Ruanda – Reiseführer von Iwanowski
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Ruanda – Reiseführer von Iwanowski

Individualreiseführer mit vielen Karten und Karten-Download

  1. 360 Seiten
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Über dieses Buch

Sanfte Hügel zu Füßen majestätischer Vulkane prägen die Landschaft Ruandas. Die Schönheit der Natur zeigt sich von den Ufern des Kivu-Sees über den grünen Nyungwe-Regenwald mit seinen zahlreichen Wasserfällen bis zum atemberaubenden Panorama der Virunga-Vulkane im Volcanoes National Park mit seinen berühmten Bewohnern: Seit dem Wirken der amerikanischen Zoologin und Verhaltensforscherin Dian Fossey gilt Ruanda als das Land der Berggorillas und gehört heute zu den Top-Destinationen für Gorilla-Tracking. Im Kontrast dazu stehen die Savannen des Akagera-Nationalparks an der Grenze zu Tansania – Lebensraum großer Wildtierherden. Reisende, die das "Land der tausend Hügel", wie Ruanda gerne genannt wird, besuchen, erleben eine Region noch abseits des Massentourismus. Trotz positiver Entwicklung entspricht die touristische Infrastruktur noch nicht überall denen anderer afrikanischer Urlaubsziele, was die Freundlichkeit und die Hilfsbereitschaft der Bewohner wieder ausgleichen.Der einzige deutschsprachige Reiseführer zu Ruanda beschreibt die zahlreichen Primaten-Trackingangebote mit allen wichtigen Infos wie Anreise, Buchung, Kosten und Ausrüstung. Die empfohlenen Touren führen durch das ganze Land und können auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigt werden.- Extra-Kapitel zum Nachbarland Burundi- Tipps zum Gorilla- & Schimpansen-Tracking- Mit Karten-Download

