Der Rentenkollaps in die Altersarmut
Warum uns Vater Staat mit Riester Renten in die Altersarmut treibt.
- 78 Seiten
- German
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Der Rentenkollaps in die Altersarmut
Warum uns Vater Staat mit Riester Renten in die Altersarmut treibt.
Über dieses Buch
Noch nie war die Angst vor der Altersarmut und der staatlichen Zwangsenteignung via Zypern größer als heute. Nach Aussage der Bundesministerin Ursula von der Leyen wird für die meisten Deutschen in Zukunft mit dem Tag des Renteneintritts der Gang zum Sozialamt unumgänglich werden. Tatsächlich arbeiten bereits heute viele Rentner bis ins hohe Alter oder beziehen Leistungen vom Sozialamt, da die gesetzliche Rente nicht mehr zum Leben ausreicht. Es ist nur eine Frage der Zeit bis das staatliche Rentensystem kollabiert und hierzulande eine flächendeckende Altersarmut hervorruft. Hinzu kommt die Sorge um die eigenen Ersparnisse. Der Vorsitzender der Euro-Gruppe Jereon Dijsselbloem verkündete dazu: Die Restrukturierung der europäischen Banken wird nach dem Vorbild Zyperns erfolgen, alle Bankguthaben werden, falls notwendig, enteignet. Wer im Rentenalter nicht verarmen will, muss nun selbst Vorsorge treffen und sich unabhängig von Staat und Politik um die eigene Altersvorsorge kümmern sowie seine Ersparnisse vor der Enteignung retten. Doch eignen sich die von der Versicherungswirtschaft angebotenen Formen der Privatrenten und der staatlich geförderten Riester und Rürup Renten wirklich als Ersatz für die gesetzliche Rente? Ganz im Gegenteil – Milliarden von Euro werden jährlich durch die Wahl der falschen Anlageformen vernichtet. Die meisten Menschen sparen sich Jahr für Jahr regelrecht arm, in der bloßen Hoffnung im Alter versorgt zu sein. Die zunehmenden Inflationsrisiken verstärken diesen Schrumpfeffekt und vergrößern die Verlustrisiken für sämtliche Ersparnisse. Sparer der falschen Anlageformen werden im Bedarfsfall einfach enteignet. Mit diesem Ratgeber bietet der Finanzexperte dem Leser einen genauen Leitfaden um einen Ruhestand in finanzieller Freiheit zu erlangen und gleichzeitig die eigenen Ersparnisse vor Verlusten und Enteignung zu schützen.
Häufig gestellte Fragen
Information
Kapitel 1
Die Renten sind sicher
1.1. Das gesetzliche Rentensystem
Die gesetzliche Rentenversicherung ist ein Zweig des Sozialversicherungssystems Deutschlands, der in erster Linie der Alterssicherung von Arbeitnehmern dient. Das Rentensystem wurde bereits 1889 unter Otto von Bismarck ins Leben gerufen und wird in einem industriell geprägten Sozialstaat mittlerweile als eine Selbstverständlichkeit betrachtet. Bei Einführung des Rentenversicherungssystems betrug der Beitragssatz 1,7% des Brutto-Monatsverdienstes und wurde auch damals bereits von den Beschäftigten und den Arbeitgebern jeweils zur Hälfte finanziert. Im Vergleich zu früher muss heute jeder Arbeitnehmer bereits 19,6% (Stand 2012) seines Bruttoeinkommens für die Finanzierung des gesetzlichen Rentensystems aufwenden.
In der Rentenreform von 1957 wurde das gesetzliche Rentenversicherungssystem auf das sogenannte Umlageverfahren umgestellt. Seit dieser Umstellung bildet die staatliche Rentenversicherung zur Zahlung der Renten keine Rücklagen mehr. Stattdessen gibt es nun einen Generationenvertrag, wonach die Renten der jetzigen Ruheständler durch die Rentenbeiträge der Erwerbstätigen finanziert werden. Ein Rentensystem nach dem Umlageverfahren setzt allerdings voraus, dass sich die Generation der jetzigen Rentner der Generation der Erwerbstätigen zumindest ansatzweise mengenmäßig ausgeglichen gegenüberstehen. In Zeiten des demografischen Wandels, hoher Arbeitslosigkeit und nur langsam wachsender Arbeitsentgelte der Beschäftigten kommt ein solches Sozialsystem rasch unter Finanzierungsdruck. Die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre hat diesen Effekt zwar etwas reduziert, kann ihn jedoch nicht vollständig ausgleichen. Gleichzeitig wachsen der Niedriglohnsektor sowie die Zahl der Minijobber und Teilzeitarbeitskräfte stetig weiter. Diese Arbeitnehmergruppen zahlen aber nur geringe Beiträge in die Rentenkasse ein. Ebenso steigt die die Anzahl der Selbstständigen, die nicht verpflichtend in das gesetzliche Rentensystem einzahlen müssen.
