Erinnerung an das Sein
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Erinnerung an das Sein

Gedichte

  1. 72 Seiten
  2. German
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Erinnerung an das Sein

Gedichte

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Über dieses Buch

Die Gedichte möchten zu intensiver Naturbetrachtung anregen, um das Wesen und die Schönheit der vielfältigen Naturerscheinungen zu erkennen und zu achten. In Zeiten großer Umweltsünden sollte der Mensch sich in besonderer Weise als Hüter der Natur erweisen und das quantitative Denken durch ein qualitatives ersetzen. Um diesen Wandel zu erreichen, ist ein ganzheitlicher Ansatz vonnöten, der das Herzbewusstseein miteinbezieht.

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Information

Verlag
tredition
Jahr
2016
ISBN
9783734548932

Im Wandel der Jahreszeiten
(Haikus)

I. Frühling

Primeln leuchten gelb,
schließen mutig Himmel auf -
Zeit des Erwachens!
Blütenregen fällt.
Kirschenroter Mädchenmund.
Blaue Liebe lockt.
Erde wandelt weiß,
bräutlich kleidet Frühlingswind,
zarter Himmelskuss.
Frühlingsbläue äugt
spähend Schwalbennester aus:
Junger Vogel, flieg!
Mandelblütenduft
schwängert kosend luftige Höhn.
Steig auf, lerchengleich!
Sonne treibt hervor,
was keimt im Herzensgrund -
Rosenknospensein.
Worte bienenleicht
fliegen Bahnen sonnenwärts
hoch ins Ätherblau.

II. Sommer

Sommertag erwacht.
Golden atmet der Morgen,
Tau im Rosenmund.
Veilchen, Herzblatt, Mohn,
Frauenschuh und blauer Stern
winken in die Fern.
Quelle stürzt hervor!
Goldene Sonnenfunken
Springen ins Tal hinab.
Libellenflügel.
Lila sirrt die Luft über
dem alten Weiher.
Mittagsstill schläft Pan.
Brunnen, Spiegel der Nymphen,
rauscht sein Geheimnis.
Rosenblütenpracht -
Duft, schwer, hängt über dem Beet,
berauscht die Sinne.
Sonnenscheideblick -
Amsel singt im Verstummen.
Blau steigt die Nacht herauf.

III. Herbst

Beeren schwarz und voll
hängen reich am Büschelzweig.
Ernte ist noch heut.
Trauben süß und schwer,
- das Jahr geht in die Kelter ein -,
Auf schäumt der junge Wein.
Stare ziehn südwärts.
Raureif glänzt an den Gräsern,
spiegelt fahle Sonne.
Nebel hängen schwer
über kahlem Stoppelfeld.
Feuer verglimmen.
Laub, blutrot und gelb
wirbelnd vom Herbststurm gepeitscht
sinkt es zu Boden.
Schifflein steuert flussabwärts,
stromgetrieben
wie ein Holz zum Meer.
Sonne verglühend
im Blattwerk roter Buchen -
Losung des Abends.

IV. Winter

Frost deckt Dächer weiß.
Säfte drängen zurück, tief
ins Herz der Erde.
Unbewegt der See!
Starr umklammert vom Eisgriff
ragt das Schilf empor.
Zapfen aus Eis der Bach,
Tränen der Erde, erstarrt
im Krachen der Luft.
Kalt leuchtet der Mond,
Sterne klirren am Himmel,
Wind pfeift ein Nachtlied.
Schnee umhüllt die Welt,
weiche Decke, zartgeflockt
dämpft alles Laute.
Schneemann wacht am Weg,
schaut mit Kohlenaugen schwarz
ins Weiße der Welt.
Erster Sonnenstrahl -
Starrer Eigensinn bricht auf,
schmilzt dahin im Licht.
2323__...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Vorwort
  5. Inhalt
  6. I. Ein Gleichnis bist du
  7. II. Lehre und hören das Lied der Natur
  8. III. Die Fremden der Lieb
  9. IV. Bis du dich endlich bereitest zu zeugen:
  10. V. Schönstes Gefäß des Morgentaues:
  11. VI. Dich verkennet der Mensch:
  12. VII. Wandle Wasser zu Wein:
  13. Im Wandel der Jahreszeiten (4 x 7 Haikus)