Unerkannt durch Freundesland
Illegale Reisen durch das Sowjetreich
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Unerkannt durch Freundesland
Illegale Reisen durch das Sowjetreich
Über dieses Buch
Reisen war in der DDR ein heikles Thema. Der Westen war sowieso tabu, aber auch Richtung Osten gab es vielerlei Einschränkungen. Nicht einmal in die Sowjetunion, den vielbeschworenen Retter und großen Bruder, durfte man ohne offizielle Erlaubnis und den Geleitschutz einer Reisegruppe besuchen. Doch gerade das Verbotene lockte. Unangepasste junge Leute unternahmen mit Hilfe eines Transitvisums, das nur für drei Tage galt, wochenlange riskante Expeditionen in ein Riesenreich, das elf Klimazonen umfasste und gigantische Landschaften versprach. Wer sich derart illegal und unerkannt durch Freundesland bewegte, konnte alle Absurditäten des sowjetischen Alltags und der Bürokratie kennenlernen, die kein normaler Tourist mitbekam. Zugleich kam die deutsch-sowjetische Freundschaft in den unvermutetsten Situationen zum Tragen. Fast alle Reisenden erlebten eine schier unglaubliche Gastfreundschaft.Das illegale Reisen durch die Sowjetunion ist heute weder im Osten noch im Westen Deutschlands bekannt. Wie viele solcher Fahrten unternommen wurden, ist statistisch nicht erfasst, aber die Zahl geht in die Tausende. Das Buch berichtet von jenen, die im Land bleiben wollten und dennoch die Ferne suchten. Von denen, die die Propaganda von der Völkerfreundschaft beim Wort nahmen und auf eigene Faust kreuz und quer durch die riesige Sowjetunion reisten – immer auf der Flucht vor dem KGB und der Miliz. In zahlreichen Zeitzeugeninterviews, ergänzt durch essayistische Betrachtungen, werden wahrhaft verwegene Reisen rekonstruiert, die bis in die entlegensten Winkel dieser Welt führten. Dorthin, wo manchmal nicht einmal mehr der Sozialismus regierte, sondern nur noch die Gesetze der Natur und des Überlebens herrschten. Die Abenteurer fanden, wo sie die politischen und bürokratischen Grenzen zu überwinden vermochten, ihre innere Freiheit.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- Editorial
- Vorwort
- Der Schnee des vorigen Jahrhunderts (Wladimir Kaminer)
- Litauische Wolken. Reisen ins sowjetische Baltikum 1985 – 1989 (Michael Beleites)
- Ein Landstreicher mit Bibeln im Faltbeutel (Gernot Friedrich)
- Okudshawa im Gepäck (Ekkehard Maaß)
- Eine Reise nach Leningrad (Johannes Schwärsky)
- Vom Wohnkomplex 5 E in Hoywoy ans Schwarze Meer (1970–1976) (Iduna Böhning)
- Abenteuer im Märchenland (Michael Möller)
- Reisenotizen (Ulrich Henrici)
- Durchs wilde Turkestan (Helmut Schulze)
- Mit erfrorenen Füßen am Pik Lenin (Ulrich Henrici)
- Mit dem Eissegler über den Baikalsee (Uwe Wirthwein)
- Sportiwnaja komandirowka - Sportler auf Dienstreise (André Nickl)
- Zuletzt las Lewan Gedichte georgischer Surrealistenauf Georgisch vor (Frank Böttcher)
- Mein Siebentausender war die Krim (Hartmut Beil)
- Wir sind von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang immer nur geradelt (Mathias Jahnke)
- Wegen eines gelochten Fahrscheins unter Spionageverdacht (Robert Conrad)
- Asien begann in Makat (Utz Tayert (Text), Jörg Strümpel (Fotos))
- Farbabbildungen
- Die Enkel vom Arbat (Stephan Gast)
- Wir waren Verrückte und wollten es auch bleiben. Ein ungewöhnlicher Fluchtplan (Jürgen van Raemdonck)
- Sommerreise (Tina Bara mit Martin Claus)
- Individualreisen in die Sowjetunion (Carlo Jordan)
- Unterwegs im Land des »Bruderorgans«. Transitabweichler und Reisegruppenflüchtige im Spiegel der MfS-Akten (Christian Halbrock)
- Aus dem Mittelgebirge zu den Dächern der sozialistischen Welt. Bergsteiger in der DDR (Kai Reinhart)
- Gustav Ginzel und sein Misthaus (Karsten König)
- Versuch über die historische Mission (Christian Hufen)
- Von Anorak bis Zentralrat. Kleines ABC des sowjetischen Tourismus (Christian Noack)
- Die Autoren und Fotografen