E-Gitarren Navigator
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E-Gitarre richtig ausmessen

  1. 216 Seiten
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E-Gitarre richtig ausmessen

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Um die Formen einer E-Gitarre genau beschreiben zu können, braucht es eine Menge von Daten, die man aus technischen Zeichnungen herauslesen müsste oder in Spezifikationen ("specs") und in anderen Quellen wie Blogs, Foren, Zeitschriften, Prospekten etc., suchen müsste. Die Frage ist, wieviel Daten mindestens notwendig sind, um eine Silhouette eines Gitarrentyps zu Zeichnen?Die Methode zur systematischen Darstellung der wichtigsten Gitarren-Parameter in Koordinaten, stellt dazu eine effektive Lösung vor. Sie kann auch für eine reibungslose Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Gitarren-Designern äußerst nützlich sein. Vorausgesetzt, dass keiner davon "am Alten klebt" und alle bereit sind sich für den Nullpunkt unter dem Steg zu einigen.

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Information

Verlag
tredition
Jahr
2018
ISBN
9783746952642
Kapitel 1 – Guimetry, Geometrie der Gitarre
In meiner Kindheit gab es bei uns zu Hause nur zwei Musikinstrumente. Eine Mandoline und ein Mandolin-Banjo, die mein Vater im „Zustand unbrauchbar“, von jemandem geschenkt bekommen hatte. In der Schule spielten uns die Lehrer auf dem Klavier oder mit einer Geige vor. Für uns Schüler gab es keine Gelegenheit, selbst etwas darauf spielen zu dürfen. Nur Volkslieder zu singen, fanden wir langweilig. Ja, es gab damals noch die Oberherrschaft der Blas- und Streichinstrumente. Meine Erinnerung an die erste nähere Begegnung mit einer richtigen Gitarre war ein magischer Moment! Sowohl die elegante Form, als auch der Klang der Saiten, haben mich verzaubert. Es war eine Konzertgitarre, doch leider nicht meine.
Wie es mit meinem Gitarrenspiel weiter ging, werde ich jetzt nicht erzählen. Es geht mir da um etwas Anderes. Woher kommt die faszinierende Wirkung, die Gitarren mit ihren Formen und ihrem Klang auf unsere Generation ausübten? Was den Klang, heute den „Sound“ ausmacht, lasse ich nun auch ohne Antwort und nehme vornehmlich die Kurven und Konturen der Gitarren unter die Lupe.
Body, Hals und Kopf, auch ohne Beine und Hände, das sind bei der Gitarre eindeutig weibliche Schönheitsmerkmale. Und ähnlich, wie Unterschiede in Gesichtern und Bodies die Schönheitsempfindung stark beeinflussen, hat auch jede Gitarre ihren eigenen Charakter. In der mittlerweile siebzig jährigen Geschichte der E-Gitarre, entwickelten sich einige Gitarren-Typen entweder zu allgemein anerkannten Kopier-Vorlagen oder sie dienen als Basis für Detail-Veränderungen. Daher sind die Grenzen der kreativen Freiheit bei E-Gitarrenkurven relativ eng gesteckt. Etwas bisher nicht Dagewesenes zu erfinden ist kaum möglich.
Divide et impera, teile und herrsche!
Das ist der Weg, kleinste optische Unterschiede und ihre Wirkung zu untersuchen und zu begreifen. Hierfür teile ich die Gitarre grob nach der Wirkungsweise, in drei Bereiche ein:
Korpus – Hals – Kopfplatte,
um sie separat betrachten zu können. Eine detaillierte technische Zeichnung, englisch „blueprint“ genannt, ist zwar nützlich, aber nicht für jedermann verständlich. Und mehrere blueprints übereinander im Detail zu vergleichen ist recht anstrengend.
