Schluss mit Bullsh*t-Innovationen
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Schluss mit Bullsh*t-Innovationen

So machen Sie echte Innovation zum Teil Ihrer Unternehmens-DNA

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Schluss mit Bullsh*t-Innovationen

So machen Sie echte Innovation zum Teil Ihrer Unternehmens-DNA

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Über dieses Buch

In vielen Unternehmen wird heute Bullshit-Bingo gespielt. Die Geschäftsführung ordnet Innovation an, weil "man" das ja so macht. Leider bleibt es dabei meist bei oberflächlichen und oft falsch aufgebauten Innovationsaktivitäten. Innovation quasi als Alibihaltung. In der Unternehmenshierarchie angeordnet von "oben nach unten". Das kann nicht funktionieren. Denn nur das, was Mitarbeiter selbst mitgestalten, wofür sie selber brennen, kann zum integralen Teil der Unternehmens-DNA werden. Innovation sollte daher in Unternehmen auf allen Ebenen in "Fleisch und Blut" übergehen. Nur dann kann echte Innovation stattfinden. In ihrem Buch fordert Bianca Prommer dazu auf, innovatives Denken in den Unternehmen zur automatisch ablaufenden Kompetenz zu machen, denn schließlich denken wir auch nicht übers Atmen nach.
Sie zeigt auf, wie der Weg zu einer jeweils auf das individuelle Unternehmen angepassten Innovationsstrategie funktioniert, wenn Unternehmen den im Buch erläuterten Schritten folgen. Die Autorin legt dar, warum es nichts bringt, innovative Blaupausenkonzepte von anderen Unternehmen zu übernehmen und erklärt, welche Innovationsmodelle im unternehmerischen Alltag, im dringlichen und harten Tagesgeschäft tatsächlich funktionieren.
Umgesetzt wird das Thema anhand der - immer wieder von Fakten und praxisnahem Wissens-Input unterstützten, sich durch das Buch ziehenden - Geschichte der fiktiven Frisch & Schnell GmbH, einem produzierenden Traditionsunternehmen mit 250 Mitarbeitern.
Strategisch in jedem Kapitel platzierte Reflexionsfragen, fordern den Leser innerhalb der Lektüre immer wieder auf, den eigenen Gedanken- und Handlungsstand zum Thema Innovation auf den Prüfstand zu stellen und intensiv zu hinterfragen. Die "Anti-Bullshit-Fakten" am Ende jeden Kapitels dienen der fachlichen Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse zur Umsetzung in der Praxis.

Häufig gestellte Fragen

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Information

Verlag
Wiley-VCH
Jahr
2020
ISBN
9783527832156

Teil 1
WARUM

1
Brauchen wir nicht, haben wir schon – Innovation, nein danke

Innovation ist keine Garantie für die Zukunft. Aber ohne Innovation ist die Zukunft ungewiss.
Jens Ostermann blickt in die Runde und sagt: »Wir haben Riwo als Kunden verloren.« Die Worte des Geschäftsführers schlagen bei den übrigen um den gläsernen Konferenztisch versammelten leitenden Mitarbeitern der Frisch & Schnell GmbH wie eine Bombe ein. Keiner hat erwartet, im wöchentlichen Routine-Jour-fixe-Meeting eine derart katastrophale Nachricht zu vernehmen. Es bleibt eine Weile totenstill. Nur das Rauschen des Beamers und das Surren der Laptops der um den Tisch versammelten Führungskräfte sind zu hören. An der Wand ist die Agenda des heutigen Meetings dargestellt und scheint höhnisch in den Raum zu grinsen. Dieser Programmpunkt war darauf nicht vorgesehen.
Während seine Kollegen um Worte ringen, atmet Jens befreit auf. Die Büchse der Pandora ist geöffnet. Seine Kollegen sind informiert, nun kann das Krisenmanagement beginnen. Die ganze letzte Nacht hatte er sich von einer Seite auf die andere gewälzt und war nur ab und an in einen unruhigen Schlaf gefallen, der von Alpträumen rund um Scheitern und Versagen begleitet wurde. Sein Ehemann Markus hatte ihm am Morgen einen starken Espresso ans Bett gebracht, ihm beruhigend die Hand gedrückt, sich aber nicht weiter geäußert. Er weiß, dass sich Jens in Krisenzeiten lieber in sich zurückzieht und nicht kommunizieren will. »Was ziehe ich an?«, hatte er Markus dann doch gefragt. »Spielt es wirklich eine Rolle, was du trägst, wenn du verlautbarst, dass ihr gerade einen Jahresumsatz von 15 Millionen Euro verloren habt?«, fragte Markus, der Jens mit seinem unpassenden Hang zur Pragmatik wieder einmal zutiefst irritierte. Eine undeutliche Antwort murmelnd zog Jens seinen Lieblingsanzug in schimmerndem Grau aus der begehbaren Garderobe und wählte dazu eine Krawatte in zartem Rosa. Es ist sein Poweroutfit. Ohne Frühstück – dafür war heute keine Zeit – verließ er die Penthouse-Wohnung im zweiten Wiener Gemeindebezirk, die er mit Markus seit drei Jahren bewohnt, und ging raschen Schrittes Richtung U-Bahn. Die Fahrt bis nach Liesing im Süden von Wien ist lang, sehr lang. Jens nutzte diese Zeit, um sich zu überlegen, wie er den Rückzug von Riwo seinem Führungsteam nahebringen könnte. Als er in die S-Bahn umstieg, hatte er sich entschieden, diese Botschaft sofort an den Beginn des Meetings zu stellen.
Jetzt blickt Jens seine Kollegen an und wartet auf ihre Reaktionen. Sein Blick wandert von seinem Produktionsleiter Martin Wanja zur Vertriebsleiterin Sandra Rainer. Sie war es, die ihn gestern am späten Nachmittag darüber informiert hatte, dass Riwo Handel sich per Jahresende aus dem über lange Jahre etablierten Business mit Frisch & Schnell zurückziehen würde.

