Personalentwicklung goes Agile

Strategische Personalentwicklung für agiles Projektmanagement im digitalen Zeitalter

Petra Vogler, Ulrich Nägele

• Verlag: tredition
• Jahr: 2020
• ISBN:
  9783347080058
• Thema: Technology & Engineering
• Thema: Engineering General

"Personalentwicklung goes Agile" gibt Personalentwicklern ein pragmatisches Instrumentarium an die Hand, um agile Kompetenzen im Unternehmen strategisch zu entwickeln. Im Fokus stehen Qualifikationen für agiles Projektmanagement, welche im digitalen Zeitalter von signifikanter Bedeutung sind.

1. Einführung - Agilität im Digitalen Zeitalter

Warum und wie kann die Beschäftigung mit dem Thema Agilität und seinen Inhalten für die Entwicklung von Mitarbeitern und Führungskräften im heutigen Geschäftsumfeld von Bedeutung sein?

Wenn wir über Agilität sprechen, möchten wir zunächst verstehen, warum der Begriff in aktuellen Diskussionen über die Weltwirtschaft, die dynamische und volatile Marktrealität, den technologischen Wandel sowie die digitale Transformation und die Umstrukturierung von Arbeit und organisatorischer Umstände derart populär geworden ist. Nachfolgend eine Darstellung, die den Zusammenhang grafisch deutlich macht.

Abbildung 1: Überblick zu den verschiedenen Phasen der Arbeitsteiligkeit in der Menschheitsgeschichte¹

Die Menschen durchliefen in der Geschichte der Produktion und Arbeit verschiedene Zeitalter wie die oben eingefügte Darstellung "Vom Industriezeitalter zum Wissenszeitalter (vgl. Haußmann 2018)" veranschaulicht.

Nachdem die Menschheit den größten Teil ihrer bisherigen Geschichte als Jäger und Sammler verbracht hat, ging sie nach dem Ende der Eiszeit an unterschiedlichen Orten der Erde zur Landwirtschaft über, d.h. es entwickelte sich das Zeitalter der Agrarwirtschaft, welches durch Pflanzenanbau und Tierzucht neue Formen der Arbeit und Organisation mit sich brachte.

Im Anschluss daran kam es im Laufe der industriellen Revolution, welche im 18. Jahrhundert ihre Anfänge mit der Einführung mechanischer Produktionsanlagen mit Wasser- und Dampfkraft verzeichnete, dann im 19. Jahrhundert zum Wachstum der Industriestädte. Als für diese Arbeits- und Organisationskultur geeignet erschien ein Führungs- bzw. Managementstil, dessen Formen sich u.a. in strenger Hierarchie und Top-Down-Entscheidungen manifestierten und weiterentwickelten (vgl. Taylorismus).

Mit der Erzeug ung elektrischer Energie beginnt die Industrie der arbeitsteiligen Massenproduktion und es kommt damit einhergehend zu einer stärkeren Betonung der Zusammenarbeit (Lean Management). Ab ca. 1969 entwickelte sich durch den Einsatz von Elektronik und IT die Systemkomplexität und damit auch das Thema Leadership/Führung. Das Informations- oder Digitalzeitalter ist in erster Linie durch eine Verlagerung von mechanischer und elektronischer Technologie zu Digital- und Kommunikationstechnologie gekennzeichnet und bedeutet daher Veränderungen und Herausforderungen für das Zusammenspiel von digitaler Technologie, Organisation und Beschäftigung sowie für die Art und Weise, wie Führungs- und Mitarbeiterrollen und entsprechende Arbeitskulturformen definiert und praktiziert werden. Es hieß nunmehr "manage the system, not the people", bekannt unter dem Begriff Management 3.0. Weiter ausdifferenziert wurde im Wissenszeitalter das Thema Vernetzung von einzelnen Bauteilen und Systemen. Die Arbeit wird immer vernetzter und flexibler, das Thema Netzwerkorientierung zentral. In diesem Kontext wird von Management 4.0 (Scaled Agile) gesprochen, zugleich die Führungsrolle verstärkt im Bereich der Digitalen Transformation verortet.

Bolten und Berhault (2015) betonen, dass zur Beschreibung der Kontextbedingungen der „Arbeitswelt 4.0“ in der Managementliteratur gegenwärtig gerne auf das Akronym VUCA² zurückgegriffen wird, welches bedeutet: Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität. Diese "erscheinen als Merkmale von Arbeitsumwelten, die sich aufgrund hoher Veränderungsdynamiken disruptiv verändern, die Agilität sowohl ihrer Strukturen als auch ihrer Akteure fordern und fördern und die gleichzeitig charakterisiert sind durch die Vielfalt und Fuzzyness der zur Verfügung stehenden Denk- und Handlungsoptionen (vgl. Wagner 2018: 30) (Bolten, Berhault 2015: 105)."

Der revolutionäre Charakter des digitalen Zeitalters und seine Auswirkungen auf Arbeitskultur und Organisation, Wissensmanagement sowie Zusammenarbeits- und Führungsstil wurden schon vor einigen Jahren von vielen analysiert und diskutiert (vgl. Zysman, Newman 2006; Brynjolfsson, McAfee 2011; Apelo 2011; Buhse, Reinha...

Inhaltsverzeichnis

• Cover
• Titelblatt
• Urheberrechte
• Inhaltsverzeichnis
• Abstract
• 1. Einführung - Agilität im Digitalen Zeitalter
• 2. Strategische Personalentwicklung für agile Kompetenzen
• 3. Die Operationalisierung agiler Kompetenzen
• 4. Umsetzung agiler Kompetenzen in der Personalentwicklung
• 5. Personalentwicklung für agiles Projektmanagement als Einführungsprojekt
• 6. Conclusio
• 7. Literaturverzeichnis