Neue Wege aus dem Histamin-Dilemma
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Neue Wege aus dem Histamin-Dilemma

Histaminerkrankungen besser verstehen, richtig erkennen und ursächlich behandeln mit dem YIN-YANG der TCM

  1. 256 Seiten
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Neue Wege aus dem Histamin-Dilemma

Histaminerkrankungen besser verstehen, richtig erkennen und ursächlich behandeln mit dem YIN-YANG der TCM

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Über dieses Buch

Histaminerkrankungen äußern sich durch eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome wie zum Beispiel Sodbrennen, Magenschmerzen, Übelkeit, Blähungen, Darmkrämpfe, Fließschnupfen, Asthma, Nesselsucht, Herzklopfen oder Schlafstörungen. Leider wird immer noch viel zu selten erkannt, dass sich hinter diesen Symptomen eine Histaminerkrankung verstecken kann, so dass Betroffene häufig jahrelangen verzweifelten Odysseen quer durch die verschiedensten Bereiche der Schul- und auch Alternativmedizin ausgesetzt sind. Denn zu den Histaminerkrankungen, die medizinisch anerkannt und daher diagnostizierbar sind, gehören bislang nur die Typ-I-Allergie, die Mastozytose und die DAO-Schwäche-Histaminintoleranz. Histaminerkrankungen wie das Mastzellaktivierungssyndrom oder die HNMT-Schwäche sind dagegen erst dabei, sich als anerkannte (diagnostizierbare) Histaminerkrankungen zu etablieren. Histaminerkrankungen wie die Serotonin-Überschuss-Histaminintoleranz und die DAO-Überlastungs-Histaminintoleranz sind hingegen noch gar nicht ins medizinische Bewusstsein vorgedrungen und werden in diesem Handbuch erstmalig beschrieben. Allerdings ist das Spektrum der Histaminerkrankungen nicht nur weitaus facettenreicher als bislang gedacht. Überträgt man das Histamin-Wissen der Schulmedizin nämlich auf das YIN-YANG-Konzept der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), dann lassen sich sowohl die alten als auch die neuen Histaminerkrankungen und ihre Ursachen völlig neu verstehen, diagnostizieren und behandeln. Denn aus Sicht des YIN-YANG-Konzepts der TCM handelt es sich bei fast allen Histaminerkrankungen um sog. YIN-Erkrankungen, die entstehen, wenn sich der Körper zu sehr im YIN-Zustand der Kälte & Inaktivität befindet. Was eine neue und faszinierende Erkenntnis ist, da sich daraus ungeahnte Möglichkeiten der Diagnose und ursächlichen Therapie eröffnen, die in diesem Handbuch ebenfalls detailliert dargestellt sind, um Therapeuten und auch Betroffenen neue Wege aus dem "Histamin-Dilemma" aufzuzeigen.

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Information

Verlag
tredition
Jahr
2018
ISBN
9783746943459

1Histaminerkrankungen besser verstehen

Um verstehen zu können, warum das Spektrum der Histaminerkrankungen facettenreicher als bislang gedacht ist, und warum gerade das YIN-YANG-Konzept der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) den Schlüssel zu einem besseren Verständnis sowie zur richtigen Diagnose und ursächlichen Therapie liefert, muss man tief in medizinische Grundlagenforschung eintauchen und sich als Erstes folgende Fragen stellen: Welche Arten von Histamin kommen überhaupt in unserem Körper vor? Wann und wie werden diese Histamin-Arten in unseren Körper freigesetzt? Welche Wirkung entfalten die Histamin-Arten (nach ihrer Freisetzung) in unserem Körper? Wie werden die Histamin-Arten, nachdem sie ihre Wirkung entfaltet haben, inaktiviert und aus dem Körper entfernt?

1.1Die zwei Arten von Histamin im Körper

In unserem Körper kommen von Natur aus zwei verschiedene Arten von Histamin vor, und zwar zum einen das körpereigene (endogene) Histamin und zum anderen das körperfremde (exogene) Histamin.

