Sonnensystem und Weltraum
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Sonnensystem und Weltraum

  1. 208 Seiten
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Sonnensystem und Weltraum

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Über dieses Buch

Mit Hilfe von Illustrationen, Bildern und Diagrammen wird dem Leser alles Wissenswertes über den Weltraum vom Sonnensystem aus gehend bis hin zu fernen Galaxien erklärt.

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Information

Verlag
tredition
Jahr
2018
ISBN
9783746960265
1 Entwicklung der Astronomie
Wenn sich auch die Wissenschaft der Astronomie in den letzten 5000 Jahren entwickelt hat, so können wir davon ausgehen, dass sich die Menschheit seit Beginn ihrer Existenz vor über zwei Millionen Jahren mit den Gestirnen und mit der Struktur des Universums beschäftigt hat. Dies belegen auch Felsen- bzw. Höhlenzeichnungen (s. Abb. 1) rund um den Globus, deren Entstehung weit vor dieser Zeitspanne datiert worden sind.
Die weltweit älteste Himmels- darstellung1) wurde 1998 bei Sondierungsarbeiten an der Decke in einem Grab beim kleinen japanischen Ort Asuka gefunden. Die Karte beinhaltet 68 Sternbilder mit deren Ster- nenpositionen. Die Bewegungen der Sterne sowie der Weg der Sonne werden durch Kreise dargestellt.
Abbildung 1 Sternenkarte1
Aus den kultischen Handlungen der ersten Jahrtausende entwickelte sich im Laufe der Zeit die heutige Astronomie als exakte Wissenschaft. Vermutlich war es nicht nur Neugier, die die alten Völker zu der Beobachtung der Himmelsphänomene, Tag und Nacht, Sonne Mond und Sterne, führte. Vielmehr wurde es für diese Völker zur Notwendigkeit den genauen Zeitpunkt für die Saat und die Ernte sowie die Richtungen und Standorte auf langen See- und Landreisen bestimmen zu können. Der Himmel zeigten den alten Völkern viele regelmäßige Erscheinungen, wie die Trennung von Tag und Nacht durch die helle Sonne, die jeden Morgen im Osten aufgeht und während des Tages über den Himmel in die entgegen gesetzte Richtung nach Westen hin bewegt, wo sie dann unter geht.
Außerdem waren nachts die Sterne zu sehen, die sich wie die Sonne auf regelmäßigen Bahnen bewegen. Dabei stellte sie fest, dass dauerhafte Sternengruppen, die man Sternbilder nannte, sich scheinbar um einen festen Punkt am Himmel, dem nördlichen Himmelspol, drehend bewegen. In den nördlichen gemäßigten Zonen bemerkte man, dass die Tag- und Nachtdauer unterschiedlich lang war. An langen Tagen ging die Sonne im Nordosten auf und stand mittags hoch am Himmel und an Tagen mit langen Nächten ging die Sonne im Südosten auf und stieg nicht so hoch. Durch die Beobachtung von Sternen, die nach Sonnenuntergang im Westen oder vor Sonnenaufgang im Osten zu sehen sind, wurde festgestellt, dass sich die Position der Sonne zu den Sternen allmählich ändert. Weiterhin konnten die Menschen mit bloßem Auge beobachten, dass sich die Sonne, der Mond und fünf helle Planeten, Merkur, Mars, Venus, Jupiter und Saturn, auf einer engen Bahn, die der Tierkreis genannt wurde, über die Sternenkuppel bewegen. Der Mond durchquerte den Tierkreis schnell und über holt dabei die Sonne in einem Turnus von 29,5 Tage. Diesen Zeitraum nennt man synodaler Monat. Die alten Völker versuchten die Tage und Monate oder Jahre in ein zusammenhängendes Zeitsystem zu bringen. In diesen ersten Kalendern wurden den Monaten verschiedene Anzahlen von Tagen zugeordnet. Dabei stellte sich dann heraus, dass die durchschnittlichen Daten fast den tatsächlichen Werten entsprechen. So sieht der moderne Kalender 97 Schaltjahre in einem Zeitraum von 400 Jahren vor und es ergibt sich für ein Jahr im Durchschnitt 365,2425 Tage, was ziemlich genau dem astronomischen Wert von 365,2422 entspricht.
