Der Bomber (Kunibert Eder löst keinen Fall auf jeden Fall 1)
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Der Bomber (Kunibert Eder löst keinen Fall auf jeden Fall 1)

  1. 213 Seiten
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Der Bomber (Kunibert Eder löst keinen Fall auf jeden Fall 1)

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Über dieses Buch

Kunibert Eders Schnurbart kitzelt, untrügliches Zeichen dafür, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Der Bomber hat 37 Tore in 19 Spielen erzielt. Obwohl der so unsportlich ist, wie Kunibert selbst. Also ermittelt Kunibert, erst recht als die Dorfschönheit Annabelle Lerche vor ihm steht. Die gilt es zu beeindrucken, und daran hält Kunibert fest, auch als sich seine besten Freunde Sandro und Krücke bereits von ihm abwenden. Bis zum entscheidenden Spitzenspiel zwischen dem MTV Hennigsen und dem SV Brauberg hat er schließlich Zeit, dem Bomber das Handwerk zu legen.Echte Männer, richtiger Fußballund wahre Leidenschaft – das gibt esnur noch in der Kreisklasse. Kunibert Eder ist der Ritter des Guten mit der Strahlkraft eines Kartoffelsacks und plötzlich ermittelt er im verzwicktenBetrugsfall in der letzten aller Fußball-Ligen.Trotz aller Widerstände ist Kunibert ein Wadenbeißerund lässt nicht locker, denn Kunibert Eder löst keinen Fall auf jeden Fall.

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Information

Jahr
2019
ISBN
9783941935662

Zweite Halbzeit

Stell dir vor, eine erste und eine zweite Halbzeit können unterschiedlicher kaum sein. Du kommst raus, und alles ist anders. Der Gegner, die Taktik, die Schuhe, und du bist einfach wütend und du weißt, du wirst es ihnen allen zeigen.

