Die Entdeckung der geteilten Sonne vom Ritten
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Die Entdeckung der geteilten Sonne vom Ritten

Eine kulturastronomische Entdeckungsgeschichte und ihre Ergebnisse

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Die Entdeckung der geteilten Sonne vom Ritten

Eine kulturastronomische Entdeckungsgeschichte und ihre Ergebnisse

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Über dieses Buch

Dieser Forschungsbericht beschreibt das Vorgehen und die Ergebnisse einer kulturastronomischen Untersuchung in einem ausgewählten kleinen Gebiet am Ritten in Südtirol, besonders in der Umgebung von wichtigen prähistorischen Siedlungsplätzen.Die Kulturastronomie ist in Südtirol ein noch unbekanntes Forschungsgebiet im Grenzbereich von Archäologie und Astronomie, die sich mit der vorgeschichtlichen Himmelskunde des Menschen befasst. Dabei geht es um das Aufzeigen der Einbindung des Menschen in die periodischen Abläufe am Tages- und Nachthimmel, die astronomischen Einflüsse auf menschliche Verhaltensweisen, die vermutete astronomische Funktion prähistorischer und archaischer Objekte, wie die Ausrichtung von Gräbern, die Kreisgrabenanlagen, die neolithischen und megalithischen Denkmäler, und um die Kontinuität archaischer Sonnenbeobachtungstechniken in historischer Zeit. Ein früherer Begriff für Kulturastronomie ist auch noch Archäoastronomie.Eine geteilte Sonne ist ein Sonnenphänomen, bei dem die Sonne links und rechts eines sehr steilen Berges gleichzeitig hervorscheint. Besonders die astronomische Regelmäßigkeit und Wiederkehr dieses Sonnenphänomens, zusammen mit der geeigneten natürlichen Landschaftsformation mit Nutzungsmöglichkeit für eine Jahressonnenuhr, und die Festlegung eines Jahreskalenders waren für die Menschen in der Prähistorie von großer Bedeutung.Dieses Sonnenphänomen einer geteilten Sonne, das ca. 1 Minute nach dem Sonnenaufgang in der tiefen Kerbe am Horizont zwischen den Felsspitzen Santner und Euringer in der Prähistorie zu sehen war und auch heute noch zu sehen ist, ist sehr selten und spektakulär in seiner Lichterscheinung. Dieses Sonnenphänomen, das ungefähr 1 Minute lang zu sehen ist, soll nun hier näher beschrieben werden. Es ist nur zwei Mal im Jahr vom Ritten aus an bestimmten Tagen bei gutem Wetter zu sehen. Dadurch ist die Häufung prähistorischer Fundstellen am Ost- und Südostabhang des Rittens astronomisch erklärbar.

