Gedichte
Aamee tuma ke bhalo aashi
(II. Zyklus: 2000-2006)
Jetzt leben wir, jetzt lieben wir.
Liebe wächst jahrein, jahraus.
Kein Blick zurück, kein Blick voraus.
Gegenwart ist jetzt und hier.
Ein geborgener Raum mit offenen Wänden.
Das Vertrauen ist stark für neue Ziele.
Zeit zu lieben, Zeit zu leben.
Verwurzelte Einheit, nicht zu trennen.
Haben Mut, es Liebe zu nennen.
Dem Glück immer wieder eine Chance zu geben.
Ein Gefühl voller Zärtlichkeit und Liebe.
Die Romantik bewachen mit schützenden Händen.
Im Glauben neue Hoffnung finden.
Den Weg zusammen gehen.
Nicht zögern, nicht umdrehen.
Angst im Alltag zu erblinden.
Aamee tuma ke bhalo aashi!
Abendfrieden
(II. Zyklus: 2000-2006)
Die letzten Wintersonnenstrahlen verblassen und die Dunkelheit umhüllt den kleinen Ort,
die besondere milde Wärme des Tages fliegt nun mit den ersten Frühlingssehnsüchten fort.
An solchen Februarabenden laufe ich manchmal verträumt durch die verwinkelten Straßen
und sammle Schicksals- und Glücksmomente, die wildfremde Menschen einfach vergaßen.
Ich sehe in den erleuchteten Fenstern Menschen, die lachen, weinen, sinnieren und lieben
und jeder dieser Menschen zelebriert für sich den ersehnten oder verhassten Abendfrieden.
Ein alter Mann erhellt mit bunten Fernsehbildern wie jeden Abend seine kleine triste Welt,
nebenan plant der Manager neue Investitionen mit dem heute frisch verdienten Aktiengeld.
Eine Etage höher tanzt ein junges Mädchen völlig versunken zum neuen mega Charthit,
und ein Haus weiter sitzt eine Familie über Prospekten und plant den nächsten Urlaubstrip.
All diese Menschen müssen morgen wieder ihre ganz persönlichen Probleme besiegen,
doch bis dahin verbringt jeder auf seine Art den wohlverdienten alltäglichen Abendfrieden.
Weiter wandere ich durch die junge Nacht und habe nun den Mantelkragen hochgeschlagen.
Ich verarbeite die gerade gesehenen Bilder und werde sie wohl noch lange mit mir tragen.
Wir kennen oft nicht die treuen und barmherzigen Seelen, die in der Nachbarschaft wohnen,
dabei würde sich manchmal ein freundliches Wort oder auch nur ein Lächeln sehr lohnen.
Von einer Anhöhe sehe ich hinab auf das tiefe Tal, halb verträumt und halb zufrieden,
ich selber werde nun mehr Nächstenliebe zeigen und sichere mir so meinen Abendfrieden.
Abendstunde
(II. Zyklus: 2000-2006)
Da ist die Mutter mit ihrem Kind.
Es ist schwer zu Bett zu gehen,
wenn da noch so viele Fragen sind.
Und die Mutter sagt:
Siehst du den dunklen Nachthimmel?
Nur der Mond weiß was zählt.
Nur die Sterne wissen wie es weitergeht.
Darum steh auf und gehe deinen Weg!
Da ist das Liebespaar.
Sie fragen sich, was die Zukunft bringt.
Ob sie morgen auch noch glücklich sind?
Und jedes der beiden Herzen flüstert:
Siehst du den dunklen Nachthimmel?
Nur der Mond weiß was zählt.
Nur die Sterne wissen wie es weitergeht.
Darum steh auf und gehe deinen Weg!
Da ist die alte Frau, die immer aus dem Fenster schaut.
Die Einsamkeit ist ihr bester Freund,
wenn sie vor dem Fernseher träumt.
Und sie denkt wie jedes Mal:
Siehst du den dunklen Nachthimmel?
Nur der Mond weiß was zählt.
Nur die Sterne wissen wie es weitergeht.
Darum steh auf und gehe deinen Weg!
Da stehe ich, denke es war ein guter Tag für mich.
Bin mit meinen Gedanken allein,
soviel Zeit muss einmal am Tag sein.
Und ich summe leise:
Siehst du den dunklen Nachthimmel?
Nur der Mond weiß was zählt.
Nur die Sterne wissen wie es weitergeht.
Darum steh auf und gehe deinen Weg!
Abgründe am Beckenrand
(IV. Zyklus: 2013-….)
Der Weltfrieden breitet schon am Morgen sein Handtuch aus.
„Endlich Zukunft für Afrika“ verhindert beschwerend das Verwehen.
Zuhause ist sie die nachhaltige und gottesfürchtige Kirchenmaus,
aber einmal im Jahr darf sie im Sommerurlaub am Büffet anstehen.
Lieber Gott, segne uns als sonnenhungriger Pauschaltourist,
wei...