1.2. Der Gesellschaftswandel
Das staatliche Versorgungssystem in Deutschland kämpft bereits seit Jahren mit ernsthaften Finanzierungsproblemen und konnte in der Vergangenheit nur durch die Subvention von Steuergeldern am Leben erhalten werden. Die sinkende Geburtenrate und die steigende Lebenserwartung der Deutschen führen zu einem demografischen Gesellschaftswandel. In wenigen Jahren wird diese Entwicklung zu einer drastischen Alterung unserer Gesellschaft geführt haben. So stehen immer weniger beschäftigte Beitragszahler für die Versorgung der immer älter werdenden Rentner zur Verfügung. Inzwischen beziehen hierzulande mehr als 20 Millionen Menschen eine Altersrente, mit steigender Tendenz. Finanzieren müssen diese Rente nur 23,5 Millionen Menschen in einer Vollbeschäftigung. Es ist definitiv nur eine Frage der Zeit, bis das staatliche Rentensystem an die Grenze der Finanzierbarkeit stößt. Nach einer Studie deutscher und dänischer Wissenschaftler wird jedes zweite Kind, das nach dem Jahr 2000 geboren wurde, seinen 100. Geburtstag feiern können. Ein heute 60-Jähriger hat bereits eine sehr gute Chance, 90 Jahre und älter zu werden.
Daher kann von der staatlichen Rente in Zukunft lediglich eine Art Grundversorgung erwartet werden, die ihrer Höhe nach eine Existenzsicherung unterhalb der Armutsgrenze darstellt. Der gewohnte Lebensstandard wird mit der staatlichen Rente unmöglich gehalten werden können. Wer im Rentenalter nicht verarmen will, muss nun selbst Vorsorge treffen und sich unabhängig von der gesetzlichen Rente um die eigene Altersvorsorge kümmern. Fehlende Rentenerhöhungen und stetig steigende Lebenshaltungskosten haben die finanzielle Situation der heutigen Rentner in den letzten Jahren spürbar verschlechtert. Da bei vielen die Altersrente nicht mehr zum Leben ausreicht, arbeitet bereits heute ein beachtlicher Teil der Rentner selbst im hohen Alter oder bezieht Leistungen vom Sozialamt. Schauen Sie doch mal durch die aktuellen Stellengesuche Ihrer Zeitung, Sie werden überrascht sein, wie viele Rentner sich um einen Nebenjob bemühen.
Das Diagramm des Statistischen Bundesamtes veranschaulicht die demografische Entwicklung der deutschen Bevölkerung vom Jahr 1910 bis 2003. Während die Gesamtbevölkerung in dieser Zeit von 64,9 auf 82,5 Millionen Menschen heranwachsen konnte, stieg das Durchschnittsalter gleichzeitig von 23,6 auf 40,9 Jahren an.
Bis zum Jahr 2050 wird mit einem Anstieg des Durchschnittsalters auf 50 Jahre gerechnet, zugleich soll die Gesamtbevölkerung Deutschlands voraussichtlich auf 76,3 Millionen Menschen schrumpfen.
1.3. Rentenberechnung des Bundesarbeitsministeriums
Wer möchte nach 35 Jahren Vollzeitbeschäftigung in seinem Ruhestand beim Sozialamt um Hilfe bitten? Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes haben 36 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten im Jahr 2010 weniger als 2500 Euro im Monat verdient und können ohne private Vorsorge von genau solch einem Szenario ausgehen. Laut dem Lohnspiegel der Hans-Böckler-Stiftung liegt der durchschnittliche Bruttomonatslohn unter anderem von Altenpflegern, Arzthelferinnen, Bäckern, Dachdeckern, Einzelhandelskaufleuten, Erzieherinnen, Kellnern, Köchen, Krankenschwestern, Malern, Physiotherapeuten und Verkäuferinnen unter 2500 Euro. Der Grund für die drastischen Renteneinschnitte sind die beschlossenen Rentenreformen, nach denen das Rentenniveau bis 2030 von derzeit 51 Prozent auf 43 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns vor Steuern sinkt. In einem mehrseitigen Schreiben an die Unionsabgeordneten schlug von der Leyen deshalb Alarm: "Es steht nicht mehr und nicht weniger als die Legitimität des Rentensystems für die junge Generation auf dem Spiel." Der folgenden Tabelle entnehmen Sie die vom Bundesarbeitsministerium berechneten Rentenprognosen und die Auswirkungen der Rentenabsenkungen bei einem Monatslohn von 1.900 Euro bis 2.900 Euro brutto pro Monat. Es ist jedoch zu bedenken, dass die ausgewiesenen Rentenwerte der Berechnungen die künftige Inflation noch nicht berücksichtigt.
Quelle: Bundesarbeitsministerium. Berechnungsannahmen: aktuelle Rechtslage, Vollzeit, keine Kindererziehungs-und Pflegezeiten, keine zusätzliche Vorsorge, keine künftigen Lohn-und Rentensteigerungen, keine Anhebungen des Grundsicherungsbedarfs berücksichtigt.
Kapitel 2
Inflation, Staatsverschuldung
und Währungsreform
2.1. Der Wert des Geldes
Zu der Zeit, als es noch kein Geld gab, tauschten die Menschen ihre Waren und Dienstleistungen gegen Naturalien, Schmuck oder sonstige Nutzgegenstände aus. Begehrte Güter wie Muscheln, Kaurischnecken, Silber oder Gold wurden ebenfalls als Tausch-und Zahlungsmittel akzeptiert, so lange diese Güter in beschränkter, aber ausreichender Menge verfügbar waren. Erst die Einführung des Geldes löste den Tauschhandel ab und erleichterte den Handel damit ungemein, der von da an auch über große Entfernungen möglich wurde.
Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts verpflichteten sich die Industriestaaten, den Gegenwert ihrer Währungen bei ihrer Nationalbank in Gold oder Silber zu...
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Kapitel 1
- Kapitel 2
- Kapitel 3
- Kapitel 4
- Kapitel 5
- Kapitel 6
- Schlusswort