1. Ideenmanagement, Verbesserungsvorschläge, KVP und Co.
Sicherlich kennt jeder leitende oder ausführende Mitarbeiter, auch jeder Unternehmensinhaber, diesen Satz: „Was jahre- oder sogar jahrzehntelang gut in einem Unternehmen funktioniert hat, muss auch weiterhin so funktionieren“.
Das allerdings ist ein Trugschluss. Wirtschaftliche, besonders industrielle, produktionstechnische und betriebswirtschaftliche Prozesse sind einem immer schneller vonstattengehenden Wandel unterworfen. Digitale Errungenschaften erobern, nach ihrem rasanten Einzug in den Konsumentensektor, sukzessive die Industrie. In diesem Kontext ist es ratsam, sämtliche betrieblichen Abläufe im Unternehmen einer kritischen Prüfung zu unterziehen, Prozesse und Methoden zu reflektieren und die „Augen offen zu halten“, wo Optimierungspotential besteht.
Dieses Buch richtet sich sowohl an Firmeninhaber als auch an Mitarbeiter, die aufgrund ihres Verantwortungsbereiches und Engagements im Selbstantrieb Impulse für betriebliche Verbesserungen und Ideen für das Betriebliche Vorschlagswesen suchen. Des Weiteren sind bestehende KVP-Teams eine wichtige Zielgruppe.
Die Autoren dieses Werks besitzen langjährige Erfahrung in mittelständischen deutschen Unternehmen und haben umfangreiche Erfahrungen im Themensektor „Betriebliches Vorschlagswesen (BVW) und Kontinuierliche Verbesserungsprozesse (KVP)“. Ergänzend zu diesem Grundlagenbuch wurde ein umfangreiches Werk mit 123 vollständigen Umsetzungskonzepten erstellt, welches interessierte Leser günstig erwerben können, um einzelne ausgewählte Vorschläge im firmeninternen Vorschlagswesen einzureichen. Auch ein Manager kann das Buch erwerben und einzelne Aspekte im Rahmen von „KVP“ im eigenen Unternehmen vorschlagen und betriebsintern umsetzen.
Neben einer allgemeinen Betrachtung von BVW und KVP, praktischen Hinweisen zur Einführung dieser Programme im Unternehmen und unterstützenden Musterformularen enthält das genannte Buch konkrete Umsetzungskonzepte aus folgenden fachlichen Rubriken:
Energieeffizienz
Strom- und Heizeinsparungen, Technologieerneuerung, Materialeinsparung
Einkauf / Kostenmanagement
Rahmenverträge, Benchmarking, Verhandlungsansätze, Outsourcing
IT-Prozesse / Technologie
Software-Lösungen, IT-unterstützte Workflows, IT-Automatisierung
Projektmanagement
Qualitätsmanagement, Projektführung, Struktur, PM-Werkzeuge/-Methoden
Personalmanagement
Personalführung, Mitarbeitermotivation, Anerkennungsmodelle
Außendarstellung
Marketing, Werbung, Reputation
Aus der Erfahrung der Autoren des Buches ergaben sich diverse Projekterfahrungen und Beispielprojekte, die in diesem Ratgeber anteilig wiederzufinden sind. Diese dienen zwar grundsätzlich einer konkreten und machbaren Umsetzung, sollen allerdings auch als Anreiz für Kreativität und Offenheit im Bereich KVP und BVW verstanden werden. Es gibt thematisch viele weitere Ansätze und Projekte, die jeder Leser und Interessent mit Eigeninitiative individuell und maßgeschneidert auf das eigene Unternehmen vorschlagen und umsetzen könnte.
Der Buchtitel lautet “Betriebliche Verbesserungsprojekte als Erfolgsfaktor im Mittelstand”. Nähere Informationen finden Sie gerne unter www.buchportfolio.de.
Wenden wir nun wieder den Blick zum eigentlichen Buchtitel: “Ideenmanagement, Verbesserungsvorschläge, KVP und Co.”
Was ist ein „Betriebliches Vorschlagswesen (BVW)“
Die strategische Ausrichtung eines Unternehmens wird von der Unternehmensleitung sowie der Führungsebene bestimmt und verantwortet. Hier werden die essentiellen „Stellschrauben“ bedient, um den Unternehmenserfolg zu maximieren. Allerdings gibt es nicht nur auf diesem übergreifenden Level Optimierungspotential in einem Unternehmen, auch kleine und mittlere Verbesserungen im organisatorischen Ablauf, Ersparnisse bei einzelnen Kostenpunkten und produktivitätssteigernde Methodenänderungen können in Summe effektive Maßnahmen in diesem Kontext darstellen, die einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Firma nehmen und einen hohen Nutzen stiften können. Wer kennt die Prozesse und Arbeitsschritte im Detail besser als die planenden und ausführenden Mitarbeiter in Produktion und Verwaltung? Diese können aus dem beruflichen Alltag heraus am besten beurteilen, wo es „hakt“, welche Abläufe etwa umständlich sind, wo zu viel Energie und Material verbraucht wird und wie sich möglicherweise Kosten einsparen lassen.
Diese Potentiale gilt es im Rahmen eines Ideenmanagements für das Unternehmen zu nutzen. Dazu setzen Firmen aus Industrie, Handel und auch Handwerk auf ein internes „Betriebliches Vorschlagswesen“ (BVW). Es handelt sich bei diesem Programm um ein Anreizsystem, das die im besten Fall vorhandene intrinsische (= von innen kommende) Motivation der Mitarbeiter durch monetäre Beteiligung in Gestalt von Prämien zusätzlich extrinsisch (= aus äußeren Einflüssen stammend) aktiviert.
Dieses Prinzip besitzt zwar eine lange Tradition in der deutschen produzierenden Industrie, allerdings wird es in vielen Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, noch nicht eingesetzt, womit Potentiale ungenutzt bleiben. Oder aber ein formell seit langer Zeit eingeführtes BVW fristet ein „Schattendasein“ in Unternehmen, denn es wird etwa nicht von der Firmenleitung gefördert oder besitzt lediglich eine Alibifunktion für die Außendarstellung.
Das Instrument BVW kann, sofern ernstzunehmend eingesetzt, buchstäblich „das Beste aus den Mitarbeitern holen“, in Form von innovativen Ideen. Doch profitiert ein Unternehmen nicht nur von den Vorschlägen und deren unmittelbarer positiver Auswirkung. Der Mitarbeiter, dessen Vorschlag vom Unternehmen angenommen und auch umgesetzt wird, erhält eine deutliche Motivationssteigerung, wird er doch von seinem Arbeitgeber ernstgenommen und erfährt eine überdurchschnittliche Wertschätzung. Auch dies wirkt sich auf eine Unternehmung aus, denn eine motivierte und anerkannte Belegschaft wird zu mehr und besserer Leistung fähig sein.
Somit stellt das BVW eine aktive Mitwirkungsmöglichkeit für jeden einzelnen Arbeitnehmer dar, zumal ein Vorschlagswesen grundsätzlich hierarchiefrei ist und Vorschläge nicht auf den engeren Tätigkeitsbereich eines Mitarbeiters beschränkt sind. Dieser übernimmt Verantwortung und nimmt sich als wichti...