Möglichkeiten zur Verbesserung der Attraktivität des beruflichen Wiedereinstiegs für Frauen mit vorübergehender Erwerbsunterbrechung durch Elternzeit als Maßnahme zur Sicherung zukünftiger personeller Verfügbarkeit
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Möglichkeiten zur Verbesserung der Attraktivität des beruflichen Wiedereinstiegs für Frauen mit vorübergehender Erwerbsunterbrechung durch Elternzeit als Maßnahme zur Sicherung zukünftiger personeller Verfügbarkeit

Eine Untersuchung am Beispiel Oldenburger Münsterland

  1. 212 Seiten
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Möglichkeiten zur Verbesserung der Attraktivität des beruflichen Wiedereinstiegs für Frauen mit vorübergehender Erwerbsunterbrechung durch Elternzeit als Maßnahme zur Sicherung zukünftiger personeller Verfügbarkeit

Eine Untersuchung am Beispiel Oldenburger Münsterland

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Über dieses Buch

Demographischer Wandel, Alterspyramide, Fachkräftemangel. Das sind Begriffe, die seit vielen Jahren diskutiert werden und auf deren Auswirkungen es sich vorzubereiten gilt. Unternehmen in Boom-Regionen wie dem Oldenburger Münsterland spüren den Fachkräftemangel besonders. Gerade deshalb kann man hier eine intensive Beschäftigung der Betroffenen mit dem Thema Mitarbeiterbindung vermuten - unter anderem gezielt von Müttern in Elternzeit.In der vorliegenden Untersuchung geht Antje Bernholt-Stolle der Frage nach, inwieweit die personelleVerfügbarkeit von benötigten Fachkräften im Untersuchungsgebiet durch verstärkte Familienorientierung der Unternehmen bereits heute gesichert wird bzw. für die Zukunft verbessert werden kann.Im theoretischen Teil dieser Arbeit stellt die Autorin zunächst die historische, geographische und wirtschaftliche Entwicklung des Forschungsgebietes Oldenburger Münsterland sehr differenziert dar und beschreibt wesentliche Aspekte zur Berufstätigkeit von Müttern.Auf Basis leitfadengestützter Interviews mit Experten, Müttern von Kindern unter 3 Jahren und Unternehmensvertretern kommt die Autorin zu dem Ergebnis, dass die Mitarbeiterbindung von Müttern in und nach Elternzeit sowohl von familienfreundlichen Angeboten als auch insbesondere vom Ausmaß beiderseitiger Flexibilität abhängig ist. Sie zeigt mit ihren Handlungsempfehlungen konkrete Möglichkeiten für Mütter und Unternehmen auf, die sich aus ihrer Analyse ergeben.Masterarbeit aus dem Wintersemester 2013/2014 im Master-Studiengang Betriebswirtschaftslehre im Fachbereich Marketing und Personalmanagement der Hochschule Ludwigshafen am Rhein (Note 1, 7).

