Der islamische Terror
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Der islamische Terror

Wie der IS unsere Weltordnung gefährdet

  1. 208 Seiten
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Der islamische Terror

Wie der IS unsere Weltordnung gefährdet

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Über dieses Buch

Wie der islamische Staat (ehemals ISIS) unsere Weltordnung bedrohtDer Islamische Staat (IS) versetzt nicht nur die Menschen in Deutschland in Angst und Schrecken. Und das nicht ohne Grund: Videobotschaften von Enthauptungen kursieren im Internet, islamkritische Medien werden mit Anschlägen bedroht, und Jugendliche reisen nach Syrien, um dort in den Krieg gegen die Ungläubigen zu ziehen und kehren teils schwer geschädigt an Leib und Seele wieder zurück. Doch was ist der IS eigentlich? Eine religiöse Gruppierung oder eine kriminelle Organisation, die den Islam als Deckmäntelchen für ihre Gräueltaten verwendet? Ist der IS ein regionales Phänomen oder hat er tatsächlich die Absicht, auch die westliche Welt zu erobern? Tritt der IS die Nachfolge von al-Qaida an oder ist er sogar viel gefährlicher auch für uns in Europa? Der Journalist Lukas Diringshoff hat sich auf die Suche nach Antworten gemacht. Sein Buch soll aufklären über die wahren Beweggründe der Terrororganisation, ihre Eroberungspläne und ihre Geldquellen. Er zeigt auf, dass der IS den Islam zwar für seine Zwecke nutzt, aber seine radikale Auslegung mit dem Glauben der meisten Muslime nichts gemeinsam hat. Doch die Radikalisierung besonders von jungen Menschen nimmt weiter zu. Und unter ihnen können sich tickende Zeitbomben befinden, die nur darauf warten, für Allah in den Krieg zu ziehen. Auch hier in Deutschland.

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Information

Jahr
2015
ISBN
9783945794616
Inhaltsverzeichnis
Vorwort von Hamed Abdel-Samad
Vorzeichen: Die schwarze Flagge des Dschihad
Was ist der „Islamische Staat“ (IS)?
Wie IS entstand
2000–2006: Ursprünge und Gründung
Exkurs: das Verhältnis zu al-Qaida
2006–2010: Neue Führung und Niederlagen
Exkurs: IS-Führer Abu Bakr al-Baghdadi
Ab 2011: Terror im syrischen Bürgerkrieg
Von der Terrorgruppe zum „Islamischen Staat im Irak“ (ISI)
Was hat der „Islamische Staat“ mit dem Islam zu tun?
Der Wahhabismus
Exkurs: Wahhabiten und Salafisten
Konfliktträchtige Mischung
Saudi-Arabien im Visier des IS
Die Charidschiten – Inspiration für den IS?
Islamische Elemente beim IS
IS als Kalifat
Tradition und Interpretation des Kalifats
Regeln und Werte
Strategie gegen Feinde und Abtrünnige
Was man über das IS-Kalifat wissen sollte
Die Strategien von IS
Brutalität als Strategie
Irak 2006 und 2014: ein Vergleich
Die Situation in Syrien
Psychologische Kriegsführung mittels Social Media
Dabiq – das Magazin des IS
Harte Fakten: Zahlen und Daten rund um den IS
Der IS-Jahresbericht „al-Naba“ – mehr als nur Statistik
Der IS in zehn Zahlen auf den Punkt gebracht
Geldquellen und Geldflüsse: So wird der Terror finanziert
IS gegen den Rest der Welt
Die islamischen Länder
Irak
Syrien
Jordanien
Libanon
Israel
Die Palästinensischen Autonomiegebiete
Türkei
Die PKK (Kurdische Arbeiterpartei)
Saudi-Arabien
Warum sind die Länder so machtlos?
Reaktion gemäßigter Muslime
Muslime in Europa
Die USA
Starke Führerschaft statt „Checks and Balances“
Hoffnung auf demokratischen Wandel
Das Scheitern Obamas
Der Einfluss der Neokonservativen
Die USA und die Krise im Irak
Der Irakkrieg und die Folgen
Das Zögern der USA
Militärisches Engagement gegen IS
Russland: Kritik an den Einsätzen
Großbritannien: begrenzte Beteiligung
Frankreich: IS-Terror und Bombardements
Australien: größter Anti-Terror-Einsatz der Geschichte
Deutschland und IS
Die Verantwortung von Politik und Gesellschaft
Ist Deutschland auch in der Pflicht?
Was kann die Gesellschaft tun?
Können auch kleine Gemeinden etwas tun?
Medien und Meinungsbildung
Religionsfreiheit und ihre Grenzen
Die Folgen für Deutschland
Abschiebung im Fall Erhan A.
Die Macht der Medien
Soziale Netzwerke und ihre Gefahr
Die Wuppertaler Scharia-Polizei
Exkurs: Der deutsche Salafist Bernhard Falk
Der Lockruf des Terrors
Aus den Ghettos in den Krieg
Welche Rolle spielt der Glaube?
Auf der Seite der Stärkeren
Die Geschichte wiederholt sich
Die Werber des Todes
Wer trägt die Schuld?
Gezielte Anwerbung – live und online
Exkurs: Vom Gangsta-Rapper zum IS-Propagandisten – die Geschichte von Denis Cuspert
Kindheit und Jugend
Der Gangsta-Rapper
Radikalisierung
Kampflieder
Cuspert schließt sich „Millatu Ibrahim“ an
Deutschland als Kriegsgebiet
Cuspert und der IS
Musik-Tantiemen zur Terror-Finanzierung
Die UN-Terrorliste