Das kannst du doch nicht zulassen

»Das ist ein Scherz, oder?«, unterbricht die HR-Managerin Olivia Zierer mit zitternder Stimme die bleierne Stille. »Nein, leider ist das kein Scherz«, bestätigt Sandra die schlechte Nachricht und blickt betreten nach unten. »Aber das ist ja eine Katastrophe. Wisst ihr eigentlich, was das bedeutet? Wir müssen Mitarbeitern kündigen!«, spricht Olivia die Bedenken aller aus und zeichnet energisch Kringel in ihr Notizbuch. »Jens, das kannst du nicht zulassen. Da muss man doch was machen können … «, fügt sie aufgeregt hinzu. Jens ist überrascht, dass seine HR-Managerin zu einem so heftigen Gefühlsausbruch in der Lage ist. Ansonsten agiert Olivia eher ruhig und hält sich in Besprechungen gerne im Hintergrund. Ihre Wortmeldung hat den Bann des erstarrten Schweigens gebrochen.
»Sandra, was ist da bei euch denn schiefgelaufen?«, poltert Produktionsleiter Martin Wanja los. Er fuchtelt mit seinem Kugelschreiber vor Sandras Gesicht herum und faucht bedrohlich: »Irgendetwas müsst ihr im Verkauf massiv falsch gemacht haben! Schließlich gab es kaum Reklamationen oder Lieferausfälle. Wir haben von Riwo wie immer auch in diesem Jahr großartige Lieferantenbewertungen bekommen. Also erklär mir bitte sofort, wie das sein kann, dass die nun sang- und klanglos aufhören wollen. An meinen Leuten und unseren Produkten kann es nicht liegen. Wir liefern höchste Qualität wie immer!« Bei diesen letzten Worten steigt Martins Tonlage bedrohlich an.
Sandra fühlt sich persönlich angegriffen. Ihr Gesicht verfärbt sich in Richtung eines verärgerten Hummers. Bevor sie auch nur ein Wort erwidern kann, übernimmt Jens das Kommando. »Also nun mal langsam, Martin. Wir suchen keinen Schuldigen. Vor allem wissen wir noch gar nicht, was Riwo zu diesem Schritt bewogen hat. Sandra, berichte doch bitte über dein Gespräch mit Riwo«, fordert Jens auf und nimmt seinen Platz zwischen Sandra und Martin wieder ein. Seit einigen Monaten gibt es eine feste Sitzordnung in den Besprechungen. Jens hat festgestellt, dass er besser als Puffer zwischen seinem Produktionsleiter und seiner Vertriebsleiterin fungieren sollte. Zwischen den beiden kommt es immer wieder zu hitzigen Diskussionen. Martin wird dabei auch gerne einmal persönlich und greift die Vertriebsleiterin direkt an. Dabei geht es immer um dieselben Vorwürfe. Sandra fordert schon länger neue Produkte für die Kunden. Martin hält hingegen an den bewährten Produkten fest. Schließlich erfordert eine Produktumstellung in der Produktion eine intensive Reinigung der Maschinen. Die dadurch entstehenden Leerzeiten können im Hochbetrieb nur selten kompensiert werden. Das will Martin auf jeden Fall verhindern.

Eine grüne Semmel oder pinkfarbene Kornspitze?

