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- 560 Seiten
- German
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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch
Laozi versammelt in 81 Kapiteln die Geistesgrößen seiner Zeit um sich und diskutiert mit ihnen über ihre Ideen. Sein Vorgehen enthüllt die reiche Vielfalt der Denkansätze aus der Zeit der klassischen chinesischen Antike. Jedes Gespräch findet auf einem Berg oder in dessen Nähe statt. Laozi durchwandert die ganze chinesische Welt und erschließt sich so die Vielfalt der Landschaften und ihrer Fauna und Flora, die den atmosphärischen Rahmen der Gespräche bilden. Das Material zu diesem Buch stammt hauptsächlich aus den Originaltexten der chinesischen Antike. Dabei finden nicht nur die Klassiker Berücksichtigung, sondern insbesondere Nebenlinien und Fragmente.
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Thema
Theology & ReligionThema
Asian ReligionsXXIII. Der Weg von allem etwas
Mein Weg hat mich in die Shou-Berge geführt. Der letzte Frühlingsmonat ist wieder da. Und hier mitten unter dem Himmel herrschen Temperaturen, die sich positiv auf meine Gemütsverfassung auswirken. Die Pflanzen blühen und gedeihen, und die tierischen Bewohner der Erde und des Himmels gefallen sich in ihrer Lebenslust.
Man sagt mir, dass im letzten Frühlingsmonat der Befehl an die Förster ergeht, die Maulbeerbäume nicht zu fällen. Die Felsentaube regt ihre Flügel, und der Wiedehopf läßt sich auf die Maulbeerbäume herab. Man setzt die Matten und Körbe für die Seidenzucht in Bereitschaft. Die Kaiserin begibt sich nach dem Fasten selbst nach Osten, um Maulbeerblätter zu pflücken. Man sagt mir auch, dass den Frauen verboten wird müßig zu sein. Die übrigen Arbeiten der Frauen werden vermindert, sie werden zur Seidenzucht angehalten. Sind die Seidenraupen verpuppt, so werden die Cocons verteilt, die Seide gewoben und so die geleistete Arbeit verglichen, damit seidene Gewänder für die Opfer auf dem Anger und dem Ahnentempel bereit stehen. Keine der kaiserlichen Frauen darf es wagen träge zu sein. All dies sagt man mir vom letzten Frühlingsmonat.
Dreihundert Meilen östlich der Gouchuang-Berge und dreihundert Meilen westlich der Xianzhu-Berge liegen die Shou-Berge (im Süden des heutigen Bezirks Yongji in der Provinz Shanxi). An ihren nördlichen Hängen wachsen Papiermaulbeerbäume mit dunkelgrauer Borke und braunen und behaarten Zweigen. Die männlichen Blüten haben vier behaarte Kelchblätter und vier Staubblätter mit kugeligen Staubbeuteln. Die weiblichen Blütenstände sind kugelig mit keulenförmigen Tragblättern. Die weiblichen Blüten besitzen einen röhrenförmigen Kelch, der mit dem Griffel verwachsen ist, einen eiförmigen Fruchtknoten und eine behaarte Narbe. Im Sommer reifen fleischige, orangerote Fruchtverbände mit Steinfrüchten. Auf ihren Blättern tummeln sich Seidenraupen, die Larven des Seidenspinners. Die Raupe wird nach der ersten Häutung perlgrau, teils ins Bräunliche, teils ins Gelbliche neigend. Sie häutet sich viermal, und beginnt nach dem Ausschlüpfen aus dem Ei zu spinnen. Die aus der Spinnwarze austretende Substanz erhärtet an der Luft sofort zu einem Faden. Durch gezielte Kopfbewegungen legt sie Fadenwindung für Fadenwindung um sich herum. Nach dem anfänglichen Ausstoß der Wattseide ist sie in kurzer Zeit von einem dichten Kokon eingeschlossen. Acht Tage nach dem Einspinnen verpuppt sich die Seidenraupe, nach weiteren acht Tagen schlüpft der Schmetterling.
Außerdem wachsen an den Nordhängen in der Medizin verwendete bittersüße, großköpfige Speichelkräuter und sommergrüne Seidelbaststräucher mit weißen Steinfrüchten. Ihre Blätter sind wechselständig angeordnet, mittelgrün, eiförmig und haben einen glatten Rand, ihre duftenden, stieltellerförmigen Blüten sind in Rispen angeordnet.
An den südlichen Hängen findet man vorzügliche Yufu-Jade, hier wachsen Robinien, sommergrüne Bäume mit rundlicher oder locker schirmartiger Krone. Die Borke des Stamms ist graubraun bis dunkelbraun, tief gefurcht und häufig längsrissig. Die Äste stehen gedreht an einem kurzen Stamm, der zur Ausbildung einer Doppelkrone neigt. Während der Blütenstandsbereich und die Krone meist ohne Dornen sind, sind besonders an den Schößlingen die Nebenblätter zu rotbraun gefärbten Dornen umgebildet. Die Blüten der Robinie duften stark bergamotteartig in hängenden traubigen Blütenständen an jungen Zweigen. Sie bieten reichlich Nektar und werden daher von vielen Insekten besucht.