Vorwort

von Hamed Abdel-Samad
Eine Theologie von Terror und Gewalt breitet sich aus. Sie stellt nicht nur eine Bedrohung für die westliche Welt dar, sondern vor allem für die Mehrheit friedlicher Muslime. Der Begriff „Islam“ bedeutet wörtlich die Unterwerfung, die völlige Hingabe an Gott. Im Glauben, dass die Religion Gewalt toleriert, ja sie geradezu fordert, lässt sich jegliche Art von militantem Vorgehen rechtfertigen.
Diese folgenschwere Unterwerfung beginnt mit dem Irrglauben „So will es Gott, und ich habe keine andere Wahl“. Allzu viele Muslime leben im Glauben, dass Gott nicht nur ihre Gedanken permanent überwacht und jedweden Fehltritt abstraft, sondern dass sie geradezu dazu verpflichtet sind, ihre Religion mit Gewalt zu verteidigen. Ungläubige und Andersgläubige zu töten ist keine Sünde, sondern wird u.a. mit Sure 48 aus dem Koran gerechtfertigt: „tötet sie, wo auch immer ihr sie findet“. Aus Angst vor der Strafe Gottes geraten immer mehr Anhänger des Islam in eine fatale innere Abhängigkeit, die dazu führt, dass einige von ihnen bedingungslos den Heilsversprechungen des IS folgen. Dass dahinter nicht nur religiöse, sondern oft rein politische oder kriminelle Absichten stecken, ist vielen Anhängern des IS nicht bewusst.
Der selbst ernannte Kalif Abu Bakr al-Baghdadi drückt es in einer Ansprache an seine Anhänger so aus: „Ich verspreche euch nicht, was andere Herrscher ihren Untertanen versprechen: keine Sicherheit, keinen Wohlstand. Nein, ich verspreche euch, was Allah den Gläubigen im Koran versprach: dass Er sie zu seinen Stellvertretern auf Erden werden lässt. […] Ein islamischer Staat kann nur bestehen, wenn das Gesetz Allahs vollstreckt wird. Dazu brauchen wir Macht und Stärke: ein Buch, das den Weg weist, und ein Schwert, das der Religion zum Sieg verhilft.“
Besteht Grund zur Angst vor dem IS? Ja, denn der Terror im Namen Allahs breitet sich immer weiter aus, der militante Islamismus findet mittlerweile seine Anhänger auch im Westen. Warum aber ist der IS so erfolgreich und was versprechen sich junge Kämpfer davon, ihr Leben dem Kampf für den Glauben zu verschreiben?
Um begreifen zu können, was den IS auch hierzulande so gefährlich macht, müssen wir uns mit dem religiösen und weltanschaulichen Hintergrund genauer beschäftigen. Nur wer die Gefahren und die Verlockungen des radikalen Islamismus kennt, hat auch eine Chance, sich – und die Jugendlichen in seinem Umfeld – zu schützen.
Das vorliegende Buch gibt einen Einblick in die Entwicklung einer Terrororganisation, die sehr wahrscheinlich noch gefährlicher ist als al-Qaida. Denn anstelle von Rachefeldzügen gegen den unterdrückerischen und ausbeuterischen Westen strebt der IS ein weltweites Kalifat an – einen islamistischen Staat. Für die Errichtung dieses Staates sind alle Mittel recht, die man sich irgendwie aus dem Koran oder seinen Auslegungen herleiten kann. So bleiben die Anhänger in dem Glauben, sie würden das Richtige tun, wenn sie sich nicht gegen die Menschenrechtsverletzungen auflehnen, die durch den IS begangen werden. In dem Wunsch, ein gottgefälliges Leben zu führen, werden sie für den Terror instrumentalisiert.
