Die Währungsreform kommt!
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Die Währungsreform kommt!

Über Versuche der Politik den Euro zu retten, fehlgeleitete Finanzmärkte und wie sie ihr Vermögen trotzdem sichern

  1. 272 Seiten
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Die Währungsreform kommt!

Über Versuche der Politik den Euro zu retten, fehlgeleitete Finanzmärkte und wie sie ihr Vermögen trotzdem sichern

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Über dieses Buch

Die jüngste Finanzkrise von 2007 brachte das Weltfinanzsystem fast zum Einsturz. Mit milliardenschweren "Rettungsschirmen" versuchte die Politik, die inländischen und später auch die europäischen Systeme zu retten und zu stabilisieren. Wie fast täglich der Presse zu entnehmen ist, scheint keine nachhaltige Besserung in Sicht. Vielmehr schlüpfen nach und nach immer mehr Länder unter den vermeintlichen Schutz des "Rettungsschirms". Aus der Finanzkrise wurde eine Banken-, Wirtschafts-, Staatschulden- und jetzt zunehmend eine Euro-Krise. "Fällt" im Zuge dieser Krisen sogar unsere Währung, der Euro? Und falls ja, wäre das so schlimm? Der Autor macht in diesem Werk eindrücklich klar, wie es um die Zukunft unserer Währung steht. Auch in der Vergangenheit gab es einige Währungsreformen. Warum kam es dazu und welches politische, wirtschaftliche- und finanzielle Umfeld begünstigte diese? Wie wurden sie schließlich umgesetzt und welche Folgen hatten sie für die Menschen?

