Das Gehirn als sprachliche Goldwaage
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Das Gehirn als sprachliche Goldwaage

Was Worte in unserem Kopf bewirken

  1. 124 Seiten
  2. German
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Das Gehirn als sprachliche Goldwaage

Was Worte in unserem Kopf bewirken

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Über dieses Buch

Markus Hornung, Jahrgang 1966, entschloss sich vor 22 Jahren, nach einem USA-Aufenthalt dem Dasein als gymnasialer Mathematik- und Physiklehrer Lebwohl zu sagen und seiner Berufung zu folgen, anderen Menschen das Thema Emotionale Intelligenz nahezubringen. 2003 legte er das gemeinsam mit seinen beiden Partnerinnen entwickelte Modell des Zusammenhangs von Werten und Emotionen vor. Dieses hat er mit dessen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten seither als Trainer, Coach, Redner und Autor (Werte und Emotionen 2003, Der Abschied von der Sachlichkeit 2015, Das Gehirn als sprachliche Goldwaage 2019) weit über 10.000 Teilnehmern nahegebracht. Er versteht sich als Verfechter und Vermittler größtmöglicher innerer und äußerer emotionaler Freiheit und schöpft seine Inspirationen aus der Psychologie, der Soziologie, der Philosophie und den kognitiven In diesem Buch zeigt er dem interessierten Leser detailliert, wie Sprache im Gehirn erzeugt und verarbeitet wird. Er beweist, dass dieses Gehirn tatsächlich jedes Wort auf die Goldwaage legt und liefert damit ein überzeugendes Plädoyer für einen bewussten und gewählten Umgang mit Sprache.