»Also, ich hatte gestern mein halbjährliches Meeting mit dem Einkaufsleiter von Riwo«, beginnt Sandra. »Er war eindeutig und kristallklar in seinen Ausführungen. Wir sind nicht modern und interessant genug. Die Verkaufszahlen unserer Semmeln und Kornspitze gehen seit einiger Zeit drastisch zurück. Sie machen mit unseren Produkten weniger Gewinn als früher und haben beschlossen, rechtzeitig die Notbremse zu ziehen.«
Weiter kommt sie nicht. »Nicht modern genug? Spinnen die denn? Was wollen die eigentlich? Eine grüne Semmel oder pinkfarbene Kornspitze? Vielleicht noch mit geblümter Schleife?«, brüllt Martin in den Besprechungsraum. Die Gläser und Kaffeetassen auf dem Tisch klirren und schwanken bedrohlich, da er bei seinem Ausbruch auch wütend auf den Konferenztisch schlägt. »Darum geht es nicht«, erwidert Sandra sofort. »Sie wollen einfach neue Wege ausprobieren und ihren Kunden Novitäten bieten. Daher reduzieren sie die Basis-Produkte wie Semmel und Kornspitz. Sie sind der Meinung, dass sie diese Produkte billiger im Ausland erhalten können. So bleibt ihnen mehr Raum zum Ausprobieren für neue Produkte«, beendet Sandra ihre Ausführungen und dreht nervös einen Kugelschreiber zwischen ihren Fingern. »Das kann doch nicht alles sein. Jens, vielleicht solltest du direkt mit dem Geschäftsführer von Riwo reden, ihr hattet doch immer einen guten Draht…«, wirft Olivia Zierer ein. Sie blickt Jens vertrauensvoll an und hofft, dass er schon die richtige Strategie finden wird, um den Kunden doch noch zum Bleiben zu bewegen.
»Ja, das habe ich bereits veranlasst. Ich treffe ihn morgen Vormittag. Und ich werde alles tun, um ihn von unseren Produkten zu überzeugen«, antwortet Jens zuversichtlich. »In der Zwischenzeit bereitet mir die Zahlen vor. Berechnet sofort alle möglichen Szenarien. Ich will wissen, was uns das genau kostet. Und Sandra, von dir brauche ich einen Plan B.« Er bittet seine Kollegen, zu dieser Situation im Moment Stillschweigen zu bewahren, und beendet das Meeting mit einer Aufforderung zu einem weiteren Strategietreffen am nächsten Tag.
Als die anderen den Raum verlassen haben, bleibt Jens noch im Besprechungsraum und schaut mit leerem Blick in den grauen Vormittag. »Das Wetter passt heute ja hervorragend zu meiner Stimmung«, denkt er. »Wie sind wir nur in diese Lage geschlittert? Nicht modern genug? Was muss an Gebäck modern sein? Gut schmecken muss es und hohe Qualität aufweisen. Was denn sonst?« Jens versteht die Welt nicht mehr. »Das kann und werde ich nicht zulassen«, beschließt er und verlässt mit großen Schritten den Raum. Er muss nun ein Telefonat führen, von dem er nie geglaubt hätte, dass es eines Tages in dieser Form stattfinden würde.
»Herr Ostermann, lassen Sie nicht zu, dass wir die Produktion endgültig nach Ungarn verlagern müssen. Sie wissen, dass wir schon seit einiger Zeit darüber nachdenken«, klingt eine aufgeregte Stimme aus dem Telefon. Jens spricht mit Ruth Schnell, einer der Eigentümerinnen des Unternehmens Frisch & Schnell. Vor fünf Jahren erst hat sie Jens die Geschäftsführung übertragen, um sich vermehrt auf ihre Familie und ihre Weltreisen zu konzentrieren. Damals war sie der Überzeugung, mit der anstehenden Digitalisierung selbst nicht Schritt halten zu können, und entschied sich für einen jüngeren Geschäftsführer. Jens konnte sie damals sofort von sich und seinen Ideen überzeugen. Ihre Zusammenarbeit war bisher von Verstehen und Vertrauen geprägt. Beides scheint jetzt erschüttert. Stellt Ruth Schnell Jens Kompetenz und ihre damalige Entscheidung etwa in Frage? Er vernimmt eine gewisse Kälte in ihrer Stimme, die er bisher nicht kannte. Er verspricht, sie gleich nach seinem Meeting bei Riwo anzurufen. »Nein, ich komme im Büro vorbei«, entgegnet Ruth Schnell und beendet nach einem knappen Gruß das Gespräch. Auch das noch, denkt Jens.

