Materialsammlung Wie beschreibe ich, was ich glaube?
(Brücken-Illustration)
Der christliche Glaube ist etwas sehr Komplexes und zugleich sehr Einfaches. Von ihm gilt, was Gregor der Große einmal von der Bibel sagte, die diesen Glauben verkündigt: dass nämlich darin ein Lamm waten und ein Elefant schwimmen kann.
In diesem Sinne hat einmal jemand festgestellt, dass man den christlichen Glauben zwar nicht „vereinfachen“, aber sehr wohl „elementarisieren“ kann. Dies geschieht, indem man bestimmte Eckdaten oder „tragende Teile“ hervorhebt. Die Brücken-Illustration ist ein solches Schema, das helfen kann, das Wesentliche auf den Punkt zu bringen. Sie verdeutlicht vier Wahrheiten:
Auf der einen Seite steht der heilige und ewige Gott.
Auf der anderen Seite, von Gott durch eine tiefe Kluft getrennt, steht der Mensch, der das Gegenteil von Gott ist: nicht heilig, sondern sündig; nicht ewig, sondern sterblich. Und da die Kluft so unendlich weit ist, ist er nicht in der Lage, bei noch so viel Anstrengung auf Gottes Seite zu gelangen.
Aber Gott hat die Initiative ergriffen. Er hat seinen Sohn gesandt, der für uns gestorben und auferstanden ist. Gott hat also mit dem Kreuz von Christus die Kluft überbrückt.
Das Christwerden besteht darin, dass man diese Brücke als Gottes Ausweg erkennt und sie im Glauben betritt.
Wie lebe ich ein ausgewogenes Leben als Christ?
(Rad-Illustration)
Wenn man das Evangelium in seinen Grundaussagen verstanden und angenommen hat – wie geht es dann weiter? Man möchte sein Leben nach Gottes Willen und nach dem Evangelium führen – aber was gehört alles dazu?
Der Glaube gestaltet das ganze Leben um. Ein Christ wird sich daher anhand der Bibel über alle möglichen Fragen des Glaubens und der Lebensführung Gedanken machen. Aber Ausgangspunkt ist die Konzentration auf bestimmte Grundelemente, auf die alles andere aufbaut. In der Navigatorenarbeit werden diese Grundelemente der Einprägsamkeit halber gerne in Form eines Rades dargestellt, das man als eine Art „optischen Katechismus“ bezeichnen könnte:
1. Im Mittelpunkt steht Christus. Um ihn dreht sich alles, aber auch wirklich alles im Christenleben. In ihm ist alle Kraft, Weisheit und Erkenntnis für uns verborgen – unsere gesamte Lebensdynamik kommt aus dieser „Radnabe“.
2. Wir blenden aus, dass man bei einem sich drehenden Rad eigentlich nicht mehr von „vertikal“ und „horizontal“ sprechen kann, und stellen fest: Die beiden vertikalen Speichen sind die Bibel und das Gebet. Vertikal – das soll hier die Beziehung des Menschen zu Gott bezeichnen. Diese Beziehung wird vor allem dadurch unterhalten, dass Gott durch die Bibel zum Menschen und der Mensch im Gebet zu Gott redet.
3. Die beiden horizontalen Speichen sind die Gemeinschaft der Christen und das Bekenntnis des Glaubens. Horizontal – das bedeutet hier die Beziehung zu den Mitmenschen. Ist man mit diesen im Glauben verbunden, so „versteht man sich“ – zwar nicht immer in allem und jedem, aber doch in einer Weise, die Außenstehende immer wieder verblüfft. Teilen andere diesen Glauben nicht, so hoffen Christen, dass Gott dieses Verstehen schenkt, wenn man unter ihnen seinen Glauben lebt und bekennt.
4. Die Lauffläche des Rades bedeutet die Umsetzung des Christenlebens im Alltag. Dies ist die Nagelprobe des Glaubens. Im Englischen gibt es dafür den Ausdruck „when the rubber hits the road“, zu Deutsch: „wenn der Reifen Bodenkontakt bekommt“, wenn also die Sache ins Rollen kommt und konkret wird und damit natürlich auch Belastungen ausgesetzt ist, die man in der schönen Theorie noch ausblenden konnte. Das Neue Testament benutzt Begriffe wie Nachfolge, Jüngerschaft, Gehorsam, Leben im Geist usw. Wir bleiben hier im Bild des Rades und bezeichnen dies als das Leben von der Mitte her.
Wege in die Bibel
Man ahnt es manchmal, aber wenn man es tatsächlich erlebt, will man immer mehr: die Bibel ist unerschöpflich. Es hat Gott anscheinend sehr gefallen, sich in einem Feuerwerk von Geschichten, Gedichten, klugen Worten, Briefen und Träumen, Gesetzen und Zukunftsvisionen beschreiben zu lassen, damit wir immer tiefer fassen können, wer er ist. Die folgenden Anregungen sollen euch helfen, euch auf diese Vielfalt einzulassen und nach und nach einmal auszuprobieren, was ihr noch alles entdeckt, wenn ihr neue Pfade in die Bibel legt oder einzelnen Leuten in der Bibel gezielt nachgeht. Vielleicht packt euch Gottes Wort ganz neu, so wie Esra, der richtig sehnsüchtig danach wurde, es Schicht um Schicht zu ergründen, weil er spürte, dass es die absolute Lebensgrundlage für sich und sei...