme anerkennt und dies auch mit ihrem persönlichen Einsatz für die Fortschreibung dieser Worte für spätere Generationen beglaubigt.
„Israel“Ein weiteres häufig begegnendes Element in prophetischen Überschriften ist die Nennung des Adressaten. Dieser ist im Textkorpus überall dort vorauszusetzen, wo nicht explizit andere Adressaten genannt werden. Unter „Israel“ ist grundsätzlich das Gottesvolk zu verstehen, wobei man in den jeweiligen Verwendungszusammenhängen fragen kann, wie das Gottesvolk genau vorgestellt wird.4 In der Maleachischrift wird der Name „Israel“ nur in sekundären Zusätzen gebraucht (Mal 1,5; 2,11; 2,16).5 Man kann deshalb vermuten, dass die Nennung Israels in der Überschrift entweder die Israel-Zusätze schon voraussetzt oder diese mit der Überschrift literarisch zusammenhängen.
Der Name „Maleachi“Charakteristisch für prophetische Überschriften sind die Autorenangaben. In Mal 1,1 wird es sich bei מלאכי deshalb um einen Eigennamen handeln, auch wenn die LXX „malaki“ als Titel versteht und weitere Näherbestimmungen, wie sie sonst zur eindeutigen Identifizierung der Person üblich sind, fehlen, etwa die Angabe des Vaternamens oder der Herkunft (Hos 1,1; Joel 1,1; Am 1,1; Mi 1,1; Zef 1,1).6
Der Name „Maleachi“ ist schwierig zu deuten. Handelte es sich um die Kurzform eines der üblichen theophoren hebräischen Satznamen, so würde מלאכי bedeuten „mein/ein Bote (ist Jhwh)“. Am ehesten dürfte dabei an die Überbringung der frohen Botschaft der geglückten Geburt zu denken sein. Diese Botschaft wurde zwar durch einen menschlichen Boten überbracht, aber dessen Freudenbotschaft verwies auf den eigentlichen Urheber, nämlich auf Gott, der die Geburt glücken ließ.
Wenn es sich um einen Eigennamen handelt, so muss das noch nicht bedeuten, dass der Kern der Maleachischrift auf eine historische Person dieses Namens zurückgeht.7 Der Eigenname bot sich vielleicht deshalb als Verfassername an, weil der Titel מלאכי innerhalb der Schrift an zwei – sekundär eingefügten – Stellen vorkommt. In Mal 2,7 wird der Titel auf den Beruf des Priesters bezogen, was nicht recht zu einer prophetischen Schrift passen will. In Mal 3,1 wird der Titel auf eine Person angewendet, die Jhwhs Kommen vorbereitet. Die Kombination der Überschrift mit dieser Stelle würde die Aussage ergeben „Siehe, ich sende Maleachi“. Der Prophet Maleachi wäre demnach selbst der Bote, der Gott den Weg bereitet, vielleicht gerade dadurch, dass er zur Umkehr ruft (Mal 3,7).8 Auch wenn man diese Deutung für unwahrscheinlich hält, so ist auf jeden Fall ein Wortspiel mit dem Prophetennamen intendiert.
Der Name Maleachi wird mit der Präposition ביד, wörtlich „durch die Hand“ eingeführt. Dies nimmt die Formulierung aus Hag 1,1 auf. Odil Hannes Steck hat darauf hingewiesen, dass die Formulierung bǝyad „auf Mose, Josua und Propheten, Einzelgestalten wie Gesamtheit, konzentriert und sachlich auf die Vermittlung von Jhwhs Gebot und die Ansage besonders von Jhwhs Gericht, aber auch Heil gerichtet ist“ und fragt: Ist „dann nicht Maleachi sachlich wie literarisch als letzter in einer Reihe von Vermittlern des Jhwh-Wortes (Mose – Josua – Propheten) gesehen, die Tora und Nebiim durchzieht?“9 Eine solche Prophetenreihe ist in 2Chr 36,15–16 auch explizit benannt, auch dort wird die Präposition ביד bǝyad gebraucht.
Fehlende Situationsangabe Ein Vergleich mit anderen prophetischen Überschriften zeigt, dass in Mal 1,1 der Verweis auf die Situation fehlt, in der sich das Gotteswort ereignete. Dies ist bemerkenswert, da die ebenfalls nachexilischen Schriften Haggai und Sacharja sehr genaue Datierungen der einzelnen Sprüche enthalten. Die Verfasser der Überschrift waren vielleicht der Meinung, dass sich in den Worten der Maleachischrift Phänomene und Konflikte spiegeln, die nicht an eine bestimmte historische Situation gebunden sind, sondern sich zu allen Zeiten wiederholen können.

Diachrone Analyse

Überschriften gehören selten zum ältesten Bestand eines Textes, denn ihre Notwendigkeit ergibt sich erst im Zuge der Verschriftung. Im Falle von Mal 1,1 fällt auf, wie wenig die beiden verwendeten Gattungsbegriffe die formale Eigenart der Schrift treffen. Charakteristisch für die Maleachischrift sind die Disputationsworte, die wiederum innerhalb von Sach 9–14 nicht vorkommen. Trotzdem wird für Sach 9–11; 12–14 und die Maleachischrift derselbe Gattungsbegriff „Lastspruch“ verwendet. Fraglich ist zudem, ob die zwei Teile der Überschrift literarisch zusammengehören oder ob sie in zwei Schritten hinzugefügt wurden. Da sie sich nicht sinnvoll in Beziehung setzen lassen, dürften sie von verschiedenen Redaktoren hinzugefügt worden sein. Da der Gattungsbegriff משׂא für eine Sammlung von Disputationsworten nicht passt, wird er deshalb als Überschrift gewählt worden sein, um die Maleachischrift an Sach 9,1; 12,1 anzuschließen.10 In der umstrittenen Frage, ob die Maleachischrift an die Sacharjaschrift angefügt wurde, als die Sacharjaschrift noch mit Sach 8 endete, oder nachdem die Kapitel Sach 9–14 bereits Teil der Sammlung waren, spricht ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Deckblatt
  2. Impressum
  3. Vorwort der Herausgeberinnen und Herausgeber
  4. Vorwort des Autors
  5. Einführung
  6. Mal 1,1 Die Überschrift
  7. Mal 1,2–5 Liebe zu Jakob, Hass gegen Esau
  8. Mal 1,6 – 2,9 Kult ohne Ehrfurcht vor Gott
  9. Mal 2,10–16 Treuloses Handeln
  10. Mal 2,17 – 3,5 Verletzung des Rechts
  11. Mal 3,6–12 Gott nichts vorenthalten
  12. Mal 3,13–21 Gerechtigkeit für die -Fürchtigen
  13. Mal 3,22–24 Die Sendung des Elija
  14. Literaturverzeichnis
  15. Register
  16. Editionsplan