Karl Philipp Moritz: Reisen eines Deutschen in Italien in den Jahren 1786 bis 1788
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Karl Philipp Moritz: Reisen eines Deutschen in Italien in den Jahren 1786 bis 1788

Reisebericht in Briefen

  1. 780 Seiten
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Karl Philipp Moritz: Reisen eines Deutschen in Italien in den Jahren 1786 bis 1788

Reisebericht in Briefen

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Über dieses Buch

Karl Philipp Moritzs Werk 'Reisen eines Deutschen in Italien in den Jahren 1786 bis 1788' bietet einen faszinierenden Einblick in die Gedanken und Erfahrungen eines deutschen Reisenden im späten 18. Jahrhundert. Das Buch präsentiert nicht nur eine detaillierte Darstellung der italienischen Landschaft und Kultur, sondern auch tiefe philosophische Betrachtungen des Autors. Moritz kombiniert Reisebericht mit Reflexionen über Kunst, Literatur und Religion, was sein Werk zu einem einzigartigen literarischen Schatz macht. Sein einfühlsamer und detailreicher Schreibstil fängt die Schönheit und Komplexität Italiens auf unvergleichliche Weise ein, die Lesern eine umfassende Erfahrung bietet.

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Information

Jahr
2017
ISBN
9788027205394

Dritter Theil.

Inhaltsverzeichnis

Die Kupfertafeln zum dritten Theil dieser Reisen.

Inhaltsverzeichnis
IIIa. Der Quell der Egeria, in einer einsamen Gegend, am Fuße eines Hügels, vor der Porta St, Sebastiano in Rom.
IIIb. Die Ruinen von dem Grabmal der Cecilia Metella, welches jetzt Kapo di Bove heißt; ebenfalls vor der Porta St. Sebastiano in Rom.

[Rom — 4. Teil.]

Inhaltsverzeichnis

Michel Angelo.

Inhaltsverzeichnis
Rom, den 9. Oktober 1787.
An einem heitern Vormittage trat ich zum erstenmale in die sixtinische Kapelle; der Strahl der Sonne erleuchtete nur mir schwachem Schimmer das heilige Dunkel, wo der Genius des erhabnen Künstlers seine Riesengeburten hinzauberte, welche die Nachwelt mit Staunen erfüllen.
Ueber seinem Haupte stand die herrliche Schöpfung, welche die Hand des großen Meisters in zwanzig Monden vollendete, und die sich mit der Schöpfung des Weltalls durch den ewigen Vater anhebt.
Auf der Rückwand bildet sich in ungeheurem Umfange die Zerstörung in ihrer ganzen grauenvollen Pracht — die letzte Posaune erschallt — die Gräber eröfnen sich — zum Himmel steigen Seelige empor — Verdammte stürzen in den Abgrund nieder.
Der, welcher die Himmel zusammenrollt wie ein Tuch, sitzt auf dem erhabnen Richterstuhle — an seine Seite schmiegt sich seine Mutter — die Heiligen umgeben seinen Thron. — Auf dunkelblauem Grunde, wie in dem ungemessenen Luftraume, stellt sich die furchtbare Scene dar.
Unten zur Rechten steigen von der schwindenden Erde, kaum noch mit Haut und Fleisch umhüllt, und noch von dem ungewohnten Lichte geblendet, die Todten aus ihren Gräbern auf. — Wie vom Instinkt beseelt, suchen sie zu den Wolken sich emporzuschwingen, woraus sich die mannichfaltigsten Gruppen bilden; indem der eine dem andern die Hände reicht, oder einer sich an den andern klammert. Besonders karakteristisch ist ein religiöser Zug, den der Künstler hier angebracht hat: einer der Aufsteigenden hält sich nehmlich an dem Rosenkranze seines Vorgängers mit beiden Händen fest, und läßt sich damit zum Himmel hinaufziehen.
Die heiligen Märtyrer oben flehen um Rache, und St. Bartholomäus scheint in schrecklicher Verdoppelung da zu stehen; denn er hält die ihm abgezogene Haut zum Zeugniß vor dem Richter empor; die ihm ähnlichen Gesichtszüge in der abgezogenen Haut vom Kopfe machen einen schrecklichen Anblick. —
Man kann sich keinen furchtbarern Ausdruck denken, als in der Stellung eines in den Abgrund niedersinkenden Verzweifelnden — der, mit der Hand auf der Stirn, gleichsam über seinen Sturz nachsinnend, die Möglichkeit seines entsetzlichen Verderbens noch nicht begreifen kann; und die Schmerzen, womit seine Peiniger schon anfangen ihn zu quälen, selbst nicht zu empfinden scheint, indem er in dem einzigen verzweiflungsvollen Gedanken des hoffnungslosen Elendes versunken ist, der alles übrige Bewußtsein und Empfindung in sich verschlingt. —
Hier ist kein Haarausraufen, kein Händeringen — es ist die im tiefen Nachsinnen über die Unermeßlichkeit des Unglücks verlohrne unthätige Verzweiflung. —
Der von umwindenden Ungeheuern unaufhaltsam herabgezogene Körper sinkt überdem noch mit der ganzen Last der Trägheit in sich selber. —
Die Arme sind übereinander geschlagen, und die linke stützt das sinkende Haupt.—
Die ganze Senkung dieser Körpermaße in sich selber ist hier bedeutend und ausdrucksvoll. —
Raub der Verzweiflung ist der Gedanke, welcher im höchsten Grade hier versinnlicht und lebendig dem Auge dargestellt wird. —
Dieß sind die Ungeheuer, die an Beinen und Schenkeln den Verzweifelnden unaufhaltsam danieder ziehen; die ihm alle Kraft und allen Muth, und mit diesem ihn sich selber rauben. —
Alle Hoffnung ist verschwunden, und mit ihr auch jeder Gedanke des Widerstrebens — nichts bleibt übrig, als der Ausdruck eines gleichgültigen, phlegmatischen Hinbrütens in dem Antlitz des Verzweifelnden. —
Die geringste Kleinigkeit ist in dieser Figur nicht unbedeutend — daß die eine Hälfte des Antlitzes mit der Hand bedeckt ist, und nur das eine starre Auge hervorblickt — daß das schlaffe Herabhängen im Munde und in den Gesichtszügen nur halb sich zeigt, und daß die stützende Hand das übrige verdeckt, läßt den furchtbaren Ausdruck der Verzweiflung gleichsam wie durch einen Vorhang schimmern. — Der ganze Körperbau verkündigt Kraft und Thätigkeit, die von dem Gipfel ihrer Hoheit auf einmal in den Abgrund des Elends danieder sinkt. — —
Beim Michel Angelo herrscht in gewissem Sinne mehr eine große Manier, als ein großer Styl — in sofern man sich nehmlich unter Styl das Feststehende, Bleibende in dem ächten Kunstwerke denkt, wodurch es selbst über die Originalität sich erhebt.
Man sagt daher auch im antiken Styl, und nicht in antiker Manier, weil Manier schon die besondere Art eines einzelnen, Styl aber keine besondere Art, sondern das wesentliche Schöne in der Kunst selbst bezeichnet.
Im antiken Styl heißt also nach den ächten Grundsätzen des Schönen bearbeitet, wo eigentlich keine Originalität mehr Statt findet.
Nun aber tragen die Werke des Michel Angelo ganz das Gepräge von ihm selber und von seiner eigenthümlichen Denkungsart, die freilich erhaben und oft furchtbar groß ist.
Seine hohe Phantasie vereinbarte sich mit dem vollkommensten Ausdruck der beseelten Körperlichkeit in jeder Muskel, und die Macht dieses Ausdrucks, welche in seiner Hand und seinem Pinsel ruhte, erhöhete wieder seine schaffende Phantasie. —

