Konzepte und Paradigmen im operativen, strategischen und gesellschaftlichen Zeitmanagement
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Konzepte und Paradigmen im operativen, strategischen und gesellschaftlichen Zeitmanagement

  1. 120 Seiten
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Konzepte und Paradigmen im operativen, strategischen und gesellschaftlichen Zeitmanagement

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Der Gegenstand dieses Buches ist eine fachspezifische betriebswirtschaftliche Diskussion zu den Konzepten und Paradigmen des Zeitmanagements. Bezogen auf die Zeit lautet das Paradigma, dass die »Beschleunigung« die einzige Richtung ist, die dem Zeitmanagement zugrunde liegt. Es scheint eine Art Einbahnstraße zu sein. D.h., immer schneller bedeutet immer erfolgreicher.Es werden in diesem Buch drei spezielle Kategorien des Zeitmanagements und ihrer jeweiligen Paradigmen erörtert, d.h. den operativen, den strategischen und den gesellschaftlichen Wert der Verkürzung der Zeit.

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Information

1. Die Zeit als alltägliches Phänomen und seine Funktionen
a. Zitat: Morgen ist ein neuer Tag
Dieses Zitat stammt aus dem Schlusssatz des Romans Vom Winde verweht von Margaret Mitchell (englisch: After all, tomorrow is another day).
Damit kommt zum Ausdruck, dass nach dem heutigen Tag ein neuer Tag beginnt und der Tag eine gesellschaftliche Kategorie des Lebens ist. Er ist damit ein alltägliches und sich immer wiederholendes Phänomen, da er eine universelle Form der Systematisierung der Lebensabschnitte für die Menschen ist. Inwieweit die Autorin hiermit eine neue Chance oder einen neuen inhaltlichen Anfang im Leben der Akteure thematisieren wollte, wird in diesem Buch nicht erörtert. Aus der Einteilung in Tagen, so wie bei Margaret Mitchell geschrieben, auf eine immerwährende und weltweit anerkannte Kategorisierung der zeitlichen Abfolge im Sinne eines Kalenders zu schließen, erweist sich bei näherer Betrachtung allerdings als voreilig. Es folgt deshalb ein kurzer Überblick zu den Grundverständnissen der Zeit: einer Definition für dieses Buch, ein historischer und kultureller Rückblick der Phänomene und die Konzipierung der Funktionen der Zeit. Dieses Kapitel soll die weiteren Ausführungen gemeinsam für alle Leser verständlich erscheinen lassen und dazu dienen, dass jeder Leser sein Zeitverständnis besser einordnen kann.
b. Die Definition der Zeit in diesem Buch
Der Einstieg in die Grundlegungen der Zeit liefert die Frage, was Zeit eigentlich ist, denn sie selbst ist nicht mit den Sinnen des Menschen (tasten, fühlen, schmecken, hören, sehen) wahrnehmbar. Zeit ist auch nicht speicherbar oder als physisches Produkt erkennbar. Wahrnehmbar sind hingegen die tag-täglichen Abläufe und Ereignisse des Lebens.
Die dieser Arbeit zugrunde liegende Definition der Zeit leitet sich nun aus der Beziehung der Abläufe/Ereignisse zu einem für alle kommunizierbaren sozialen Symbol bzw. einer sozialen Institution ab. Dieses In-Beziehung-Setzen von Ereignissen mit einem sozialen Symbol wird als „Zeit“ bezeichnet (siehe auch Elias, 2017, S. XVII-XVIII). Sie entspricht damit einem geschaffenen Modell (Artefakt) des Menschen, um bestimmte soziale Funktionen eines Menschen, einer Gruppe oder der ganzen Gesellschaft zu erfüllen. Auf die einzelnen Funktionen wird detailliert im Abschnitt 1f.) eingegangen werden. In der Abbildung 1.1 ist ein erstes Beispiel für dieses „In-Beziehung-Setzen“ zu sehen.
Hier wird der Vergleich der Dauer bzw. der einzelnen Zeitpunkte als eine bewertende Funktion vorab beispielhaft genannt: Das In-Beziehung-Setzen wird anhand von vier Tätigkeiten A bis D skizziert, die nacheinander stattfinden. Hierbei sollen die Ergebnisse der Vorstufe der notwendige Input der Folgestufe sein. Die erste Tätigkeit A beginnt im Zeitpunkt t1 und die letzte Tätigkeit D endet im Zeitpunkt t5. Damit kann eine relative Beziehung der einzelnen Zeitpunkte jeder Tätigkeit (wann passiert etwas?) und deren Dauer (wieviel Zeitabschnitte nimmt etwas in Anspruch?) hergestellt werden:
- Der Beginn (Zeitpunkt) von Aktivität A (t1) findet zeitlich vor t2, der Beginn von B (t2) findet zeitlich vor t3, der Beginn von C (t3) findet zeitlich vor t4 statt und der Beginn von D (t4) findet zeitlich vor t5 statt: t1 < t2 < t3 < t4 < t5. Der Zeitpunkt t1 wird dabei auf den 09. Februar 2019 um 8: 00 Uhr datiert.