Ihr seid wirklich nicht innovativ

Am Abend trifft Jens ausgelaugt im Penthouse ein. Markus ist wie meist vor ihm zu Hause. Er reicht Jens wortlos ein Glas Sauvignon Blanc aus der Steiermark. Die beiden gehen zu ihrem Lieblingsplatz in der Wohnung, dem riesigen grauen Sofa unter der Dachschräge. Das Wohnzimmer bietet mit der großen Fensterglasfläche eine gigantische Aussicht über Wien, die Jens immer wieder aufs Neue fasziniert. Heute hat er keinen Blick dafür. »Und, wie ist es gelaufen?«, fragt Markus seinen Ehemann, als sie sich auf die Couch setzen. Jens rutscht mehrmals nach links und rechts, um eine bequeme Sitzposition zu finden. »Sie droht wieder damit, die Produktion nach Ungarn zu verlagern«, erzählt Jens und gönnt sich einen Schluck des köstlichen Weins. »Das kann ich natürlich nachvollziehen. Es geht um pure Zahlen, Daten und Fakten. Und jetzt habt ihr einen großen Kunden verloren. Ist es denn schon ganz fix?«, will Markus wissen. »Ich weiß nicht. Sie sagen, wir sind nicht innovativ genug. Ich habe gleich morgen früh einen Termin mit dem Geschäftsführer und mach ihm einfach ein tolles Angebot. Dann kann er gar nicht Nein sagen«, antwortet Jens entschlossen. Markus, der durch Jens Erzählungen einen guten Einblick in das Geschäftsgebaren von Frisch & Schnell hat, ist skeptisch. Ich glaube nicht, dass sich da noch was machen lässt, denkt er und füllt Jens Glas auf. »Ich weiß, ich mache mich jetzt unbeliebt, aber euer Kunde hat nicht ganz unrecht.« Jens blickt ihn ungläubig an. »Auch du, mein Sohn Brutus«, sagt er dann sarkastisch. Markus beobachtet seinen Mann aus dem Augenwinkel, schließlich will er ihn mit seinen Worten nicht vor den Kopf stoßen. »Nix Brutus, ich bin voll auf deiner Seite, wie immer. Das weißt du doch. Trotzdem ist es eine Tatsache, ihr seid wirklich nicht innovativ. Wann habt ihr das letzte Mal ein neues Produkt auf den Markt gebracht?«
Jens verschluckt sich an seinem Wein und windet sich etwas, bevor er antwortet. »Na ja, die Dinkel-Semmel ist noch recht aktuell. Die haben wir vor Kurzem herausgebracht«, antwortet er und stellt sein Weinglas auf dem niedrigen Chromtisch vor sich ab. »Aber die läuft noch nicht richtig am Markt an, ist ja auch nicht sehr sexy, so ein Dinkel-Teil …«, gibt er zu. Markus beißt sich auf die Lippen. Soll er oder soll er nicht? »Weißt du, Jens, vielleicht solltet ihr ernsthafter an das Thema Innovation rangehen«, sagt er dann entschlossen. Jens Augenbrauen schießen verärgert nach oben. Markus lässt sich nicht beirren und spricht rasch weiter: »Ihr braucht aber jemanden, der euch dabei hilft.« Jens sieht seinem Mann herausfordernd in die Augen und antwortet barsch: »Nein, dafür brauchen wir doch niemanden. Das schaffen wir auch allein.« Er greift energisch nach seinem Weinglas und stößt es dabei um. Während Markus Küchenkrepp holt, denkt er: »Ja, wenn ihr euch gegenseitig bullshiten wollt, wie innovativ ihr seid, dann macht es alleine …« Er spricht es aber nicht aus, um den Abend nicht in einem Streit enden zu lassen. Er wischt den verschütteten Wein auf und wechselt das Thema. »Und jetzt etwas ganz anderes. Morgen kommen Gaby und Ludwig zum Abendessen. Ich habe Branzino bestellt. Also schau bitte, dass du pünktlich Schluss machen kannst.« Markus ist Head of Development bei einem Softwareunternehmen und liebt es, in seiner Freizeit als Ausgleich zu kochen.

Ein Termin mit unsicherem Ausgang

Am nächsten Tag fährt Jens mit seinem dunkelblauen SUV zur Zentrale von Riwo Handel, um den Termin mit dem Geschäftsführer Richard Guppinger wahrzunehmen. Er stellt den Wagen am Besucherparkplatz ab, steigt aber nicht sofort aus. Normalerweise liebt er ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Ich war schon immer sehr neugierig
  4. Teil 1: WARUM
  5. Teil 2: WIE
  6. Teil 3: WOW
  7. Jetzt sind Sie dran mit Neugierde
  8. Danksagung
  9. Quellen und Literaturempfehlung
  10. Über die Autorin
  11. Weiterführendes Material
  12. End User License Agreement