Der Verleger
  1. 152 Seiten
  2. German
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Über dieses Buch

An einem Morgen im Frühling des Jahres 1972 wird unter einem Strommast in der Nähe von Mailand die Leiche eines Mannes gefunden, der bei einer fehlgeschlagenen Sabotageaktion ums Leben kam. Schnell stellt sich heraus: Bei dem Toten handelt es sich um Giangiacomo Feltrinelli, die berühmteste und schillerndste Verlegerpersönlichkeit Europas, Spross einer reichen Familie und militanter Linker. Der Roman montiert in virtuoser Weise zeitgenössische Presseberichte, polizeiliche Ermittlungen, Erklärungen der Politiker und verknüpft sie mit den heftigen Diskussionen, die der Tod Feltrinellis in der italienischen Linken auslöste. So gelingt es, die dramatischen 1970er-Jahre in emblematischer Weise zum Ausdruck zu bringen und der verfemten und verzerrten Figur des Verlegers ihre Würde zurückzugeben.

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Information

Jahr
2020
ISBN
9783862416356

Sechste Szene

Ekel überkommt ihn er hört auf die Zeitungen zu lesen er sitzt jetzt mit dem ehemaligen Partisan in der Bar des Ortes sie sind dabei Zeitung zu lesen und die Artikel zu kommentieren der Comandante begrüßt seine Freunde mit denen er gemeinsam auf die Jagd geht es war am nächsten Morgen als er aufwachte schlief sie noch er ist aufgestanden weil er nicht schlafen konnte wegen dieses Gefühls im Magen und im Kopf die anderen im Haus schliefen fast alle noch da sie bis spät in die Nacht hinein diskutiert hatten bis zum Morgengrauen hatten sie gestritten und es hatte sich eine Konfliktsituation ergeben ein bisschen unterstützt vom Alkohol es war als ob jeder gegen jeden Krieg führte vorübergehende Bündnisse wurden geschlossen die aber bald darauf wieder zerbrachen auch mit dem jungen Blonden war er einmal aneinandergeraten da es ihm schien dass er ein wenig übertrieb mit der Geschichte der Gewalt und der Waffen
sie hatten die ganze Nacht über gestritten alle waren sich konfus nicht konfus klar dunkel komplex des Übergangs bewusst der sich gerade vollzog deshalb konnten sie den Streit auch nicht beenden sie fühlten dass die Gewalt dieses Tods für alle neue und unumkehrbare Situationen schaffen und erzwingen würde die unterschiedlich widersprüchlich konfliktreich waren aber auf jeden Fall unumkehrbar und so stritten alle über alles keine Möglichkeit des Ausgleichs kein das erkläre ich dir später da ist die Konfrontation die Aggressivität all das schafft starke Zuneigung aber auch viele Konflikte sie sind alle zusammen aber doch getrennt
wieder sind sie zusammen und wieder sind sie getrennt deshalb diese Nacht der Diskussion der großen Spannung es finden sich Zweideutigkeiten die sich auflösen Doppelsinnigkeiten die sich auflösen eine Anzahl Positionen die nicht ausreichend geklärt waren in der Vergangenheit aber nebeneinander bestehen konnten was in dieser Mehrdeutigkeit jetzt nicht mehr geht die demokratische Journalistin kann nicht mehr mit dem jungen Revolutionär vögeln oder sie können weiter miteinander vögeln dafür aber nicht mehr miteinander reden es muss aber klar sein dass abgesehen von den Konflikten die aus unterschiedlichen Bewertungen gefühlsmäßigen Reaktionen ideologischen Positionen und so weiter entstehen die grundsätzliche Spannung der Geschichte in der Tatsache liegt dass man den Kern dessen was dann in den siebziger Jahren passieren wird ahnt atmet fühlt alle Personen fühlen sich diesem Tod gegenüber wie ein Indikator wie Lackmuspapier sie sind am Scheideweg und sind sich dessen bewusst
sie hatten zusammen geschlafen eng dort in dem kleinen Bett im Zimmer des Sohns des ehemaligen Partisans der jetzt in Ulm studierte an der Wand hing das Plakat mit der Aufschrift Che lebt das der Verleger drucken ließ nachdem Che in Bolivien ermordet worden war die Bücher in den Regalen waren fast allesamt Bücher aus dem Verlag des Verlegers er überflog die Titel auf den Buchrücken HUNDERT JAHRE EINSAMKEIT DIE THEORIE DER BEDÜRFNISSE SENZA TREGUA DIE SEXUELLE REVOLUTION WIR WOLLEN ALLES DAS BOLIVIANISCHE TAGEBUCH UNTER DEM VULKAN er nahm ein Buch heraus blätterte darin herum las einige Zeilen dann zog er sich an und ging hinaus ohne sie zu wecken und jetzt saß er dort in der Bar des Ortes mit dem Comandante und mit seinen Kopfschmerzen