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Information

Verlag
tredition
Jahr
2015
ISBN
9783732317653
1 Einleitung
Seit einigen Jahren wird in Deutschland verstärkt über einen bevorstehenden Fachkräftemangel, seine Ursachen und mögliche Strategien zum Umgang mit diesem diskutiert. In einem Artikel vom 29.05.2013 auf www.tagesschau.de heißt es dazu beispielsweise: „Deutschland steht vor einem Problem: Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit werden bis 2030 etwa 5,2 Millionen Fachkräfte fehlen. Schuld ist der demografische Wandel. Unternehmen in den Boom-Regionen spüren den Mangel schon heute. Laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages klagen drei von vier Mittelständlern darüber, dass sie zu wenige qualifizierte Mitarbeiter finden“ (vgl. Internet 1). In der folgenden Untersuchung im Bereich Personalmanagement geht es um die Frage, inwieweit in Zukunft die personelle Verfügbarkeit - und damit vor allem die Personalbeschaffung von benötigten Fachkräften - in kleinen und mittelständischen Unternehmen im Oldenburger Münsterland durch verstärkte Familienorientierung im Personalmarketing sowie der Personalbestandspflege verbessert werden kann. Im Speziellen geht es um die mögliche Ansprache seitens der Arbeitgeber von nicht erwerbstätigen Müttern und Arbeitnehmerinnen in Elternzeit sowie der Schaffung von Voraussetzungen, die den Wiedereinstieg in den Beruf nicht nur ermöglichen, sondern auch erleichtern sollen, denn „oft finden sich Paare entgegen dem eigenen Wunsch unversehens in einem traditionellen Arrangement wieder, in dem Frauen auf eine berufliche Karriere und Männer auf Zeit mit ihren Kindern verzichten“ (Mohn/von der Leyen, 2008, S. 9). Das Forschungsgebiet der vorliegenden Masterarbeit ist das Oldenburger Münsterland. Dieses liegt im Westen Niedersachsens und wird von den beiden Landkreisen Cloppenburg und Vechta gebildet. Das Oldenburger Münsterland gilt derzeit als eine der Boom-Regionen, welche von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) geprägt ist. Es soll im Folgenden untersucht werden, ob im Oldenburger Münsterland die oben genannten qualifizierten Mitarbeiter wirklich nicht verfügbar sind oder ob diese zu einem Teil zwar vorhanden, aber bisher lediglich „nicht ausreichend aktiviert“ werden konnten. Hiermit ist die potenzielle Arbeitskraft-Ressource der zum Teil sehr gut ausgebildeten Frauen in der Region angesprochen, die sich in Elternzeit befinden oder nach dieser nicht oder nur sehr eingeschränkt ins Berufsleben zurückgekehrt sind.
1.1 Ausgangssituation - ausgewählte Kennzahlen
Den Ausgangspunkt der Untersuchung bilden zunächst einige Kennzahlen, auf die im späteren Verlauf der Arbeit noch detaillierter zurückgegriffen wird (vgl. insbesondere Kapitel 2). Ein Ansatzpunkt ist die Frauenbeschäftigungsquote. Diese lag im Oldenburger Münsterland nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit mit 38,2% am 30.06.2011 deutlich unter dem Wert von 45,9%, den Gesamtdeutschland hierzu aufweist. Die Gründe hierfür können in einem mangelnden Angebot für Frauen seitens der Arbeitgeber oder öffentlicher Einrichtungen liegen oder aber in einem geringeren Interesse seitens der Frauen, einer Beschäftigung neben den häuslichen Tätigkeiten nachzugehen.
In Gesamtdeutschland betrug im Jahr 2012 nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit die durchschnittliche Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen 6,8%. Im gleichen Jahr lag sie im Oldenburger Münsterland vergleichsweise gering bei 4,6%, davon 5,4% im Landkreis Cloppenburg und 3,8 % im Landkreis Vechta (vgl. Internet 1.1 A, Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit). Diese Zahlen sagen zunächst nur, dass grundsätzlich eine niedrige Arbeitslosigkeit vorherrscht, sie sagen noch nichts über die Art, Stundenanzahl oder Branche der Arbeitsplätze aus. Ein detaillierter Blick auf die Beschäftigtenentwicklung erfolgt in Kapitel 2.1.3.
Ein weiterer Aspekt ist die wachsende Bevölkerung im Oldenburger Münsterland: Das Oldenburger Münsterland weist im Vergleich zu Gesamtdeutschland eine relativ hohe Geburtenziffer von 100 Kinder je 10.000 Einwohner auf (vgl. Internet 1.1 B, Regionalatlas Deutschland) und liegt damit gut 19% über dem Bundesdurchschnitt. Daneben existiert seit 1995 bis auf eine Ausnahme im Jahr 2008 ein kontinuierlich positiver Wanderungssaldo (Näheres vgl. Abschnitte 2.1.3.2 und 2.1.3.3). Bereits diese Zahlen lassen einen vergleichsweise hohen Stellenwert der Themen Kinder und Familiengründung im Oldenburger Münsterland vermuten sowie ein hohes Maß an Attraktivität der Region als „Wahlheimat“ zum Leben und Arbeiten.