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Information

Jahr
2019
ISBN
9783947104277
1 Einleitung
„Aber ich muss doch nicht immer jedes Wort auf die Goldwaage legen!“
Dieses Zitat zieht sich als Einwand seit zwanzig Jahren wie ein roter Faden durch die Seminare, Kommunikationstrainings und Coachings, die meine Kollegen von EQ Dynamics und ich durchführen. Und besonders nachdrücklich wird er bisweilen formuliert, wenn wir unseren Teilnehmern oder Klienten empfehlen, Sprache wann immer es geht sehr bewusst und im wahrsten Wortsinn gewählt und vor allem zielgerichtet einzusetzen. Ein solcher Vorschlag von Seiten eines Trainers oder Coaches macht natürlich nur dann Sinn, wenn man davon ausgeht, dass Sprache einen entsprechenden Einfluss auf unser Denken und Verhalten hat und sich die Mühe der gewählten und bedachten Wortwahl dementsprechend auch lohnt.
1.1 Ziel der Untersuchung und methodisches Vorgehen
Das Hauptziel dieser Untersuchung besteht darin, die Frage zu beantworten, ob Sprache einen Einfluss auf unsere Kognitionen, also die Summe unseres Denkens, Beurteilens, Wahrnehmens und Planens sowie auf unsere Lern- und Erinnerungsfähigkeit hat und wenn ja, wie groß dieser Einfluss ist.
Die Beantwortung dieser Frage soll auf zwei Nachweis-Ebenen erfolgen, einer indirekten und einer direkten:
Zum einen soll mittels einer Betrachtung der aktuellen neurobiologischen Forschung die Frage beantwortet werden, wo im Gehirn Sprache, insbesondere ihre inhaltliche Bedeutung, also ihre Semantik, repräsentiert ist. Dieser Teil der Arbeit kann auch als Suche nach dem linguistischen Begriffszentrum verstanden werden. Außerdem soll im Falle seiner Existenz geklärt werden, ob es sich bei diesem um eher begrenzte Areale oder gar ein einziges Areal handelt oder ob die semantische Repräsentation von Sprache größere Teile des Gehirns beansprucht. Ersteres würde für einen eher geringen Einfluss von Sprache sprechen, Letzteres für einen größeren. Dementsprechend wäre dies ein indirekter Nachweis für die nennenswerte Wirkung von Sprache.
Zum anderen sollen mittels einer Studienrecherche Forschungsergebnisse der Psychologie und der Neurowissenschaften identifiziert werden, die eine Antwort auf die Frage ermöglichen, ob Sprache Auswirkungen auf menschliche Kognitionen hat. Positive Ergebnisse solcher Studien können als direkter Nachweis hierfür gewertet werden.
1.2 Aufbau der Untersuchung
Die Untersuchung beginnt mit einem kurzen historischen Überblick über einen der ältesten Konflikte der Linguistik, der sich an der Frage entzündet, ob sich Sprache arbiträr (willkürlich) gebildet hat oder ob sie ikonisch ist, also ob es einen Zusammenhang zwischen ihrer Struktur und dem gibt, was sie beschreibt.
Im zweiten Teil wird die Suche nach dem semantischen System (dem Begriffszentrum) sowie ihr Ergebnis anhand eines historischen Überblicks über die medizinischen, physiologischen und neurobiologischen Forschungen rund um das sogenannte Sprachzentrum beschrieben.
Im dritten Teil werden in einer kurzen Einführung die beiden Begriffe Priming und Framing geklärt, die im weiteren Verlauf der Arbeit eine wichtige Rolle spielen. Außerdem wird ein Vorschlag zu ihrer konsistenten Verwendung gemacht. Anschließend werden anhand einer Vielzahl von Studien klassische und aktuelle psychologische und neurowissen-schaftliche Befunde beschrieben, welche die Antwort liefern sollen, ob Sprache auf Kognitionen wirkt.
2 Der „Linguistic War“
In den folgenden Abschnitten werden kurz die für die Arbeit wichtigsten Ideen und Erkenntnisse der Linguistik (Sprachwissenschaft) behandelt. Es handelt sich hierbei insbesondere um den Konflikt zwischen den linguistischen Universalisten und den Relativisten, welcher auch als „Linguistic Wars“ oder „Linguistic War“ bezeichnet wird.1
Das Kapitel beschränkt sich mit Fokussierung auf die Hauptfrage dieser Arbeit (Welchen Einfluss hat Sprache auf Denken und Handeln?) hierauf.
2.1 Platons Kratylos – Naturalisten vs. Konventionalisten
Seit der Mensch sich wissenschaftlich mit Sprache über ihre direkte praktische Anwendung hinaus befasst, also auch ihre Entstehung und Wirkung erforscht, stehen zwei unterschiedliche Auffassungen über den Zusammenhang zwischen Denken und Sprache im Raum.