noch im Abendanzug nicht besonders derangiert saß der Konsul seitwärts einen Fuß auf der Sprosse des nächsten Hockers an der rechtwinkligen kleinen Bar eine Haarlocke fiel ihm in die Augen und mit einer Hand hielt er seinen kurzen Spitzbart umfasst er saß halb über die Theke gebeugt und schien mit sich selbst zu reden denn der Barmann ein etwa achtzehnjähriger dunkler geschniegelter Bursche der ein Stück entfernt an einer Glastrennwand stand sah nicht so aus als hörte er zu
am Morgen war der ehemalige Partisan wie üblich ins Dorf gegangen um Zeitungen zu kaufen um Luft zu schnappen hatte er ihn ins Dorf begleitet wo ihn alle kennen schätzen und respektieren guten Morgen Comandante er könnte Bürgermeister sein aber dann hätte er uns wohl kaum einladen können und jetzt könnte der Comandante der den ganzen Abend über nichts gesagt hatte anfangen zu reden er könnte versuchen ihm seine Reaktion auf den Tod des Verlegers zu erklären oder besser er könnte davon sprechen dass er zwischen zwei unterschiedlichen Reaktionen schwanke einer Reaktion des reinen Gewissens der PCI was bedeutet dass man das Bild eines Genossen der so endet nicht dulden kann und der Reaktion eines Menschen der bestürzt ist wegen der ganzen Geschichte und das aus Respekt vor dem Toten nicht verstecken und mystifizieren kann all das könnte der Comandante erzählen während sie beide zusammen unten im Dorf sind
das Dorf ist an diesem Punkt wichtig weil die Personen sich nicht den ganzen Tag im Haus aufhalten und nur an einem Tisch miteinander reden sollten wie wir es jetzt tun es ist wichtig dass es ein Draußen gibt vielleicht könnte es dort im Dorf ein kleines Fest der Unità geben auf das sie gehen und wo auch etwas los ist schließlich gibt es dort in den Gegenden bei Pavia jenseits des Po und bei Lodi diese großen Tafelrunden wo nach ein paar Flaschen etwas spritzigen Weins die Rufe ertönen es lebe der Kommunismus und ähnliches die Personen dürfen kein kleiner verlorener Haufen sein abgeschnitten von der Welt und eingeschlossen isoliert in einem Haus der Würgeengel wird erst Jahre später erscheinen
einverstanden die Szene draußen kehrt die Situation drinnen um einerseits sind sie in dem Haus gefangen wie die Ratten sind isoliert wir haben diese Spannung gegenüber der Außenwelt indem sie die Zeitungen lesen alle Zeitungen und auch die Paranoia mit dem Telefon wie wir sie damals hatten wir dachten immer dass alle Telefone abgehört würden wenn wir aus dem Fenster sahen befürchteten wir das Schlimmste bloß wegen eines Autos das verdächtig nah am Haus geparkt war anders dann auf einem ländlichen Fest sie befinden sich in freundschaftlicher Umgebung sie bewegen sich in einem sozialen Umfeld es gibt ein Fest der Unità das sie besuchen wo sie gemeinsam mit anderen trinken zusammen mit dem Comandante der dort alle kennt aber pass auf da ist eine Sache die nicht stimmt das Buch Theorie der Bedürfnisse von Heller das kann dort nicht stehen es kam erst 1974 heraus es ist erst danach rausgekommen
mich überzeugt das ländliche Fest nicht schließlich war das ganze Phänomen waren die ganzen Geschichten städtisch großstädtische Geschichten es könnte doch auch ein Dorf sein auf der Schwelle zur Stadt wo es den Bauernhof noch gibt aber auch schon die Fabrik wo es das Alte und das Neue gibt das Land die Stadt und die Industrie wo aber der Bauernhof nicht verschwindet irgendein Ort an der Peripherie Mailands es könnte dort einen Gasthof in einem Bauernhof geben machen wir es doch so dass sie dort an der Bar einen Jungen und ein Mädchen treffen nur knapp über zwanzig zwei Genossen wie sie der Comandante vorstellt die heiraten und ihn zum Hochzeitsessen eingeladen haben das an diesem Abend in dem Landgasthof stattfinden wird sie erinnern ihn daran ja zu kommen und laden ihn ein auch seine Freunde mitzubringen so ähnlich könnte die Geschichte aussehen
