Die Botschaft von Amoris laetitia
eBook - ePub

Die Botschaft von Amoris laetitia

Ein freundlicher Disput

  1. 96 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Die Botschaft von Amoris laetitia

Ein freundlicher Disput

Angaben zum Buch
Buchvorschau
Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Das Apostolische Schreiben "Amoris laetitia" hat eine lebhafte Diskussion ausgelöst. Kardinal Kasper zeigt auf, dass es auf dem Boden des Evangeliums und unter Aufnahme des II. Vaticanums eine schöpferische Erneuerung der Tradition darstellt, die die Positionen der letzten Pontifikate aufgreift und weiterführt. Er verdeutlicht seine vielfältigen Aspekte und verteidigt es gegen einseitige Interpretationen.

Häufig gestellte Fragen

Gehe einfach zum Kontobereich in den Einstellungen und klicke auf „Abo kündigen“ – ganz einfach. Nachdem du gekündigt hast, bleibt deine Mitgliedschaft für den verbleibenden Abozeitraum, den du bereits bezahlt hast, aktiv. Mehr Informationen hier.
Derzeit stehen all unsere auf Mobilgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Mit beiden Aboplänen erhältst du vollen Zugang zur Bibliothek und allen Funktionen von Perlego. Die einzigen Unterschiede bestehen im Preis und dem Abozeitraum: Mit dem Jahresabo sparst du auf 12 Monate gerechnet im Vergleich zum Monatsabo rund 30 %.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja, du hast Zugang zu Die Botschaft von Amoris laetitia von Prof. Walter Kasper im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Theology & Religion & Christianity. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Jahr
2018
ISBN
9783451831010