Der IS hat im Gegensatz zu al-Qaida nicht nur vor, den Westen anzugreifen, um ihn zu erschüttern. Vielmehr geht es den Anführern um konkrete Eroberungspläne, um die Errichtung eines weltweiten Kalifats. Dies ist eine Kampfansage nicht nur an die Denkweise des Westens, sondern auch an die gemäßigteren Muslime – doch von ihnen kommt (noch) zu wenig Widerstand. Und oft genug findet der Traum vom Kalifat als einer neuen Lebensordnung in ihnen Widerhall.
Besonders junge Muslime und Konvertiten sind gefährdet, den radikalen Ansichten zu folgen – nicht ohne Grund gehen Tausende junger Männer aus dem Westen nach Irak und Syrien, um sich dem selbsternannten Kalifen anzuschließen. Sie sind bereit zu kämpfen – und zum ersten Mal in ihrem Leben haben sie wirklich etwas zu gewinnen: Ruhm und Ehre (im Diesseits wie im Jenseits) genauso wie die Macht, sich als Herr über Leben und Tod zu gebärden. Die Wut über die soziale Benachteiligung und die Chancen, die ihnen im Westen verwehrt wurden, dies alles können sie nun kompensieren. Endlich führen sie ein Leben, in dem sie Aufstiegschancen haben – auch wenn dies andere Menschen das Leben kostet. Für die Errichtung des islamischen Staates sind sie sogar bereit, ihr eigenes Leben zu geben.
Lukas Diringshoff nimmt den Leser in diesem Buch mit auf eine Reise in die Welt des islamistischen Terrorismus. Die Terrororganisation wurde zu Beginn unterschätzt, sie galt als lediglich regionales Phänomen. Dass der IS jedoch eine kriminelle Vereinigung ist, die über umfangreiche finanzielle Mittel und über Tausende von Kämpfern verfügt, die zu allem bereit sind, ist vielen Menschen nicht klar.
Die Enthauptungen vor laufender Kamera schockieren zwar, doch dass wir in Deutschland in Gefahr sind, glauben nur wenige. Lukas Diringshoff zeigt jedoch auf, warum dieses Thema gerade jetzt auch in Deutschland brandaktuell ist – und warum wir unsere Jugend vor den Einflüssen islamistischer Propaganda schützen müssen. Denn nicht nur ist Deutschland ebenfalls Teil des Gebietes, das für das Kalifat „erobert“ werden soll, die Jugendlichen, die in den Kampf ziehen, kehren auch in unser Land zurück – tickende Zeitbomben, die jederzeit gezündet werden können. Sie predigen, bekehren und rekrutieren. Und sie sind nach wie vor bereit, Gewalt anzuwenden. Niemand weiß, welche Verbrechen sie bereits im Namen Allahs begangen haben – und welche sie noch begehen werden.
Hier ist nicht nur Prävention vonnöten. Ein Eingreifen ist nötig, bevor die Situation eskaliert. Und auch die gemäßigten Muslime sind gefragt. Sie können Radikalisierung schon weitaus früher erkennen und entgegenwirken. Denn Religion ist – wie so vieles – Auslegungssache. Man kann sie also auch als friedenstiftend auslegen. Um die Jugendlichen davon zu überzeugen, braucht es jedoch einer neuen Perspektive für sie. An dieser Stelle sind Gesellschaft und Politik gefragt – schlussendlich wir alle.

