Data Intelligence
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Data Intelligence

Über die Macht der Daten

  1. 520 Seiten
  2. German
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Data Intelligence

Über die Macht der Daten

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Vermissen Sie ebenfalls den Blick auf das große Ganze, wenn Sie Artikel über die Digitalisierung, Big Data, Data Science, Datenethik oder der Künstlichen Intelligenz lesen? Und verstehen Sie die Themen auch nur ansatzweise, weil viele unbekannte Fachbegriffe darin vorkommen? Genau dies sind die Gründe, warum ich dieses Buch geschrieben habe. Es soll pragmatisch und leicht verständlich aufzeigen, worum es eigentlich bei Daten, Digitalisierung, Data Science und der Künstlichen Intelligenz (KI) im Grundsatz geht.Dieses Buch beantwortet mit vielen Praxisbeispielen die häufigsten Fragen zu Digitalisierung, Big Data, Data Science, Datenethik sowie der Künstlichen Intelligenz und entschlüsselt die zahlreichen Mythen darüber. Zugleich dient es als Nachschlagewerk mit 115 Abbildungen und einem umfangreichen Glossar von 200 Fachbegriffen.Das Buch gibt einen Einblick in die bereits heute mögliche Nutzung von Daten und soll Führungskräfte sowie Fachexperten dazu ermuntern, unkonventionelle und alternative Lösungsansätze selbst zu entwickeln und in der Praxis auszuprobieren. Dem interessierten Laien dient es als grundlegende Lektüre für einen Blick hinter die Kulissen.

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Information

1. Das Proömium
Hier sind wir also - diese vollkommen wirkende Ruhe steht mitten im Raum, sowohl drinnen in der wohligen Wärme der beheizten Wohnung als auch draußen an diesem kalten, aber wolkenlosen Morgen, an dem die Sonne gleißend gelb mitten am klaren, lichtblauen Himmel strahlt. Der übliche, laute Straßenlärm von vorbei- fahrenden Autos und Motorrädern ist nicht zu vernehmen und es sind gar keine weißen Kondensstreifen von Flugzeugen am blauen Himmel zu sehen; ein Hund, den ich nicht sehen kann, kläfft einige energische Töne aus der Ferne und zahlreiche Vögel zwitschern lautstark um die Wette; immerhin hat seit einigen Tagen bereits der Frühling Einzug im Land gehalten.
Niemand, schon gar nicht ich selbst, hätte noch vor ein paar Wochen jemals diese Stille für möglich gehalten, diesen kompletten Stillstand des gesamten Lebens, diesen «Lockdown» eines ganzen Landes - nein, eines ganzen Kontinents und nun sogar der ganzen Welt. Ich stehe vor dem Eingang unseres Hauses, gleich neben dem grauen, steinernen Löwen mit seiner grinsenden Fratze und den spitzen Zähnen, der symbolisch das Haus beschützen soll, zünde mir mit einem Streichholz zischend eine dieser braunen Zigarillos mit Filter an und blase nach dem ersten Zug den Rauch als weiße, sich langsam verflüchtigende Wolke in diesen kalten, ruhigen Morgen.
Meine Gedanken kreisen um die letzten Tage und Wochen, als noch nichts auf diesen kompletten Stillstand und die darauffolgende Stille hingewiesen hat. Meine Frau Anita und ich waren gerade von schönen, entspannenden Ferien aus dem nahen Südtirol zurückgekommen, wo kein Anzeichen für die bevorstehende Krise - es war wirklich nur wenige Tage davor, wie sich später herausstellte - zu sehen war, die Leute waren vergnügt und die Stimmung ausgelassen.
Ich selbst bin geistig und physisch sehr erholt und gönne mir nun für mehrere Monate eine Auszeit, um dieses Buch zu schreiben, über dessen Inhalte ich in den letzten Jahren so intensiv nachgedacht habe. Dennoch war ich mehr als bereit, meine neue Arbeitsstelle, die ich so sorgfältig ausgewählt hatte, bald anzutreten - mit einer riesigen Vorfreude auf die großartigen, neuen Herausforderungen der Digitalisierung und Datenthemen, die auf mich zukommen würden, und nun dies!
