Menschen mit Format
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Leiten lernen bei Jesus

  1. 320 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Leiten lernen bei Jesus

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Beim Thema Führen und Leiten lernen wir nie aus, speziell, wenn es um das Reich Gottes geht: Leiten lernen bei Jesus. Dies ist ein "echter Schönheit": präzise, geistlich tief, voller Leidenschaft für das Reich Gottes und gedeckt durch mehr als zwei Jahrzehnte Leitungserfahrung in einer missionarisch ausgerichteten Großstadtgemeinde. Es ist ein richtig spannendes Arbeitsbuch, das sich persönlich, aber auch von Gruppen im Gespräch bearbeiten lässt. Ein Buch, dessen Inhalt meditiert und durchdrungen werden will.Was Swen Schönheit sagt, ist durch den Schmelztiegel geistlicher, persönlicher und organisatorischer Prozesse gegangen. Er bearbeitet die verschiedenen Dimensionen und besonderen Herausforderungen geistlicher Leitung wie eigener Werdegang, persönliche Integrität, Professionalität - Charakter und Kompetenz, Talent und Fleiß, Bewahrung und Bewährung auf dem Lebensweg. Wer bin ich und wo komme ich her? Wie will ich sein? Wer und was ist mir anvertraut? Was kann ich und was soll ich - und was nicht? Wie baue ich eine neue Generation auf? Wer ist Gott, der mich so gemacht hat, und was will er damit bezwecken? Wie kann der größte Leiter aller Zeiten, Jesus Christus, heute heilsamen Einfluss auf mich nehmen? Wie kann ich immer mehr ein Hirte nach seinem Herzen werden?

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Information

Verlag
ASAPH
Jahr
2013
ISBN
9783954595310

1. Grundlagen: Natürlich müssen wir alle leiten!

„Dass Führer anführten in Israel, dass das Volk sich willig zeigte, dafür preist den Herrn! … Mein Herz gehört den Anführern Israels, den Freiwilligen unter dem Volk. Lobt den Herrn!“ (Ri 5,2.9 | Sch)
Es war kurze Zeit nach der Wende von 1989. Für uns Westberliner lag im Osten eine neue, fast unbekannte Welt, die es zu entdecken galt. Wir reisten also in ein kleines Dorf nach Sachsen-Anhalt, wo man mich zu einem Wochenend-Seminar eingeladen hatte. Ich war gespannt und aufgeregt. Zwar hatte ich schon vor dem Fall der Mauer immer wieder auf „Rüstzeiten“ in der DDR gesprochen, doch nun war vieles anders geworden. Meine Einstiegsfrage schien die Teilnehmer zu irritieren: „Wer von euch würde sich selbst als geistlichen Leiter bezeichnen?“ Nur wenige der rund 50 jungen Leute reckten vorsichtig ihren Arm. Hatte ich mich beim Thema geirrt? „Grundlagen geistlicher Leiterschaft“ stand doch auf der Einladung …

„Leiter? Die da oben!“

Später begriff ich mehr von der Zurückhaltung, die Menschen beim Stichwort „Leiter“ oder „Leitung“ empfinden, und zwar in Ost und West aus unterschiedlichen Gründen. Als ich wenig später in den 90er-Jahren auf einer Bibelschule in Rumänien unterrichtete, antwortete ein junger Mann zur selben Thematik: „Also Leiter, das sind die Leute mit der Mappe, die anderen haben den Spaten in der Hand.“ Ein typisches Bild, zum Beispiel auf einer Baustelle: Einer hat die Pläne in der Hand und diktiert den Zeitplan, alle anderen müssen seine Anweisungen ausführen. Wer leitet, ist oben angekommen, kann Anzug tragen und muss sich nicht mehr die Hände schmutzig machen. Für Christen im Sozialismus gab es nur geringe Chancen, „nach oben“ zu kommen. Dafür waren Teilnahme an der FDJ und Einstieg in die Partei der gebotene Weg. Die herrschende Klasse der DDR lebte zwar nach unseren heutigen Maßstäben nicht besonders luxuriös, doch sie handelte eigenmächtig und fällte undurchsichtige Entscheidungen, die für das werktätige Volk kaum nachvollziehbar waren.

„Letztlich sind wir alle gleich!“

Im demokratisch aufgeklärten Westen dagegen lebten wir mit den geistigen Folgen von 1968. Ich bekam das hautnah in meiner Ausbildung als Vikar zu spüren. Im Predigerseminar wollte, sollte oder durfte niemand so richtig. Die Studienleiter (wir waren alle „per du“) wollen uns natürlich nichts beibringen, sondern lediglich moderieren, frontaler Unterricht war von vorgestern. Die Gruppe bestimmte das Thema und redete in endlosen Debatten letztlich nur über sich selbst. Der verpönte „Vikars-Vater“ war zum partnerschaftlichen „Mentor“ mutiert. Schöne neue horizontale Welt, in der keiner über den anderen herrschen sollte. Ich lernte damals das Stichwort „Herrschaftsstrukturen“ kennen, das ähnlich vernichtend klang wie in frommen Kreisen das Prädikat „unmoralisch“ oder „unbiblisch“! Leitung erfolgte also etwa nach der Devise: Jeder mischt ein bisschen mit, doch am Ende trägt niemand die Verantwortung. So sind bis heute viele Gemeinden „aufgebaut“: Wir machen alle alles gemeinsam …