Im Norden liegt das Yigu-Tal, in dem es viele Waldohreulen in der Größe von Waldkäuzen gibt. Sie haben die Gestalt von Eulen mit drei Augen und drei Ohren. Die Federohren haben keine Funktion für die Hörleistung der Eule. Zur Verstärkung der Hörleistung dient vielmehr der auffällige Gesichtsschleier. Die Iris der Waldohreule ist leuchtend orangegelb. Das Gesicht wird durch eine hervorstehende Stirnbefiederung geteilt. Die Flügel sind relativ schmal. Das Gefieder ist auf hellbraunem bis ockergelbem Grund schwarzbraun gestrichelt und gefleckt. Die Hand- und Armschwingen sind deutlich dunkel quergebändert. Die Färbung des Gefieders dient der Tarnung, ruhende Vögel im Geäst sind kaum zu entdecken. Die Waldohreule jagt während der Dämmerung und in der Nacht. Die Tagesstunden werden nur dann zur Jagd genutzt, wenn die Beute knapp ist. Vor dem Jagdbeginn putzt die Waldohreule sich ausgiebig das Gefieder, jagt dann zwei bis drei Stunden und legt eine Ruhepause ein, die bis weit nach Mitternacht dauert. Anschließend jagt sie nochmals intensiv bis in die Morgendämmerung hinein. Ihr Flug ist geräuschlos. Der Suchflug erfolgt relativ dicht über dem Boden, wobei die Waldohreule ihre Beute optisch und akustisch ortet. Nimmt sie potentielle Beute wahr, verharrt sie im Rüttelflug und inspiziert die Lokalität, an der sie die Beute vermutet. Bei der Ansitzjagd lauscht sie von einer Warte aus nach Mäusen. Um Insekten zu jagen, begibt sie sich direkt auf den Boden und liest sie dort mit ihrem Schnabel auf. Um Maikäfer zu fangen, klettert sie geschickt durch das Geäst der Bäume. Ihr Ruf klingt lulu, mit ihr heilt man Rheumatismus.
Ich erfreue mich am Anblick der Yufu-Jade und der Robinien, während von irgendwo in der Ferne der Ruf einer wohl etwas irritierten Waldohreule erklingt. Zahllose Insekten umschwirren die traubigen Blütenstände der frischen Robinien, und ich bin froh, dass sie damit ausreichend beschäftigt sind und nicht auf die irrwitzige Idee kommen, ein wenig an mir herumzustechen. Eben denke ich noch, ich sei froh, da kippt die Stimmung mit dem Erscheinen von Herrn Shi, der sein Geplapper aus allen Richtungen hat speisen lassen.
„Ich verneige mich in tiefer Ehrfurcht, großer Meister.“
„Was willst du?“
„Ich muss mit dir reden, um an deiner Weisheit teilzuhaben.“
„Reichen dir die Weisheiten all der anderen Knalltüten nicht aus?“
„Nein, denn nur, wenn man lernt ohne zu ermüden, kann man sich selbst in Ordnung bringen.“
„Von wem hast du das denn?“
„Das sagen viele. Lehrt man ohne Überdruss, so kann man dadurch andere Menschen in Ordnung bringen.“
„Oder verwirren.“
„Lernen ist gleichsam wie ein Schleifstein.“
„Genau, man kann so Allerlei abschleifen.“
„Schaut man aus einem Brunnen zu den Sternen, so erblickt man nur wenige.“
„Wie der Frosch.“
„Welcher Frosch? Schaut man aber von einem Hügel aus, so sieht man sie auf- und untergehen.“
„Von einem Hügel hat man eh eine bessere Aussicht als aus einem Brunnen.“
„Nicht der Glanz macht den Unterschied, sondern die Umstände.“
„So kannst du es auch formulieren.“
„Ein eigennütziges Herz entspricht dem Brunnen, ein gemeinnütziges Herz entspricht dem Hügel.“
„Merkwürdige Assoziation.“
„Beruht das Wissen auf Eigennutz, so erkennt man wenig, beruht es auf Gemeinnutz, so erkennt man viel.“
„Eigennutz beschränkt das Erkenntnisvermögen beträchtlich.“
„Wort und Wirklichkeit sind getrennt zwei und gemeinsam eins.“
„Wirklich eins werden sie wohl auch gemeinsam nie.“
„Doch, doch. Recht und Unrecht folgen auf die Worte, Belohnung und Strafe folgen auf Recht und Unrecht, Recht wird belohnt, Unrecht wird bestraft.“