- Die Dauer von A ist der Zeitraum von t1 bis t2 (dA); entsprechende Aussagen für B, C und D lauten: dB, dC und dD. Die Dauer von dA ist kürzer ist als dB, welche kürzer ist als dC und welche kürzer ist als dD: dA < dB < dC < dD. Die Aktivität A dauert 2 Stunden.
Abbildung 1.1: In-Beziehung-Setzen von Tätigkeiten
Dieses soziale Symbol entspricht (oder besser: entsprach zum Zeitpunkt der Festlegung) dem für alle erkennbaren Rhythmus der Natur, den die Menschen am Umlauf der Sonne und des Mondes (Verlauf des Tages, der Nacht und der Jahreszeiten) durch einfaches Beobachten haben feststellen können. Die Menschen haben damit durch die beiden natürlichen Phänomene ihre Tätigkeiten immer im Gleichklang mit der Natur feststellen und sicherstellen können. Dies wurde in der Vergangenheit und wird heute anhand der Uhr und des Kalenders festgemacht. So schreibt Elias (2017, S. XXII): „Die menschengeschaffenen Symbole der sich wandelnden Zifferblätter von Uhren […] sind die Zeit“ Fn1. Streng genommen fehlt noch der Kalender in der Aussage von Elias.
Die Bezüge des Lebens zur Natur (Sonne und Mond) sind heute nicht mehr in diesem Maße spürbar oder notwendig. Die weltweite Arbeitsorganisation und die Digitalisierung gestatten eine Arbeitswelt im 24-Stundentakt und sind nicht mehr an die Tageszeit gebunden. So sind der 3-Schichtbetrieb in der industriellen Fertigung und die 24-Stunden Ladenöffnung im Handel etabliert. Und die Fertigungen in den Betrieben können losgelöst von den Monaten bzw. Jahreszeiten sein. Dieses Thema wird im Kapitel 2 vertieft.
Die Zifferblätter in dem Zitat von Elias (und die zu ergänzenden Kalender) sind das genannte konkrete soziale Symbol. Damit ist auch deutlich geworden, warum die Zeit nicht sichtbar, nicht fühlbar und nicht hörbar ist: Die Zeit ist die unsichtbare Beziehung zwischen dem Beobachtbaren und dem von allen akzeptierten sozialen Symbol, welche durch die Stundenangabe der Uhr und die Tage/Monate/Jahre in den Kalendern repräsentiert werden. Auf andere Formen wird später hingewiesen. Diese beiden Symbole, die Uhr und der Kalender, haben für alle Mitglieder der Gesellschaft (Person, Familie, Dorf, Stadt, Land, Kontinent, Welt) nur Gültigkeit durch allgemeine Akzeptanz. Auf diesen Prozess wird anschließend im Abschnitt 1c.) eingegangen.
Das soziale Symbol der »Zeit« hat sich in seiner Entstehung vom natürlichen Rhythmus der Natur (der Dauer der Rotation der Erde in Bezug auf die Sonne und den Mond) abgeleitet. Andere mögliche Artefakte der Bewertung von Tätigkeiten zur Funktionserfüllung in einer Gesellschaft waren angesichts der damals möglichen Mittel, z.B. flächendeckende Information für alle Beteiligten, eindeutige Aussage des Symbols oder geringer technischer Einsatz, kaum möglich.
Die Zeit in dieser Definition kann sich auf alle möglichen und denkbaren Abläufe bzw. Ereignisse der Welt beziehen. Daher lässt sich die Zeit als etwas einstufen, das unabhängig von gesellschaftlichen Normierungen bzw. von spezifischen Geschehensabläufen existiert. Die Zeit hat universellen Charakter und sie hat damit den gleichen Charakter wie die universellen Zahlen in der Mathematik. Beide Begriffe sind ontologisch neutral und erhalten ihren Sinn erst durch Interpretation; bei der Zeit erfolgt dies durch das „In-Beziehung-Setzen“ von tag-täglichen Sachverhalten zu einem Zeitpunkt oder einer Dauer.
Die Zifferblätter zeigen für einen Tag die 24 Stunden an (bzw. zweimal 12 Stunden); eine Stunde mit jeweils 60 Minuten und diese jeweils mit 60 Sekunden. Die 24 Stunden basieren auf der astronomischen Stundenzählung und teilen den Tag in von der Jahreszeit unabhängige 24 Teile ein (äquinoktiale Stunde). Dies basiert auf der historischen Messung und Einteilung von Tag und Nacht der Babylonier anhand der Sterne am Himmel, d.h. 12 Sterne für den Tag und 12 Sterne für die Nacht. Sie machten zudem ihre Berechnungen im sexagesimalen Rechensystem, das heute allgemein Verwendung findet; ebenso wie die 360 Gradeinteilung eines Kreises. Auf die Einteilungen der Schaltjahre, der Schalttage und der Schaltsekunden wird später eingegangen. Die Tage der einzelnen Monate orientieren sich an dem Gleichklang der Zeiteinteilungen mit den natürlichen Abläufen von Sonne und Mond. Die täglichen Stunden werden zudem in Europa in der Sommer- bzw. der Winterzeit unterschiedlich festgestellt.