In seinem philosophischen Trialog „Kratylos“ inszeniert der antike Philosoph Platon um 400 v. Chr. ein Streitgespräch, in dem der Philosoph Sokrates zwischen dem Philosophen Kratylos und dessen Freund Hermogenes schlichten soll. Dabei geht Kratylos davon aus, dass Worte eine „natürliche Richtigkeit“ haben, mit anderen Worten, dass ihre Semantik (inhaltliche Bedeutung) ihrem Klang entspricht oder diesen zumindest während ihrer Bildung beeinflusst hat.2 Diese Eigenschaft wurde von dem amerikanischen Semiotiker Charles S. Peirce auch Ikonizität genannt.3 Kratylos ist also ein Vertreter des semantischen Naturalismus.
Hermogenes hingegen, ein Freund des Kratylos, ist der gegenteiligen Auffassung, nämlich dass Worte zufällig gebildet wurden, daher einer willkürlichen Konvention entsprechen und es keinerlei Zusammenhang zwischen Wortklang und Inhalt gäbe.4 Der von ihm vertretene Konventionalismus widerspricht also dem Einfluss des Denkens auf die Sprache.
2.2 Neuzeit 1-Arbitrarität vs. Ikonizität
Weitere prominente Beispiele für diese beiden miteinander streitenden Auffassungen sind in der Neuzeit der englische Dichter Samuel Johnson, der 1755 schrieb: „Worte sind bloß Zeichen unserer Gedanken”5 und Wilhelm von Humboldt, der Anfang des 20. Jahrhunderts die Sprache als „ein nothwendiges Erforderniß zur ersten Erzeugung des Gedankens, und zur fortschreitenden Ausbildung des Geistes“6 sieht.
Der Begründer der modernen Linguistik, der Schweizer Sprachwissenschaftler Ferdinand de Saussure, schuf 1916 im Zusammenhang mit Sprachentstehung den Begriff der Arbitrarität (von arbiträr, lat. arbitrarius: willkürlich, beliebig) und beschreibt damit die Entstehung oder Beschaffenheit einer Sache aufgrund von Willkür statt Naturnotwendigkeit.7 Er vertritt damit die oben beschriebene Position des Hermogenes. Der Philosoph Ludwig Wittgenstein hingegen präsentiert sich in seinem berühmten Zitat „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“8 als Kratylos-Unterstützer.
Onomatopoesien übrigens, also sprachliche Lautmalereien und Klangnachahmungen (wie zum Beispiel „Kuckuck“, „Muh“ oder „Ticktack“), welche von Vertretern des semantischen Naturalismus gerne als Beleg für die ikonische Sprachbildung angeführt werden, sind für Konventionalisten wie de Saussure klassische Ausnahmen, welche die Regel bestätigen.
Es geht also bei all diesen Positionen um die grundsätzliche Frage, ob Sprache arbiträr oder ikonisch gebildet wird, ob wir Sprache „nur“ brauchen, um Gedanken auszudrücken, oder ob wir – diesen zweifellos zutreffenden Gedanken umkehrend – Sprache auch benötigen, um überhaupt denken zu können. „Im ersten Fall würden wir nicht in Worten denken, im zweiten schon. Folgt man dieser zweiten Auffassung, liegt eine weitreichende Schlussfolgerung nahe: Sprache beeinflusst das Denken, und zwar ganz allgemein“9
2.3 Neuzeit 2-Universalisten vs. Relativisten
Eine wissenschaftliche Eskalation erfuhr dieser Streit in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als sich die Linguisten an dieser Frage in zwei Schulen spalteten, die sogenannten Universalisten und die Relativisten.
Die Relativisten, vertreten vor allem durch den Linguisten Benjamin Whorf und seinen Lehrer Edward Sapir, sind als Nachfolger der semantischen Naturalisten der Auffassung, dass Sprache das Denken beeinflusst, einer Annahme, die auch als Sapir-Whorf-Hypothese bekannt wurde und in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts weithin anerkannt war.10 Allerdings nur, bis mit dem amerikanischen Linguisten Noam Chomsky der Hauptvertreter der sogenannten Universalisten die Bühne betrat.
Die Universalisten gehen in Nachfolge der Konventionalisten um de Saussure von einer arbiträren, das heißt willkürlichen Sprachbildung aus, welche darüber hinaus auf einer Universalgrammatik beruht. Diese sei sämtlichen Kulturkreisen weltweit oder zumindest in weiten Teilen zu eigen und zwar aufgrund gemeinsamer genetischer Codierung.11
Unterstützung erhält Chomsky dabei vom amerikanischen Philosophen und Kognitionswissenschaftler Jerry Fodor, der in seiner „Kleidungs-Hypothese“ eine universelle und arbiträr entstandene Gedankensprache namens „Mentalese“ annimmt, mittels derer der Mensch denkt und die – weil genetisch programmiert – angeboren sei. „Mentalese“ sei daher eine neuronal vorverschaltete Metasprache, welche alle Sprachen der Welt für das Gehirn denkbar übersetzt.12
Schließlich bezieht als weiterer moderner Mitspieler im „Linguistic War“ auch noch der als Universalist geltende einflussreiche amerikanische Psychologe Steven Pinker Position. Er unterstützt die Fodor´sche Kleidungs-Hypothese und bezeichnet die Sapir-Whorf-Hypothese als „ …falsch, komplett falsch.“13 Pinker weiter: „Die Idee, dass Denken das Selbe ist wie Sprache, ist ein Beispiel für etwas, das man eine konventionelle Absurdität nennen kann: eine Behauptung, die jedem gesunden Menschenverstand widerspricht, die aber jeder glaubt, weil er sich dunkel daran erinnert, sie irgendwo gehört zu haben, und weil sie so bedeutungsschwanger ist.“14
