Perspektiven für Juristen 2015
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Perspektiven für Juristen 2015

Das Expertenbuch zum Einstieg

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  1. 350 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Perspektiven für Juristen 2015

Das Expertenbuch zum Einstieg

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

"Perspektiven für Juristen" ist das Expertenbuch zum Einstieg in juristische Berufe im Öffentlichen Dienst, in Kanzleien und in Unternehmen. In zahlreichen Berufsbildern und Erfahrungsberichten stellen Autoren aus der Praxis interessante Tätigkeiten für leistungsstarke Juristen vor. Auch die wichtigsten Fragen rund um Studienplanung, Bewerbung und Karriere werden beantwortet: Wie kann man bereits in Studium und Referendariat die Weichen für die spätere Karriere stellen? Wie laufen Bewerbungsverfahren in der Justiz, in Kanzleien oder in internationalen Organisationen ab? Ist ein Wechsel zwischen Wirtschaft und Staatsdienst jederzeit möglich, und was gilt es hierbei zu beachten? Das vorliegende Buch informiert umfassend über Karrierechancen für Juristen und hilft bei der persönlichen Entscheidungsfindung.

Häufig gestellte Fragen

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Information

Jahr
2014
ISBN
9783941144552
Auflage
6
Thema
Jura
1. Branchenüberblick – Perspektiven für Juristen
Entscheidungsfindung – Welcher Berufsweg passt zu mir?
von Dr. Lutz Kniprath
Die Entscheidung für einen Berufsweg ist hochpersönlich. Ratschläge helfen hier allenfalls zufällig. Denkanstöße können jedoch einen sinnvollen Beitrag zur Entscheidungsfindung vor der Berufswahl leisten. Daher sollen hier Fragen gestellt und erläutert werden, mit denen sich jeder Jurist im Laufe seiner Karriere auseinandersetzen wird. Früh gestellt, vorläufig beantwortet und danach immer wieder durchdacht, können sie helfen, überraschende Unzufriedenheit zu vermeiden.
„Welcher Berufsweg passt zu mir?“ fragt nach den eigenen Vorlieben und Grenzen, nicht nach den Anforderungen der Arbeitgeber. Das ist so gewollt. Schließlich muss jeder selbst mit seinem Beruf zufrieden sein und einen langen Zeitabschnitt über mit ihm leben. Die Beschränkungen des Arbeitsmarkts und der eigenen Qualifikationen sollten erst in einem zweiten Schritt ausfiltern, was derzeit nicht geht. Denn vielleicht ist es ja doch oder zu einem späteren Zeitpunkt möglich, etwa nach einem Anlauf über eine andere Stelle.
Wer bin ich?
Die Mehrzahl der Stellen, die Berufseinsteiger heute antreten, fordern einen hohen Einsatz. Sie werden zu einem wesentlichen Teil ihres Lebens. Kann eine Stelle die individuellen Grundbedürfnisse eines Berufstätigen nicht befriedigen oder gehen ihm wesentliche Bedingungen seiner Stelle gegen den Strich, dann ist seine Lebensqualität ernsthaft beeinträchtigt. Daher vorweg die Frage nach dem eigenen Wesen. Dies betrifft zum einen den Stellenwert des Berufs im Verhältnis zum privaten Leben. Manche Stellen fordern einen Zeitaufwand und eine Hingabe, die das Privatleben zum Randereignis degradieren. Familie, Freunde, Sport, Theaterbesuche finden häufig nur sporadisch und kurzfristig auf Zuruf statt. Die Frage bezieht sich des Weiteren auf Einkommen und Prestige. Die Verdienstmöglichkeiten unterscheiden sich schon bei Einsteigern drastisch. Freilich hat das Geld seinen Preis. Bedeutende Arbeitgeber auf der Visitenkarte verhelfen schon dem Anfänger zu Ansehen. Dem entspricht eine Erwartungshaltung, die dem Berufstätigen besonderen Druck im Alltag beschert. Und schließlich betrifft dies die Bereitschaft zu Ortswechseln, im Land und über Grenzen hinweg. Das ist in frühen Jahren zumeist leichter als später, wenn Haushalt und Kinder immer wieder umgepflanzt werden müssten. „Wer bin ich?