lm Gegensatz zur Sonne und Mond, die den Tierkreis immer von Westen nach Osten durchziehen, bewegen sich die fünf hellen Planeten, normalerweise vor dem Hintergrund der Sterne auch nach Osten, unterschiedlich lange nach Westen oder rückwärts. Deshalb erscheint es uns Menschen so, als ob die Planeten ihren Kurs nach Osten unberechenbar gestalten und Schleifen auf ihren Weg einlegen würden.
Schon seit dem Altertum glaubten die Menschen, dass bestimmte Ereignisse am Himmel, wie etwa die Bewegungen der Planeten oder das Erscheinen eines Kometen, mit ihrem Schicksal eng verbunden wären. Dies führte zur Astrologie, der Entwicklung von mathematischen Aufzeichnungen zur Vorausberechnung von Planetenbewegungen.
1.1Sumerische Astronomie
Vor etwa 5000 lebten in Vorderasien die Sumerer und hinterließen uns die ersten schriftlichen Gedanken über unser Sonnensystem. Für die Sumerer war die Erde der Mittelpunkt des Universums und zwar als flache und nicht bewegliche Scheibe.
In ihrer Vorstellung war der Himmel eine Blechkuppel in der die Götter die Sterne, die Sonne, den Mond und die fünf hellen Planeten, Merkur, Mars, Venus, Jupiter und Saturn je nach Belieben umher schoben. Die Sumerer erkannten schon die unterschiedliche Größe der leuchtenden Objekte, es schien aber für sie, als ob sich alle etwa im gleichen Abstand zur Erde bewegen. Hinter der Blechkuppel glaubten sie, befände sich nichts mehr.
1.2Steinzeitliche Astronomie
Die Menschen bauten zunächst einfache, dann vollkommenere Vorrichtungen, um den Lauf der Sonne, des Mondes und der Planeten zu beobachten. Ein Beispiel dafür ist die aus monumentalen Trilithen erbaute Anlage in Stonehenge (s. Abb. 2), die sich in der Grafschaft Wiltshire unweit Salisbury in England befindet (ca. 130 km westlich von London entfernt).
Stonehenge wurde in drei Bauphasen erschaffen. Graben und Fundament wurden etwa auf das Jahr 2800 vor Christus datiert. Die heute noch sichtbare Gruppe eines 30 Meter durchmessenden Kreises von aufrechtstehenden Sandstein-Megalith Blöcke entstand um das Jahr 2000 vor Christus.
Einige der Blöcke bilden vordere und rückwärtige Markierungen, die mit erstaunlicher Genauigkeit auf besondere Auf- und Untergangspunkte für Sonne und Mond hinweisen.
In der am 26. Oktober 1963 erscheinenden naturwissenschaftlichen Zeitung ‚‚Nature" gab der Astronom Gerald Hawkins, vom Smithsonian Astrophysica Observatory, Massachusetts, seine Forschungsergebnisse über Stonehenge bekannt. Dabei stellte er fest, dass 24 Richtungsbauten und Sichtmöglichkeiten auf astronomische Zusammenhänge hinwiesen.
Hawkins war der Überzeugung, dass die 56 Aubrey-Löcher (benannt nach ihrem Entdecker, John Aubrey) untereinander in geraden Linien und mit dem Fersenstein, aber auch mit den Trilithen und den ‚‚Blausteinen" in Verbindung stehen. Danach gab er in einen Computer 1740 möglich Verbindungslinien ein und ließ diese daraufhin prüfen, ob bestimmte Linien häufiger in Konnex
Abbildung 2 Stonehenge
mit Gestirnen stehen, als es der Zufall erwarten lässt. Das Ergebnis war verblüffend. Es stellte sich heraus, dass Stonehenge früher als eine große Sternwarte diente, mit deren Hilfe sich ganze Ketten von astronomischen Voraussagungen machen ließen. So wussten z.B. die steinzeitlichen Astronomen, dass der Mond in genau 18,61 Jahren zwischen einem nördlichsten und einem südlichsten Punkt pendelt. Vom Zentrum des Steinringes aus konnten sie über dem Fersenstein den Sonnenaufgang zur Sommersonnenwende beobachten.