Auch ich habe, wie wohl die meisten von uns, die ersten Anzeichen für diese Krise überhaupt nicht gesehen oder - was wohl wahrscheinlicher ist, in der heutigen, hektischen Welt und dem damit einhergehenden Egoismus und Fokus auf das eigene Leben, Streben und Wirken - bewusst oder unbewusst ignoriert; welchen Wert haben schon die Nachrichten und ein paar Zahlen von Kranken und Toten, die an einer „Grippe“ leiden, zudem aus dem fernen China, also sehr weit weg von uns? Täglich hören und sehen wir die tragischen Meldungen über Konflikte und Krisen in den nahen und fernen Regionen, von Flüchtlingsströmen und verendenden Menschen, von Verzweiflung und Tränen, aber was kümmert uns das in diesen Zeiten schon?
Es hat in den letzten hundert Jahren und ebenso davor immer wieder globale, oft durch den Menschen verursachte Krisen gegeben, welche die gesamte Welt schwer getroffen haben. Die nachstehende Grafik zeigt eine kleine Auswahl der Weltkrisen aus den letzten hundert Jahren, und ich werde im Verlauf dieses Buches näher auf einige davon eingehen:
Einige Weltkrisen der letzten 100 Jahre
Jedes Mal haben wir auf den jeweiligen, zuerst bescheidenen und im Laufe der Zeit über Jahrzehnte und Jahrhunderte sich verbessernden, wissenschaftlichen und technologischen Kenntnissen aufbauen können und mit stetiger Innovation diese Weltkrisen mehr oder weniger gut überstehen können - wenngleich oft mit bedauerlich hohen, in vielen Fällen leider menschlichen Opfern und beträchtlichem finanziellen Folgen. In der folgenden Grafik zeige ich einige wesentliche Innovationen der letzten hundert Jahre und werde auf einige davon später in diesem Buch Bezug nehmen:
Einige Innovationen der letzten 100 Jahre
Eine Reminiszenz an „O du lieber Augustin“
Leise singe ich mehr in Gedanken - das bekannte österreichische Volkslied „O du lieber Augustin“ von Marx Augustin [01]. Der Legende nach war der damals 36-jährige Augustin im Jahr 1679 während der Pestepidemie wieder einmal betrunken und schlief irgendwo in der Gosse seinen Rausch aus. Siech-Knechte, die damals die Opfer der Epidemie einsammeln mussten, hielten ihn für tot und brachten die scheinbare „Schnapsleiche“ zusammen mit den wirklichen Pestleichen auf ihrem Sammelkarren vor die Wiener Stadtmauer.
Dort warfen sie ihre ganze Ladung in ein offenes Massengrab. Wie in der damaligen Situation üblich, wurde das Grab nicht sofort geschlossen, sondern provisorisch mit Kalk abgedeckt, um später weitere Pestopfer aufzunehmen. Am folgenden Tag habe Augustin inmitten der Leichen so lange krakeelt und auf seinem Dudelsack folgendes Lied gespielt, bis Retter ihn endlich aus der Grube zogen:
« Geld ist weg, Mäd‘l ist weg, Alles hin, Augustin. O du lieber Augustin, Alles ist hin.
Rock ist weg, Stock ist weg, Augustin liegt im Dreck, O du lieber Augustin, Alles ist hin.
Und selbst das reiche Wien, Hin ist‘s wie Augustin; Weint mit mir im gleichen Sinn, Alles ist hin!
Jeder Tag war ein Fest, Und was jetzt? Pest, die Pest! Nur ein gross‘ Leichenfest, Das ist der Rest.
Augustin, Augustin, Leg’ nur ins Grab dich hin! O du lieber Augustin, Alles ist hin! »
Danach soll Augustin sein Erlebnis über lange Zeit als Bänkelsänger vorgetragen und davon recht gut gelebt haben.
Meine Frau und ich, und noch hunderttausende Menschen mehr leben hier in Zürich, im Herzen der Schweiz, einer vor Leben strotzenden Stadt direkt am einem traumhaften See mit Blick auf die Alpen gelegen, und ein wahrhaftigen Paradies im Vergleich zu beinahe allen Staaten dieser Welt.