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Information

Verlag
tredition
Jahr
2018
ISBN
9783746957388
1. Übersicht
1.1 Die Lage
Abb. 01: Die Lage des Gebietes Ritten in der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol, der nördlichsten Provinz Italiens.
Der Ritten (Abb. 01) ist ein in Südtirol sehr bekanntes Wander- und Erholungsgebiet auf ca. 900 bis 1200 m Höhe. Es liegt nordöstlich von Bozen zwischen dem Eisacktal und dem Sarntal. Von dort hat der Besucher einen herrlichen Blick auf die Dolomiten, besonders zum Schlern, Rosengarten und Latemar. Nachts gibt es die Möglichkeit an ausgewählten baumfreien Stellen – besonders in der Nähe von prähistorischen Siedlungen – den Sternhimmel ohne störendes künstliches Licht zu erleben: Mond, Planeten, Sternbilder, Milchstraße, zirkumpolar- und saisonal sichtbare Sterne sind zu sehen und zu unterscheiden. Auch Satelliten können beobachtet werden, wie sie angeleuchtet von der Sonne ihre Bahn ziehen. Am frühen Morgen können wunderschöne Sonnenaufgänge verfolgt werden.
Der Ritten wurde schon in der Steinzeit besiedelt 12 13 und ist in vielen Büchern beschrieben, die hier aber nicht alle aufgezählt werden können. 14 15 16 17 18
Auf die vielen rein archäologischen Funde auf dem Ritten kann und soll hier nicht näher eingegangen werden, da diese Schrift nur eine kulturastronomische Interpretation darstellt. Die reichhaltige Archäologie vom Ritten ist in der archäologischen Fachliteratur beschrieben.
Viele dieser Funde vom Ritten sind im Archäologie Museum und teilweise im Stadtmuseum in Bozen ausgestellt. Im Landesarchiv Bozen sind weitere urgeschichtliche Forschungsergebnisse einsehbar. 19
1.2 Wichtige archäologische Fundstellen auf dem Ritten
Abb. 02: Übersicht über wichtige archäologisch Fundpunkte auf dem Ritten
Folgende wichtige prähistorische Fundstellen liegen in der obigen Übersicht:
Wallnereck
1500-750 v. Chr., Steinaltar, Brandopferplatz, Fibel 1.-2. Jh., Grabbeigaben
Das Roarer Windspiel mit dem großen Menhir ME01
Kupferzeit 3400-2200 v. Chr., 450 m Trockenmauer, astronomisch orientierte Menhire, Wallburg, Kultplatz
Collnoartl, auch Oartlkopf genannt
1500-500 v. Chr., Brandopferplatz, Späthallstattliche Fußzierfibel
Mitterstieler See.
Trockenmauer und Mauerreste
Piperbühel
Prähistorische Funde; Grabstein des Laseke und eine Birkenrute mit schwer zu lesender Inschrift
Bei den archäologischen Fundstellen Piperbühel, Wallnereck, und Mitterstieler See muss man genauer zwischen der eigentlichen Fundstelle (rote Punkte) und den heutigen Aussichtspunkten (gelbe Punkte) unterscheiden. Wegen der vielen Bäume, die heute bei den archäologischen Fundpunkten die Sicht zum Horizont versperren, müssen diese Aussichtspunkte für astronomische Beobachtungen gewählt werden. Diese Aussichtspunkte sind maximal 200 m von den archäologischen Fundpunkten entfernt. In prähistorischer Zeit war von den archäologischen Fundpunkten eine Sicht zum Horizont möglich.
1.3 Die Landschaft zwischen Wolfsgruben und Lichtenstern
Wolfsgruben oder italienisch Costalovara ist ein Gemeindeteil (Fraktion) der Gemeinde Ritten in der Provinz Bozen in Südtirol. Dort gibt es an der Grenze zur Fraktion Lichtenstern einen besonderen Aussichtspunkt auf 1266 m Höhe mit Namen Wallnereck, von dem ein sehr guter Panoramablick auf den Berg Schlern in ca. 10,9 km Entfernung in den westlichen Dolomiten möglich ist (Abb. 03). Von besonderem Interesse sind dabei die beiden Felstürme Santner und Euringer, die eine Höhe von 2413 m und 2394 m haben und neben dem Schlernmassiv stehen (Abb. 04). Diese beiden Felstürme laufen sehr spitz zu und haben die Besonderheit, dass zwischen ihnen ein scheinbar tiefer Spalt am Horizont zu sehen ist, der sich sehr tief und eng nach unten fortsetzt. Nach oben aber bilden die beiden Felstürme eine breite Kerbe am Horizont, auch Scharte genannt (Abb. 05).
Abb. 03: Das Panorama vom Wallnereck
Abb. 04: Der Schlern
Abb. 05: Die Santner- und Euringerspitze
Dieser sehr tiefe Spalt zwischen Santner und Euringer hat noch eine weitere Besonderheit:
Er ist nur in einem ganz bestimmten und engen Sichtbarkeitsbereich von Wolfsgruben und Lichtenstern aus zu sehen. Von anderen Orten in der Gemeinde Ritten außerhalb Wolfsgruben und Lichtenstern ist dieser sehr tiefe Spalt zwischen Santner und Euringer nicht zu sehen. Dabei ist natürlich auch die Höhe des Standortes des Beobachters von entscheidender Bedeutung.
Abb. 06: Der ganz schmale Spalt zwischen Santner und Euringer von P2 aus gesehen
Abb. 07: Der ganz breite Spalt zwischen Santner und Euringer von P5 aus gesehen
P2 ist der Standort an der Staumauer des Wasserspeichers bei Lichtenstern, genau beim Kreuz mit der Hl. Barbara, der Schutzpatronin dieser Staumauer.
P5 ist der Standort etwas südlich des Aussichtspunktes beim Kreuz am Mitterstieler See, wo ein Felsabbruch das Weitergehen verhindert.
Abb. 08: Überblick über ausgewählte prähistorische Siedlungen in der Gemeinde Ritten
Das Wallnereck gehört zur Fraktion Lichtenstern, der große Menhir mit der prähistorischen Siedlung Roarer Windspiel gehört zur Fraktion Wolfsgruben in der Gemeinde Ritten.
Die äußeren gelben Linien begrenzen einen Sichtbarkeitsbereich in die scheinbar tiefe Felsspalte zwischen den Bergspitzen Santner und Euringer am Horizont. Nur innerhal...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelblatt
  3. Urheberrecht
  4. Vorwort
  5. Zusammenfassung
  6. 1. Übersicht
  7. 2. Basiswissen Astronomie
  8. 3. Kultlinien und Rituale
  9. 4. Messungen und Simulationen
  10. 5. Astronomie - Kulturastronomie - Archäologie auf dem Ritten
  11. 6. Die Kalenderanlage mict dem vermutetem Hügelgrab von Wolfsgruben
  12. 7. Bilder weiterer Menhire auf dem Ritten
  13. 8. Exkurs 1 - Megalithik-Tagung 2006 in Falera, Schweiz
  14. 9. Exkurs 2 - Vergleich der tiefen Felsspalte mit anderen Felsenlöchern
  15. 10. Exkurs 3 - Die andere Eisacktalseite – Völs - Seis am Schlern
  16. 11. Danksagung
  17. Anhang A - Tabellen – Berechnungen und Messungen zu den Schernspitzen
  18. Anhang B - Tabellen – Koordinaten der Menhire und Messpunkte
  19. Anhang C - Bibliographie - Literaturverzeichnis
  20. Anhang D - Bibliographie - Internetadressen
  21. Biographie des Autors Dietmar Bernardi