Losgelöst von den Mond- bzw. Sonnenkalendern können bzw. könnten für die Menschen auch andere zeitliche Einteilungen bestehen, auf die nur im Rahmen einer Aufzählung eingegangen wird (siehe hierzu insbesondere Horx, 2003, S. 65ff.). Diese bilden nicht die Grundlage eines universell akzeptierten Maßstabes der Zeit in unseren Gesellschaften und haben nicht die funktionale Kraft einer Uhr bzw. eines Kalenders. Es sind folgende zeitliche Einteilungen:
- Äonen: Dies sind Veränderungen und die evolutorische Entwicklungsrhythmen in der Natur, z.B. Klimasprünge.
- Zivilisationstypen: Dies sind Gesellschaftsmodelle, z.B. der Jäger- und Sammler, die agrarische Zivilisation, die industrielle Zivilisation und die Wissensökonomie.
- Kontratieff-Wellen: Dies sind die zeitlich relativ konstanten technologischen Wellen, z.B. Dampfmaschine/Baumwolle, Eisenbahn/Stahl, Elektrizität/Chemie, Auto/Erdöl, Computer/Information, Gen- und Biotechnologie, Nano-Engineering und Siderale Technologie.
-Konjunkturzyklen: Dies sind die Muster der Konjunkturen und der Rezessionen.
- Megatrends: Dies sind langfristige, interdisziplinär und überall auf der Erde gültige Entwicklungen. Diesen Begriff hat John Naisbitt mit seinem Buch Megatrends geprägt. Als Beispiele gelten die Individualisierung, die Globalisierung oder die Digitalisierung.
- Zeitgeist: Dies sind die Aufs und Abs der einzelnen Marktsegmente und Märkte, z.B. der Telekommunikation, der Discounter oder der Einkaufszentren.
- Modetrends: Dies sind die Entwicklungen einzelner Produktkategorien, z.B. DVD, italienische Espressomaschinen, Minirock, Wespentaille, Smartphones oder Tablets.
Den universellen Charakter der »Zeit« anhand der natürlichen wiederkehrenden Phänomene der Sonne und des Mondes hat sich weltweit als Grundlage des In-Beziehung-Setzens durchgesetzt. Dies erklärt sich auch aus der kulturellen Entstehungszeit dieses Symbols. Deshalb wird im Folgenden ein kurzer Rückblick zu den verschiedenen Ausgestaltungen und Typen der Einteilungen der Zeit gegeben.
c. Ausgewählte Phänomene zur Zeit: ein historischer und kultureller Rückblick
Dieses soziale Symbol, speziell der Kalender, und deren Grundlage haben sich rückblickend betrachtet mehrfach geändert. Eine kurze historische Rückschau soll dies verdeutlichen:
(i) Cäsar veranlasste 46 v.Chr. einen Entwurf eines Jahres mit 12 Monaten mit je 30 Tagen und fünf zusätzlichen Tagen am Jahresende. Dieser Vorschlag wurde umgewandelt in einen Februar mit einem Tag weniger und sechs zusätzlichen Tagen für die sechs ungeraden Monate. Damit kommt dies den heutigen sieben Monaten mit 31 Tagen und einem Februar mit nur 28 Tagen (im Schaltjahr mit 29 Tagen) schon sehr nahe. (Elias, 2017, S. 185). Die erste Grundlage ist damit der Julianische Sonnenkalender. Das kalendarische Jahr dauerte 365,25 Tage.
(ii) Ostern wurde auf dem Konzil von Nizäa 325 n.Chr. auf den ersten Sonntag nach dem Vollmond, der dem kirchlich vereinbarten Frühlingsanfang (immer der 21.
März) folgt, festgelegt. (u.a. ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelblatt
  3. Urheberrechte
  4. Inhalt
  5. Abbildungsverzeichnis
  6. Tabellenverzeichnis
  7. Abkürzungsverzeichnis
  8. Einführende Gedanken anstelle eines Vorworts
  9. 1. Die Zeit als alltägliches Phänomen und seine Funktionen
  10. 2. Syntax: Standardisierung der Sprache zur Zeit
  11. 3. Semantik: Die Zeit als wertendes Kriterium
  12. 4. Pragmatik: Das Paradigma im operativen Management
  13. 5. Pragmatik: Das Paradigma im strategischen Management
  14. 6. Pragmatik: Das Paradigma zur Zeit in der Gesellschaft
  15. 7. Fußnoten
  16. 8. Literaturverzeichnis