Ayurvedische Psychologie
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Ayurvedische Psychologie

Wege zum Selbst und das Energieprinzip im Ayurveda

  1. 192 Seiten
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Ayurvedische Psychologie

Wege zum Selbst und das Energieprinzip im Ayurveda

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Die ayurvedische Psychologie gehört heute zu den modernsten therapeutischen Ansätzen, weil sie sehr schnell zu mehr Lebensfreude, Wohlbefinden und Gesundheit führt. Die meisten psychischen Probleme entstehen, wenn Menschen den Kontakt zu ihrem Inneren verlieren und nur noch in der äußeren Welt funktionieren. Sobald der Kontakt zum eigenen wahren Selbst wiederhergestellt werden kann, ist der Weg frei für ein erfülltes und glückliches Leben.Die Erfahrungen zeigen, dass Menschen, die unter Stress, Burnout und Depression leiden, sich ihrer inneren Anforderungen bewusst werden müssen und Hilfe beim Wiedererlangen psychischer Stabilität benötigen. Die ayurvedische Psychologie unterstützt das Wahrnehmen und Umsetzen ureigenster Werte und Bedürfnisse. Dieser Weg zum Selbst ist die Basis für einen selbstbestimmten, unegoistischen Umgang mit sich und der Welt.Dieses Buch liefert eine allgemein verständliche Einführung, die wesentliche Grundkenntnisse des Ayurveda und insbesondere der ayurvedischen Psychologie systematisch vermittelt.

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Information

Verlag
Windpferd
Jahr
2020
ISBN
9783864102998
Alles, was kommt, geht auch wieder.
Manchmal freue ich mich über das, was kommt,
und ich bin traurig, wenn es wieder geht.
Manchmal bin ich unglücklich, wenn etwas kommt,
und ich freue mich, wenn es wieder geht.
Aber alles, was kommt, geht auch wieder.

1.Ayurveda und Lebensqualität

Ayurveda ist ein Wort aus der altindischen Sprache, dem Sanskrit. Es setzt sich aus den zwei Silben „ayus“ (Leben) und „veda“ (Wissen) zusammen. Ayurveda bedeutet also das Wissen oder die Wissenschaft vom Leben. Etwas freier übersetzt, beschäftigt sich Ayurveda in umfassender und ganzheitlicher Weise mit dem Thema, wie der Mensch ein möglichst langes, gesundes und freudvolles Leben führen kann. Was heißt umfassend und ganzheitlich? Der Ayurveda befasst sich in einer ganzheitlichen Sichtweise mit den physischen, mentalen, emotionalen und spirituellen Aspekten des Lebens.
Bevor wir uns näher mit dem Ayurveda und insbesondere mit der ayurvedischen Psychologie befassen, beantworten wir die Frage, weshalb Ayurveda gerade heute und bei uns eine so wichtige Aufgabe erfüllen kann.

Gesundheit und Lebensfreude sind auch bei hohem Lebensstandard nicht selbstverständlich