Von Steven Pinker stammt übrigens der Begriff „Euphemismus-Tretmühle“ (im Original „euphemism treadmill“). Er beschreibt damit den Umstand, dass Euphemismen – also politisch korrekte Ersatzbegriffe für Begriffe, die in der öffentlichen Wahrnehmung negativ konnotiert sind – im Laufe der Zeit im allgemeinen Sprachgebrauch die negative Konnotation der ursprünglich zu vermeidenden Begriffe annehmen. Was wiederum dafür sorgt, dass sie nach einiger Zeit ebenfalls durch neue, nicht belastete Euphemismen ersetzt werden.15
Diese psycholinguistische Dynamik legt nicht nur nahe, dass es eine dem ursprünglichen Begriff innewohnende Bedeutung gibt, sondern dass diese auch sozusagen auf seinen Euphemismus „weitervererbt“ wird. Die Frage ist, wieso dies geschieht, wenn doch nach Auffassung der Universalisten, die Sprache keinen Einfluss auf das Denken hat.
An diesem Punkt wird ein logischer Fehlschluss deutlich, auf den auch der Psychologe Daniel Casasanto hinweist: Die Pinker´sche Argumentation, die Argumentation der Universalisten, wir würden nicht in Sprache denken, bedeutet eben nicht, dass Sprache unser Denken nicht beeinflussen kann.16 Oder um es anders auszudrücken: Selbst wenn wir nicht in Worten denken, dann ist es trotzdem möglich, dass Worte unser Denken beeinflussen.
Schließlich sei noch einer der Hauptvertreter der Neo-Whorfianer erwähnt, der amerikanische Linguist George Lakoff, der sich insbesondere mit der Entstehung von Metaphern beschäftigt und die Hypothese vertritt, dass diese keineswegs arbiträr entstehen, sondern durch körperliche Entsprechungen der sprachlich erzeugten Bilder gebildet und im Gehirn auch genau so – mit anderen Worten in den motorischen oder prämotorischen Kortex-Arealen – repräsentiert werden.17 Die folgende Abbildung zeigt die prominentesten Teilnehmer am „Linguistic War“ und ihre Haltungen in einem Überblick.
Abb. 1: Der „Linguistic War“ - (Quelle: eigene Darstellung)
Ein für die weiteren Betrachtungen in dieser Arbeit wichtiger Umstand sei hier noch genannt, der in den Auseinandersetzungen zwischen Universalisten und Relativisten bisweilen zu kurz kommt, wenn es um den Zusammenhang zwischen Sprache und Denken geht.
Es handelt sich um die als gesichert zu betrachtende Erkenntnis, dass unser Denken mit ca. 98% zum weitaus größten Teil unbewusst stattfindet.18,19 Davon geschieht ein großer Teil nachts im Traum.20 Der Linguist George Lakoff spricht von 80% unbewusstem Denken.21
2.4 Das Pendel schwingt zurück
Bis in die achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts hinein schien der Streit um die vorherrschende Meinung zugunsten der Universalisten entschieden zu sein. Einerseits war es unter Sprachforschern regelrecht verpönt, sich mit den relativistischen oder Whorf´schen Hypothesen zu beschäftigen.22
Andererseits war die Beweislage für einen Zusammenhang zwischen Denken und Sprache relativ dünn. Schließlich konnte man dem Gehirn während des Sprechens beziehungsweise während der Verarbeitung von Sprache nicht beim Denken zusehen.
Das folgende Kapitel zeigt anhand der wachsenden Erkenntnisse rund um die Frage, wie das Gehirn Sprache erzeugt und verarbeitet, dass es heute möglich ist, dies zu tun.
3 Die Suche nach dem semantischen System
Im Folgenden werden die für das Thema dieser Arbeit wichtigsten neurobiologischen und neurophysiologischen Grundlagen und Zusammenhänge beschrieben. Dabei wird mit Hinblick auf das Ziel der Arbeit der Schwerpunkt auf die Suche nach dem semantischen System gelegt, also dem Teil des Gehirns, in welchem die Bedeutung von Worten repräsentiert, also gespeichert und zur Verfügung gestellt, wird. Die Existenz dieses semantischen Systems ist Voraussetzung dafür, dass das Rezipieren von Worten, deren Bestandteilen und deren Kombinationen die Kognitionen und Handlungsweisen von Menschen beeinflusst.
3.1 Das semantische System in Medizin und Physiologie
3.1.1 Das Wernicke-Broca-Modell
3.1.1.1 Das Broca-Areal
1861 untersuchte der französische Chirurg Paul Broca die Gehirne von Patienten mit speziellen Sprachstörungen (Aphasien). Es handelte sich dabei um Patienten, die Schwierigkeiten bei der Wortbildung hatten, obwohl sie Sprache verstehen konnten (Broca-Aphasie). Auch wiesen sie keine organischen Schä...

