Berliner Rennfieber
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Berliner Rennfieber

Galopp und Trab zu 150 Jahren Hoppegartener Turf

  1. 392 Seiten
  2. German
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Berliner Rennfieber

Galopp und Trab zu 150 Jahren Hoppegartener Turf

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Über dieses Buch

"Berliner Rennfieber" - ein vom Diplom-Journalisten Gerd von Ende akribisch recherchiertes Geschichts- und Geschichtenbuch anlässlich von 150 Jahren Hoppegartener Turf am 17. Mai 2018 - erweckt erstmals gemeinsam Galopp und Trab in der Spreemetropole noch einmal zu prallem Leben. Erinnerungen an längst vergessene Wettkämpfe werden wach, wie an Sattelduelle 1791 und 1797 des preußischen Kavallerie-Offiziers von Schack, später sogar Hauptfigur in Theodor Fontanes Novelle "Schach von Wuthenow". Oder an die erste deutsche Steeplechase überhaupt, anno 1823 durch den Prinzen Carl von Preußen in Szene gesetzt. Oder an die Männer des Berlin-Potsdamer Reitervereins, die im grünen Umfeld beider Städte munter veranstalteten. Auch ehemals beliebte Sportstätten öffnen ihre Tore, wie Lichterfelde, Tempelhof, Haselhorst, Sperlingslust, Charlottenburg, Strausberg und Grunewald (alle Galopp) sowie Weißensee, Westend und Ruhleben (alle Trab). Und natürlich können auch die gegenwärtigen Pisten Hoppegarten (1868), Karlshorst (1894) und Mariendorf (1913) eine denkwürdige und äußerst bewegte Geschichte vorweisen. Auf den fast 400 Seiten leben zudem Sattel- und Sulky-Heroen von heute schier unglaublicher Popularität und Volkstümlichkeit neuerlich auf, ebenso Rennstallbesitzer, Züchter auf eigener Scholle oder Funktionäre vom Union-Klub und dem Hindernis-Verein. Stark bebilderte und mit entsprechenden Landkarten-Details versehene 15 Kapitel werden ergänzt durch einen umfangreichen Anhang mit 150 Kurzporträts, Berliner und Hoppegartener Zeittafeln, Standorten alter Zuchtstätten, Championats- und Siegerlisten, Statistiken, einer Historie des Karlshorster Reiterdenkmals sowie damaliger Werbung. Dieses Fachbuch mit viel Bildungspotenzial und großem Unterhaltungswert ordnet das Turfgeschehen auch realitätsnah in markante Etappen der Berliner Politik-, Gesellschafts- und Kulturgeschichte ein. Und eines vereint im Großen wie im Kleinen alle Akteure und Autoren: die unbändige Liebe zum Pferd!

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Abb. 1: Alte Ansichtskarte mit vier Rennbahnen Berlins