Verunsicherung einer ganzen Generation

Im Westen unseres Landes wurden wir nachhaltig geprägt von diesem Generalverdacht gegenüber jeder Form von Autorität. Vor allem in kirchlichen Kreisen zeigte sich bis in die Sprache hinein eine defensive Grundhaltung: Man wollte nur noch „vorschlagen“ oder „anregen“ oder ergriff die Initiative lediglich, weil man „gebeten wurde“. Wer Leitung ausübte, entschuldigte sich quasi dafür. Beliebigkeit war die Folge, Belanglosigkeit der Eindruck, den eine lediglich auf Gleichberechtigung ausgerichtete Kirche bei den Menschen hinterließ. „Wenn keine Vision da ist, verwildert ein Volk“, heißt es im Buch der Sprüche (29,18 | EB). Inzwischen haben wir genug von der Profillosigkeit und verabschieden uns still und heimlich von Konzepten nach dem Motto: „Worauf habt ihr denn Lust?“ Leitung ist wieder neu gefragt – wenn auch weiterhin hinterfragt.
Im Deutschen tun wir uns schon sprachlich schwer mit Begriffen, die „Leitung“ beschreiben. Das Wort „Leiterschaft“ fehlt bis heute im Duden, obwohl Christen es gerne verwenden (ich werde es in diesem Buch auch tun). Wir sind damit allerdings im englischen Sprachraum gelandet, wo leadership schlicht und einfach „Führung, Leitung“ bedeutet. Für englische Ohren sind leaders also die „Führer“ einer Nation oder einer Organisation. Nun will nach einer verhängnisvollen Geschichte von nationalem Machtmissbrauch heute in Deutschland niemand mehr ein „Führer“ sein. Höchstens „Fremdenführern“ vertrauen wir uns noch an, doch die heißen neudeutsch „Guide“. Beliebt sind inzwischen Kongresse für „Führungskräfte“ – und die werden überall gesucht und nach Kräften gefördert. Ich will nicht kleinlich sein, aber brauchen wir wirklich nur „Kräfte“ in unseren Firmen und Gemeinden? Sehnen wir uns nicht im Tiefsten nach Persönlichkeiten, die authentische Vorbilder sind? Peter Barrenstein, langjährig leitender Mitarbeiter der Unternehmensberatung McKinsey Deutschland und Mitglied der EKD-Synode, drückt diesen Nachholbedarf so aus: „Eine ganzheitlich überzeugende Führungspersönlichkeit verfügt neben den ‚technischen‘ Fähigkeiten auch über deutliche Charaktermerkmale, wie Vorleben von Werten und Normen, Grundtugenden, Demut und Veränderungsbereitschaft.“ [3]

Leitung wird gebraucht – mehr denn je!

Die DDR ist heute Teil des Geschichtsbuchs und einen Gang ins Museum wert, und die Revolution von 1968 hat nach über 40 Jahren bereits Enkelkinder hervorgebracht. Heute stehen wir einer viel komplexeren Welt gegenüber und sind ganz anders genötigt, neu über Leitungsfragen und Leitungsstile nachzudenken. Wir sehen uns politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen von ungeahntem Ausmaß gegenüber. Wir erleben Umbrüche in der Bevölkerungsstruktur, deren Ende kaum absehbar ist. Wir sind verantwortlich gegenüber einer jungen Generation von künftigen Verantwortungsträgern, die deutlich mehr Lasten zu tragen haben als die Jugend der 60er- und 70er-Jahre. Pastoren zum Beispiel brauchen heute eine ganz andere Bandbreite an Kompetenzen als vor einer Generation: Zur rhetorischen Begabung und seelsorgerlichen Befähigung sind Anforderungen wie „Change-Management“ hinzugekommen. Wer heute in der Kirche Karriere machen will, muss mehr sein als ein profilierter Theologe und ein kommunikativer Typ: Medienwirksam sollte man oder frau an der Spitze sein! Die Ansprüche sind höher geworden …
Vielleicht stehst du selbst gerade in einer Situation, wo deine Leitungsfähigkeiten besonders herausgefordert sind. Stehst du in einer Umbruchsituation, die Weitblick erfordert? In einer Krise, die Mut und Entschlossenheit verlangt? In der Verantwortung für jüngere Mitarbeiter, die geformt und gefördert werden sollten? Fühlst du dich dazu in der Lage? Bist du bereit, herauszutreten und Verantwortung zu übernehmen? Und kennst du die Richtung für dein eigenes Leben?

