Belastung als Chance
Hans Gmelins politische Karriere im Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik Deutschland
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Belastung als Chance
Hans Gmelins politische Karriere im Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik Deutschland
Über dieses Buch
Hans Gmelin: eine umstrittene politische Nachkriegskarriere.Der Tübinger Gemeinderat erkannte dem ehemaligen Oberbürgermeister Hans Gmelin 2018 die Ehrenbürgerwürde posthum ab. Die letztlich einstimmige Entscheidung bildete den Endpunkt einer mehr als zehnjährigen Diskussion um die nationalsozialistische Belastung Gmelins, der von 1955 bis 1975 Stadtoberhaupt war.Niklas Krawinkel kann zeigen, dass die Tübinger Bevölkerung Gmelin nicht trotz, sondern gerade wegen seiner NS-Vergangenheit zum Oberbürgermeister wählte. Sein Bekenntnis zur Demokratie wurde zehn Jahre nach Kriegsende als Beleg gewertet, dass er aus der Vergangenheit gelernt habe. Die Untersuchung nimmt Gmelins politische Entwicklung ausgehend von seiner Sozialisation im württembergischen Bürgertum in den Blick, analysiert im Zusammenhang mit den NS-Verbrechen in der Slowakei die Rolle der Deutschen Gesandtschaft in Pressburg, an der er tätig war, und geht schließlich der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit in der Tübinger Kommunalpolitik nach. Der Autor arbeitet die Bedeutung scheinbar unpolitischer Gemeinschaftsprozesse für Ausgrenzung und Rassismus auch jenseits des politischen Regimewechsels heraus.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Umschlag
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- Einleitung
- Generation, Tradition und Sozialmilieu. Transformationsprozesse im württembergischen Bürgertum
- Recht und »Rasse«. Juristische Ausbildung und die Konstituierung der NS-Herrschaft in Württemberg
- Erfüllung einer »völkischen Sehnsucht«. SA-Aktivismus in Württemberg und im »Volkstumskampf«
- »Zurückhaltende« Aussenpolitik im Zeichen von Krieg und Völkermord. Die Deutsche Gesandtschaft Pressburg
- Die Herstellung »völkischer« Differenz. Karpatendeutsche in der Diplomatie des Reichs
- »Völkerrechtlich nicht beanstanden«. Die Rolle der Deutschen Gesandtschaft in der antijüdischen Politik der Slowakei
- Bedeutungsverlust der Diplomatie und Radikalisierung der Gewaöt- Der Slowakische Nationalaufstand und die zweite Phase der Mordpolitik
- »Recht auf politischen Irrtun« oder »Wiederkehr des Nationalsozialimus«?Aus der Internierungshaft ins Tübinger Rathaus
- »Niemand möge mit seiner Spende beiseite stehen«. Zum Umgang mit Krieg, Nationalsozialismus und »Ehemaligen« in Tübingen
- Die Verantwortung für die Gemeinschaft und wo sie endete. Konsens und Konflikt in der Erinnerungskultur
- Lernprozesse und Abwehrhaltungen. Das Demokratie- und Politikverständnis des Oberbürgermeisters
- Fazit
- Anhang