[Pilger und Bettler.]

Inhaltsverzeichnis
Rom, den 10. Oktober.
Der unglückliche Erdensohn, welcher auf der weiten Welt keinen Zufluchtsort mehr findet, ist doch sicher, nicht zu verhungern, wenn er als Pilger nach der heiligen Stadt wallfahrtet, wo ohne Unterlaß gesungen, gebetet und gebettelt wird.
Eine Suppe und ein Stück Brod findet er des Mittages bei jedem Kloster; und je schneller einer dieß Mahl verzehren und mit seinem Topfe von einem Kloster zum, andern laufen kann, desto mehrere Suppen kann er einärndten; weswegen man denn auch des Mittages immer eine Menge von Bettlern wie unsinnig mit ihren Töpfen auf den Straßen laufen sieht.
So polizeiwidrig dieß nun auch seyn mag, so tröstend bleibt doch der Gedanke, daß es einen Ort in der Welt giebt, wo der Allerärmste, vom Schicksal ganz Verstoßene, und von allen Menschen Verlassene doch vor dem Verhungern gesichert ist.
So wie bei den Alten der Arme und Hülflose zu dem heiligen Heerde trat, und unverletzlich war, wenn er zum Jupiter flehte, der das heilige Gastrecht schützte: so ist auch hier der Bettler gleichsam eine unverletzliche Person; dem, wenn er noch so zerlumpt, und sein Anblick noch so ekelhaft und widrig ist, dennoch der Zutritt nicht versagt werden darf, wenn er z. B. in einem Kaffeehause sich in den glänzendsten Cirkel mischt, und nach der Reihe herumgeht, um bei einem jeden seine Bitte besonders anzubringen.
Non c'e niente! (es ist nichts vorhanden; oder ich habe nichts bei mir!) ist dann dergewöhnliche Ausdruck, womit man seine abschlägliche Antwort ertheilt; wenn dann der Bettelnde noch ferner anhält, so hütet man sich sehr, ihn grob abzufertigen, sondern giebt ihm zuletzt die milde Antwort: iddio vi provedera! (Gott wird für euch sorgen!) womit dann der Anhaltende sich gemeiniglich beruhigt; denn wenn man ihn erst auf Gott und dessen Vorsehung verweist, so ist ihm das ein sicheres Zeichen, daß man ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Karl Philipp Moritz: Reisen eines Deutschen in Italien in den Jahren 1786 bis 1788
  2. Erster Theil.
  3. Zweiter Theil.
  4. Dritter Theil.