“ – Wer kann das zuverlässig beantworten? Der Mensch ändert sich und lernt sich erst mit den Jahren und Jahrzehnten selbst kennen. Doch die eigenen Grenzen zu erforschen und zu respektieren und sich selbst problembewusst zu beobachten, mag die Einschätzung einzelner Stellenanforderungen erleichtern.
Möchte ich juristisch arbeiten?
Die juristische Ausbildung qualifiziert zu einer bunten Palette juristischer Tätigkeiten, aber sie lehrt auch Fähigkeiten wie strukturiertes Denken und legt damit ein solides Fundament für allerlei andere Berufsfelder. Manche Stellen außerhalb der juristischen Sphäre setzen eine Zusatzausbildung, etwa in BWL, voraus. Bei anderen sorgt der Arbeitgeber für die erforderliche Weiterbildung – und sei es durch Training-on-the-Job. Beispiele sind einige Unternehmensberatungen, die Absolventen aus einem weiten Spektrum von Fachrichtungen einstellen oder Abteilungen von Unternehmen, z. B. für Personal oder Controlling.
Deutschland, Ausland, international?
Das Recht ist grundsätzlich national; jeder Staat hat seine eigene Rechtsordnung. Daher ziehen Juristen weniger leicht über die Grenze als Ärzte oder Kaufleute. Dennoch kann die Kenntnis ausländischer Rechtsordnungen oder transnationaler Rechtsnormen und Usancen die juristische Arbeit außerhalb Deutschlands ermöglichen. Hierzu zählen etwa das Völkerrecht, das EU-Recht und Bereiche des internationalen Wirtschaftsrechts, einschließlich der Schiedsgerichtsbarkeit. Zudem können auch Lehrtätigkeiten, etwa zum deutschen Recht, Gelegenheit zu langfristigen Auslandsaufenthalten bieten.
Wie international die Berufstätigkeit werden kann, hängt zum einen von den entsprechenden Qualifikationen ab, die der Einsteiger mitbringt, und zum anderen von seinem individuellen Lebensentwurf. Eine grenzüberschreitende Berufstätigkeit bedeutet zugleich einen gesteigerten Zeitaufwand unterwegs und gegebenenfalls gesundheitliche Belastung, etwa durch häufige Wechsel von Zeit- und Klimazonen.
Wirtschaftsrecht oder ein anderer Fachbereich?
Dieser Band legt einen Schwerpunkt auf Tätigkeitsfelder im klassischen Wirtschaftsrecht. In diesem Bereich arbeiten nicht nur Anwälte, sondern auch manche Richter, Staatsanwälte und Verwaltungsbeamte. Die Optionen des Juristen sind damit aber bei Weitem noch nicht erschöpft. Die Spanne reicht vom Familien- und Erbrecht bis hinüber zur Rechtsphilosophie. Auch Rechtsgebiete, die einen hohen Grad an Spezialisierung fordern, haben ihren besonderen Reiz, etwa das Kunst- oder das Tierrecht. Die Spezialisierung eines Juristen ist häufig genug das Ergebnis von sonderbaren Zufällen und Gelegenheiten, wenn auch eine persönliche Prädisposition die Zufälle wahrscheinlicher machen kann. Und manche Spezialgebiete erfordern ein Mindestmaß an Leidenschaft für ihre Materie.
Große Organisation oder „freier Beruf“?
