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Allgemeinbildung Deutschland für Dummies
Über dieses Buch
Wer hat noch nicht erlebt, dass er auf neugierige Fragen ausländischer Freunde nur äußerst vage antworten konnte oder an kniffeligen Quiz-Fragen rund um Schwarz-Rot-Gold gescheitert ist? Obwohl man glaubt, Deutschland zu kennen, entspricht das gefühlte Wissen nicht immer den Fakten. Christa Pöppelmann wirft einen genauen Blick auf das scheinbar Bekannte, fördert vielfältige Wissensschätze zu Tage und betrachtet Entwicklungen sowie Veränderungen. Das Buch behandelt ein vielfältiges Themenspektrum von der Geografie über Wirtschaft und Politik bis hin zu typisch deutscher Lebensart, den Feinheiten der Sprache und den interessantesten Orten. Auch die Themen Kultur, Mobilität und gesellschaftliche Vielfalt kommen nicht zu kurz. Das Buch liefert wertvolles Wissen, Überraschendes und Kurioses über das Land der Dichter und Denker, der Techniker und der Tüftler.
Häufig gestellte Fragen
Information
Grundlagen im Wandel
Germanen in der Info-Gesellschaft – Deutschland einst und jetzt
- Geschichte und Verantwortung
- Politik und Verwaltung
- Machtpoker und Interessenwahrung
Aus grauer Vorzeit in die bunte Republik – eine Kurzgeschichte
Stämme, Sippen und das Thing: die Germanen
- Sie war relativ basisdemokratisch. Alle freien Männer trafen sich zu bestimmten Zeitpunkten zum Thing, wo über gemeinsame Angelegenheiten verhandelt und Anführer bestimmt wurden. Tendenzweise wurde aber so wenig wie möglich gemeinsam entschieden. In die internen Angelegenheiten eines Sippenchefs oder auch nur Hausherrn hatte niemand reinzureden.
- Sie war patriarchal. Dem Hausherrn unterstanden seine Frau und andere Familienmitglieder sowie das halbfreie Gesinde und die unfreien Sklaven. Allerdings gab es eine strikte Trennung zwischen weiblichen und männlichen Aufgaben. Und der weibliche Bereich unterstand der Hausherrin, da redete ihr auch ihr Ehemann nicht rein.
- Es gab zweierlei Arten von Anführern:
- Könige: Sie hatten ursprünglich vor allem kultische Funktion. Auch die verschiedenen »Stämme« bildeten sich wohl vor allem durch gemeinsame Kultorte wie Haine, Moore, Seen oder rund um besondere Bäume, wo religiöse Riten vollzogen wurden.
- Herzöge: Sie waren die Anführer, hinter denen die anderen herzogen. Dabei musste es sich nicht unbedingt um einen Kriegszug handeln, sondern konnte etwa auch eine Gruppenauswanderung sein. Herzog wurde der, der es schaffte, eine Gefolgschaft für ein bestimmtes Unternehmen zu sammeln.
Erst nach der Zeitenwende begannen sich klassischere Hierarchien mit mächtigen Königen durchzusetzen, wie sie etwa auch bei den Kelten üblich waren.
- Beziehungen beruhten auf Gegenseitigkeit: Im Gegenzug für die Gefolgschaft schuldete der Anführer Erfolg. Blieb der aus, dann war es das gute Recht der Gefolgsleute, die Gefolgschaft aufzukündigen. Einen Eid dagegen durfte man auf keinen Fall brechen. Doch den schwor man auch keinem Anführer, sondern nur den Göttern. Doch vermutlich spielte es bei der Christianisierung der Germanen eine nicht unwichtige Rolle, dass diese das Gefühl hatten, dass sich die alten Götter gerade als wenig erfolgreich erwiesen.
Die »Großen«: Karl, Otto, Martin – und der »alte Fritz«
- Chlodwig I., von 482 bis 511 König der Franken, unterwarf sich ein Reich, das aus den größten Teilen des heutigen Frankreichs, der Schweiz, Luxemburg, Belgien und dem deutschen Rhein-Main-Gebiet bestand. Er setzte die Christianisierung durch und gründete seine Macht auf die Kirche und die Reste römischer Verwaltung im ehemaligen Gallien.
- Karl I. der Große, von 768 bis 814 König der Franken, dehnte das Reich nicht nur bis an die Elbe, die ungarische Donau und nach Süditalien aus und nahm im Inneren umfassende Reformen vor, sondern ließ sich vor allem Weihnachten 800 vom Papst zum Kaiser krönen. Zwar behauptete sein Biograf hinterher, Karl wäre davon völlig überrascht worden, aber das nimmt ihm kaum ein Historiker ab. Mit der Kaiserkrone ließ sich Karl vom Papst das Imperium (mehr die Befehlsgewalt als das Reich) der römischen Kaiser übertragen. Dem Papst ging es dabei wohl vor allem um ein Zeichen gegenüber jenen, die seine Stellung in Italien bedrohten. Die oströmischen Kaiser in Konstantinopel, die selbstverständlich sich selbst als Inhaber des römischen Imperiums sahen, waren ihm dabei keine Hilfe.
- Otto I. der Große, von 936 bis 973 König der Ostfranken, erneuerte das Kaiserreich Karls des Großen. 963 ließ er sich vom Papst zum Kaiser krönen, nachdem der Titel seit 924 nicht mehr verliehen worden (und davor an relativ unbedeutende italienische Regionalkönige). Damit ist er der eigentliche Gründer des römisch-deutschen Kaiserreichs (ab dem 12. Jahrhundert Heiliges Römisches Reich). Otto und seine Nachfolger erhoben – in der Theorie – den Anspruch, die obersten Herrscher der Christenheit zu sein. Ganz praktisch regierten sie ein Reich, das vor allem aus Deutschland inklusive der heutigen Niederlande, Lothringen, der Ostschweiz und Österreich, dem loyalen Herzogtum (später Königreich) Böhmen und zeitweilig auch Burgund (inklusive der Westschweiz) bestand. Der theoretische Anspruch auf Italien wurde von Zeit zu Zeit – oft mit viel Blut, aber wenig Erfolg – erhoben, ebenso gab es sporadische Versuche, Polen in ein Vasallenverhältnis zu zwingen.
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Über die Autoren
- Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Teil I: Steckbrief Deutschland
- Teil II: Grundlagen im Wandel
- Teil III: Alltägliches und Besonderes
- Teil IV: Der Top-Ten-Teil
- Stichwortverzeichnis
- End User License Agreement