Man sagt zwar, dass ein Bild mehr als tausend Worte sagt, jedoch lässt es auch viel Spielraum zur Interpretation. Hierbei fehlen Zahlen, um genaue Maße und Proportionen definieren zu können. Im Vergleich dazu „redet“ eine Risszeichnung, bzw. Gitarrenblueprint in Zahlen. Es handelt sich um eine überschaubare Menge von Bemaßungswerten, zu denen auch Formeln gehören, um sie richtig verstehen zu können. Zum Beispiel die Mensurlänge, die Lage der Oktaven, etc.
Damit möchte ich sagen, dass ein Buch über Gitarren seinen größten Nutzen entfaltet, wenn Fotos und Zeichnungen mit Zahlen und Textbeschreibungen exakt beschrieben sind. Dies nützt nicht nur Gitarren-Designern oder Selbstbauern, sondern auch Sammlern, Käufern, Verkäufern und anderen Interessierten. Und genau so ein Buch ist das hier.
Kapitel 1.1 – Wer braucht diese Art von Gitarren-Vermessung?
Kapitel 1.1.1 – Designer vom Beruf
Ein Designer, der professionell Gitarren und verwandte Musikinstrumente entwirft und davon gut leben kann, wird hier wahrscheinlich nicht viel Neues finden. Die Instrumente sind aus einer anderen Perspektive als gewöhnlich vermessen und beschrieben, wobei diese Art der Vermessung vorteilhaft für die CNC-Fertigung ist. Übrigens, wer allgemeines Design zum Beispiel auf einer Hochschule für Gestaltung studiert hat (einschließlich Produktgestaltung / Produktplaning) und E-Gitarren entwerfen möchte, der kommt an der eigenhändigen Prototypen-Erstellung nicht vorbei. Und damit ist er auch ein Handwerker, und kein reiner Konstrukteur im Weißkittel. Seinen Lebensunterhalt zu bestreiten hängt von der Anzahl an verkauften Gitarren ab, egal, ob er ein Angestellter oder ein Selbständiger ist. Zudem wird es einfacher, wenn man dabei die Urheberrechte und auch entsprechende Patente besitzt.
Die Methode zur systematischen Darstellung der wichtigsten Gitarren-Parameter in Koordinaten, kann auch für eine reibungslose Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Gitarren-Designern äußerst nützlich sein. Vorausgesetzt, dass keiner davon „am Alten klebt“ und alle bereit sind sich für den Nullpunkt unter dem Steg zu einigen.
Kapitel 1.1.2 – Freizeit Gitarrenbauer
Die Freizeit-Gitarrenbauer arbeiten entweder kreativ, mit dem Ziel etwas Originelles zu schaffen, oder um einfach ein Vorbild zu kopieren. Beide brauchen Angaben über die Lagen der Stützpunkte auf und im Instrument. Die einfachste Methode dabei ist nach Schablonen zu kopieren. Das ist relativ teuer, wenn man einen Fräs-Schablonensatz kauft und nur ein einzelnes Instrument baut, wenn überhaupt Schablonen für ein seltenes Model zu bekommen sind. Fast kostenlos aber mühsam ist es, die Schablonen selber zu erstellen. Und da fängt die zeitraubende Suche nach „specs“, geeigneten Fotos und Zeichnungen in Maßstab 1:1 an. Auch für diejenigen, die die Möglichkeit haben, mit einer CNC-Anlage arbeiten zu können, sind die Koordinaten nicht ohne nennenswerten Aufwand zu bekommen.
Die Methode zur systematischen Darstellung der wichtigsten Gitarren-Parameter in Koordinaten, ist (mit etwas Übung) auch für eine eindeutige Verständigung zwischen zwei oder mehreren Hobby-Gitarrenbauern sehr nützlich.
Kapitel 1.1.3 – Sammler, Käufer und Verkäufer
Für diese Klientel wären handelsübliche Fräs-Schablonen für einen schnellen Vergleich der Originalform zwar gut geeignet, aber leider zu groß, zu schwer, zu teuer und wenig platzsparend. Einfacher ist es, mit einem Messstab, Messschieber o.Ä. die „checkpoints“ der ausgewählten Gitarre zu überprüfen. Die Koordinaten der Checkpoints sind nur Zahlenpaare und daher schnell nachzuschlagen.