Mit der Größe der Organisation nimmt gewöhnlich die Hierarchie und Regelungsdichte zu. Dies gilt für Unternehmen wie Kanzleien ebenso wie für Verbände. Behörden sind üblicherweise hierarchisch strukturiert und strengen Regeln unterworfen. Eine feste Struktur bietet im Grundsatz Sicherheit und Vorhersehbarkeit. Doch nicht jeder wird darin dauerhaft glücklich. Denn die Sicherheit kann zulasten der Freiheit gehen. Und die Vorhersehbarkeit mag Flexibilität und Spontaneität einschränken. Auch die Zunft der Wirtschaftsanwälte lebt in Teilen längst nicht mehr nach dem Ideal des freien Berufs, sondern arbeitet in Law Firms nach angloamerikanischem Muster entweder angestellt oder als Partner. Und selbst die Partnerschaft bietet nicht die Freiheit des Einzelanwalts alter Schule, sondern bedeutet nicht selten die Unterwerfung unter Mehrheitsentscheidungen und den Zwang zu hoher Profitabilität.
Berater, Entscheider oder Streiter?
Juristen müssen beraten, entscheiden und streiten können. Doch jede Tätigkeit setzt andere Akzente. Während der M&A-Anwalt schwerpunktmäßig strukturiert, entwirft, berät und verhandelt und der Richter vor allem analysiert, ausgeglichen vermittelt und entscheidet, ist der Prozessanwalt am meisten gefordert im Analysieren, Entwerfen von Strategien und im streitigen Auseinandersetzen, aber auch bei der Förderung einer günstigen Einigung. Richter nehmen einen neutralen Standpunkt ein, während Rechtsanwälten die Interessen des eigenen Mandanten besonders nahe sind. Diese Aspekte erscheinen vor dem Berufseinstieg als eher zweitrangig. Im Alltag jedoch kann es belastend werden, wenn die eigene Persönlichkeit anders gestrickt ist.
Was will ich?
Manche der oben angesprochenen Überlegungen können schon früh – bereits im Studium – zu wichtigen Weichenstellungen führen, etwa die zur Internationalität. Denn dann ist noch hinreichend Zeit zum Erlernen von weiteren Fremdsprachen oder zum Verbessern der vorhandenen Kenntnisse. Auch ein Auslandsjahr, gegebenenfalls mit Abschluss, kann dann noch untergebracht werden. Und es lassen sich noch die Voraussetzungen für eine möglichst gute Examensnote schaffen. Dafür müssen häufig genug andere Interessen hintangestellt werden. Ihnen kann hingegen mehr Raum gewährt werden, wenn die angestrebte Richtung keinen herausragenden Abschluss erfordert. Einige Aspekte der Frage „Was will ich?“ können erst zu einem späteren Zeitpunkt gewinnbringend beantwortet werden, etwa im Referendariat oder sogar erst in einer frühen Berufsphase. Andere Einsichten werden im Laufe vertiefter Erfahrungen allmählich herankeimen, sich ganz individuell zu Wort melden oder von Zufällen abhängen. Glücklicherweise lassen sich manche Entscheidungen im Laufe des Berufslebens noch korrigieren. Schließlich aber kann sich der Mensch – in einem gewissen Rahmen – auch seinem Beruf anpassen.
Fazit
Wichtig erscheint eine beständige Beobachtung der eigenen Fähigkeiten und Grenzen, sowohl bezogen auf einzelne juristische Tätigkeitsfelder als auch auf Arbeitsstile und Lebensentwürfe.
Aktuelle Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt für Juristen
von Dr. Christoph Wittekindt
Einstiegsgehälter, Entwicklungsmöglichkeiten, Arbeitsbelastung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie alternative Karrieremöglichkeiten – das sind die Themen, die Juristen auch dieses Jahr umtreiben. Wie entwickelt sich der Markt, und wo stehe ich? Hierauf soll im Folgenden eine Antwort gegeben werden.
Überblick über den Gesamtmarkt