1.3Babylonische Astronomie
Die Ersten, die einen vollkommenen Kalender erstellten, waren etwa 400 v Chr. die Babylonier. Dazu erforschten sie Sonne und Mond. Als ersten Tag eines Monats bezeichneten sie den Tag nach dem Neumond, wenn also der zunehmende Mond zum ersten Mal nach Sonnenuntergang erscheint. Ursprünglich wurde dieser Tag durch Beobachtung ermittelt, später aber wollten die Babylonier ihn vorausberechnen.
Sie bemerkten auch die unregelmäßigen Geschwindigkeiten, mit der sich Sonne und Mond von Westen nach Osten über den Tierkreis bewegten. Dabei entdeckten sie auch, dass sich Sonne und Mond auf der Hälfte ihrer Bahn mit zunehmender Geschwindigkeit bewegen, bis sie eine bestimmte höchste Geschwindigkeit erreichen, dann langsamer werden und zu ihrer Ausgangsgeschwindigkeit zurückkehren. Diesen Zyklus versuchten die Babylonier arithmetisch darzustellen, indem sie dem Mond zwei verschiedene Geschwindigkeiten zuordneten, nämliche eine feste Geschwindigkeit für die erste Hälfte und eine andere feste Geschwindigkeit für die zweite Hälfte des Zyklus. Diese mathematische Methode verfeinerten sie dann später, indem sie die Geschwindigkeit des Mondes als Faktor darstellten. Dieser Faktor wächst während des ersten Umlaufs linear vom Minimum auf das Maximum an und nimmt dann bis zum Ende des Zyklus auf das Minimum ab. Mit diesen Berechnungen der Mond- und Sonnenbewegungen konnten die babylonischen Astronomen die Zeit des Neumonds und somit den Anfang des neuen Monats vorhersagen. Aus diesen Berechnungen ergaben sich auch die jeweiligen Positionen der Sonne und des Mondes für jeden Tag.
Nachdem Archäologen Hunderte von Tontafeln mit diesen Berechnungen ausgegraben haben, wurde festgestellt, dass die Babylonier auf ähnliche Art und Weise die Positionen der Planeten und ihre Bewegungen nach Osten und Westen berechnen und darstellen konnten. Einige dieser Tafeln wurden in den Städten Babylon und Uruk, die am Fluss Euphrat lagen, ausgegraben und trugen die Namen der damaligen Astronomen, wie z.B. Naburiannu (ca.491v Chr.) oder Kidinnu (ca. 379 v Chr.). Vielleicht waren es genau diese beiden Astronomen, die dieses Berechnungsschema damals entdeckt hatten.
1.4Griechische Astronomie
Bedeutende theoretische Beiträge zur Astronomie wurden von den Griechen geliefert, wie die Beziehung von Homers Odyssee auf die Sternbilder des Großen Bären, des Orion und der Plejaden. Er beschreibt auch darin, wie man sich bei der Navigation an den Sternen orientieren kann. Hesiod informierte in einem seiner Werke (Erga) die Bauern darüber, welche Sternbilder zu verschiedenen Jahreszeiten vor dem Morgengrauen aufgehen, um auf die richtigen Zeitpunkte zum Pflügen, Säen und Ernten hinzuweisen.
Griechische Naturforscher begannen etwa 600 v Chr. mit der systematischen Erforschung des Himmels. Eine Legende von damals erzählt, dass Thales die totale Sonnenfinsternis am 28. Mai 585 v Chr. vorhersagte. Der Grieche Aristoteles kam zu der Erkenntnis, dass die Erde wahrscheinlich rund sei, da der Schatten der Erde eine Rundung zeigte, wenn er während der Mondfinsternis auf die Mondscheibe fiel.