„So einfach ist das.“
„Genau. Das Wichtigste beim Regieren der Welt ist die Richtigstellung der Begriffe. Dann ist der Himmel vollendet, und die Erde ist im Frieden.“
„Das scheinen inzwischen einige zu denken.“
„Stellt man die Begriffe richtig und beseitigt die Täuschung, werden die Angelegenheiten wie durch Verwandlung vollendet.“
„Das gleicht ja Zauberei.“
„Das hat nichts mit Zauberei zu tun. Entspricht die Wirklichkeit den Begriffen, werden alle Angelegenheiten vollendet.“
„Das kommt mir aber wie Zauberei vor.“
„Nutzt man die Tüchtigen und beschäftigt die Fähigen, kann man ohne Anstrengung regieren.“
„Wer will schon regieren?“
„Sind die Begriffe korrekt und decken sich mit der Wirklichkeit, gewinnt man ohne Strafen an Ansehen.“
„Wer strebt schon nach Ansehen?“
„Durchdringt man die Sachverhalte und betrachtet das Übliche, bleiben richtig und falsch nicht verborgen.“
„Wie schön.“
„Stellt...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Widmung
- Titelblatt
- Urheberrechte
- Prolog
- Vorwort des Übersetzers
- I. Am Anfang des Weges
- II. Der Weg an die Macht
- III. Der Weg ins Verderben
- IV. Der Weg des Gesetzes
- V. Der Weg des weißen Pferdes
- VI. Der Weg des Bösen
- VII. Der Weg der fünf Elemente
- VIII. Der Weg des Gelben Herrschers
- IX. Der Weg in die Unwissenheit
- X. Der Weg der Poesie
- XI. Der Weg der Toleranz
- XII. Der Weg des Guten
- XIII. Der Weg der Gleichheit
- XIV. Der Weg der Paradoxe
- XV. Der Weg der Freundschaft
- XVI. Der Weg eines Egoisten
- XVII. Der Weg des Brunnenfrosches
- XVIII. Der Weg der Exegese
- XIX. Der Weg der Strategie
- XX. Der Weg der Finesse
- XXI. Der Weg von Auf und Zu
- XXII. Der Weg des Verstehens
- XXIII. Der Weg von allem etwas
- XXIV. Der Weg der Achsenpolitik
- XXV. Der Weg der kosmischen Ordnung
- XXVI. Der Weg zum Sieg
- XXVII. Der Weg durch harte Strafen
- XXVIII. Der Weg der allgemeinen Menschenliebe
- XXIX. Der Weg historischer Anekdoten
- XXX. Der Weg der Horizontale
- XXXI. Der Weg gegen Korruption
- XXXII. Der Weg zu Bogenschützen
- XXXIII. Der Weg des Weidenbaums
- XXXIV. Der Weg verhängnisvoller Treue
- XXXV. Der Weg der Schmach
- XXXVI. Der Weg der Flüsse
- XXXVII. Der Weg eines Hegemonen
- XXXVIII. Der Weg des alten Gärtners
- XXXIX. Der Weg des Ackerbaus
- XL. Der Weg des Zimmermanns
- XLI. Der Weg der Zauberei
- XLII. Der Weg der Teilung
- XLIII. Der Weg des Waldmenschen
- XLIV. Der Weg des Schwimmers
- XLV. Der Weg königlicher Askese
- XLVI. Der Weg des Erbes
- XLVII. Der Weg des Apothekers
- XLVIII. Der Weg von Maß und Mitte
- XLIX. Der Weg des großen Lernens
- L. Der Weg der Pietät
- LI. Der Weg der Tugend
- LII. Der falsche Weg
- LIII. Der Weg des Sophisten
- LIV. Der Weg des Räubers
- LV. Der Weg des kleinen Mannes
- LVI. Der Weg des kleinen Staates
- LVII. Der Weg des Fischers
- LVIII. Der Weg des Tierpflegers
- LIX. Der Weg des Prüfers
- LX. Der Weg der Kappe
- LXI. Der Weg beherrschter Kraft
- LXII. Der Weg falscher Einschätzungen
- LXIII. Der Weg des armen Knechts
- LXIV. Der Weg des Unbestechlichen
- LXV. Der Weg der Ehre
- LXVI. Der Weg des Wanderers
- LXVII. Der Weg der Bescheidenheit
- LXVIII. Der Weg des Schattens
- LXIX. Der Weg des Staatslehrers
- LXX. Der Weg des wahren Menschen
- LXXI. Der Weg des Dammbauers
- LXXII. Der Weg der Riten
- LXXIII. Der Weg der Musik
- LXXIV. Der Weg des Herzogs
- LXXV. Der Weg des Remonstranten
- LXXVI. Der Weg des Trinkers
- LXXVII. Der Weg des Fresssacks
- LXXVIII. Der Weg des Bänkelsängers
- LXXIX. Der Weg des Dokumentars
- LXXX. Der Weg des Orakelpriesters
- LXXXI. Am Ende des Weges
- Epilog