Der juristische Arbeitsmarkt in Deutschland zeigt sich insgesamt recht robust. Die Nachfrage nach Juristen, sei es für Kanzleien, aber auch für Unternehmen und Verbände, ist nach wie vor stabil. Allerdings kann sich auch der juristische Arbeitsmarkt nicht allgemeinen Trends entziehen: Stellen werden verstärkt befristet ausgeschrieben, Interimsjuristen – Juristen auf Zeit für bestimmte Projekte, Elternzeitvertretung oder temporäre Unterstützung der Rechts-, Personal- oder Complianceabteilung – werden erstmals signifikant nachgefragt. Juristische Führungspositionen in Unternehmen sind nach wie vor rar gesät und werden oft intern besetzt.
Bei den Kanzleien ist nach fünf Jahren Aufschwung erstmals eine gewisse Sättigung festzustellen: Größere Sozietäten stellen nach wie vor ein – vor allem Berufsanfänger –, haben aber oft Schwierigkeiten, geeignete Kandidaten zu finden. Daher jagt Kanzlei A gerne Kanzlei B ganze Anwaltsteams ab: Der Teamleiter bringt den Umsatz mit, die Associates sind die willigen Helfer, die man sich gerne mit einkauft. Boutiquen und kleinere Kanzleien fischen verstärkt im Becken der Großkanzleien und können so manchen interessanten Kandidaten für sich gewinnen. In der Regel sind in den Boutiquen oder kleineren Kanzleien die Anforderungen an die Kandidaten, insbesondere bezüglich der Examensnoten, geringer. Aber auch hier gilt es, nach Rechtsgebiet zu differenzieren: Anders als in den Vorjahren sind derzeit wieder Arbeits-, Bau-, Vergabe-, Immobilienwirtschafts-, Lebensmittel- sowie Steuerrechtler gefragt, zudem nach wie vor der gesamte „grüne“ Bereich, insbesondere Prozessrechtler. Im Bereich Bank- und Kapitalmarktrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Transaktionen haben die Kanzleien derzeit oft Mühe, ihre Anwälte auszulasten.
Und: Im Zeitalter von Internet und Social Media gelangen viele offene Positionen gar nicht mehr „auf den Markt“, Print-Anzeigen nehmen weiter ab, Anzeigen in Jobportalen werden von Woche zu Woche recycelt und wieder neu eingestellt, obwohl sie oft gar nicht mehr aktuell sind. Der persönliche Kontakt, das individuelle Gespräch, das Praktikum oder die Wahlstation sind daher mehr denn je Trumpf und oft Eintrittskarte für den erfolgreichen Start.
Einstiegsgehälter
Die eben skizzierten Entwicklungen spiegeln sich auch in den Gehältern wider. Betrachtet man zunächst die Kanzleien, so sind die Gehaltsunterschiede riesig: Steigt ein frischgebackener Anwalt heute bei kleineren Kanzleien oft mit einem Jahresbruttogehalt von 38.000 bis 50.000 Euro ein, so sind es in den Top-20-Kanzleien in der Regel 85.000 bis 125.000 Euro, zuzüglich Bonus. In diesen letztgenannten Kanzleien sind 18 Punkte in der Summe beider Examina, ein Doktortitel und/oder ein im Ausland erworbener LL.M. samt entsprechender Fremdsprachenkenntnisse nach wie vor Conditio sine qua non für eine Einstellung.
Generell gilt: je besser die Noten, desto höher das (Einstiegs-)Gehalt. Und: Die angloamerikanischen Kanzleien stehen bei den Gehältern nach wie vor an der Spitze. Bei den Boutiquen liegen die Einstiegsgehälter in der Regel zwischen 60.000 und 75.000 Euro, meist ohne irgendwelche Boni, wobei es hier je nach Stadt und Region große Unterschiede gibt. Insgesamt liegen die Einstiegsgehälter 2014 erstmals wieder auf dem Niveau der Boom-Jahre 2005 bis 2008. Allerdings sind die Ansprüche gewachsen.
In Unternehmen hängt das Einstiegsgehalt entscheidend von der Größe und von der Branche ab: DAX-Un...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. 1. Branchenüberblick – Perspektiven für Juristen
  3. 2. Erfahrungsberichte und Fallstudien
  4. 3. Studium und fachspezifische Ausbildung
  5. 4. Einstieg und Karriere
  6. 5. Arbeitgeberporträts