Briefe an den Frühling

Lyrik

Alexander Wunderlich

• Verlag: tredition
• Jahr: 2017
• ISBN:
  9783743911543
• Thema: Literature
• Thema: Poetry

Werden wir Erde sein oder Sternenstaub?Wenn die Sonne sich erhebtund ihre Energie einschwebt, schwingen über dem Ozean die Moleküle des Lebens, beginnt der Tanz der Quanten: in Quantenschwebungen, in vielen Erregungen.Leben in zwei Welten: In der belebten und unbelebten Sphaere, Wanderer zwischen den Welten, auf der Suche nach neuen Zeltenbekämpfen die Moleküle der Liebedie Schatten der Endlichkeit, wie Wellen auf planetarischem Papier.

Sphären

Menschen leben in Sphären:

Alles was lebendig sein soll, muss eingehüllt sein.

Sphären sind instabil wie Glas und

Menschen ablenkbar für zweite und weitere Inspirationen.

Die Urerfahrung ist die Geburt,

der Entzug des ersten Ergänzers, der Mutter.

Dadurch entsteht das Wirken der Seele, die als morphisches Feld

den begehrenden Einzelkörper bewohnt,

offen für sphärenhafte Liaisonen mit weiteren Partnern,

angetrieben durch den Erkennungszauber.

Das Schöne ist dabei ein Medium der Schönheit, in dem sich eine vormenschliche oder außermenschliche Perfektionsstrahlung offenbart, die einen erotischen Schauder auslöst und eine Heimwehspannung mit Wunsch nach Dauer und Wiederholung dieses Zustandes.

Wenn die Sehnsucht auftaucht

In der Hitze der Nacht.

Und der Durst nach dem kühlenden Nass,

die Glut der Liebe erleidet und wieder und wieder geplagt wird

von der Lust der Vereinigung,

spreizen sich die Mängel der Seele

und verfangen sich im Netz der Venus,

die schon wieder dahinsegelt auf dem Meer der Liebe zu neuen Ufern,

Vereinigung suchend mit dem Anschwellen des Liebhabers.

Befeuchtet sie seine Glut mit kalten Küssen,

ermattet er dankbar verdurstend in der Wüste der Nacht,

das nächste Licht suchend.

Die Traurigkeit der Lust

Er war so lang und hart,

dass sich auch ihre inneren Lippen für ihn öffneten:

Mit lustvollen Jas öffnete sie sich ihm ganz.

Doch erreichte er sie ganz?

Es war so, als würde er das Weibliche vor sich hertreiben.

Ihr wunderschönes Gesicht leuchtete wieder in einem Orgasmus auf,

es hatte schon manche gesehen.

Nur selten umarmte sie ihn,

wenn er sich in sie verströmt hatte.

Dann gab sie ihm beide Brüste,

er liebkoste ihre pralle Härte und saugte die unendliche Lust aus ihr.

Gelegentlich verstärkte sie seine Traurigkeit, wenn sie andeutete, sein Phallus sei etwas Besonderes.

Ihr Lob der lustspendenden Härte erinnerte ihn schmerzlich daran,

wer die Herrin der Lust war,

dass sie die Macht hatte, mehrere Härten zu erzeugen,

und sie entschied,

wer sich ihr entgegenwölben durfte.

Sie konnte es immer wieder tun,

sie war die Herrin der erotischen Realitäten,

auf der Jagd nach dem Orgasmus,

vielleicht weil sie wusste,

dass das Weibliche nicht dort ist, wo wir es suchen, oder mehrfach existiert.

Und so stieß er noch einmal in sie und sie kam wieder mit einem lustvollen Schrei.

Wände und Widerstände

Das Erlebnis der Härte,

wenn die samtige Kugel die Lippen der Nymphe berührt und diese öffnet.

Vorbei an der zarten Knospe, die inneren Hüllen erkundend, umarmt

sie diese wundersame Mischung aus Zartheit und Härte,

zuckend und saugend mit ihren Wänden.

Dann spießt er sie auf, schwillt nochmals an,

Sie hat das Gefühl zerrissen zu werden –

Wellen der Lust durchfluten sie.

Er hält inne, stößt erneut zu und flutet sie pulsierend mit den Säften seiner Lust.

Seine Kugel küsst ihren inneren Mund wieder und wieder,

als solle die Ewigkeit nie zu Ende gehen.

Nachdem sie seine Härte hervorgerufen und die Macht über seine Lust gespürt hat, will sie erneut vollgepumpt werden mit dieser Lebensenergie:

Wenn sie ihn liebt, liebkost sie seine Aprikosen oder greift nach dem nächsten Mal, wenn die Vorstellung von ihr ihn erhebt und sie aufs Neue den Moment des Eindringens erwarten kann.