Die Tatsache, dass heute so viele Menschen in unserer Gesellschaft unglücklich und unzufrieden sind, unter Stress, Burnout und Depressionen leiden, ist erschütternd und auf den ersten Blick rätselhaft. Noch nie haben sich so viele Menschen mit unterschiedlichstem Luxus umgeben können – es mangelt an nichts und trotzdem begegnen wir auf Schritt und Tritt einer erschütternden Freudlosigkeit, die mit den herkömmlichen Erklärungsmodellen nur unbefriedigend begreifbar gemacht werden kann. Umgekehrt können wir aber auch beobachten, dass Menschen in Ländern, die sich keinen Luxus im westlichen Sinn leisten können, die auf dem Existenzminimum leben, auf jeden Fall nicht unglücklicher sind als wir.
Dies verdeutlicht, dass technischer Fortschritt, materieller Besitz und Bequemlichkeit zwar kurzfristig Freude und Bedürfnisbefriedigung bringen, bei genauerer Betrachtung jedoch lediglich Lebensfreude vorgaukeln.
Glücklich-Sein muss also andere Wurzeln haben, Wurzeln, die wir in unserer Gesellschaft noch nicht entdeckt zu haben scheinen.
Die ayurvedische Psychologie, die im dritten Kapitel genau beschrieben wird, setzt sich mit diesen Phänomenen einleuchtend auseinander und zeigt detailliert auf, was zu wirklichem Glück, zu Lebensfreude und Gesundheit führt: Unglücklichkeit und Leiden entsteht durch die egohafte Identifikation mit äußeren Reizen und durch die Täuschung, dass Besitz und Lustgewinn auf die Dauer glücklich und zufrieden machen. Vereinfacht gesagt, baut die Täuschung (Sanskrit: Maya) auf der erlernten Annahme auf, dass Besitz und Wohlstand Sicherheit bringen und wir uns darüber unser Glück erkaufen könnten. In der Konsequenz ist es für uns nötig, dass wir uns für Besitz und Wohlstand einsetzen und Energie investieren müssen, denn Sicherheit ist eines der grundlegenden Bedürfnisse des Menschen und glücklich sein möchte auch jede und jeder. Selbstverständlich muss der erreichte Besitz längerfristig erhalten, abgesichert und möglichst vermehrt werden. Was mir gehört, muss auch bei mir bleiben; wir nennen dies in der ayurvedischen Psychologie „Anhaftung“. Das Anhaften erfordert zusätzliche Aufmerksamkeit und Kraft. Zudem stellt die Anhaftung auch wieder eine Täuschung dar, denn nichts ist für ewig: Alles, was kommt, geht auch wieder.
Beispiele:
· Geld kommt und geht.
· Die Liebe kommt und geht.
· Glück kommt und geht.
· Menschen kommen und gehen.
Lebensqualität wird bei uns verbreitet mit Bequemlichkeit, Besitz und Anhaftung verknüpft. Aus diesem Grund ist es auch so einfach, uns zu verführen. Es braucht nur die Drohung, den Arbeitsplatz, die erreichte Stellung oder das Ansehen zu verlieren, und schon sind wir bereit, Unmenschliches zu leisten, von außen oder von uns selbst gestellte, krankhafte Forderungen zu erfüllen, uns selbst und unsere Liebsten zu vernachlässigen. Allein schon der Gedanke, das angesparte Geld könnte an Wert verlieren, verführt uns dazu, risikohafte Investitionen zu tätigen, in der Illusion, in kürzester Zeit möglichst hohe Gewinne erzielen zu können. Die Angst, Schönheit und äußere Attraktivität einzubüßen, verführt uns dazu, mit geradezu grotesken Handlungen wie Schönheitsoperationen und exzessivem Body-Forming diesem Verlust vorzubeugen.
Nur ist der Mensch dummerweise nicht dumm: Hinter all dem Anhaftungsverlangen steht nämlich die wahre Intelligenz (Buddhi), das grundsätzliche Wissen, dass nichts für ewig ist. Bei der Anhaftung arbeitet der Mensch also gegen seine innere Weisheit. Er tut etwas, von dem er genau weiß, dass es wider das Naturgesetz ist. Alles Denken und alle äußeren Handlungen, die gegen dieses innere Wissen arbeiten, versetzen jedoch den Menschen in eine letztlich unglücklich- und krankmachende Spannung.
Beispiel:
Jeder Raucher weiß aus seiner tief liegenden, natürlichen Intelligenz heraus, dass Rauchen seiner Gesundheit schadet, auch ohne dass dies auf der Zigarettenpackung stehen müsste. Trotzdem erliegt er der Anhaftung, dass das Rauchen von Zigaretten für Entspannung sorgt und glücklich macht.
Der Widerspruch zwischen der wahren Intelligenz und dem Anhaftungsbemühen führt – wenn auch vielleicht nur teilbewusst – ganz sicher zu inneren Spannungen.