diese Geschichten sind Stadtgeschichten sind Großstadtgeschichten und sie sind deshalb so schwer zu erzählen weil es in Italien eigentlich keine Großstadtgeschichten gibt weil es keine Großstädte gibt in Italien nicht so wie wir sie aus den amerikanischen Filmen kennen es ist unmöglich sich vorzustellen dass ein Film der in New York spielt auch in Italien in Mailand oder Rom handeln könnte wo alles eng ist wo in der Nacht alles geschlossen ist eine Metropole ist eine vielfältige mysteriöse beunruhigende grenzenlose Sache außerhalb der Zeit Mailand dagegen ist eine provinzielle Stadt was diese aufgeblasenen Mailänder nur nicht wahrhaben wollen sie behaupten dass Mailand wie New York sei und glauben das sogar
im Gegensatz dazu gibt es das Hinterland Mailands das unendlich wichtiger mysteriöser und beunruhigender ist als die paar Straßen um die Piazza del Duomo die wirkliche Stadt dehnt sich bis Sesto aus und geht Dutzende Kilometer weiter nach Norden dort gibt es noch nach Mitternacht bis fünf Uhr morgens Streit und Schlägereien dort werden Menschen totgeschlagen und bleiben auf der Straße liegen und im Morgengrauen sammelt dann die Polizei die Toten ein der einzige italienische Film der ein bisschen versucht hat das darzustellen wenn auch auf eine verrückte Art war Rocco und seine Brüder leider aber mit einem Mischmasch aus Sentimentalität Mackertum und Morbidität dagegen ist Rom eine wahnsinnig gewordene Hauptstadt aber der einzige Film der sie als moderne Metropole gezeigt hat ist immer noch La dolce vita
ich kenne Rom nicht aber meiner Meinung nach könnte man inzwischen einen sehr interessanten Film über Mailand drehen wenn wir uns in Mailand umschauen sehen wir eine Stadt die dabei ist zur Metropole zu werden mit den zweieinhalb Millionen Menschen die außerhalb leben außerhalb des Stadtbezirks und ganz allgemein nimmt es bedeutende Dimensionen an langsam sind wir bei vier oder fünf Millionen Einwohnern und damit beginnt es ungeheuer vielfältig komplex zu werden Anfang der siebziger Jahre die Zeit in der die Geschichte spielt die wir erzählen wollen das ist auch die Zeit des Übergangs von der Stadt ins Hinterland das damals schon anfing etwas Monströses zu werden
gut aber lasst uns jetzt zu unserer Geschichte zurückkommen seine Kopfschmerzen haben nachgelassen und er unterhält sich mit dem Comandante während sie nach Hause zurückgehen nachdem sie in der Bar dieses Dorfes im Mailänder Hinterland gewesen sind und die Zeitungen gekauft haben auf dem Weg weist ihn der Comandante ab und zu darauf hin wie sich das Dorf in den letzten zwanzig Jahren verändert hat die kleinen Fabriken die es früher nicht gegeben hat die schrecklichen kleinen modernen Bungalows jeder mit einer Zwergtanne im Vorgarten der Supermarkt nur der alte Bauernhof ist unverändert auch wenn er zum Gasthof umgebaut wurde dabei erzählt er ihm auch was der Tod des Verlegers Menschen wie ihm bedeutet die Partisanen oder Kommunisten waren
hier muss gezeigt werden dass die Thesen von der verratenen Resistenza vom Antifaschismus vom Staatsstreich von rechts Grundlage des politischen Handelns des Verlegers waren der die Sektion Unbekannte Märtyrer von Lambrate frequentiert hatte wo es auch die Volante Rossa Ende der vierziger Jahre gegeben hatte4 er war ein Mensch der sich immer zu Orten und Situationen mit ausgeprägter Partisanengeschichte hingezogen fühlte und dann gab es da auch noch die Idee der roten Basen die weiterlebte und er war fasziniert von den alten Partisanen streng wie aus einem Stück Holz ein bisschen stalinistisch besonders gefielen ihm Leute wie Giovanni Pesce dessen Memoiren er herausgegeben hat ein Gapist der während der Resistenza umherzog und im Auftrag der Einheitsfront CLN Faschisten tötete5
der Abend jener Abend brach herein
auf den roten Ziegeln der Trümmer
einiger Häuser ein Partisan
der GAP ein erfahrener
erbarmungsloser und aufrechter Mann
sein Arm ein trockener Ast
Spuren von kaltem Schweiß auf dem Bauch
im buschigen Haar der Brust und im Nacken
ein roter Zwirnsfaden
ein Blutfaden aus der Rippengegend
das Fieber brannte
dort unter dem Ledergürtel es war
das wohlriechende Getreide das in
einer einzigen Ladung aus der UdSSR
kommen wird eine echte Demonstration
dachte er und schloss die Augen
die nur noch
mit dem Hammer zu öffnen waren
wie Emilio Villa6 es einmal ausdrückte der bedeutendste italienische Lyriker der vierziger Jahre von wegen Montale