Auswärtsspiel

Kunibert ging es genauso, und er hatte nicht gewusst, was ihn in der zweiten Halbzeit erwarten würde. Er dachte auch schon in Halbzeiten, nämlich dass er die erste Halbzeit seines Lebens bald hinter sich hatte und hätte er gewusst, was ihn erwarten würde, er wäre vielleicht nicht in die Kabine gegangen und schon gar nicht zur zweiten Hälfte angetreten. Ein Eigentor konnte frustrierend sein, dachte Kunibert, es konnte ein ganzes Spiel versauen, dafür sorgen, dass man verunsichert den Faden verlor und nichts mehr zusammenlief. Aber ein Eigentor war auch nur ein Eigentor, und ein Eigentor würde niemals dafür sorgen, dass ein Kunibert Eder in der Kabine bleiben würde.
»Wo ist denn dieser Acker noch mal?«, rief Sandro vom Steuer seines BMW, als sie das Ortsschild von Brauberg mit weit überhöhter Geschwindigkeit passierten.
Kunibert wurde neben einem Haufen Plastikflaschen in die Rückbank gedrückt.
»Immer der Nase nach«, näselte Krücke. Er war vorne eine kerzengerade Symbiose mit dem Beifahrersitz eingegangen. »Hier übrigens fünfzig.«
»Weiß ich nichts von«, wehrte Sandro ab und ließ sich von Krücke den Weg zum Platz beschreiben. Dabei testete er in den Kurven die Bodenhaftung seiner Reifen weiter aus. Lautstark verdrängten sie die angesammelten Wassermassen auf der Landstraße.
Zum Glück hatte es aufgehört, dachte Kunibert und meinte damit den Regen. Er streifte den linken Ärmel seines blauen Regencapes über seine Uhr, um einen Blick darauf zu erhaschen. Hoffentlich war das Spiel nicht entschieden, der Betrug nicht schon vonstattengegangen, aber Sandro war wie immer zu spät gewesen und versuchte dies nun, mit einer fahrerischen Glanzleistung auszubügeln. Abrupt bremste der Wagen vor einer Kreuzung. Kunibert griff nach den leeren Flaschen neben ihm, erwischte aber nur einigen Papierkram, der darunter gelegen hatte. Die Plastikflaschen purzelten in den Fußraum und gesellten sich zu einigen Dosen von Energy-Drinks und einer zerknüllten Papiertüte von McDonalds oder Burger King oder KFC oder wie die alle hießen. Irgendwie sahen diese Papiertüten alle gleich aus.
»War hier schon immer ein Stoppschild?« Sandro reckte seinen Hals nach links und rechts, Krücke zuckte mit den Schultern.
Dann fuhr der BMW wieder an. Der Papierkram wurde in die Spalte zwischen Sitzbank und Rückenlehne gedrückt. Irgendwelches Verkaufszeug, dachte Kunibert und beäugte einen der Briefumschläge. Erwin Schneider, Geschäftsführer Gummi-Schneider, war der Absender, und den hatte Kunibert doch auch bei Krücke im Imbiss gesehen. Er strich sich über seinen Schnurrbart. Dann tastete sich Kuniberts Hand von ihm selbst beinahe unbemerkt über die Rückbank, während seine Augen Sandros konzentrierten Blick im Rückspiegel verfolgten. Das blaue Regencape knisterte bei jeder seiner Bewegungen. Die letzten der Regentropfen, die sich am Vormittag auf dem Auto angesammelt hatten, flogen an der Seitenscheibe vorbei. Kunibert griff nach dem Papier des Briefumschlags. Geheimnisse waren dafür da, um sie zu behüten, hatte seine Großmutter mütterlicherseits, die fleißige Hermine, immer gesagt, doch Kuniberts Zeigefinger wanderte bereits in den Umschlag, als ihn im gleichen Moment Sandros Blick aus dem Rückspiegel traf.
»Da wären wir!«, rief sein bester Freund von vorne.
Sofort führte Kunibert den bereits ausgestreckten Arm in einer abgewinkelten Haltung vor sein Gesicht, so als wolle man auf seine Armbanduhr schauen. »Ah, wie spät ist es eigentlich?«, murmelte er.
»Pünktlich wie immer.« Routiniert legte Sandro den Rückwärtsgang ein. Er schaute an Kunibert vorbei aus dem Heckfenster, der Wagen rumpelte kurz und heftig beschleunigt in eine der Parklücken. Zufrieden zog Sandro den Schlüssel aus dem Zündschloss.
»Hier stinkt’s«, sagte Krücke im Aussteigen mehr zu sich selbst, als zu den anderen.
Sandro blickte auffordernd nach hinten: »Kuno, kommst du oder willst du aus dem Auto zuschauen?«
»Ja«, sagte Kunibert und stieß die Wagentür auf. Ein mulmiges Gefühl begleitete ihn: Würde Annabelle auch da sein?
Unüberlegt, wo er doch sonst so viel überlegte, setzte er seinen rechten Fuß nach draußen und badete diesen gleich in einer riesigen Matschpfütze. Es reichte nicht, oben herum geschützt zu sein, dachte Kunibert, von unten lauerte die Gefahr – also manchmal. Und Gummistiefel, dachte er, während er jetzt das linke Bein nachzog und sich nun in einer Art Ausfallschritt mit einem Ruck aus dem Auto schwang. Gummi machte alles sicherer, denn nie wusste man, von wo der nächste Schlag lauerte, vor allem wenn der Regen längst gefallen war.
»Ich weiß ehrlich nicht, warum ich mir diesen Scheiß antue«, meckerte Sandro und nestelte am Kragen seines Poloshirts. Maren habe sich gemeldet und er könne sich zweifelsfrei Besseres vorstellen, als an seinem spielfreien Sonntag den kunibertschen Verdachtsmomenten zu folgen und sich hier das trostlose Kreisklassen-Gekicke reinzutun. »Für einen Freund«, insistierte Krücke mit stimmlich erhobenem Zeigefinger, während die Drei zum Brauberger Platz schlenderten.
»Schon klar«, entgegnete Sandro und klatschte mit dem Handrücken seiner Rechten in die flache Linke. »Ich hoffe nur, wir kriegen dann heute ein paar Beweise!«
Die konnten sie bekommen, war Kunibert sicher. Der Bomber betrog. Soviel stand fest, und das würden sie heute beim Spiel alle zu sehen bekommen.
»Ich hol’ gleich mal Bier«, kündigte Sandro an.
»Für mich nicht«, sagte Kunibert. Er musste aufmerksam bleiben und ihm durfte keine Kleinigkeit entgehen.
»Was dann? Cola oder Fanta?«
»Hmm«, überlegte Kunibert. »Spezi.«
»Für mich auch«, sagte Krücke. »Ich muss später meine Aushilfe im Imbiss ablösen. Und auch nur ’ne halbe, bitte.«
»Wie ’ne halbe?«
»’Ne halbe Spezi. Mein Tagesbedarf an Zucker ist gedeckt.« Krücke zeigte sein Smartphone in die Luft.
Sandro schüttelte den Kopf. »Manchmal frage ich mich echt, warum ich mit so zwei Flachpfeifen wie euch befreundet bin.«
Und manchmal ließen sich die Wahrheiten des Lebens so wunderbar in einen Spaß verpacken. Kunibert stellte sich jetzt die gleiche Frage. Sandro hatte ihn erst neulich aufgrund seines Aussehens eine Witzfigur genannt und gefragt, wann er denn endlich mit seinem Comedy-Programm anfangen würde. Kuniberts wacher wie gekränkter Blick folgte seinem besten Freund zum Bierwagen.
Um das heruntergekommene Gefährt, das ohne Räder auf einige Backsteine aufgebockt war, lungerten die üblichen Dorfgestalten. Offensichtlich beschiss in Brauberg jeder jeden, wenn man einander nicht einmal mehr die Reifen des Getränkewagens gönnte. Merkwürdigerweise wurde Sandro in dieser Riege, von denen ihr Edelfan das Brauberg-Trikot mit den großen Lettern »Gummi-Schneider« auf der Brust trug, wie ein alter Bekannter in Empfang genommen.
»Das gibt’s doch nicht«, murmelte Kunibert. Da war auch die rote Lederjacke aus Krückes Imbiss, die sich jetzt in Sandros Richtung schob und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Sandro schüttelte den Kopf und zwirbelte Daumen und Zeigefinger als das international gebräuchliche Zeichen des Geldverlangens aneinander.
»Was?« Krücke schaute von seinem Handy auf.
»Tau« und »send« meinte Kunibert, eindeutig die Silben auf Sandros Lippen ablesen zu können. Die Lederjacke brach in schallendes Gelächter aus.
»Kennst du den da?«, fragte Kunibert.
»Wen?«
»Na den da«, zeigte Kunibert Richtung Bierwagen.
»Wen?«, fragte Krücke noch einmal. »Den da mit dem Trikot an?«
»Nein, wer ist dieser Mann? Der mit der Lederjacke bei Sandro dran.«
»Ist es der da, der am Tresen steht?« Krücke tippte gelangweilt auf seinem Smartphone. »Nur vom Sehen.«
Die Lederjacke zückte erneut sein Portemonnaie und wedelte mit einem Fünfzig-Euro-Schein.
»Der ist doch ab und zu bei dir im Imbiss«, meinte Kunibert.
»Meine...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Aufwärmprogramm
  6. Erste Halbzeit
  7. Halbzeit
  8. Zweite Halbzeit
  9. Nachspielzeit
  10. Abpfiff
  11. Verlängerung