1.2 Ziel der Arbeit
Es wird im Verlauf dieser Arbeit anhand von Befragungen in Form von persönlich geführten Interviews erfasst und analysiert, ob und in welchem Ausmaß sich die Geschäftsführer der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) oder deren Vertreter innerhalb der Wirtschafts- (und eben auch Boom-) Region „Oldenburger Münsterland“ bereits heute durch eine verstärkte Beschäftigung mit dem Thema der Mitarbeiterbindung von vorübergehend abwesenden Müttern in Elternzeit auf einen zukünftig zu erwartenden Fachkräfteengpass vorbereiten. Forschungsziel ist es, explorativ den aktuellen Status zum Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ lokal ansässiger Unternehmen sowie deren derzeitige Planung dazu zu ergründen und möglicherweise bestehende Diskrepanzen zu ermitteln, die zwischen ihren Standpunkten gegenüber dem Untersuchungsgegenstand „Möglichkeiten zur Verbesserung der Attraktivität des beruflichen Wiedereinstiegs von Müttern mit Kindern unter drei Jahren“ und der diesbezüglichen Wahrnehmungen der betroffenen Frauen in oder nach Elternzeit bestehen. Diese können dann sowohl den Unternehmern und anderen Institutionen im Oldenburger Münsterland als auch interessierten Müttern zur Verfügung gestellt werden. Auch soll die vorliegende Arbeit die Grundlage bieten, darauf aufbauend, beispielsweise durch weitergehende Analysen der Interviewtranskriptionen der empirischen Befragungen (vgl. Kapitel 3.3), später weitergehende Detailforschungen auf diesem Gebiet durchzuführen.
Es sollen in der vorliegenden Untersuchung die Einstellungen und Wünsche von Müttern junger Kinder bis zu einem Alter von drei Jahren im Oldenburger Münsterland zur Gestaltung ihres Lebens in Bezug auf Familie und Arbeit einerseits und die Einstellungen und potenziell vorhandene Familienpolitik ihrer Arbeitgeber andererseits erfasst werden. Um dieses Ziel zu erreichen, werden im Folgenden auf Basis einer umfangreichen Darstellung von themenrelevanten Bereichen des Oldenburger Münsterlandes und bereits existierender Erkenntnisse anderer Untersuchungen zunächst erste, d.h. eventuell im weiteren Verlauf der Forschung zu revidierende oder korrigierende, Hypothesen aufgestellt und Fragen für die Nutzung in den Interviewleitfäden für beide Zielgruppen entwickelt. Es wird an dieser Stelle bereits die These aufgestellt, dass aufgrund der bereits kurz angesprochenen aktuellen positiven wirtschaftlichen Situation im Oldenburger Münsterland in der Wahrnehmung vieler Geschäftsführer von KMU (noch) kein oder allenfalls nur wenig Handlungsbedarf in der Arbeitnehmerbeschaffung existiert. Für den Fall eines mittelfristig eintretenden Fachkräfteengpasses müssten jedoch auch im Oldenburger Münsterland die kleinen und mittelständischen Unternehmen bereits heute Strategien und Maßnahmen entwickeln oder bereits vorhandene Maßnahmen weiter ausbauen, um neben der Beschäftigung von älteren Mitarbeitern oder der Rekrutierung von Zuwanderern insbesondere auf die in der Region vorhandenen Beschäftigungspotenziale der Frauen in und nach Elternzeit zurückgreifen zu können. Der Fachkräftemangel ist in einigen Branchen durchaus heute schon erkennbar, aus eigener Erfahrung der Autorin beispielsweise bei Ofenbauern oder Schornsteinfegern. Ein Teilziel ist es also, die Sichtweise zu ergründen, die in den Unternehmensleitungen der KMU zum Thema Frauen- und insbesondere Mütterbeschäftigung tatsächlich existiert und