man kann sagen dass der Verleger in gewisser Weise den militanten Antifaschismus schuf der sich vom rhetorischen Antifaschismus des 25. April7 aus den sechziger Jahren unterscheidet vor allem hat er ihn auf eine breite Grundlage gestellt weil er als Erster die militanten Buchläden erfunden hat als er in den sechziger Jahren seine Buchhandlungen eröffnet werden sie sofort zu Orten der Bewegung zu Orten des Widerstands er verkauft und druckt ohne Unterschied Untergrundzeitungen Texte der Schüler am Gymnasium Parini und Schriften der afrikanischen und lateinamerikanischen Guerillas schließlich sammelt er mit der Gründung des Instituts das gesamte Material der revolutionären Arbeiterbewegung vom Anfang des Jahrhunderts bis heute und begründet eine große kulturelle und verlegerische Linie die von den Anfängen bis zu den Traktaten der Bewegung reicht
jetzt kommt es zu dieser seltsamen Übereinstimmung in der These von der Ermordung des Verlegers auf der einen Seite ist da die aufgeklärte Bourgeoisie die vom Komplott spricht weil sie ihre Hände sauber halten muss und für die es ein wahres Glück ist dass nur wenige Tage später Anklage gegen die Faschisten wegen der Piazza Fontana erhoben wird weil die ihrer These dass die Gewalt immer nur von rechts kommt wieder neue Kraft gibt auf der anderen Seite gibt es die Partisanenführer und Kommunisten die keine sauberen Hände retten müssen die aber das Bild des Verlegers und seines politischen Kampfs integer und aus dieser Sache heraushalten müssen auch wenn sie teilweise selbst mit drinsteckten wie auch immer es löst bei ihnen automatisch den Komplottmechanismus aus
der ein stalinistischer Mechanismus ist bei dem das Negative immer einem feindlichen Komplott angelastet wird und hinter diesem Komplott kann nur die Rechte die CIA oder Amerika stehen ein Verhaltensmuster nach altkommunistischem russischem Muster das kein Erzählen der Geschichte erlaubt und so erzählt man sich Überzeugungen der gleiche Pesce mit dem ich vor ein paar Monaten im Restaurant gegessen habe vertritt heute immer noch dass der Verleger ermordet wurde dass er eines Tages den Beweis dafür haben werde dass er ermordet wurde aber damals war es vor allem die PCI die absolut nicht wollte dass das Bild der Partisanen angetastet wurde und dadurch möglicherweise erneut zum Leben erwachte erneut zum Aktionsvorschlag wurde es ist kein Zufall dass wenige Tage nach dem Tod des Verlegers der Jahrestag der Fosse Ardeatine8 so groß begangen wurde
und in dieser Situation erklärt Carla Capponi das Mädchen mit dem Regenmantel aus der Via Rassella die legendäre GAP-Aktivistin mit der goldenen Ehrenmedaille der Resistenza in einem Interview wenn ich unsere Aktionen mit den Molotowcocktails vergleiche die die Grüppchen heute werfen dann war es damals das Volk das die Bomben legte und heute werden sie von den Provokateuren gelegt Ende des Zitats die PCI will dass die Resistenza dass die Partisanen nur noch ein Mythos sind weil zu dieser Zeit eine andere Linie das Licht der Welt erblickt die des Historischen Kompromisses die Angriffsstrategie die eine gewalttätige Klassenkonfrontation mit einschließt wird abgelöst diese neue Linie wird gerade in jenen Tagen in Mailand beschlossen als der XIII. Parteitag der PCI im Sportpalast Palalido mit der Nominierung Berlinguers zum Parteisekretär endet dies zum geschichtlichen Rahmen
aber weißt du auch die Theorie der Stützpunkte in den Bergen rund um die Stadt was glaubst du wohl wo sie der Verleger herhatte? fragt mich der Comandante während wir auf dem kleinen Weg gesäumt von Weißdorn der auf der Baustelle eines Gebäudes aus Zement wuchert nach Hause gehen diese Theorie die von den Zeitungen auch den linken immer mit der lateinamerikanischen Fokusidee oder gar mit dem Maoismus in Zusammenhang gebracht wurde hat der Verleger in Wirklichkeit einem Handbuch der Untergrundebene der PCI entnommen das Verhaltensregeln heißt ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Über den Autor
  3. Titel
  4. Impressum
  5. Inhalt
  6. Vorwort
  7. Erste Szene
  8. Zweite Szene
  9. Dritte Szene
  10. Vierte Szene
  11. Fünfte Szene
  12. Sechste Szene
  13. Siebte Szene
  14. Achte Szene
  15. Neunte Szene
  16. Zehnte Szene
  17. Elfte Szene
  18. Zwölfte Szene
  19. Anmerkungen