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Information

1. Was geht mich das an? Warum der Zerfall des Euro und die kommende Währungsreform auch für Nichtökonomen ein Thema ist

»Er bricht mit der bürgerlichen Tradition, dass zur politischen Mitte auch eine innere Mitte gehört, also Gelassenheit, Contenance. Der Wutbürger buht, schreit, hasst. Er ist konservativ, wohlhabend und nicht mehr jung. Früher war er staatstragend, jetzt ist er zutiefst empört über die Politiker. Er zeigt sich bei Veranstaltungen mit Thilo Sarrazin und bei Demonstrationen gegen das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21.«
Dirk Kurbjuweit: »Der Wutbürger«1
Der Euro ist bislang noch kein Thema für den oben beschriebenen sogenannten »Wutbürger«. Wenn er wohlhabend ist, hat er beim Scheitern des Euro und der nächsten Währungsreform viel zu verlieren. Aber nicht nur ältere, konservative und finanziell bessergestellte Bürger geht das Thema an. Gerade diejenigen, die noch Vermögen aufbauen wollen, müssten Interesse an einem werthaltigen und stabilen Geld haben. Für Euro-Rettungsprogramme, die sie eigentlich nicht – politisch aber letztlich doch – zu vertreten haben, werden sie später u. a. deutlich höhere Steuern zahlen.
Ob die Wut der Bürger bei Reizthemen wie »Stuttgart 21« oder jetzt aktuell zum Atomausstieg berechtigt ist oder nicht, interessiert hier nicht, es geht ausschließlich um das mögliche Scheitern des politischen Projekts Euro. Und damit um sehr viel, nämlich das getäuschte Vertrauen in eine stabile, zukunftsgerichtete Finanz- und Wirtschaftspolitik sowie um einen entsprechenden GAU, wie zum Beispiel (fehlendes) Geld zur Stabilisierung des Euro, das die bisher vorstellbaren Dimensionen sprengen könnte. Die »Rettung« des Euro übertrifft bei einem »Weiter so!« womöglich die Kosten der Wiedervereinigung, wenn die Hilfen für marode EU-Defizitstaaten ohne Reformen sogar noch ausgeweitet werden.
In den 1990er-Jahren startete das Experiment der Währungsunion, nachdem die von der Bundesbank vertretene »Krönungstheorie«, eine tiefere politische Integration Europas vor oder zumindest parallel mit einer Währungsunion, aufgegeben worden war. Warnende Stimmen gab es genug, jetzt ist die Stabilität des Euro durch die Querelen rund um Griechenland, Irland und Portugal nachhaltig gefährdet. Europa droht politisch und ökonomisch neu zu zersplittern. Und die Finanzkrise löste zudem parallel einen Ansehens- und Vertrauensverlust für Politiker und Bankmanager aus. Was den deutschen Finanzmarkt anging, konnte nur durch die öffentliche Garantie der Sicherheit der Bankkonten im Oktober 2008 eine finanzielle Kernschmelze verhindert werden (legendäre Presseerklärung von Kanzlerin Angela Merkel und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück am 05.10.2008). Die Finanzkrise deckte auch schonungslos die bereits bestehenden Schwächen im Euro-Raum auf und führte zur Euro-Krise im Verlauf des Jahres 2010. Kanzlerin Merkel bezeichnete schließlich die Griechenlandhilfe als alternativlos, um die Stabilität des Euro nicht zu gefährden. Politiker verschweigen, dass die Euro-Stabilitätsprobleme durch fehlende Sanktionen für Sünder in der EU und das Fehlen einer Politischen Union – das notwendige Gegenstück zur Währungsunion – entstanden. Es fehlt nach wie vor ein international abgestimmtes Konzept, um die Finanzrisiken zu begrenzen. Der Euro-Raum ist destabilisiert, und viele EU-Staaten sind zunehmend überschuldet. Die verantwortlichen Politiker beschönigen dies, um von eigenen Fehlern abzulenken. Staaten wie Griechenland, Portugal und Spanien betreiben, salopp formuliert, Konkursverschleppung. Politiker, die marode Banken mit Staatsmitteln retteten, hoffen auf bessere Zeiten. Die Lektionen aus der Geschichte, in deren Verlauf die Sparer bereits nach dem Ersten sowie dem Zweiten Weltkrieg durch eine unsolide Finanz- und Geldpolitik ihr Geld weitgehend verloren, wurden nicht gelernt – zumindest sieht es derzeit so aus. Für die bereits angesprochene Fehlkonstruktion des Euro, die der Ursprung der aktuellen Krise ist, werden die Sparer und die Steuerzahler aufkommen müssen.
Währungsreformen können »sanierend«, »konstituierend« oder »manipulierend« sein2. Wenn allgemein von einer Währungsreform gesprochen wird, ist in der Regel die mit besonders hohen Vermögensverlusten für die Bürger verbundene sanierende Variante gemeint. Die Gefahr einer sanierenden Währungsreform mit einschneidenden Veränderungen im monetären und fiskalischen Bereich konkretisiert sich immer mehr. Die Einführung des Euro selbst war bereits eine konstituierende Währungsreform, das heißt, sie erfolgte zur Schaffung einer neuen Einheitswährung in einem größeren Gebiet mit mehreren Staaten. Durch das Außerkraftsetzen des Stabilitätspaktes durch die Politiker ab dem Jahr 2003 und den Zugriff auf die Europäische Zentralbank mit dem Ankauf von Ramschanleihen maroder Euro-Staaten erleben wir zunehmend eine manipulierende Währungsreform.
Währungsreform
Region/Land
Zeit
Erläuterung
»sanierend«
Deutschland
1948
Neuanfang mit der Deutschen Mark nach Überschuldung des Deutschen Reiches mit weitgehender Enteignung der Sparguthaben.
»konstituierend«
Deutschland
1871
Einführung einer neuen Währung mit der Reichsgründung.
»manipulierend«
USA
1973
Auflösung des Festkurssystems, das in Bretton Woods 1944 vereinbart wurde. Bislang war der US-Dollar die bis 1971 goldgedeckte Leitwährung. Danach erfolgte eine schleichende Manipulation, indem die US-Notenbank (Federal Reserve System bzw. Fed) verstärkt konjunkturell steuernd eingriff.
Beispiele für sanierende, konstituierende und manipulierende Währungsreformen
Die Glaubwürdigkeit der ursprünglich aus guten Gründen vereinbarten Regeln hat durch die wiederholten Verstöße Schaden genommen. Infolge der ausufernden Verschuldung, die die Staaten weginflationieren möchten, wird der Gemeinschaftswährung von der Bevölkerung das Vertrauen immer mehr entzogen. Dann hilft nur noch eine sanierende Währungsreform, wie die Bürger sie zuletzt 1948 in Deutschland erlebten. Nach dem in diesem Buch vorgestellten Währungsreformszenario könnte das Geldvermögen der Deutschen bereits im Jahr 2015 erneut teilenteignet werden.
Eine besorgniserregende Perspektive, denn bereits mehrfach haben in der jüngsten Geschichte inländische Sparer ihr Vermögen eingebüßt. Die mehrfachen Zwangsmaßnahmen zur Entschuldung des Staatshaushaltes hinterließen bis heute in Deutschland traumatische Erinnerungen. Nach Überschuldung und Hyperinflation blieben nach der Währungsreform 1923 nur 10 Prozent des Geldvermögens übrig. Bei der nächsten Währungsreform, die bereits 25 Jahre später kam, war für die Sparer erneut nur noch wenig Geld vorhanden, nach einer Schätzung nur 6,5 Prozent bis 10 Prozent.3
Vermeiden Sie vor diesem Hintergrund größere Vermögensverluste. Bleiben Sie unabhängig, und folgen Sie nicht ungeprüft den Ratschlägen ihrer oft provisionsgierigen Bank!
Dies als Einstieg in die Thematik und erste Antwort auf die Ausgangsfrage.
Und gleich ein erstes Fazit vorweg bzw. ein weiterer Rat: An der Börse wird nicht geklingelt, bevor die Kurse in den Keller fallen! Entsprechend dieser Börsenweisheit sollten Sie rechtzeitig Ihr Vermögen absichern, bevor sich die Euro-Krise noch dramatisch(er) ausweitet und eine neue Währungsreform nicht mehr zu vermeiden ist.

