Ayurvedische Ernährung
Ernährungsgrundsätze
Die Ernährung hat im Ayurveda einen besonders hohen Stellenwert, da von ihr – aus ayurvedischer Sicht – die gesunde Entwicklung und Funktion des Körpers und der Gewebe abhängt. Sie ist sozusagen der Schlüssel zu unserem körperlichen und seelischen Wohlbefinden. Um diesen Zustand zu erhalten oder (wieder) zu erreichen, beschäftigt sich die ayurvedische Ernährungslehre vor allem mit der richtigen Kombination von Nahrungsmitteln sowie der Berücksichtigung der dominierenden Dosha, da sie eine wichtige Rolle einnimmt, wie du deine Nahrung konsumierst und anschließend weiterverwertest. Ist das Dosha Kapha dominierend, ist die Verdauung langsam, während bei starkem Pitta eine intakte Verdauungstätigkeit vorhanden ist. Das Vata-Dosha führt zu einer empfindlichen und instabilen Verdauung. Ein intaktes Verdauungsfeuer (Agni) ist unentbehrlich für deine Gesundheit, da sich sonst „Schlacken“ (Arma) im Körper ansammeln und den Energiefluss blockieren.
Nach ayurvedischer Vorstellung gilt eine Mahlzeit als gesund und ausgewogen, wenn sie alle sechs Geschmacksrichtungen enthält und diese auch in einer gewissen Reihenfolge vorkommen, nämlich süß – sauer – salzig – scharf – bitter – herb. Je nachdem welche Geschmacksrichtung (Rasa) das Nahrungsmittel hat, wird eine energetische Wirkung erzeugt (Virya). Süß, bitter und herb wirken abkühlend, während sauer, salzig und scharf eine erhitzende Wirkung haben.
Süße Nahrungsmittel sind sattvischer Natur; bittere, saure und salzige und scharfe Nahrungsmittel sind rajasischer Natur. Tamasischer Natur sind Essensreste, Fast Food, alkoholische Getränke etc. Tamasische Menschen sind träge, was sich in einem hohen Schlafbedürfnis und Verlangem nach schlechtem Essen zeigen kann.
Den allgemeinen Ernährungsgewohnheiten in Indien entsprechend, wo die Mehrzahl der Bevölkerung seit Generationen vegetarisch lebt, wird im Ayurveda der Neuzeit zum größten Teil auf Fleischkonsum verzichtet. Dennoch gibt es auch bei der ayurvedischen Ernährung kein „Muss“. Fleischprodukte sind durchaus erlaubt, allerdings solltest du – wie bei allen anderen Lebensmitteln auch – darauf achten, dass sie die bestmögliche Qualität haben und idealerweise aus der Bio- oder sogar Eigenhaltung stammen. Als am wenigsten belastet gilt im Ayurveda das Geflügel. Huhn, zum Beispiel in Form einer Geflügelbrühe, ist dabei besonders bekömmlich. Generell gilt, dass Geflügelfleisch leichter zu verdauen ist als Fisch oder andere Fleischsorten. Die ayurvedische Ernährungslehre empfiehlt außerdem, auf Wurst und Schweinefleisch ganz allgemein zu verzichten.
Ein weiterer wichtiger Grundsatz ist die Reinheit von Nahrungsmitteln. Fertigprodukte, industriell hergestellte Lebensmittel und Fast Food sind daher nicht für eine ayurvedische Ernährung geeignet, da sie verschiedene, für den Verdauungstrakt schädliche Zusatzstoffe enthalten. Auch viele Obst- und Gemüsesorten werden heutzutage unreif geerntet und waren zudem schädlichen Substanzen wie Düngemitteln oder Insektiziden ausgesetzt – auch hier solltest du ganz bewusst darauf achten, woher das Obst und Gemüse, das du gerne isst, stammt.
Einer der ausschlaggebendsten Punkte in der ayurvedischen Ernährungslehre ist jedoch die Kombination von Nahrungsmitteln. Bestimmte Lebensmittel und sogar Nahrungsgruppen gelten als schlecht bekömmlich und sollten daher nicht miteinander kombiniert werden, da dies Verdauungsbeschwerden und andere Erkrankungen nach sich ziehen kann.
Hier einige Beispiele:
Als besonders empfindlich gilt Milch. Sie sollte, innerhalb einer Mahlzeit, niemals gemeinsam mit Saurem oder Salzigem, Fleisch, Fisch, Knoblauch, Blattgemüse oder Bananen eingenommen werden.
Als „milchfreundliche Kombinationspartner“ gelten hingegen Ingwer, Zuckerspeisen, Reisflocken, Gerste und andere Getreidearten.
Fleisch sollte nicht mit Honig, Sesam, Milch, Rettich, Zuckerrohrprodukten oder Sprossen kombiniert werden.
Fisch gilt als unverträglich in Kombination mit Joghurt, Buttermilch und Bananen.
Ernährungstipps
Die folgenden Ernährungstipps haben sich als entscheidende Faktoren in der ayurvedischen Ernährungslehre herauskristallisiert und sich nachweislich als förderlich für deine Gesundheit erwiesen:
- Esse in Maßen und nur dann, we...