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Information

Jahr
2020
ISBN
9783864574061

1. LAND UND LEUTE

Ruanda auf einen Blick

Staatsname Republik Ruanda (Repubulika y’u Rwanda)
Fläche 26.338 km² (davon 1.390 km² Wasseroberfläche)
Hauptstadt Kigali mit 1,6 Mio. Einwohnern (2019)
Einwohner 12,4 Mio. Einwohner (470 pro km², Stand 2019)
Amtssprachen Kinyarwanda, Englisch, Französisch und Swahili
Religion 43,7 % Katholiken, 37,7 % Protestanten, 11,8 % Adventisten, 2 % Muslime
Währung Ruanda-Franc (Franc Rwandais); Kurs 1 € = ca. 1.000 RWF
Flagge die obere Hälfte hellblau mit einer gelben Sonne auf der rechten Seite, untere Hälfte zweistreifig gelb und grün
Bevölkerung 99 % Afrikaner (davon 84 % Bahutu, 15 % Batutsi, 1 % Batwa), 1 % Asiaten und Europäer
Bevölkerungswachstum 2,3 % (2018), 3,75 geborene Kinder pro Frau, 29,8 Kinder pro 1.000 Einwohner
Kindersterblichkeit 29,1 von 1.000 Geburten (2017)
Altersstruktur 0–14 Jahre: 41 %; 15–24: 19,5 %; 25–54: 33 %; 55–64: 4,2 %; > 65: 2,5 % (2018)
Lebenserwartung durchschnittlich 64,5 Jahre
HIV / Aids 2,5 % der Bevölkerung zwischen 15 und 49 Jahre sind HIV-positiv (2018)
Analphabetenquote Erwachsene ca. 27,5 % (2018)
Nationalfeiertag 1. Juli (Unabhängigkeitstag)
Staats- und Regierungsform seit 1. Juli 1962 Präsidialrepublik mit einem Zweikammer-Parlament: Abgeordnetenhaus (80 Sitze, Wahlperiode 5 Jahre) und ein Senat mit 26 Senatoren (Legislaturperiode 5 Jahre).
Staats- und Regierungschef Paul Kagame (Staatsoberhaupt seit April 2000, zuletzt wiedergewählt im August 2017); Édouard Ngirente (parteilos, Premierminister seit August 2017)
Wirtschaftskraft nach BSP Platz 170 von 191 (IWF 2019)
Inflation 4,8 % (2017)
Wirtschaftswachstum 8,6 % (2018)
Bruttoinlandsprodukt 8,9 Mrd. US$, BIP 787 US$ pro Kopf (2018), Land-/Forst-/Fischwirtschaft: 29%; Dienstleistungen/Handel/Tourismus: 47,8 %; Bergbau/Industrie: 16,2 %; Steuern: 7 % (2018)
Außenhandel Import 1,11 Mrd. US$, (6,5 % Erdöl, 6,2 % Medikamente, 4,8 % Sendegeräte, 2,9 % Rohzucker, 2,7 % Weizen)
Importländer China 20,4 %, Uganda 11 %, Indien 7,2 %, Kenia 7,1 %, Tansania 5,3 %, Vereinige Arabische Emirate 5,1 % (2017)
Außenhandel Export 223 Mio. US$ (27 % Kaffee, 22 % Tee, 18 % Niob, Tantal, Vanadium und Zirconium, 6,4 % Zinnerz, 3,4 % Wolframerz)
Exportländer Vereinigte Arabische Emirate 38,3 %, Kenia 15,1 %, Schweiz 9,9 %, DR Kongo 9,5 %, USA 4,9 %, Singapur 4,5 % (2017)
Auslandsverschuldung 3,25 Mrd. US$ (2017)
Infrastruktur ca. 1.600 km befestigte Straßen, Mobiltelefonanschluss: 722/1.000 Einwohner (2017)
Entwicklungsstand Platz 158 von 189 Ländern (H.D. Index 2018)
Klima durch die Höhenlage gemäßigtes und ausgeglichenes Klima mit mittleren Tagestemperaturen von 20–24 °C, nachts selten unter 15 °C.
Lange Trockenzeit (Impeshyi): Mitte Juni bis Ende September; kleine Trockenzeit (Urugaryi): Mitte Dezember bis Ende Januar; große Regenzeit (Itumba): Mitte Januar bis Mitte Juni; kleine Regenzeit (Umuhindo): Ende September bis Mitte Dezember.
Höhenlage zwischen 930 m (Rusizi-Fluss) und 4.507 m (Mt. Karisimbi)
Landwirtschaft Kaffee, Tee, Bananen, Sorghum, Gemüse
Bodenschätze Gold, Zinnerz, Wolframit, Erdgas (Methan)
Städte 20 % der Ruander leben in städtischen Gebieten; Kigali: 1.600.000 Einwohner; Muhanga (Gitarama): 50.000 Einwohner; Huyé (Butare): 52.000 Einwohner; Musanze (Ruhengeri): 60.000 Einwohner; Rubavu (Gisenyi): 137.000 Einwohner; Karongi (Kibuye) 13.000 Einwohner; Rusizi (Cyangugu): 28.000 Einwohner; Gicumbi (Byumba): 35.000 Einwohner; Ngoma (Kibungo) 47.000 Einwohner.