1 Johannes Paul II., Brief an die Familien vom 2. Februar 1994; Benedikt XVI., Ansprache zum 30. Jahrestag der Veröffentlichung des Apostolischen Schreibens Familiaris consortio am 1. Dezember 2011.
2 Amoris laetitia 1 (nachfolgend zit.: AL).
3 Die Diskussion war zuletzt vor allem durch die Dubia, welche vier Kardinäle zunächst dem Papst vorgelegt und dann öffentlich gemacht haben, geprägt. Durch den offenen Brief einer größeren Zahl von Laien und Theologen mit einer brüderlichen Zurechtweisung des Papstes wegen Verbreitung oder Zulassung von Häresien ist eine unerträgliche Situation heraufbeschworen worden, zu der man nicht schweigen kann. Keiner der sieben inkriminierten Sätze ist in Amoris laetitia oder in einem anderen Dokument des Papstes enthalten; im Grunde handelt es sich um Unterstellungen, die kein mir bekannter Theologe vertritt. Inzwischen hat einer der besten Kenner der Philosophie und Theologie von Papst Johannes Paul II., Rocco Buttiglione, das Buch Risposte amichevoli ai critici di Amoris laetitia veröffentlicht mit einem ausführlichen einführenden Beitrag von Kardinal Gerhard Ludwig Müller (Milano 2017). Diese Veröffentlichung hat gezeigt, dass die befürchteten und teilweise behaupteten Widersprüche zwischen Papst Johannes Paul II. und Papst Franziskus nicht bestehen. Damit sind die Dubia der vier Kardinäle in der Sache beantwortet. Außerdem wird in dem genannten Buch deutlich, dass es solide Verständigungsmöglichkeiten zwischen den unterschiedlichen Positionen gibt. Auch wenn sie noch nicht zu einem vollständigen Einvernehmen geführt haben, so doch zu der Überzeugung, dass es sich bei den noch verbleibenden unterschiedlichen Positionen um unterschiedliche Schulmeinungen auf der gemeinsamen Basis der kirchlichen Lehre handelt. Über diese Unterschiede kann und soll man selbstverständlich weiter diskutieren. Bei dieser Diskussion hat jedoch der Vorwurf der Häresie keinen Platz. Wer hat denn außer dem Lehramt das Recht, einen solchen Vorwurf öffentlich zu erheben? Gilt nicht mehr der Grundsatz, dass jeder, solange er nicht rechtmäßig verurteilt wurde, als kirchlich rechtgläubig zu gelten hat?
4 LG 12. Die Lehre vom Glaubenssinn der Gläubigen (zu unterscheiden vom Glaubenskonsens aller Gläubigen) wurde auf der Grundlage der Hl. Schrift und der Tradition der Kirchenväter im 19. Jahrhundert vor allem von Johann Adam Möhler, Josef Matthias Scheeben und John Henry Newman entwickelt. Das Zweite Vatikanische Konzils hat diese Lehre aufgegriffen. Es ist damit auch einem wichtigen Anliegen der Reformation ein erhebliches Stück entgegengekommen. Nimmt man diese Lehre ernst, verlangt sie eine Neubesinnung auf das Verständnis und die Praxis des kirchlichen Lehramts. Damit stehen wir auch, mehr als 50 Jahre nach dem Konzil, erst am Anfang. Die Internationalen Theologenkommission hat diese Fragen ausführlich diskutiert und das Ergebnis dieser Diskussion in dem Dokument Sensus fidei im Leben der Kirche (2014) festgehalten. Papst Franziskus hat die Frage in seinem programmatischen ersten Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium mehrfach angesprochen (119; 139; 198).
5 Evangelii gaudium, 139.
6 Vgl. DH 3011; LG 25. Nach dieser Lehre sind die Äußerungen des ordentlichen Lehramts (Enzykliken, Apostolische Schreiben u. a.) mit religiösem Gehorsam des Willens und Verstandes anzunehmen (LG 25). Sie gelten nicht als unfehlbar, es sei denn, sie würden diesen Anspruch für einzelne Aussagen ausdrücklich erheben. Das ist weder in Amoris laetitia, noch in den einschlägigen früheren Enzykliken und Apostolischen Schreiben der Fall. Sie alle haben formal dieselbe Autorität. Deshalb ist es unangemessen, wenn nun manche versuchen, die früheren Lehräußerungen gegen Amoris laetitia in Stellung zu bringen. Dass es zwischen diesen Dokumenten, die teilweise in unterschiedlichen Situationen verfasst wurden, unterschiedliche Akzentsetzungen und auch Weiterentwicklungen gibt, ist normal. Das war bei den Konzilien der ersten Jahrhunderte kein bisschen anders. Von einem Bruch oder Widersprüchen kann jedoch, wie im Folgenden gezeigt werden soll, nicht die Rede sein.
7 Vgl. dazu die Ansprache von Papst Franziskus während der Familiensynode am 17. Oktober 2015 zur 50 -Jahr-Feier der Errichtung der Bischofssynode. Dabei ist es dem Papst gut gelungen aufzuzeigen, dass Synodalität und Primat sich nicht ausschließen, sondern sich im Gegenteil gegenseitig ergänzen.
8 Vgl. LG 8; UR 4.