Zum Beispiel: Auch auf der Suche nach einem passenden Gitarrenkoffer, ist eine zusammengerollte Papierschablone viel bequemer, als die ganze Gitarre mitzuschleppen. Bei einigen Kofferherstellern findet man zwar Angaben über Breiten und Längen des Korpus und die Gesamtlänge, aber diese Angaben sind nicht so zuverlässig, wie eine detailgetreue Schablone.
Kapitel 1.1.4 – Skeptiker unter den Selbstbauern
Vor zehn Jahren habe ich in einem deutschen Gitarrenselbstbau-Forum meine Idee der Koordinaten-Navigation und Schablonen zum Selbsterstellen vorgestellt. Die meisten Kommentare waren überwiegend ablehnend und kritisch, mich aber hat das umso mehr ermutigt, weiterzumachen.
Zitat 1: „Ohweh … Da würde mir persönlich der Spaß am Bauen vergehen. Zu viele Zahlen, zu synthetisch, irgendwie überhaupt nicht das, was ich mit dem Bau einer Gitarre verbinde. Ich will das nicht schlecht reden. Man kann damit sicherlich auch eine Konturenzeichnung erstellen. Doch das kann ich auch, in dem ich mir ein frontal aufgenommenes Foto des Objekts der Begierde suche, einen Maßstab ermittele und mir die benötigten Daten herausmesse. Mit einem CAD oder Grafikprogramm … kann ich schneller auf Originalgröße hoch skalieren. Interessant wäre so was für Dinge wie PU-Positionen, Halsmaße, Saitenabstände, etc. - eben Dinge an denen sich auch die Nicht-Kopisten gerne mal orientieren.“
Zitat 2: „Ich halte das für wenig zielführend. Die Kartografen zeichnen Verlaufslinien und benutzen nur besonders markante Punkte Messpunkte als Hilfe, dann noch mit den Koordinaten gekennzeichnet. Stell dir mal vor, dein Stadtplan würde auch nur annähernd so aussehen, wie deine Darstellung der Kopfplatte ☺!
……“ Fazit: Gut gemeint, aber in meinen Augen nicht wirklich hilfreich…. Mir kommt der Ansatz so vor, wie die Dokumentation von Musik als Tabulatur. Eine Methode für die, die zum Raushören zu unmusikalisch sind und zum Notenlernen zu faul!
Kapitel 1.1.5 – Begeisterte unter den Selbstbauern
Aus dem Gästebuch meiner Website www.yitars.de :
„großartige Seite… hat mir beim Erstellen meiner CAD-Vorlage sehr weitergeholfen. Vielen Dank für's zur Verfügungstellen“
„Gracias, Que sabiduría hay en la construcción de una guitarra, he tenido un conocimiento fascinante con Ustedes y ojala sigan haciendo de esta web cada día lo mejor”
“eine wunderbare Website !!
Warum bin ich hier gelandet? Nun, ich plane für meinen Bruder eine E-Gitarre zu bauen… Ziel ist, die soll besser sein als seine Gekauften. Deine Tipps hier sind sehr wertvoll und brauchbar! Vielen Dank!“
„Auf der Suche nach einer detaillierten Beschreibung, was bei der Stegplatzierung zu beachten ist, bin ich auf Ihre Internetseite gestoßen, die ich sehr gut finde!“
„Gestern hat mir mein Nachbar ein altes "Stück Holz" angeboten und gemeint da könnte ich doch eine Gitarre draus machen. Nach anfänglichem Zögern hat mich aber der Gedanke nicht los gelassen es doch zu versuchen. Aber Hilfe und Anleitung tut not. Nach längerem Suchen bin ich auf Deine website gestoßen und da war alles klar. Ich mach das! Viele Dank für diese so begeisternde und sehr sehr präzise Anleitung und mehr!“
„Großartige Seite…hat mir beim Erstellen meiner CAD-vorlage sehr weitergeholfen. Vielen Dank fürs zur Verfügungsstellen.“
Aus den Kommentaren in Foren:
„… Vielen Dank, deine Seite habe ich schon mal vor ein paar Wochen durchforscht und finde dein System genial. Es braucht wahrscheinlich etwas Zeit um sich das Ganze zu verinnerlichen, ist aber mit Sicherheit sehr effektiv….“
Kapitel 1.2 – Reihenfolge der Formen und Maße
Welche Maß-Angabe ist für ein Saiteninstrument die Wichtigste? Es ist die Mensur-Länge, die Länge des Saitenabschnittes zwischen den beiden Auflagepunkten. Also zwischen dem Steg (bridge) und dem Sattel (nut). Vorläufig theoretisch, ohne Kompensation.