Vorzeichen: Die schwarze Flagge des Dschihad

Am 12. Oktober 2014 wurde eine schwarze Flagge am Zwehrenturm in Kassel gehisst. Wie die Hessische Niedersächsische Allgemeine berichtet, meldeten sich einige Bürger beunruhigt bei der Zeitung. Die schwarze Flagge mit den in Weiß gehaltenen, arabischen Schriftzeichen erinnere sie an die schwarze Flagge des Dschihad.
Dass es sich dabei nicht um die schwarze Flagge des „Islamischen Staates“ gehandelt hat, wird die Bürger wohl in diesem Fall beruhigt haben. Die Flagge sollte nämlich auf eine aktuelle Kunstausstellung des persischen Künstlers Farhad Fozouni im Museum Fridericianum aufmerksam machen und hatte nichts mit IS zu tun. [1]
Doch durch solche Verwechslungsaktionen wird deutlich, wie erschreckend die schwarze Flagge des Dschihad selbst hierzulande bereits wirkt. Spiegel Online schreibt zu diesem Phänomen: „Die Dschihadisten wollen mit dem Symbol Angst verbreiten – und haben Erfolg.“ [2] Sie nutzen die schwarze Flagge offenbar gezielt, um Ängste zu schüren und ihre Propaganda zu verbreiten.
Nahezu immer, wenn der „Islamische Staat“ (kurz IS, manchmal auch ISIS) öffentlich auftritt oder etwas veröffentlicht, ist die schwarze Flagge des Dschihad auf den Bildern zu sehen. Wegen der Dauerpräsenz dieses Symbols schreibt Spiegel Online ein wenig ironisch: „Stoffproduzenten gehören zu den großen Gewinnern im ‚Islamischen Staat‘. Wo immer IS-Milizionäre vorrücken, haben sie riesige schwarze Flaggen im Marschgepäck, die sie über eroberten Dörfern und Städten hissen.“ [3] Doch was genau symbolisiert die schwarze Flagge des Dschihad eigentlich und welche Bedeutung hat sie für den „Islamischen Staat“?
Auf der Flagge sind vor einem komplett schwarzen Hintergrund in der Regel zwei Zeilen eines Schriftzugs in weißer Farbe ersichtlich. [4] Dieser ist meist in arabischer Sprache verfasst. [5] Auf dem oberen Teil der Flagge kann man die Hälfte der Schahāda lesen, dabei handelt es sich um das islamische Glaubensbekenntnis. [6] Die Schahāda bildet gemeinsam mit Salat, dem Gebet, Zakat, der Almosensteuer, Saum, dem Fasten, sowie Haddsch, der Pilgerfahrt, die fünf Säulen des Islam. [7] Wörtlich übersetzt steht folglich auf der schwarzen Flagge des Dschihad: „Es gibt keinen Gott außer Allah.“[8] Auch der zweite Schriftzug, der sich darunter befindet, ist auf die Schahāda zurückzuführen. Dort steht: „Mohammed ist der Prophet Gottes“. [9]
Der Schriftzug hat im Islam eine große Bedeutung, was vor allem in seiner Geschichte begründ...

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