II. Anhang

Von der Rennbahn, ihren Reizen und ihren Rätseln

„Die deutsche Sportgemeinde zählt nach Millionen. In den Großstädten und in der Provinz bedeuten die Veranstaltungen des Rennsports anregende Zerstreuungen, an denen sich alle Volksschichten ausnahmslos beteiligen. Sind es nun, wie Skeptiker behaupten, die Wetten allein, die das Publikum in Scharen anlocken? Die Gerechtigkeit erfordert, daß wir auch der anderen Reize gedenken, die die Beliebtheit der Rennen ausmachen. Der Aufenthalt im Freien bietet Erfrischung für Geist und Körper, das ungezwungene gesellschaftliche Zusammensein führt Annäherung zwischen Kreisen herbei, die sich sonst zurückhaltend gegenüberstehen, die Entfaltung von Luxus, Geschmack und Schick erfreut das Auge und fesselt die Sinne. So fördern die Rennen Geselligkeit und Unterhaltung, sie schaffen Anregung und Aufregung, sie bieten farbenprächtige Bilder, die vorher schon die Neugierde erwecken und später noch als angenehme Erinnerung in unserem Gedächtnis fortleben.
Das Gesamtbild der gesellschaftlichen Umrahmung verblaßt jedoch, sobald das aufregende Zwischenspiel der sportlichen Ereignisse vor unseren Blicken vorüberschwirrt. Kein Dichter vermag in unseren Herzen die Spannung hervorzurufen, wie sie ein Rennen mit abwechslungsreichen Zufällen erweckt. Das Auge hängt wie gebannt an Reitern und Pferden, der Körper bebt, der Atem stockt. Trennt sich ein Jockey vom Roß, ertönt Gelächter, als sähen wir eine Posse, stürzen Reiter und Pferd, entringt sich ein Schrei des Schreckens, und wir erleben eine Tragödie. Sekunden schaffen Übergänge von Heiterkeit zum Mitleid. Sekunden töten Hoffnungen, Sekunden türmen Überraschungen. Die Aufregung wächst, je mehr sich das Schauspiel dem Ende nähert. Wünsche tauchen auf, Zweifel werden laut. Jetzt beginnt unter den Reitern der Kampf auf Leben und Tod. Die Nerven der Zuschauer zittern, das Blut jagt in ihren Adern, die Zungen stammeln. Noch ein, zwei Galoppsprünge und die Entscheidung ist da. Und wenn das Schauspiel seinen Höhepunkt erreicht, ist das Stück zu Ende. Wo ist der Dramatiker, der uns Gleiches zu bieten vermag? Es ist eine alte Geschichte, doch bleibt sie ewig neu. Darin liegt der Hauptreiz der sportlichen Anregungen. Wer 999 Rennen gesehen hat, den kann das tausendste in einen Wechsel der Stimmungen werfen, wie er sie beim ersten erlebt hat. Je älter und erfahrener der Rennbahnbesucher wird, desto mehr sieht er in den Ereignissen des Turfs ein Spiegelbild des Lebens. Kein Bühnenstück kann ihm besagen, was ihm der Verlauf eines Rennens bietet. Zwar ist der glitzernde Ausschnitt nur klein, und kurz und knapp die Handlung. Aber scharf zeichnen sich Geschehnisse, Geschöpfe und Taten. Die Ereignisse überstürzen sich. Was im nüchternen Leben Wochen, Monate und Jahre währt, hier entwickelt es sich in Sekunden. Kampf und Sieg, Glück und Unglück, Erfahrung und Zufall wogen auf und nieder. Helden tauchen auf, Helden werden gestürzt. Erhoffte Tage des Ruhms werden zu Tagen der Trauer. Hinter dem Lapidarstil der Rennberichte verbergen sich Ereignisse von erschütternder Wirkung. […]
Das Eigenartige im Rennsport liegt nun darin, daß sich anscheinend alles vor den Augen der Öffentlichkeit vollzieht. Über Theaterproben wird selten etwas berichtet, die Morgengalopps der Vollblutpferde werden dagegen kurz, aber eingehend geschildert. Vor einer Theaterpremiere hüllen sich Direktor und Personal in geheimnisvolles Schweigen, vor einem großen Rennbahnereignis jagen sich Depeschen und Spezialinformationen. Man müßte daher annehmen, daß das sportliche Leben klar vor den Augen derer liegt, die es durchschauen wollen. Und doch hängt vor dieser Klarheit ein feiner Schleier, durchwoben von Rätseln und Geheimnissen. Die Auguren zwinkern einander verständnisinnig zu, wenn sie diesen Schleier heben wollen oder wenn ihn der Zufall durch ein Versehen lüftet. Und das Zitat aus Hamlet drängt sich auf ihre Lippen: ,Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als Eure Schulweisheit sich träumen läßt, Horatio!‘ Außer den Rätseln, die von menschlicher Seite beeinflußt werden können, gibt es noch andere, die das Schicksal allein zusammenwürfelt. […] Woher kommt es, daß an manchen Tagen nur Favoriten siegen, an anderen nur Außenseiter? Woher kommt es, daß an schönen Tagen, an denen man keinen Unfall vermuten würde, sich Todesstürze häufen, während bei schlechtem Wetter und schlüpfrigem Boden Hürden- und Jagdrennen glatt verlaufen? […] Ja, woher kommt dies, woher?! Fortuna zeigt ihre tollsten Launen, wenn sie auf dem Rücken der Rennpferde galoppiert!“
(Gekürzt aus „Rennsport und Wette“, Fedor Freund, Berlin 1917, S. 1-6)

Rennbahnen und -plätze in (Jahres-)Überblicken

Ein erstes Rennen nach englischem Muster in deutschen Landen wurde am 15. Juli 1821 bei Aachen gestartet. Gleichen Jahres gab es Nachahmer nahe Zweibrücken. Diesen Beispielen folgten Doberan 1822, Güstrow 1827, Basedow und Neu-Brandenburg 1828, Berlin-Lichterfelde 1829, Berlin-Tempelhof 1830, Breslau 1833, Celle und Stuttgart-Weil 1834 sowie Hamburg-Wandsbek und Königsberg 1835.
1850 Galopp: Anclam, Berlin, Braunschweig, Breslau, Celle, Doberan, Düsseldorf, Gardelegen, Güstrow, Insterburg, Königsberg, Magdeburg, Neu-Brandenburg, Neustadt a.d. Dosse, Posen, Prag, Prenzlau, Ratibor, Stralsund, Torgau, Walsrode und Wien.
(Deutscher Rennkalender für das Jahr 1850, C. H. Vogler, Berlin 1851)
1868 Galopp: Arad, Arnswalde, Baden-Baden, Berlin-Hoppegarten, Brandenburg, Bremen, Breslau, Bromberg, Brünn, Cassel, Cöln, Danzig, Doberan, Frankfurt am Main, Gräfenhaynchen, Greiffenberg, Grzymalow, Halle, Hamburg, Hannover, Herten/Schloss, Insterburg, Kaschau, Königsberg, Leipzig, Lemberg, Lepseny, Magdeburg, Merseburg, München, Münster, Pardubitz, Pest, Prag, Prenzlau, Pressburg, Schönborn, Schwerin, Stendal, Stettin, Stolp, Warschau, Weimar, Wien und Wilna.
(Renn-Kalender für Deutschland. Jahrgang 1868, II. Theil. General-Secretariat des Unions-Club‘s, Berlin 1869)
1885 Galopp: Aachen, Baden-Baden, Berlin-Charlottenburg, Berlin-Hoppegarten, Bremen, Breslau, Cassel, Castrop, Colberg, Crefeld, Creuznach, Danzig, Dessau, Detmold, Doberan, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Fürstenwalde, Gardelegen, Gotha, Hamburg, Hamm, Hannover, Harzburg, Jülich, Karlsruhe, Königsberg, Leipzig, Liegnitz, Magdeburg, Mainz, Mannheim, Merseburg, München, Münster, Neu-Ruppin, ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Das große Spiel
  3. Titel
  4. Impressum
  5. Inhaltsverzeichnis
  6. Zum Geleit
  7. Vorwort
  8. I. Berliner Rennalltag
  9. II. Anhang