Das körpereigene (endogene) Histamin

Beim körpereigenen Histamin handelt es sich um Histamin, das in bestimmten Zellen unseres Körpers produziert wird, zu denen die Folgenden gehören:
ECL-Zellen (Enterochromaffin-ähnliche Zellen) Lokation: Magen (speziell Epithel der Magenwand)1
Histaminerge Neurone (Histamin-sezernierende Zellen des Gehirns) Lokation: Gehirn (speziell Hypothalamus)
Mastzellen (Immunzellen des unspezifischen Immunsystems) Lokation: nahezu alle Organe (außer Leber, Nieren, Knochen & Knorpel); besonders große Populationen in der Haut, den Verdauungs- und Atemwegsorganen sowie den Augen; kleinere Populationen auch in anderen Organen wie z. B. Harnblase, Uterus, Herz, Skelettmuskulatur, etc.
Basophile (Immunzellen des unspezifischen Immunsystems) Lokation: Blutgefäße bzw. Blut

Histamin-Ausgangsbaustoff „Histidin“:

Damit die histaminproduzierenden Zellen unseres Körpers (ECL-Zellen, Histaminerge Neurone, Mastzellen, Basophile) in ihrem Inneren Histamin produzieren können, benötigen sie die Aminosäure Histidin, denn diese dient als Ausgangsbaustoff für die Histamin-Synthese. Da die Aminosäure Histidin eine semi-essentielle Aminosäure ist, wird sie zu einem gewissen Prozentsatz direkt im Körper (v. a. in der Leber) hergestellt, muss zur Deckung des Gesamtbedarfs jedoch auch über die Nahrung2 aufgenommen werden.

Intrazelluläre Histamin-Produktion:

Sobald die Aminosäure Histidin in der Leber hergestellt oder über die Nahrung aufgenommen wurde, wird sie im Körper mithilfe spezieller Transport-Proteine zu den histaminproduzierenden Zellen (ECL-Zellen, Histaminerge Neurone, Mastzellen, Basophile) transportiert, in sie hineingeschleust und in ihrem Inneren dann vom Enzym HDC (Histidindecarboxylase) zu Histamin umgebaut. Dieser Umbau ist eine biochemische Ein-Schritt-Reaktion, bei der das Enzym HDC ein Kohlendioxid-Molekül von der Aminosäure Histidin abspaltet und dadurch Histamin entstehen lässt. Anschließend wird das Histamin an sog. Proteoglykane gebunden (z. B. Chondroitinsulfat bei Basophilen oder Heparin bei Mastzellen) und in die Granula (Speicherbläschen) der histaminproduzierenden Zellen transportiert. In diesen Granula wird das Histamin dann solange gespeichert, bis die histaminproduzierenden Zellen durch bestimmte Reize dazu aufgefordert werden, es aus den Granula zu holen und in ihre Umgebung freizusetzen – was im Fall der ECL-Zellen und Mastzellen bedeutet, dass das Histamin ins umliegende Gewebe freigesetzt wird, während es im Fall der Basophilen bedeutet, dass das Histamin in die Blutgefäße bzw. ins Blut der Blutgefäße freigesetzt wird, und im Fall der Histaminergen Neuronen bedeutet, dass das Histamin in den synaptischen Spalt freigesetzt wird, der im Gehirn als Kontaktstelle zu den Gehirnzellen fungiert.

Das körperfremde (exogene) Histamin

Im Gegensatz zum körpereigenen Histamin handelt es sich beim körperfremden Histamin um Histamin, das von bestimmten externen Quellen produziert wird und über diese in unseren Körper (speziell den Verdauungstrakt) gelangt. Was heißt, dass es sich beim körperfremden Histamin um Histamin handelt, das:
a)von bestimmten Tieren und Pflanzen aus der Aminosäure Histidin produziert wird und anschließend durch den Verzehr der Nahrungsmittel, die von diesen Tieren und Pflanzen abstammen, in unseren Verdauungstrakt gelangt (sog. Nahrungshistamin).
b)von bestimmten Mikroben (Bakterien und Pilzen), die von Natur aus in unserem Verdauungstrakt leben oder aus der Umwelt in unseren Verdauungstrakt eingedrungen sind, aus der Aminosäure Histidin produziert und anschließend von ihnen direkt in den Verdauungstrakt abgegeben wird (sog. Mikroben-Histamin).

Nahrungshistamin:

Das körperfremde Nahrungshistamin kann auf drei verschiedene Arten in den Verdauungstrakt unseres Körpers gelangen:
1)wenn Natürlich histaminhaltige Nahrungsmittel verzehrt werden, d. h. Nahrungsmittel, die von Tieren oder Pflanzen abstammen, die Histamin produzieren – wobei dies vor allem Nahrungsmittel sind, deren Wirkung in der Diätetik der Traditionellen Chinesischen Medizin als YIN bzw. kühl oder MEGA-YIN bzw. kalt eingestuft wird wie z. B. Meeresfrüchte, Tomaten, Ananas (siehe auch S. 165 ff.).
2)wenn Fermentierte Nahrungsmittel verzehrt werden, d. h. Nahrungsmittel, die einem Fermentierungsprozess unterzogen wurden (z. B. Sauerkraut oder Blauschimmelkäse), denn die Bakterien und Pilze, die zur Fermentierung eingesetzt werden, produzieren ebenfalls Histamin.
3)wenn Gelagerte & gereifte Nahrungsmittel verzehrt werden, d. h. Nahrungsmittel, die lange gelagert oder gereift sind, denn auch die Bakterien oder Pilze, die sich beim Lagerungs- und Reifeprozess in den Nahrungsmitteln ansiedeln, produzieren Histamin.