Wir leben in einem Wohlstand auf einem unglaublich hohen Niveau, welchen ich mir - selbst aus dem sehr schönen, aber armen Klagenfurt in Österreich stammend in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen und mit dem Glück, von äusserst aufmerksamen und fürsorglichen Eltern aufgezogen zu werden - in meiner frühen Jugend und später während des Studiums an der Technischen Universität in Graz in meinen jungen und oft stürmischen Jahren selbst nicht einmal ansatzweise auszumalen vermochte.
„Was soll schon passieren“, sage ich zu mir selbst, während ich weiter am Filter der Zigarillo sauge und in beständigen Zügen den Rauch in die kühle Luft ausstosse. Ich sehe der blassen, weissen Wolke nach, verfolge die Auflösung der Moleküle in den Weiten der Luft, betrachte die durch nichts aufzuhaltende Zerstörung dieses schönen Anblicks.
Hatten sich in den letzten Tagen jeweils die Ereignisse überschlagen, die Zahl der Kranken und Toten war zu Anfang nur sehr klein, wurde aber täglich in immer rascheren Abständen schnell grösser.
Zuerst waren nur ein paar Dutzend Menschen angesteckt, dann wurde die Grenze von 10.000 überschritten, bald darauf die 250.000 und nun erstreckt sich die Infektion auf über zehn Millionen Menschen, und dies innert weniger Monate. Die zuerst als Grippe wahrgenommene Krankheit hat sich schnell als ein neuartiger Corona-Virus herausgestellt und wurde von der Wissenschaft „Covid-19“ genannt - wobei ich grundsätzlich keine Ahnung habe, was der Unterschied zwischen einem simplen Grippe-Virus und dem neuen Corona-Virus ist.
Und die vielen Verschwörungstheorien in den sozialen Medien und im Internet sind leider nicht gerade hilfreich, um sich eine passende und vor allem korrekte Meinung bilden zu können. Die Ausbreitung hatte in Asien begonnen und war dann - beginnend im schönen Italien - zuerst auf ganz Europa, dann mit massiver Wucht auf die Vereinigten Staaten von Amerika und schliesslich die gesamte Welt übergeschwappt.
Zu meinem Bedauern werden die Zahlen der Erkrankungen am Corona-Virus leider in keinen nachvollziehbaren Kontext gestellt - statistisch sterben monatlich rund 6.000 Personen in der Schweiz, dazu kommen dann die über 800 Toten aus der Corona-Krise im April 2020, oder sind die bereits ein Teil davon?
Hier ist aus meiner Sicht wesentlich mehr Aufklärungsarbeit seitens der Medien und Politik erforderlich - eine verständliche Erläuterung des zugrunde liegenden Zahlenmaterials und was dies schliesslich für die Schweiz, die anderen Länder und für uns alle bedeutet.
«Die Geschichte ist zwar nicht zyklisch, aber sie kann perfide, überraschende Rückschläge erfahren.»
Bereits nach wenigen Wochen war das Corona-Virus und die Krise überall vorhanden - nicht nur real in den grossen Städten, in den Ländern und gemeinhin in der Welt, sondern überdies in allen Nachrichten, im Internet und in allen sozialen Medien. Dies als teilweise wahre Meldungen und Geschichten, aber zugleich in vielen Falschmeldungen, Fake News oder als Verleumdung, Hysterie, Hype und Schwindel von Skeptikern, Verschwörungstheoretikern, Besserwissern und selbsternannten Experten abgetan. Wie mittlerweile durchaus üblich, gab es quasi über Nacht zahllose, viele falsche Meinungen und Überzeugungen zu diesem Thema in den sozialen Medien, viele davon von selbsternannten Experten und natürlich - wie immer - die Geschichten von den Verschwörungstheoretikern.
Das Corona-Virus ist nun in allen Gesprächen, in den Köpfen der meisten Menschen, und zugleich in deren Herzen angekommen. Die Politik im In- und Ausland hat - aus meiner Sicht meist überraschend schnell - reagiert und so ist die Welt nun beinahe zum völligen Stillstand gekommen.