Das zweitwichtigste Merkmal sind die Saitenabstände am Sattel und am Steg. Diese vier Eckpunkte bestimmen, ob in damit abgrenzendem Rechteck oder Trapez, genug Platz für die Greifende, Tappende, Zupfende und anders aktive Finger zur Verfügung steht.
Erst dann kann man sich über die körperliche Schönheit den Kopf zerbrechen. Der Gitarrenkorpus ist für den Wiedererkennungswert einer Marke entscheidend, wobei es auch ordentlich klingende Modelle, fast ohne Body gibt. Daraus folgt, dass der Bereich zwischen Griffbrett und Steg am wichtigsten ist. Optik und Body-Formen spielen eher traditionell eine Rolle. Dazu werde ich später vieles beschreiben, diskutieren und erklären.
Der Gitarrenhals mit Griffbrett sind das Gebiet mit der höchsten Präzision. Die Bundstäbchen müssen mit einer Genauigkeit von mindestens einem Zehntel des Millimeters eingesetzt werden. Auch wenn der Hals abnehmbar, also mit Schrauben befestigt ist, muss seine Position zum Korpus auch dieser oben genannten Präzision entsprechen. Dies gilt, wenn der Steg am Korpus nicht in Richtung zum Hals oder zurück verschiebbar ist. Des Weiteren ist der Gitarrenhals mit seiner Querprofile-Gestaltung („neck back shapes“) eine sehr feinfühlige Angelegenheit. Die Hand eines Gitarristen spürt schon kleinste Unterschiede in der Halsdicke, der Griffbrettbreite und der Form des Halsprofils in allen Lagen. Oft testet man Beim Kauf eine Menge Gitarren, bevor eine genau richtig in der Greifhand liegt. Die vielen unterschiedlichen Halsprofile resultieren aus der Vielfalt der Gitarristen Hände und deren unterschiedlichen Anatomie und Größe.
Die Kopfplatte ergänzt die körperliche Schönheit mit einem Gesicht und einem Firmenlogo. Wobei es auch ohne Kopfplatte geht. Hierbei werden die Mechaniken am Korpus platziert und das Instrument ist damit kopflos. Traditionell werden die Mechaniken an der Kopfplatte montiert und die Auswahl der Kopfplattenform ist relativ begrenzt. Sinnvoll ist jedenfalls, die Mechaniken s...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelblatt
  3. Urheberrecht
  4. Inhalt
  5. Kapitel 1 – Guimetry, Geometrie der Gitarre
  6. Kapitel 2 – Koordinaten-System
  7. Kapitel 3 – Kern des Saiteninstruments
  8. Kapitel 4 – Rest des Saiteninstrumentes
  9. Kapitel 5 – E-Gitarren-Typen
  10. Kapitel 6 – E-Bassgitarren-Typen
  11. Kapitel 7 – Die Kopfplatten im Raster
  12. Kapitel 8 – Einfluss der Checkpointslagen
  13. Kapitel 9 – Kachel-Inhalte
  14. Kapitel 10 – CAD-Grenzbegehungen
  15. Kapitel 11 – Saiten über dem Griffbrett
  16. Kapitel 12 – Meine Handgemachten in Koordinaten
  17. Literatur und Internet / Nachwort
  18. Stichwortverzeichnis