Warum will sie nicht nur ihn genießen?

Warum will sie nie wissen, wo und wie er die Lust empfindet?

Er beginnt sich zu fragen, wie sie eine Frau liebt,

ihre Lippen, ihre Knospen.

Warum begehrt sie sie?

Wer erobert wen, wie, womit?

Wie vermittelt sie Zartheit?

Wie vermittelt sie Härte?

Will sie phallisch sein?

Kann sie Phallus und Vagina zugleich sein?

Ja!

Nymphe und Phallus – die signifikante phallische Nymphe:

Hingabe und Eroberung sind ihr nur ein Spiel.

Warum?

Sie liebt die Vollkommenheit und die Schönheit, nicht das Geschlecht.

Deshalb dehnt sie die Macht ihres Körpers und ihrer Liebe auf alle schönen Körper aus.

Moralisch zu sein bedeutet nicht, ein Leben lang mit dem gleichen Mann oder möglichst wenigen zur Befriedigung der Lust den Körper exklusiv zur Verfügung zu stellen.

Der Geliebte ist die Erinnerung an die eigene Unbegrenztheit.

Freude zu geben und zu empfinden ist auch ein Gebot der Moral.

Das AMEFI-Prinzip kann dem entgegenstehen:

A alles

M mit

E einem

F für

I immer

Liebe & Libido

Die wahre und reine Liebe ist das Opfer des Ichs für ein anderes Wesen.

Im Gegensatz dazu bedeutet der Satz »Ich liebe Dich« nicht immer, was er sagt:

Hinter dem Indikativ steht dann der Seduktiv,

d. h. der Satz wird ausgesprochen, um zu verführen.

Dann bedeutet er: »Ich begehre dich.«

Oder er drückt den Anspruch auf Liebe und Begehren aus – nicht aber die Liebe oder den Sex selbst.

So endet das, was Herausforderung und Verführung war, in Fürsorge:

»Verführen Sie mich,

lieben Sie mich,

verschaffen Sie mir Lust,

beschäftigen Sie sich mit mir.«

Das enthüllte Begehren

Lass mich Dich erkennen,

damit ich erkannt werde.

Ich verhülle mich,

damit Du mich enthüllen kannst.

Ihre Zuckungen stimulierten seine Lust.

Er war mit seiner langen harten Gier langsam,

Millimeter für Millimeter an ihren Knospen vorbei

in sie gedrungen,

erkundete ihre eleganten Wölbungen und spürte, dass sie ihn begehrte.

Der Blick in ihr Gesicht,

auf ihre Knospen ließ ihn noch länger werden.

Auch ihre inneren Lippen öffneten sich für ihn.

Doch erreichte er sie ganz?

Es war so, als würde er das Weibliche vor sich hertreiben.

Je tiefer er in sie eindrang, desto mehr entzog sie sich ihm.

Niemand konnte sie ganz besitzen.

Eine wissenschaftliche Theorie des Seitensprungs

Wir sind gefangene Ergänzer auf der Jagd nach der Lust.

Haben wir ein erstes Mal die neue Liebe gespürt und die lustvolle Verschmelzung mit dem anderen Körper,

danach den Verlust des Objektes dieser Lust oder sogar Liebe,

so lösen ein schönes Gesicht oder ein schöner Körper Sehnsuchtssignale aus:

Die Jagd nach der Lust verspricht, wenn auch nur vorübergehend, Vervollkommnung:

Jeder ist der andere und keiner er selbst.

Die Lust auf, während und nach der Jagd schafft eine neue erotische Realität,

so wie eine neue Liebe ein neues Leben ist.

Diese erotische Realität verspricht Rache und Vergeltung am Dauerpartner,

lässt den Alltag vorübergehend vergessen.

Begegnet man dabei der Liebe oder der Illusion dieser, entsteht dabei sogar das Gefühl, die Illusion der Wiederherstellung der Urvollkommenheit,

bis dann der Objektverlust wiederkehrt und nach der Trauerphase wiederum die Lust auf Heilung aufkommt.

So sind wir gefangene Ergänzer auf der Jagd nach der Lust.

Liebesklage

Die Offenlegung einer Affäre ist für beide Beteiligten ...

Inhaltsverzeichnis

• Cover
• Titel
• Impressum
• Wir fliegen durch die Ewigkeit als Gäste der Zeit
• Sphären
• Von der Liebe
• Rose ohne Dornen?
• Wächterin der Lust
• Im Tal der Lüste
• Nachts
• Die Verführung