Die Provinzen Ruandas

Zu Beginn des Jahres 2006 wurde Ruanda durch eine regionale Gebietsreform administrativ neu eingeteilt. Die ehemals zwölf Provinzen wurden abgeschafft und durch fünf neue Provinzen (Intara) ersetzt. Diese sind wiederum in insgesamt 30 Distrikte (Uturere) und 416 Sektoren (Utugali) unterteilt.
Die fünf Provinzen sind:
Ostprovinz mit Rwamagana als regionale Hauptstadt
Die Ostprovinz setzt sich aus den ehemaligen Provinzen Umutara und Kibungo sowie einigen Gebieten von Byumby und Nyamata (Kigali-Ngali) zusammen. Sie grenzt im Norden an Uganda, im Westen an Tansania und im Süden an Burundi. Die Ostprovinz ist eingeteilt in sieben Distrikte und Zentrum der Haustierzucht. Neben Rindern zur Milchgewinnung werden Schafe, Schweine, Ziegen, Geflügel und Bienen gehalten. Außerdem werden eine Reihe von Nutzpflanzen angebaut. Dazu gehören verschiedene Gemüsesorten sowie vor allem Maniok, Bohnen und Mais. An Früchten wachsen in dem Gebiet (Koch-)Bananen, Ananas und Erdbeeren. In der 9.813 km² großen Ostprovinz leben rund 2,8 Mio. Einwohner.
Nordprovinz mit Byumba als regionale Hauptstadt
Die 3.436 km² große Nordprovinz bildete sich aus der ehemaligen Provinz Ruhengeri sowie den Gebieten von Byumba und Nyamata (Kigali-Ngali). Sie ist eingeteilt in fünf Distrikte und liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 2.000 m. Ihr höchster Punkt ist der Mt. Karisimbi mit 4.507 m. In dieser bergigen Region werden Wolfram, Coltan und Zinn abgebaut. Die Stromversorgung sichern die zwei Wasserkraftwerke Mukungwa und Ntaruka. 95 % der 2 Mio. Einwohner leben von der Landwirtschaft.
Westprovinz mit Kibuye als regionale Hauptstadt
Die Westprovinz besteht aus den ehemaligen Provinzen Cyangugu, Kibuye und Gisenyi, mit einem kleinen Gebiet der früheren Ruhengeri-Provinz. Die in sieben Distrikte eingeteilte, 6.233 km² große Westprovinz mit 2,6 Mio. Einwohnern erstreckt sich entlang des Kivu-Sees. Der landwirtschaftliche Sektor ist der wichtigste Wirtschaftszweig u. a. mit dem Anbau von Sorghum-Hirse, Süßkartoffeln, Tomaten und Zwiebeln. Der Fischfang am Kivu-See spielt ebenfalls eine große Rolle, wichtigste Art ist der Limnotrissa miodon.
Südprovinz mit Nyanza als regionale Hauptstadt
Die 6.118 km² große Südprovinz setzt sich aus den ehemaligen Provinzen Gitarama, Butare und Gikongoro sowie einigen Gebieten der früheren Provinz Nyamata (Kigali-Ngali) zusammen. Sie ist eingeteilt in acht Distrikte. Die Südprovinz verfügt über einige kultivierbare Sumpfgebiete, die sich ideal für den Anbau von Reis eignen. Zudem spielen Soja und Mais sowie Tee- und Kaffeeplantagen eine große Rolle. In der Region wächst der bekannte Bourbon-Maraba-Kaffee. Die Provinz hat ca. 2,8 Mio. Einwohner.
Kigali-Provinz mit Kigali als regionale Hauptstadt
Die Provinz Kigali besteht aus der Stadt Kigali und angrenzenden Teilen der früheren Provinz Nyamata (Kigali-Ngali). Sie ist ferner eingeteilt in drei Distrikte (Gasabo, Kicukiro, Nyarugenge). Als Hauptstadt des Landes bildet die Provinz das Herz von Wirtschaft und Politik. Über 90 % der nicht landwirtschaftlichen Produktion des Landes entstehen hier. Daneben spielt der Dienstleistungssektor bereits eine signifikante Rolle.