Inhaltsverzeichnis

  1. Titelseite
  2. Autor
  3. Vorwort
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. 1 Einleitung
  6. 1.1 Ziel der Untersuchung und methodisches Vorgehen
  7. 1.2 Aufbau der Untersuchung
  8. 2 Der „Linguistic War“
  9. 2.1 Platons Kratylos – Naturalisten vs. Konventionalisten
  10. 2.2 Neuzeit 1-Arbitrarität vs. Ikonizität
  11. 2.3 Neuzeit 2-Universalisten vs. Relativisten
  12. 2.4 Das Pendel schwingt zurück
  13. 3 Die Suche nach dem semantischen System
  14. 3.1 Das semantische System in Medizin und Physiologie
  15. 3.1.1.2 Das Wernicke-Areal
  16. 3.1.2 Das Wernicke-Broca-Lichtheim-Modell
  17. 3.1.3 Die Brodmann-Areale-eine erste seriöse Kartographierung
  18. 3.1.4 Das Wernicke-Lichtheim-Geschwind-Modell
  19. 3.2 Das semantische System in den Neurowissenschaften
  20. 3.2.1 Neuronale Aktivierung unter verschiedenen Bedingungen
  21. 3.2.2 Das Cell-Assembly-Modell von Pulvermüller
  22. 3.2.2.1 Die Hebb´sche Regel als Grundlage für das Cell-Assembly-Modell
  23. 3.2.2.2 Die Cell Assemblies und deren Interpretation als assoziatives Feld
  24. 3.2.2.3 Die Eigenschaften der Cell Assemblies
  25. 3.2.2.4 Theoretischer Vorbehalt und Plausibilität der Cell Assemblies
  26. 3.2.2.5 Der Nachweis der Cell Assemblies
  27. 3.3 Das semantische System als „Semantic Brain Map“
  28. 3.3.1 Die „Semantic Brain Map“ – Teil 1
  29. 3.3.2 Die „Semantic Brain Map“ – Teil 2
  30. 3.3.3 Die „Semantic Brain Map“ – Teil 3
  31. 3.3.4 Die “Semantic Brain Map” – Teil 4
  32. 3.4 Fazit zur Suche nach dem semantischen System
  33. 4 Studien zur Wirkung von Sprache und ihrer Elemente
  34. 4.2 Sozial- und kommunikationspsychologische Grundlagen
  35. 4.2.1 Priming und Framing
  36. 4.2.1.1 Priming
  37. 4.2.1.2 Framing
  38. 4.2.2 Sprachregelung für Priming und Framing in dieser Arbeit
  39. 4.3 Studien der Psycholinguistik
  40. 4.3.1 Die Wirkung von Phonemen und Kunstworten
  41. 4.3.1.1 Maluma und Takete – rund oder zackig?
  42. 4.3.1.2 Kiki und Bouba – zackig oder rund?
  43. 4.3.1.3 Mil und Mal – klein oder groß?
  44. 4.3.1.4 Brido/Brado und Prish/Prash – SUV oder Cabrio?
  45. 4.3.1.5 Von Titiki bis Gobudu – von klein nach groß
  46. 4.3.1.6 Wumbaba oder Winkiki – dick oder dünn?
  47. 4.3.1.7 Tiefer und hoher Klang – kleines oder großes Tier?
  48. 4.3.2 Die Wirkung von Worten
  49. 4.3.2.1 „Unhöflich“ lesen lässt unhöflich bewerten
  50. 4.3.2.2 Der Florida-Effekt
  51. 4.3.2.3 Schwierig auszusprechen ist riskant
  52. 4.3.2.4 Bist Du Gepard oder Schildkröte?
  53. 4.3.2.5 “Erfolgreich” lesen macht erfolgreich
  54. 4.3.2.6 Ist Donald selbstsicher oder arrogant?
  55. 4.3.2.7 Einfluss des grammatikalischen Geschlechts
  56. 4.3.2.8 „Der Adler am Himmel“ wird schneller erkannt
  57. 4.3.3 Die Wirkung von Metaphern
  58. 4.3.3.1 Bestie oder Virus?
  59. 4.3.3.2 Ist Reinheit gleich Moral?
  60. 4.3.3.3 Bist Du Professor oder Hooligan?
  61. 4.3.3.4 Hügelige und ebene Bergstraßen
  62. 4.3.4 Die Wirkung von Schimpfwörtern und Flüchen
  63. 4.3.4.1 Schimpfwörter lassen schwitzen und werden schneller erkannt
  64. 4.3.4.2 Emotionale Wörter werden leichter gemerkt
  65. 4.3.4.3 Fluchen als Auto-Analgetikum
  66. 4.3.4.4 Fluchen erhöht die körperliche Leistungsfähigkeit
  67. 4.3.4.5 Dosiertes Fluchen erhöht die Überzeugungskraft
  68. 4.3.5 Die Wirkung von Fragen
  69. 4.3.5.1 90% Überlebenschance vs. 10% Sterberisiko
  70. 4.3.5.2 Die Reihenfolge von Fragen beeinflusst die Antwort
  71. 4.3.5.3 Fragen manipulieren und erzeugen Erinnerungen
  72. 4.4 Studien der Neurolinguistik
  73. 4.4.1 Aktivierung motorischer Areale
  74. 4.4.1.2 „Oben“ lesen lenkt die Augen nach oben
  75. 4.4.1.3 „Kicken“ lesen aktiviert motorische Areale für´s Kicken
  76. 4.4.1.4 Objektbegriffe lassen Handlungsneuronen feuern
  77. 4.4.1.5 Aktivierung motorischer Areale durch Metaphern
  78. 4.4.2 Aktivierung olfaktorischer Areale
  79. 4.5 Fazit zu den Studienergebnissen
  80. 5 Resümee der Arbeit
  81. 6 Literaturverzeichnis
  82. Abbildungsverzeichnis und Fußnoten