Um etwa 450 v. Chr. begannen die Griechen mit Untersuchungen der Planetenbewegungen. Der Pythagoreer Philolaos nahm an, dass sich Erde, Sonne, Mond und die Planeten um ein zentrales Feuer, das durch eine dazwischen liegende Gegenerde verborgen wurde, bewegen. Er glaubte auch, dass die Drehung der Erde um dieses Feuer in einem Zeitraum von 24 Stunden für die tägliche Bewegung Sonne und der Sterne verantwortlich ist.
Um 370 v. Chr.wurden diese Bewegungen vom damaligen Astronomen Eudoxos von Knidos mit einer großen Kugel, die sich einmal am Tag um die Erde drehte, erklärt. Auf der Innenseite dieser Kugel befänden sich die Sterne und zur Deutung der Planetenbewegungen nahm er an, dass innerhalb der Sternenkugel die Planeten auf mehreren miteinander verbundenen durchsichtigen Kugeln befestigt seien und diese Kugeln sich unterschiedlich drehen würden.
Ein anderer griechischer Himmelsgelehrter Aristarch, 310 -230 v Chr., war auch ein Meister der Geometrie. Während einer Mondfinsternis fiel Aristarch die Größe des Erdschattens auf dem Mond fest und ermittelte mit seinen Winkelmessungen, dass die Sonne sehr viel größer sein musste als die Erde und sie viel weiter von der Erde entfernt sein musste als der Mond.
Aufgrund seiner Erkenntnisse von der Größe der Sonne versuchte Aristarch die Bewegungen am Himmel zu erklären und stellte die erste revolutionäre Theorie auf, die unter der Bezeichnung „geozentrisches System" bekannt ist und für ungefähr 2000 Jahre praktisch unangefochten blieb. Die Theorie von Aristarch aus Samos besagt, dass sich die Erde alle24 Stunden um die eigene Achse dreht und zusammen mit den anderen Planeten um die Sonne kreist. Die Planeten bezeichnete er in seiner These aber dabei als Sterne.
Seine Erkenntnisse hielt er in Schriften fest, die bis auf eine alle der Nachwelt erhalten blieben. In einer dieser Schriften erörterte er bestimmte Hypothesen, wie die, dass die Fixsterne und die Sonne an einem Ort feststehen und das die Erde die Sonne in einer Kreisbahn umläuft und die Sonne den Mittelpunkt der Kreisbahn bildet.
Ein weiterer hervorragender griechischer Astronom war Hipparch von Nicäa, der etwa 150 v. Chr. auf Rhodos ein eigenes Observatorium errichtete. Dort baute er einige Instrumente, wie Astrolabien (s. Abb. 3) und Armillarsphären (s. Abb. 4), mit deren Hilfe er Entfernungsbeziehungen zwischen
Abbildung 3 Die Benutzung dieses Astrolabiums aus Messing war nicht einfach. Sie dienten zur Positions- bestimmung von Himmelskörpern und bestehen aus einem mit Gradzahlen markierten Kreis mit einem beweglichen Schenkel, der drehbar am Kreis- mittelpunkt befestigt ist
den einzelnen Himmelskörpern aufstellte sowie die Größe einiger nahe gelegenen Objekte bestimmte. Hipparch ermittelte die Positionen von ungefähr 850 Sternen und benutzte die daraus resultierende Sternkarte als Basis für seine Messungen der Planetenbewegungen. Er berechnete die Entfernung Erde - ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelblatt
  3. Urheberrecht
  4. Vorwort
  5. Definitionen
  6. Inhaltsverzeichnis
  7. 1 Entwicklung der Astronomie
  8. 2 Entstehung der Astronomie
  9. 3 Sonnensystem
  10. 4 Sonne
  11. 5 Merkur
  12. 6 Venus
  13. 7 Erde
  14. 8 Mars
  15. 9 Jupiter
  16. 10 Saturn
  17. 11 Uranus
  18. 12 Neptun
  19. 13 Zwergplaneten
  20. 14 Asteroiden
  21. 15 Kometen
  22. 16 Meteore und Meteoriten
  23. 17 Kosmische Objekte
  24. Bildnachweis