Turnen ist mehr
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Patriotismus als Lebensform

  1. 192 Seiten
  2. German
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Patriotismus als Lebensform

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Über dieses Buch

Der Titel dieses Sammelbandes ist zugleich Programm: Vor mehr als 200 Jahren wurde auf der Berliner Hasenheide das Turnen "erfunden". Das Selbstverständnis der Turnbewegung lautete für lange Zeit nicht nur die körperlichen Ertüchtigung zu befördern, sondern gleichfalls sowohl mit den praktischen Übungen als auch mit der Gemeinschaft der Turner und dem Vereinsleben zur Stärkung des Patriotismus beizutragen.Bei allem Konservatismus waren und sind Turnen und Turnbewegung aber auch einem steten ideellen und sozialen Wandel ausgesetzt.Diesem Wandel spüren die Autorinnen und Autoren in insgesamt 16 Beiträgen nach. Sie beginnen bei den Begründern des deutschen Turnens Jahn und Friesen, analysieren Turnkult sowie Festkultur im 19. Jahrhundert und schauen schließlich auf die Erben, Epigonen und Exporteure der Turnbewegung in Deutschland, den USA und Brasilien. Abschließend beantworten sie die Frage, wie viel des ursprünglichen Turnens noch (oder wieder?) in der heutigen, ausdifferenzierten Sport- und Freizeitkultur überlebt hat.Der Text ist mit zahlreichen vierfarbigen Abbildungen illustriert.

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Information

Jahr
2014
ISBN
9783942468466
Auflage
1
Thema
History

Fußnoten

Patriotismus als Lebensform. Die Modernität von Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852)

1
Zur damaligen Attraktivität des politischen Bezugs auf Spanien sowie des spanischen Unabhängigkeitskriegs als mögliches Vorbild für Preußen vgl. (Wohlfeil 1965).
2
Jahn folgt damit dem paradoxen Imperativ eines geschärften Befehls zum Selbstdenken, nämlich durch die „Programmierung von Selbstständigkeit“ (Bosse, S. 51): „Indem der Pädagoge spontane Bewegung vorwegnimmt, indem er Spielräume absteckt und Reize austeilt, (…), stimuliert er eigenes Nachdenken und eigene Initiative im Rahmen des Erwünschten und Erlaubten.“ (ebd., S. 48)
3
Schulke hat kürzlich zehn Punkte benannt, die für ihn die Modernität von Jahn ausmachen. (vgl. Schulke, 2011b) M.E. handelt es sich bei den meisten von ihnen lediglich um Rückprojektionen, die mit dem historischen Jahn und seiner Zeit recht wenig zu tun haben.
4
Vgl. dazu die mittlerweile schon klassisch zu nennende Studie von Dieter Düding (Düding, 1984).
5
Diese „Vereinigung von Wertindividualisierung und logischer Besinnung“ (Lask, S. 215) wurde auch von dem Philosophen Johann Gottlieb Fichte in seinen Reden an die deutsche Nation anvisiert: Fichtes „Hinausstreben über den jede Wertindividualität negierenden Kantschen Dualismus […] ist ihm mit allen Vertretern einer ästhetisierenden Philosophie gemeinsam; allein gerade die charakteristische Eigentümlichkeit der ästhetischen Beurteilung, die wertvolle Einzelgestalt als in sich vollendete Welt und als in ihrer Isoliertheit exemplarische Verwirklichung der Vernunft zu verstehen, wird nicht weniger als durch den Kantschen Formalismus durch Fichtes Verfahren, das Einzelne als bloß dienendes Glied in die Totalität einer Entwicklung hineinzureißen, erbarmungslos zerstört.“ (ebd., S. 219, Hervorhebung:
T.H.) Spätestens an diesem Punkt also wird die bis dahin ganzheitlich betrachtete Individualität der „Eingliederung in eine Totalität“ (ebd., S. 211) geopfert. Bei Jahn verhält es sich letztlich genauso.
6
Erinnert sei hier an Fichtes Auseinandersetzung mit dem Mesmerismus in seinem Tagebuch über den animalischen Magnetismus (vgl. dazu Scribner) wie auch an Joseph Ennemoser, der als ein „ehemaliger Führer der Tiroler Jäger in Lützows Freikorps (1813/​1814)“ ein „überzeugter Mesmerist“ (Darnton, S. 214) wurde.
7
Etwa dem Selbstreflexiv-Werden des Wissens, des dezentrierten Subjekts wie aber auch der konstitutiven Subjekt-Objekt-Spaltung oder der ontologischen wie politischen Differenz. Die Moderne ist so gleichsam „eine Bewegung ins Offene.“ (Kluge & Vogl, S. 315)
8
Vergils Flectere si nequeo Superos, Acheronta movebo (etwa: Wenn ich nicht die Überwelt verändern kann, so will ich die Unterwelt bewegen) war Sigmund Freuds Buch Die Traumdeutung (1900) als programmatisches Motto vorgestellt. Damit hatte er gleichzeitig auch die Signatur der Moderne auf eine einprägsame Formel gebracht.

Form und Funktion des Turnens bei den Gießener Schwarzen: Vom Turnplatz aus muß sich unser ganzes Staatsleben sowie unsere ganze Kunst kerngesund neu entwickeln!

9
Hierzu wurde der Bericht No XX der Central-Untersuchungs-Komm...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Vorwort
  6. Grußwort der Jahn-Gesellschaft
  7. Nach-Denken über Friedrich Ludwig Jahn mit und ohne Bart. Grußwort zur Tagung Vom Turnen auf der Hasenheide zum Sport als Kulturgut
  8. Die Erfindung des Turnens: Der Beginn der modernen Turn- und Sportbewegung in Deutschland
  9. Patriotismus als Lebensform. Die Modernität von Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852)
  10. Form und Funktion des Turnens bei den Gießener Schwarzen: Vom Turnplatz aus muß sich unser ganzes Staatsleben sowie unsere ganze Kunst kerngesund neu entwickeln!
  11. Franz Lieber: Vom Turner der Hasenheide zum Berater von Abraham Lincoln
  12. Friedrich Friesen und Magdeburg – Säkulum und Denkmaleinweihung 1885 und 1893
  13. Josef Jungmann, Friedrich Ludwig Jahn und Deutsches Volksthum
  14. Turnen unter Palmen - Jahnkult in Brasilien
  15. Die Hasenheide als Impulsgeber für die gesamte Freizeitsportbewegung
  16. Denktage und Nationalfeste der Turner nach der Völkerschlacht
  17. Die vormärzliche Turnfestkultur – Muster und Vorbild für das Erste Deutsche Turn- und Jugendfest in Coburg (1860)
  18. Von der Waffenübung zum Turniertheater. Zur Versportlichung der Turniere im Mittelalter (13. bis 16. Jahrhundert)
  19. Die Ettersburger Spiele der Deutschen Landerziehungsheime (1922-1939) Ein Turn- und Sportfest der Reformpädagogik
  20. Die Deutsche Turnerschaft und die Turnwettbewerbe bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin
  21. Weitere Literatur
  22. Fußnoten