Mikroben-Histamin:

Anders als das körperfremde Nahrungshistamin gelangt das körperfremde Mikroben-Histamin in den Verdauungstrakt unseres Körpers, indem es direkt dort freigesetzt wird, und zwar zum einen von Physiologischen Histaminbildnern3, die von Natur aus im Verdauungstrakt leben, zum anderen aber auch von Pathologischen Histaminbildnern4, die aus der Umwelt stammen und den Verdauungstrakt infizieren können.
Physiologische & Pathologische Histaminbildner im Magen:
Da das Magenlumen (Hohlraum des Magens) von der Magensäure stark sauer (pH-Wert: 1 - 3) gehalten wird und daher ausgesprochen mikrobenfeindlich ist, besitzt es nur ein sehr kleines natürliches Mikrobiom. Was heißt, dass auf dem Epithel (Schutzschicht) der Magenwand nur sehr wenige physiologische Mikroben residieren, bei denen es sich vor allem um Milchsäurebakterien (insbesondere Lactobakterien und Enterokokken) handelt. Denn nur diese können im stark sauren Milieu des Magenlumens wachsen und gedeihen (siehe S. 18 „Natürliches Mikrobiom des Magens“). All jene Milchsäurebakterien des natürlichen Magen-Mikrobioms, die D(-) Laktat (linksdrehende Milchsäure) produzieren, gehören außerdem zu den Physiologischen Histaminbildnern, da sie durch ihre natürlichen Stoffwechselaktivitäten sog. Mikroben-Histamin ins Magenlumen freisetzen (wenn auch nur in verhältnismäßig geringen Mengen). Zu den Pathologischen Histaminbildnern, die aus der Umwelt stammen und das Magenlumen infizieren können, gehören dagegen bestimmte pathogene Bakterien (z. B. Helicobacter pylori) und Pilze (z. B. Schimmelpilz Aspergillus fumigatus). Allerdings werden diese pathogenen Bakterien und Pilze normalerweise sofort nach ihrem Eindringen ins Magenlumen von der Magensäure und dem sekretorischen Immunglobulin A (sIgA), dessen Produktion die Milchsäurebakterien des natürlichen Magen-Mikrobioms anregen, abgetötet – vorausgesetzt, es ist ausreichend Magensäure und genügend sIgA vorhanden und die Infektion hält sich in Grenzen.
Physiologische & Pathologische Histaminbildner im oberen Dünndarm:
Im Gegensatz zum Magenlumen ist das Lumen des oberen Dünndarms (Duodenum, Jejunum) mit einem pH-Wert von ca. 6 nur leicht sauer und besitzt daher ein weitaus größeres natürliches Mikrobiom als das Magenlumen. Was bedeutet, dass auf dem Epithel der Wand des oberen Dünndarms relativ viele physiologische Milchsäurebakterien residieren, zu denen neben Lactobakterien und Enterokokken auch Bifidobakterien gehören (siehe S. 19 „Natürliches Mikrobiom des oberen Dünndarms“). Wobei all jene Lactobakterien des oberen Dünndarm-Mikrobioms, die D(-)Laktat produzieren, ebenfalls Physiologische Histaminbildner sind, die durch ihre natürlichen Stoffwechselaktivitäten Mikroben-Histamin ins obere Dünndarmlumen freisetzen. Zu den Pathologischen Histaminbildnern, die aus der Umwelt stammen und den oberen Dünndarm infizieren können, gehören hingegen ebenfalls bestimmte pathogene Bakterien (z. B. pathogene Escherichia-coli-Stämme, Clostridium difficile) und pathogene Pilze (z. B. Schimmelpilz Aspergillus fumigatus), die im Fall einer Infektion allerdings ebenfalls mit Hilfe des sekretorischen Immunglobulins A (sIgA), dessen Produktion die Milchsäurebakterien des oberen Dünndarm-Mikrobioms anregen, abgewehrt werden – sofern genügend sIgA vorhanden ist und sich die Infektion in Grenzen hält.
Physiologische & Pathologische Histaminbildner im unteren Dünndarm:
A...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Widmung
  6. Vorwort
  7. 1. Histaminerkrankungen besser verstehen
  8. 2. Histaminerkrankungen richtig erkennen
  9. 3. Histaminerkrankungen ursächlich behandeln
  10. Literaturverzeichnis
  11. Informationen zum Buch
  12. Fußnoten