9 Vgl. DV 8. Dieses Verständnis einer lebendigen Tradition ist ebenfalls auf der Grundlage der Vätertheologie im 19. Jahrhundert von Johann Adam Möhler und John Henry Newman entwickelt und dann vom Zweiten Vatikanischen Konzil aufgegriffen worden. Danach ist Tradition nicht nur ein Inhalt, der wie eine tote Münze von Hand zu Hand weitergereicht wird, sondern der Prozess eines aktiven Tradierens, bei dem das Tradierte von der jeweils neuen Generation oder von der anderen Kultur im Heiligen Geist einerseits als bleibend gültig und zugleich aktiv verstehend rezipiert wird. Letztlich ist die Überlieferung die Selbstüberlieferung des erhöhten Herrn im Heiligen Geist zu beständiger Gegenwart in der Kirche. Dieser Prozess ist weder mit einem Konzil, noch mit einem bestimmten Pontifikat jemals abgeschlossen und gleichsam eingefroren. Jesus hat versprochen, der Heilige Geist werde uns bis zum Weltende in alle Wahrheit einführen (Joh 16,13). In diesem Sinn hat mit dem gegenwärtigen Pontifikat eine weitere Phase der Konzilsrezeption wie der Rezeption der vorhergehenden Pontifikate eingesetzt, um das Überlieferte in schöpferischer Treue auf Zukunft hin weiterzugeben.
10 Vgl. Benedikt XVI., Rede an die Mitglieder der Römischen Kurie vom 22. Dezember 2005. Offensichtlich hat sich Papst Benedikt an John Henry Newman orientiert, der gezeigt hat, dass solche Entwicklung mehr ist als rein logische Explikation. Vgl. ders., Über die Entwicklung der Glaubenslehre (1878) (Ausgewählte Werke 4), Mainz 1969.
11 Diese Frage war in jüngerer Zeit im Zusammenhang der Enzyklika Humanae vitae (1968) ein viel diskutiertes Thema. Der Papst geht darauf nicht nochmals im Einzelnen ein; er beschränkt sich darauf, sich auf ein Dokument der Internationalen Theologenkommission zu berufen, die sich mit dem Problem der Geschichtlichkeit des natürlichen Sittengesetztes und seiner Anwendbarkeit auf konkrete Situationen ausführlich beschäftigt hat. Sie kommt im Anschluss an Thomas von Aquin zu dem Ergebnis, dass das natürliche Sittengesetz »keine Norm zur Verfügung stellen kann, die sich auf angemessene Weise und wie automatisch auf die konkrete Situation anwenden ließe«; es lässt sich nicht »als eine schon bestehende Gesamtheit aus Regeln« verstehen, »die sich a priori dem sittlichen Subjekt auferlegen.« Es ist vielmehr »eine objektive Inspirationsquelle für sein höchst personales Vorgehen der Entscheidungsfindung«. Vgl. Internationale Theologenkommission, Auf der Suche nach einer universalen Ethik. Ein neuer Blick auf das natürliche Sittengesetz (2009), Nr. 59.
12 Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 37 unter Bezug auf Thomas von Aquin, Summa theologiae I/II, Quaestio 106, Artikel 1 und 2 sowie Quaestio 107, Artikel 4.
13 Das Neue Testament kennt Sünden, welche vom Reich Gottes ausschließen (1 Kor 6,9 f; Gal 5,19 –21), die kirchliche Tradition sogenannte absolute Normen, die immer und überall gelten. Vgl. Johannes Paul II., Enzyklika Veritatis splendor (1993) 79 – 83.
14 Vgl. Papst Franziskus, Enzyklika Lumen fidei (2013).
15 Vgl. Johannes Paul II., Familiaris consortio (1981), 9; 34.
16 Thomas von Aquin im Kommentar zu den Psalmen, 42, Lectio 1.
17 Vgl. Papst Johannes Paul II. in der Enzyklika Dives in misericordia (1980), 42; 49, ähnlich Papst Benedikt XVI. in der Enzyklika Caritas in veritate (2009) 6 bezüglich der Verhältnisbestimmung von caritas und iustitia. Auf die Kontinuität zwischen Johannes Paul II. und Franziskus haben zwei der besten Kenner der Position Johannes Paul II., R. Buttiglione und R. Guerra López, hingewiesen. Zu dieser Diskussion siehe M. Borghesi, Jorge Mario Bergoglio, Una biografia intellettuale. Dialettica e mistica, Milano 2017, 25 –262.
18 Vgl. GS 48.
19 Natürlich ist Paulus wie die übrigen Apostel ein Mann seiner Zeit und nicht unserer Zeit. So gibt es auch im Neuen Testament patriarchalische Aussagen, am deutlichsten und bekanntesten die Aussage, dass die Frau dem Mann in allem untertan sein soll (Eph 5,24). Doch wenn man diese und andere Aussagen im Kontext genauer studiert kann man feststellen, dass Paulus sie, wenn nicht sofort korrigiert, so doch durch andere Aussagen ausgleicht. Im genannten Text geschieht dies durch die Aussage, dass die Männer ihre Frauen lieben sollen so wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat. Das geht sogar weit über die Anerkennung einer Gleichrangigkeit in der Partnerschaft hinaus. So legt das Neue Testament die Grundlage für das, was wir heute als ein partnerschaftliches Verständnis bezeichnen, ja geht darüber hinaus. Diese Sicht konnte sich in der Kirche wie in der Gesellschaft allgemein nur in einem langen geschichtlichen Prozess durchsetzen und muss sich auch heute noch vollends durchsetzen. Immerhin ist es auffallend, dass in den frühen christlichen Gemeinden Frauen eine herausragende Rolle gespielt haben, weit mehr als in der damaligen Gesellschaft. D...

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Botschaft von Amoris laetitia
  2. Impressum
  3. Inhalt
  4. Vorwort
  5. Einführung
  6. I. Weggemeinschaft einer Kirche auf dem Weg
  7. II. Ehe und Familie als Weg, Ehepastoral als Wegbegleitung
  8. III. Ehe und Familie im Zeichen des Bundes Gottes mit den Menschen
  9. IV. Sogenannte irreguläre Situationen
  10. V. Spiritualität des »Je mehr« in Ehe und Familie
  11. Anmerkungen