Das Drama des heutigen Menschen besteht vor allem darin, dass seine Sinne von außen angezogen und überreizt werden und dass er es nicht gelernt hat, auf die innere Intelligenz zu hören. Unsere Sinne (Indriyas) werden vom aufdringlichen Gewirr von Reizen automatisch angezogen. Damit sind nicht nur die schrillen visuellen Reize oder die Lautheit des hektischen Alltags gemeint, sondern auch die Forderungen von allen Seiten, die alltäglichen, stündlichen oder gar minütlichen Störungen der Konzentration. Die Dinge, die unbedingt und sofort erledigt werden müssen, führen dazu, dass man sich oftmals kaum mehr mit dem Kerngeschäft oder dem Wesentlichen beschäftigen kann. Dringendes, das Zeit- und Konsequenzen-Druck ausübt, dominiert das Wichtige, das vorerst noch warten kann, weil nicht unmittelbare Folgen zu befürchten sind.
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Vor lauter Dringendem geht das Wichtige verloren!
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All dies führt einerseits zu einer andauernden Fremdbestimmung, derer wir uns oft gar nicht bewusst sind, und andererseits dazu, dass wir häufig in die Lage kommen, mehrere Dinge gleichzeitig und unter Druck erledigen zu müssen. Ayurvedisch gesehen bedeutet dies, dass wir unser Bewusstsein, welches wir jeweils immer nur auf eine Sache richten können, in rasender Geschwindigkeit hin und her, vom einen zum anderen Thema oszillieren lassen müssen. So denken wir oftmals Gedanken nicht zu Ende, werden vergesslich, oberflächlich, sprunghaft, assoziativ, produzieren Fehler und Doppelspurigkeiten. Viel Energie muss für den Umgang mit all diesen Reizen aufgewendet werden und da wundert es nicht, dass heute bei uns so viele Menschen leben, die ein Energieproblem haben. Das Funktionieren in der hektischen und anspruchsvollen äußeren Welt lässt das eigentliche Selbst in Vergessenheit geraten; es kommt zu kurz. Der Mensch lebt „außer sich“ und damit ungesund.
Meldet sich jedoch die innere Stimme ab und zu so lautstark, dass sie nicht mehr überhört werden kann, wird sie oft nicht ernst genommen. Auf diese Weise gerät der Mensch aus dem Gleichgewicht, sodass sich bei ihm mit der Zeit Symptome melden, welche sich in der logischen Konsequenz zu Krankheiten ausweiten können.
Beispiel:
Ein Ingenieur hat ursprünglich seinen Beruf gelernt, weil er sich gerne mit technischen Problemen befasst. Nach einigen Jahren hat er Karriere gemacht, ist in eine Führungsposition aufgestiegen und muss sich – gegen seine innere Neigung – mit Mitarbeitenden herumschlagen und unternehmerische Strategien entwickeln. Seine technischen Interessen kommen immer mehr zu kurz, aber er hat einen gewissen Status im Unternehmen erreicht und verdient mehr als früher.
Auf seine innere Stimme zu hören würde bedeuten, wieder in seine ursprüngliche Position zurückzukehren, doch dies hätte einen erheblichen Statusverlust und eine Einkommenseinbuße zur Folge.
Hört er nicht auf seine innere Stimme, ist die Gefahr sehr groß, dass er zunächst einmal unzufrieden, unausgeglichen und für seine Mitarbeitenden zur Belastung wird. Später werden sich Symptome, wie beispielsweise Verdauungsbeschwerden oder Schlafstörungen, einstellen. Wenn er nichts Grundsätzliches unternimmt und sich die Situation dramatisch entwickelt (was nicht selten vorkommt), können daraus ein Burnout und letztlich eine Depression oder eine körperliche Krankheit resultieren.
Ein weiterer „Lebensqualitätsräuber“ ist die abgrenzende Freund-Feind-Mentalität in der Konkurrenzgesellschaft, in der nur der Stärkere überlebt. Die meisten von uns haben gelernt, in erster Linie für sich zu schauen, und das geht meist auf Kosten von anderen. Weil jedoch viele so denken, gerät jeder in Situationen, in denen sich ein anderer auf seine Kosten einen Vorteil verschafft. Dieses ständige Gegeneinander widerspr...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Dank
  6. Vorwort
  7. 1. Ayurveda und Lebensqualität
  8. 2. Was ist Ayurveda?
  9. 3. Grundlagen der ayurvedischen Psychologie
  10. 4. Die Energietheorie
  11. 5. Psychologische Phänomene aus ayurvedischer Sicht
  12. 6. Ayurvedische Psychologie – ein zeitgemäßer psychologischer Ansatz
  13. 7. Ayurvedisch-psychologische Lebensberatung und Therapie
  14. 8. Übungsprogramm für mehr Lebensfreude, Wohlbefinden und Gesundheit
  15. Endnoten
  16. Literatur
  17. Glossar
  18. Stichwortverzeichnis