inwieweit Maßnahmen und Projekte hierzu vor Ort und gegebenenfalls mit welchem Erfolg bereits durchgeführt werden oder wurden. Eine weitere Absicht wird dahin gehend verfolgt, herauszufinden, welche zusätzlichen Aktivitäten seitens der Arbeitgeber, der beiden Landkreise des Oldenburger Münsterlandes sowie weiterer Institutionen aus Sicht der potenziellen Arbeitnehmerinnen, die sich in Betreuungszeit befinden, noch erfolgen müssten, um die Attraktivität des beruflichen Wiedereinstieges derart zu erhöhen, dass die angebotenen Arbeitsplätze dann auch tatsächlich durch sie entsprechend (grundsätzlich oder mit entsprechender Stundenzahl) besetzt werden. Die Untersuchung beinhaltet an vielen Stellen Komponenten, die eher in der Soziologie oder auch der Psychologie als der Betriebswirtschaft anzusiedeln sind. Da in Antworten auf Fragen dieses Themengebietes immer auch Einstellungen und Werte der Befragten einfließen sowie deren eigene Motivation und Begründung (bewusst oder unbewusst, geäußert oder angedeutet), ist diese Überschneidung unvermeidbar bzw. an manchen Stellen gezielt gewollt.
In dieser Arbeit werden die Möglichkeiten der Frauen in Elternzeit und somit der Arbeitnehmerinnen untersucht. Ein Grund dafür ist die im Vergleich zu Deutschland gesamt recht niedrige Frauenbeschäftigungsquote im Oldenburger Münsterland (vgl. Kapitel 2.1.4). Wenn auch die Anzahl der männlichen Arbeitnehmer stetig wächst, welche die Elternzeit ganz oder teilweise in Anspruch nehmen, geht es in dieser Arbeit um die Möglichkeiten, das „versteckte Potenzial“ weiblicher Arbeitskräfte, genauer der Mütter von Kindern unter drei Jahren, hervor zu heben. Mütter von älteren Kindern, die schon viele Jahre nicht mehr berufsstätig sind, stellen ebenfalls einen Untersuchungsgegenstand dar und haben insofern auch etwas mit der vorliegenden Untersuchung zu tun, als dass sich die Frage stellt, ob diese Mütter bei einer höheren beruflichen Attraktivität bzw. besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglicherweise früher ihre berufliche Tätigkeit wiederaufgenommen hätten. Diese Zusammenhänge wären dann eher in Folgeuntersuchungen zu erforschen und sind hier nicht Gegenstand der Arbeit.
1.3 Aufbau der Arbeit
Nach vorangegangener Einleitung und Vorstellung des Forschungszieles dieser Arbeit wird in diesem Abschnitt des ersten Kapitels der Aufbau der Arbeit beschrieben. Daran anknüpfend wird im vierten und letzten Teil dieses Kapitels ein Überblick darüber gegeben, wie das Personalmanagement als solches aufgebaut und organisiert sein kann und welchen Bereichen des Personalmanagementprozesses die vorliegende Untersuchung zugeordnet werden kann. Das zweite Kapitel beschäftigt sich eingehend mit dem Forschungsgebiet, um eine solide Basis für die empirische Untersuchung zu schaffen. Weiterhin werden auf dieser Basis und auf Grundlage weiterer Literaturrecherche die ersten Annahmen formuliert, die mit der Forschungsfrage in Verbindung stehen. Im ersten Abschnitt des zweiten Kapitels wird das Forschungsgebiet Oldenburger Münsterland vorgestellt. Die Vorstellung der untersuchten Region geschieht zum einen in Bezug auf die geographische Eingrenzung und relevante Wirtschaftsdaten, zum anderen werden institutionelle Hilfen in der Region für Familien und potenzielle Wiedereinsteigerinnen in den Beruf nach Elternzeit dargestellt. Des Weiteren wird auf Eigenschaften und die Mentalität der Bewohner eingegangen. Es folgen