Die Methode
3P – People, Process, Presentation
People: Selbstbewusste Mitarbeiter erzielen bessere Ergebnisse
Es ist notwendig, dass Sie sich auf wenige Stellschrauben konzentrieren, wenn Sie Ihren Erfolg maximieren möchten. In meinem Buch 55 Business-Turbos für KMU gebe ich Ihnen dazu zahlreiche Anregungen. Im Folgenden geht es mir vor allem um Grundsätzliches. Neben den Prozessen und der Art, wie ein Unternehmen am Markt wahrgenommen wird, sind vor allem die Menschen, die dort arbeiten, ein entscheidender Schlüsselfaktor.
Es sind nicht die Talente und Fähigkeiten der Mitarbeiter, die darüber entscheiden, wie leistungsfähig diese Menschen tatsächlich sind. Denn Arbeitsresultate sind davon abhängig, wie sehr Menschen sich selbst einbringen und wie stark sie willens sind, ihre vorhandenen Ressourcen auch maximal zu nutzen. Daher werden hoch qualifizierte Mitarbeiter auch immer wieder von anderen in den Schatten gestellt, die einfach weniger zweifeln und mehr PS auf die Straße bringen. Der Schlüssel dazu ist der innere Dialog. Dieser kann uns ins Handeln bringen oder auch davon abhalten. Das gilt selbstverständlich auch für Sie als Unternehmer. Unter dem Motto »Hoffnung ist keine Strategie« gehe ich in meinem Turbo-Buch ausführlich auf Persönlichkeitsmerkmale erfolgreicher Unternehmer ein. Jetzt aber konzentriere ich mich auf die zentralen Erfolgsfaktoren Ihres Teams.
Das Mindset entscheidet über den Output.
Was hat es mit dem inneren Dialog auf sich? Von Geburt an speichert unser Gehirn Informationen, denen es ausgesetzt ist. Ich wähle bewusst den Begriff »ausgesetzt«, weil wir in den meisten Situationen (Elternhaus, Schule, Ausbildung oder Studium, andere berufliche und private Engagements) nicht steuern können, wer da etwas auf unsere Festplatte schreibt. Das Programm in unserem Kopf wird von Menschen gestaltet, die ihre eigene Agenda umgesetzt haben möchten. Wer selbst die Verantwortung für sein Leben übernehmen will, ob als Unternehmer oder als engagierter Mitarbeiter, sollte daher sein »Lebensprogramm« kritisch prüfen und eventuell neu schreiben. Das bedeutet auch: Als Führungskraft müssen Sie aktiv darauf einwirken, wie das Programm der Mitarbeitenden in ihrem Umfeld aussieht. Psychologen sprechen in diesem Zusammenhang vom inneren Dialog, weil unser Verhalten stark dadurch bestimmt wird, was wir über uns selbst denken und im mentalen Selbstgespräch zu uns und über uns sagen. Es hat erheblichen Einfluss auf die eigene Performance, ob dabei regelmäßig entmutigende Sätze fallen wie »Das schaffst du eh nicht« oder »Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste« – oder ob dieser Selbstdialog von Optimismus geprägt ist, und damit von Glaubenssätzen wie »Wer wagt, gewinnt«, »Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen« oder »Wer sich anstrengt, wird belohnt«.
Ein entscheidendes Erfolgsmoment in jedem Unternehmen ist daher der Grad des Selbstbewusstseins, den die Mitarbeiter haben. Mit dem Selbstbewusstsein wächst auch die Leistungsfähigkeit. Selbstbewusste Menschen sind überzeugender, schlüpfen seltener in eine Opferrolle und sind weniger abhängig von externer Motivation, zum Beispiel durch Führungskräfte. Selbstbewusstsein reduziert Unsicherheit – und das ist gerade im Kundenkontakt von zentraler Bedeutung. Kunden haben heute fast überall die Wahl zwischen zahlreichen Anbietern. Sie entscheiden sich in der Regel für denjenigen, der sein Produkt am überzeugendsten (= selbstbewusst) präsentiert. Denn Kunden kaufen, was ihnen am wenigsten Angst macht, nicht, was unter Abwägung aller fachlichen Spezifikationen möglicherweise das Optimum wäre. Diese Details können Kunden in der Regel gar nicht einschätzen. Die Folge ist: Unsichere Verkäufer vernichten Umsatz (siehe dazu auch das Kapitel »Presentation«).
Unsicherheit vernichtet Umsatz.
Wie also stärken Sie das Selbstbewusstsein Ihrer Mitarbeiter? Achten Sie schon bei der Einstellung darauf, ob jemand an sich und seine Fähigkeiten glaubt. Mit den Zaghaften und den Jasagern können Sie kein Team aufbauen, das das Tagesgeschäft irgendwann ohne Sie stemmt. Auch den Tipp, eine positive Fehlerkultur zu etablieren – Fehler als Lernerfahrung zu tolerieren, statt sie zu sanktionieren –, haben Sie sicher schon gehört. Darüber hinaus gibt es nur drei Wege, um Menschen in ihren Überzeugungen und ihrem Verhalten zu beeinflussen: über das Denken (also über die Ansprache mit Theorie und rationalen Informationen), über das Fühlen (also über Emotionen und Erlebnisse) und über das Handeln.
Erfolgserlebnisse sind wirksamer als Erklärungen.
Wenn Sie auf das Denken setzen, stoßen Sie in der Regel auf bereits vorhandene Überzeugungen. Im Konfliktfall werden die neuen Impulse dann als »unwahr« eingestuft und verworfen, zumindest aber skeptisch betrachtet und schnell wieder vergessen. Daher setze ich sowohl in Trainings als auch in der Mitarbeiterführung auf das eigene Handeln der Betreffenden. Im Training oder auch im interaktiven Vortrag bedeutet das Rollenspiele, im Unternehmensalltag kontrollierte Herausforderungen, die Mitarbeiter zwingen, ihre Komfortzone zu verlassen, und die ihnen gleichzeitig Erfolgserlebnisse verschaffen. Nur das »Selber machen« wirkt nachhaltig auf das eigene Denken, Fühlen und Handeln. Wer Dinge macht (ob unter Anleitung, nach entsprechender Wissensvermittlung oder intuitiv im Rollenspiel), der kommt zu Ergebnissen. Dadurch verändern sich Gefühle und Gedanken. Wenn ich beispielsweise Kaltakquise oder Einwandbehandlung im Training vermitteln will, demonstriere ich das selbst und live. Ich nehme also mein Telefon in die ...