Derzeit habe ich noch keine abschliessende Meinung darüber, was eigentlich die langfristig bedeutsamere Bedrohung für die Menschen und die Welt darstellt: die offensichtliche Arroganz und das Wegschauen von Politik, Menschen und der Gesellschaft im allgemeinen, das Virus und dessen mögliche Ausbreitung so drastisch zu unterschätzen; der durch die Wissenschaft empfohlene und von der Politik nun durchgeführte Lockdown der gesamten Welt mit allen daraus resultierenden menschlichen und wirtschaftlichen Problemen.
Sind es die Folgen der Krise auf die Individuen, im speziellen deren Gemütszustand und Umgang mit Verlust und Einsamkeit oder Jobverlust sowie für die nun grossflächig stillgelegte Wirtschaft, welche die zukünftig grössten Probleme bereiten werden? Oder ist der nun anhaltende, allgemeine Dissens der Gesellschaft über den Nutzen von Daten und kognitiven Technologien wie die Künstliche Intelligenz, um Anzeichen für Weltkrisen vorzeitig zu erkennen oder noch besser, gar nicht erst entstehen zu lassen, nicht notwendig und auch nicht sinnvoll?
Hätte man dieses Szenario und die Krise nicht vorhersehen oder vorhersagen können müssen, mit all den gigantischen Datenvorräten von Google, Facebook, etc. und warum hilft die KI gerade jetzt nicht in der Bewältigung dieser Weltkrise, wo es doch so viele Daten und moderne Technologien gibt, ja selbstfahrende Züge, Autos, etc. schon im täglichen Einsatz sind? „Oha,“ sage ich zu mir selbst, „jetzt beginne ich schon, die ersten fachlichen Begriffe zu nutzen. Ich muss gleich mal ein Glossar anlegen, um alle relevanten Fachbegriffe, welche ich in diesem Buch benutzen will, an einer Stelle gesammelt zu beschreiben. Diese Worte werde ich in fetter Schrift entsprechend markieren, damit diese im Text leichter gefunden werden können.“
«Nicht nur Selbstzufriedenheit stellt eine Bedrohung dar, sondern auch falsche Überzeugungen, Meinungsblasen und die Missachtung wissenschaftlicher Erkenntnisse.»
Ich drücke meine Zigarillo nach dem letzten Zug im Aschenbecher aus schwarzem Metall aus, der am Betonsims links vor dem Eingang steht und beinahe am Überquellen ist. Dabei denke ich mir: „Die Krise selbst und die Bewältigung dieser Krise sind im Kern eigentlich Fermi-Probleme, also die Frage der quantitativen Abschätzung einer Aufgabe, zu der zunächst praktisch keine Daten vorhanden sind, oder?“ Das erinnert mich an meine Studienaufgaben längst vergangener Jahre, als ich auf der Technischen Universität versucht habe, die allgemeinen Prinzipien der Mathematik und Statistik zu verstehen und mir mühsam anzueignen.
Aus meiner Erinnerung krame ich das - gut versteckte und nicht sofort auffindbare - Wissen hervor, dass hier nicht die Daten im Vordergrund stehen, sondern ein gutes Mass an Allgemeinwissen erforderlich ist, um die Datenbasis zur Abschätzung zu ermitteln. „Wie einfach hat es die Generation Y heute“, denke ich mir, „einfach mal in Google suchen und die Daten werden aufbereitet geliefert, ohne dass eine Kenntnis über das eigentliche Fachgebiet erforderlich ist.
Hier hat sich schon sehr viel getan in den letzten 20 Jahren, seit wir Menschen das Millennium bestritten habe...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelblatt
  3. Urheberrechte
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Einleitende Worte
  6. 1. Das Proömium
  7. 2. Ein Blick hinter die Kulissen
  8. 3. Ein zweckmässiger Überblick
  9. 4. Rechtliche und ethische Fragen
  10. 5. Entwicklung einer Datenstrategie
  11. 6. Das Daten- und Informationsmanagement
  12. 7. KI – Eine unsichtbare, finstere Macht?
  13. 8. Die Zukunft der Datennutzung
  14. 9. Fazit
  15. Über den Autoren
  16. Literaturverzeichnis
  17. Glossar