im weiteren Verlauf dieses Kapitels erste Hypothesenformulierungen. Dazu werden im Abschnitt 2.2 einige empirische Untersuchungen und Erkenntnisse anderer Institutionen zum Thema vorgestellt, anhand derer teilweise der Interviewleitfaden für die Hauptuntersuchung erstellt wurde, um hier eine Vergleichbarkeit von Ergebnissen herzustellen. Diese Hypothesen werden bereits unter Berücksichtigung der im Zuge des in Kapitel 3 näher beschriebenen Pretests mit Hilfe von leitfadengestützten Interviews entwickelt. Diese Annahmen werden dann weiter verfolgt und anhand weiterer Befragungen und Antworten im empirischen Praxisteil und ihrer Auswertung überprüft. Das Kapitel 3 widmet sich insgesamt der Methodik, die der Untersuchung zugrunde liegt sowie der Beschreibung der Praxisphasen. Es wird beschrieben, wie die Interviews geführt wurden, wie die Stichproben ausgewählt und angesprochen wurden und wie sich die Interview-Situationen für die Autorin darstellten. Die inhaltliche Analysen der Interviewtranskriptionen und die Darstellung ihrer Ergebnisse erfolgen in Kapitel 4 und in Kapitel 5 werden die bestehenden Realitäten zusammengefasst und kritisch reflektiert. Den Abschluss bilden Kapitel 6 mit konkreten Handlungsempfehlungen und einem möglichen Ausblick sowie das Schlusswort der Autorin.
1.4 Verortung des Forschungsthemas innerhalb des Personalmanagement
1.4.1 Die Forschungsfrage und der Prozess des Personalmanagement
Welche Bedingungen in welchen Zuständigkeitsbereichen müssen erfüllt sein, damit mehr Frauen in der untersuchten Region Oldenburger Münsterland nach der Elternzeit erstmalig oder wieder, früher oder auch mit einem höherem Stundenanteil in das Berufsbzw. Erwerbsleben eintreten?
Dies ist die Forschungsfrage, auf die die vorliegende Arbeit erste Antworten sucht und zu der sie insbesondere auch weitere Forschung auf Basis der erhobenen Daten ermöglichen möchte. Die Forschungsfrage beinhaltet die Fragestellung, ob und wie Frauen im Oldenburger Münsterland in oder nach Elternzeit besser (wieder) in das Berufsleben einsteigen können und wollen und welche Rahmenbedingungen seitens der Arbeitgeber, aber auch welche Angebote zu Kinderbetreuung oder Weiterbildung seitens lokaler Institutionen vorliegen oder vorliegen müssten, um diesen Wiedereinstieg zu erleichtern. Die Forschungsfrage gehört im Prozess des Personalmanagement zur Funktionen der Personalplanung. Ebenso gut kann das Thema aber auch der Personalbetreuung zugeordnet werden, da es sowohl um die Ansprache, also die Rekrutierung, der Mütter geht als auch darum, sie an das Unternehmen zu binden, also den Personalerhalt von beschäftigten, aber temporär zur Betreuung ihrer Kinder abwesenden Frauen. Die Einordnung ist dabei keine Frage von „entweder - oder“, sondern ein „sowohl als auch“. Das Personalmanagement, auch als Personalwirtschaft bezeichnet, hat eine Vielzahl von Aufgaben zu erfüllen, die beispielhaft in Abbildung 1 dargestellt werden. „Mit dem Begriff Personalwirtschaft ist der Umgang mit lebendiger Arbeit in Wirtschaftsorganisationen bzw. Unternehmen gemeint. Alternative Bezeichnungen sind Personalwesen, Personalmanagement, teilweise auch Personalpolitik sowie Human Resource Management. Personalwirtschaftliches Gestalten und Handeln lässt sich zwei Problemkreisen zuordnen, nämlich erstens der personellen Verfügbarkeit und zweitens der personellen Wirksamkeit“ (Wirtschaftslexikon Gabler, vgl. Internet 1.4.1).