Teil 1 

Überblick über bisherige Währungsreformen und neuere Irrwege

2. Die Anfälligkeit von Währungssystemen in der Historie

»Um die bürgerliche Gesellschaft zu zerstören, muss man ihr Geldwesen verwüsten.«
Wladimir I. Lenin, kommunistischer Politiker (1870–1924)
Überspitzt formuliert ähneln auch heutige Staatssysteme früheren Raubgesellschaften, nur mit moderneren Instrumenten und besseren Möglichkeiten der Verschleierung. Frühe Börsenunternehmen entstanden als Wagnisgesellschaften, die zum Beispiel den Monopolhandel mit der Südsee oder dem Mississipi (um 1720) vorsahen. Sie wurden politisch gefördert. Im Fall des französischen Regenten, des Herzogs Philipp von Orleans, in besonderem Maße und sehr beharrlich. Das Land war fast bankrott. Kreative Ideen waren gefragt, allerdings brach das neu eingeführte Papiergeldsystem im Zuge des Vertrauensschwunds zusammen, denn zune...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Widmung
  5. Inhalt
  6. Vorwort
  7. 1. Was geht mich das an? Warum der Zerfall des Euro und die kommende Währungsreform auch für Nichtökonomen ein Thema ist
  8. Teil 1: Überblick über bisherige Währungsreformen und neuere Irrwege
  9. 2. Die Anfälligkeit von Währungssystemen in der Historie
  10. 3. Staatsbankrotte und Währungsreformen sind nicht außergewöhnlich, und warum die jetzige Krise (vorerst) nicht zu Ende geht
  11. 4. Nach der Finanzkrise wieder »business as usual«?
  12. 5. Irrweg Geldmanagerkapitalismus
  13. 6. Irrweg Wirtschaftsregierung
  14. Teil 2: Euro-Fragwürdigkeiten und die Versuche der Politik, den Euro zu retten
  15. 7. Säulen der Geldpolitik. Folgt die EZB der Fed?
  16. 8. Profitiert Deutschland vom Euro?
  17. 9. Autonomie der Bundesbank und der EZB
  18. 10. Eine glaubwürdige europäische Ordnungspolitik würde das Vertrauen in den Euro stärken
  19. 11. Auf dem Weg zum Euro
  20. 12. Warum der Euro scheitern muss
  21. 13. Zur Bedeutung/Relevanz von Zukunftsprognosen – was will die EU?
  22. 14. Über politische Krisen in der Neuzeit und den Weg in die Transferunion
  23. 15. EU: Symbol der Freiheit oder der Gängelung durch Bürokraten?
  24. 16. Ein schlechtes Vorbild für Europa: Der Länderfinanzausgleich
  25. 17. Ringen um die fiskalpolitische Union
  26. 18. Ist der Euro irreversibel?
  27. Teil 3: Die Währungsreform kommt – und wie Sie trotzdem Ihr Vermögen sichern können
  28. 19. EU-Perspektiven/-Szenarien nach dem Scheitern des Euro
  29. 20. Lösungsvarianten
  30. 21. Warum die Währungsreform schneller kommt, als Sie denken
  31. 22. Abstieg des Dollar und Aufstieg des Yuan
  32. 23. Es geht auch um Ihr Geld! Anlegen in einem schwierigen Umfeld
  33. 24. Ausblick
  34. Ausgewählte Literatur und Quellenangaben
  35. Glossar