1.1 Die Schöpfung verlangt nach Leitung

„Der Herr … hat die Erde fest gegründet; und er hat sie nicht geschaffen, damit sie leer und öde sein soll, sondern damit seine Geschöpfe auf ihr wohnen können.“ (Jes 45,18 | GN)
Als Gott diese Erde erschuf, offenbarte er damit seine ganze Majestät und Kreativität. Ohne Gottes gute Gedanken hätten wir höchstens Chaos, aber niemals diesen genial organisierten Kosmos, dessen Erforschung die Menschen seit Generationen in Atem hält. Doch unsere Erde war von Anfang an als Wohnraum gedacht für das beste aller Schöpfungswerke: „Gott schuf den Menschen als sein Abbild.“ Nirgendwo konnte Gott sich selbst wiedererkennen als allein in uns Menschen. Niemand im ganzen Universum würde so im Zentrum seiner Aufmerksamkeit stehen wie wir. Gott schuf uns Menschen als Zielpunkt seiner Liebe, und er wünschte sich von Anfang an die Freundschaft mit uns. Zugleich übertrug er uns eine einzigartige Aufgabe: „Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz!“ (1. Mo 1,28 | GN). Das hebräische Wort meint Fürsorge und Verwaltung, also ein dienendes Beherrschen!
Ägyptens Pharao Ramses II. ließ im 13. Jahrhundert v. Chr. nördlich von Beirut sein Abbild aus einem Felsen hauen. Damit stellte er sich selbst als Beherrscher dieses Gebietes dar. Vom Schöpfer der ganzen Erde aber „wird der Mensch als Standbild Gottes in die Schöpfung gesetzt“. Er wird eingesetzt als „verantwortlicher Geschäftsträger“ über die Erde und soll zugleich etwas von Gott selbst abbilden (Hans Walter Wolff).[4] Nicht Engelwesen, sondern wir Menschen sind die Schlüsselperson für Gottes Schöpfung. Und diese Rolle hat Gott uns nie entzogen, auch nicht nach dem großen Vertrauensbruch, dem Sündenfall (vgl. 1. Mo 3,23; 9,1–3). In den Psalmen wird von einer regelrechten Arbeitsteilung zwischen Schöpfer und Geschöpf gesprochen: „Der Himmel ist der Himmel des Herrn, die Erde aber gab er den Menschen.“ Welche Würde ist uns gegeben, wenn es heißt: „Du hast ihn nur wenig niedriger gemacht als Gott, hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt. Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, hast ihm alles zu Füßen gelegt“ (Ps 115,16; 8,7 | EÜ). Wenn das keine Berufung zur Leitung ist – und zwar für jeden von uns!

Gruppen mit genialer Programmierung

Die gesamte Schöpfung ist durch geniale Programme organisiert, die uns Menschen zum Teil immer noch verborgen sind. Auf dem Gebiet der Bionik werden Antworten gefunden, nach denen moderne Technik lange gesucht hat. Dass Ameisen mit ihrem Staatengebilde „überaus weise“ sind, wussten bereits die Menschen der Bibel. Sie bewunderten die Organisation der Heuschrecken: „Sie haben keinen König, und doch ziehen sie alle in geordneten Scharen aus“ (Spr 30,24–27). Heutige Forscher staunen über das Kommunikationssystem der Honigbienen und vermuten eine Art Landkarte in ihrem Gehirn. Bei Fischen untersucht man deren sogenannte Schwarmintelligenz: Wie abgesprochen bewegen sie sich in die richtige Richtung, bilden als Gruppe einen gedachten Mittelpunkt und können dadurch feindliche Angriffe besser abwehren. Schließlich fasziniert uns die Formation der Zugvögel, die in Gruppen Tausende von Kilometern nonstop fliegen. Durch die V-Form halten sie den Luftwiderstand möglichst gering und behalten stets einander im Blick.
Wenn wir wollen, können wir an den Schöpfungswerken die „unsichtbare Wirklichkeit“ Gottes erkennen und wichtige Prinzipien von Leiterschaft entdecken (Röm 1,20). Tiere sind nicht nur Räuber, sondern vielfach die besseren Teamplayer als wir Menschen. Inzwischen erinnern uns moderne Management-Bücher: „Der Reichtum der Natur an Vorbildern ist unerschöpflich.“ Sie hat „eine ungla...

Inhaltsverzeichnis

  1. Eigentümerhinweis
  2. Impressum
  3. Inhalt
  4. Einführung
  5. Vorwort
  6. 1. Grundlagen: Natürlich müssen wir alle leiten!
  7. 2. Identität: Wer oder was gibt mir Sicherheit?
  8. 3. Begabung: Was steckt wirklich in mir?
  9. 4. Berufung: Was hat Gott mit meinem Leben vor?
  10. 5. Visionen: Wunschtraum oder Gottes Wirklichkeit?
  11. 6. Prioritäten: Wie unser Leben Richtung gewinnt
  12. 7. Charakter: Weil ein Leben lauter spricht als Lehre
  13. 8. Prüfungen: Stolpersteine oder Wachstumsschritte?
  14. 9. Vollmacht: Wenn Gott mit uns ist
  15. 10. Inspiration: Aus den Quellen des Gebets leben
  16. 11. Teambildung: Besser gemeinsam als einsam
  17. 12. Stabübergabe: Wie fördern wir die nächste Generation?
  18. Schlusswort
  19. Empfohlene Literatur