Kernaufgaben des Personalmanagements sind somit die Bereitstellung (Verfügbarkeit) und der zielorientierte Einsatz (Wirksamkeit) von Personal. Wenn die Frauen nach der ersten Betreuungszeit ihrer Kinder (wieder) im Beruf stehen, ist natürlich seitens der Unternehmen - wie für alle anderen Mitarbeiter desselben Betriebes auch - eine kontinuierliche Überprüfung der Personalpolitik und ihrer Anwendung sowie der Mitarbeiterführung angeraten, zum Beispiel in Bezug auf die Personalentwicklung oder die Mitarbeitermotivation. Diese Faktoren gehören zum zweitgenannten Problemkreis, der personellen Wirksamkeit. Die untersuchte Fragestellung steht zwar in einigen Aspekten auch mit diesem Problemkreis in enger Verbindung (zum Beispiel bei Unterschieden in der Höhe der Entlohnung von Männern und Frauen für die gleiche Tätigkeit und der damit verbundenen Motivation), es soll aber in dieser Arbeit im Hinblick auf einen bevorstehenden (oder bereits existierenden) Fachkräfteengpass im Oldenburger Münsterland der zentrale Aspekt der personellen Verfügbarkeit im Vordergrund stehen.
Abb. 1 Überblick Beispiele für Einzel-Funktionen der Personalwirtschaft (eigene Darstellung, Inhalt in Anlehnung an Mudra, 2010a, S. 60)
Die Beziehungspfeile zwischen den angegebenen Funktionen der Personalwirtschaft in Abbildung 1 sollen verdeutlichen, dass eine Einhaltung einer strengen chronologischen Reihenfolge im Personalmanagement-Prozess nicht möglich ist, da viele Aufgaben ständig, wiederkehrend oder auch parallel erledigt werden müssen. Von Funktions-Beispielen ist hier die Rede, da eine umfassende Erfassung und Darstellung aller möglichen Aufgaben und Funktionen von Personalmanagement mit allen denkbaren Teilfunktionen kaum möglich ist. Auch stellen verschiedene Autoren von Fachliteratur zum Personalmanagement hierzu je nach Erfahrungen und Schwerpunktsetzung der Veröffentlichung unterschiedliche Zusammenstellungen zur Verfügung. Bei Linder-Lohmann et al. (2012, S. 5-7) werden die Aufgaben beispielsweise wie folgt auf- und ausgeführt: Personalbedarfsplanung, Personalbeschaffung, Personaleinsatz und - Verwaltung, Entlohnung und betriebliche Sozialpolitik, Personalentwicklung, Personalabbau und Personalcontrolling. Diese Auflistung entspricht in etwa den Funktionen, die auch dem Überblick in Abbildung 1 zu entnehmen sind und somit wären hier auch die Möglichkeiten der Verortung der Forschungsfrage nahezu analog der eben ausgeführten Zuordnungen möglich. Klimecki und Gmür (2005, S. 155) unterscheiden hingegen die Funktionen eines entwicklungsorientierten Personalmanagements in Personala...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelblatt
  3. Urheberrecht
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Abbildungsverzeichnis
  6. Tabellenverzeichnis
  7. Anlagenverzeichnis
  8. Vorwort
  9. 1. Einleitung
  10. 2. Forschungsgebiet und Hypothesenformulierung
  11. 3. Methodik und Praxisteil
  12. 4. Analyse und Darstellung der Ergebnisse
  13. 5. Zusammenfassung und kritische Reflexion der bestehenden Realitäten
  14. 6. Konkrete Handlungsempfehlungen und Ausblick
  15. 7. Schlusswort
  16. Literaturverzeichnis
  17. Anlagen
  18. Inhaltsverzeichnis der Material-CD
  19. Eidesstattliche Erklärung