Historischer Überblick

Frühgeschichte Ruandas

Völkerwanderungen

Die ersten Menschen in Ruanda waren Jäger und Sammler, wahrscheinlich die Vorfahren der heutigen Batwa. Sie waren relativ klein vom Körperwuchs und lebten ausschließlich von der Jagd auf Wildtiere sowie vom Sammeln von Früchten und Wurzeln. Gebrauchsgegenstände wurden aus Holz, Fellen und Leder sowie als Flechtarbeiten hergestellt. Im beginnenden ersten Jahrtausend v. Chr. fertigten die Menschen auch Gefäße aus Ton. Die Batwa lebten lange in einem „einsamen Paradies“, bis etwa ab 700 v. Chr. die ersten Bantu sprechenden Bauern auf ihrem Weg von Zentralafrika nach Ruanda kamen. Auf der Suche nach Land für ihre Agrarwirtschaft war das überaus fruchtbare Ruanda für die Bantus sehr vielversprechend. Die Batwa sahen sich erstmals einer Konkurrenz gegenüber, die Land rodete, um darauf Ackerbau zu betreiben. Da die Batwa den fortschrittlicheren Bantu nichts entgegensetzen konnten, zogen sie sich mehr und mehr in die verblieben den Wälder zurück. Mit den Bantus kam im 7. Jh. v. Chr. auch das Wissen der Eisenverarbeitung in die Region. Sie sind zudem die Vorfahren der heute als Bahutu (Hutu) bekannten Volksgruppe.
Tontopf aus dem vorchristlichen Jahrtausend (Ethnografisches Museum Huyé)
Die Rinder der Batutsi gelten als Statussymbole
Die nach den Bantu folgenden Einwanderer ins Gebiet des heutigen Ruanda waren Viehzüchter. Ihre Ankunft ist nicht genau zu datieren. Wahrscheinlich ist eine Besiedlung des Gebiets zwischen dem 11. und 14. Jh. Diese Menschen unterschieden sich im Vergleich zu den Batwa und Bahutu äußerlich durch einen sehr schlanken Körperbau und eine höhere Statur. Sie nannten sich Batutsi (Tutsi), was so viel bedeutet wie „die Rinder-Besitzer“. Die Batutsi kamen aller Wahrscheinlichkeit nach aus Nordostafrika, aus dem Gebiet des heutigen Äthiopien.

Etablierung der drei ethnischen Gruppen

Im Laufe der Zeit bildete sich zwischen den Batutsi und den Bahutu eine Hierarchie heraus. Diese entstand entweder durch die Eroberung der Bahutu durch die ankommenden Batutsi oder aber durch eine allmähliche Entwicklung der Beziehungen im Zusammenleben der beiden Völker. In der Hierarchie bildeten die Batutsi die Herrscherklasse und die Bahutu das einfache Volk. Dieses „Herr-und-Diener“-Verhältnis nennt man in Ruanda „Ubuhake“. Daraus entstand ein Monarchiesystem, das von einem Batutsi-König (Mwami) angeführt wurde. Die zurückgezogen lebenden Batwa, denen nach Ankunft der Rinder züchtenden Batutsi noch weniger ursprüngliches Land zum Leben blieb und deren Zahl im Laufe der Jahrhunderte kontinuierlich schrumpfte, lernten die gemeinsame Sprache der beiden anderen Volksgruppen, ohne jedoch eine gesellschaftliche Rolle zu spielen. Ruanda ist neben Burundi das einzige Land Afrikas, in der alle ethnischen Gruppen dieselbe Sprache sprechen, das Kinyarwanda.

Königreich Ruanda

Ruanda kennt eine lange Tradition der mündlichen Geschichtsüberlieferung, die im Laufe der Jahrhunderte mit allerlei Mythen und Legenden vermischt wurde. In der Geschichte zur Entstehung des Königreichs wird vom Abanyiginya, dem Gründer der Dynastie, erzählt. Er soll nicht als gewöhnlicher Mensch geboren, sondern einem Milchgefäß entstiegen sein....

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelpagina
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Willkommen in Ruanda
  6. 1. LAND UND LEUTE
  7. 2. RUANDA ALS REISEZIEL
  8. 3. KIGALI UND UMGEBUNG
  9. 4. DER OSTEN RUANDAS
  10. 5. DAS GEBIET DER VULKANE
  11. 6. UM DEN KIVU-SEE
  12. 7. RUANDAS SÜDEN
  13. 8. BURUNDI
  14. 9. ANHANG