Das Geheimnis starker Menschen
eBook - ePub

Das Geheimnis starker Menschen

Mit Resilienz aus der Überforderungsfalle

  1. 200 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Das Geheimnis starker Menschen

Mit Resilienz aus der Überforderungsfalle

Angaben zum Buch
Buchvorschau
Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Sie sind stark, diese Männer und Frauen, im Beruf, in der Familie, im Ehrenamt, sie setzen sich ein, sind für andere da, haben die Dinge im Griff und halten die Bälle in der Luft - unablässig, bis zur Erschöpfung oder zum Burnout. Monika Gruhl macht die Mechanismen deutlich, wie gerade resiliente Menschen in die Selbstüberforderungsfalle geraten können, und zeigt, wie man gegensteuern kann. Zahlreiche Übungen und Impulse für die praktische Anwendung im Alltag weisen Starken einen Weg, wie sie stark bleiben können.

Häufig gestellte Fragen

Gehe einfach zum Kontobereich in den Einstellungen und klicke auf „Abo kündigen“ – ganz einfach. Nachdem du gekündigt hast, bleibt deine Mitgliedschaft für den verbleibenden Abozeitraum, den du bereits bezahlt hast, aktiv. Mehr Informationen hier.
Derzeit stehen all unsere auf Mobilgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Mit beiden Aboplänen erhältst du vollen Zugang zur Bibliothek und allen Funktionen von Perlego. Die einzigen Unterschiede bestehen im Preis und dem Abozeitraum: Mit dem Jahresabo sparst du auf 12 Monate gerechnet im Vergleich zum Monatsabo rund 30 %.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja, du hast Zugang zu Das Geheimnis starker Menschen von Monika Gruhl im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Personal Development & Self Improvement. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Jahr
2014
ISBN
9783451803062

1. Resilienz als zentrale Kraft im Leben

Federn lassen und dennoch schweben –
das ist das Geheimnis des Lebens.
Hilde Domin

1.1 Wirksame Lebensbewältigungsstrategien

Resilienz als Lebens- oder Überlebensstrategie in schwierigen Zeiten ist inzwischen in aller Munde. Für viele werden die Zeiten zumindest gefühlt »schlechter«. Die wenigsten Menschen können noch von regelmäßigen Gehaltserhöhungen, stetiger Verbesserung der Wohnqualität und der Möglichkeit immer anspruchsvollerer Urlaubsreisen ausgehen oder es als realistisch betrachten, darauf hinzuarbeiten. Vielen macht die Erfahrung Angst, dass die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung nicht einfach weiter aufwärts geht. Bei anderen macht sich Unmut darüber breit, dass ihr Einfluss, ihre Sicherheit, ihre Anerkennung nicht für alle Zeiten gesichert scheinen. In dieser Gesamtsituation wächst das Interesse daran, was man tun kann, wenn althergebrachte Grundsätze und Verhaltensmuster nicht mehr greifen. Man sucht verstärkt nach etwas, das verspricht, mit solchen Veränderungen zumindest besser umgehen zu können, wenn man sie schon nicht aufhalten kann.
Resilienz scheint die Allzweckwaffe zu sein. Als Resilienz bezeichnet man all die Kräfte, die es Menschen ermöglichen, Lebenskrisen, widrige Umstände und einschneidende Veränderungen so zu meistern, dass sie ohne langfristige Beeinträchtigung damit fertig werden, ja auf lange Sicht sogar daran wachsen. In vielen wissenschaftlichen Studien ist nachgewiesen worden, dass es Stehaufmenschen1 gibt, die über solche Fähigkeiten verfügen, die ein seelisches Immunsystem zu haben scheinen, das es ihnen ermöglicht, unbeschadet aus Verlusten, Einschränkungen, ja sogar schlimmsten Erfahrungen herauszukommen. Man hat inzwischen ziemlich gut erforscht, welche Fähigkeiten das sind, und man weiß auch, dass sie nicht nur in die Wiege gelegt sind. Man kann sie lernen und trainieren.
Menschen, die man in diesem Sinn als resilient bezeichnet, zeichnen sich durch bestimmte innere Grundhaltungen und die entsprechenden Fertigkeiten aus: Optimismus, Akzeptanz und Lösungsorientierung. Sie haben die Zuversicht, dass schwierige Lebenslagen vorübergehen. Sie sind hoffnungsvoll, dass Dinge sich zum Guten wenden können, auch wenn sie noch nicht wissen, wie. Und sie sind überzeugt von ihrem persönlichen Wert, egal was ihnen widerfährt. Auf dieser Grundlage gelingt es ihnen früher oder später, das zu akzeptieren, was sie nicht ändern können, seien es unbeeinflussbare Gegebenheiten, andere Menschen oder ungeliebte Anteile bei sich selbst. Sie sind flexibel und unkonventionell genug, um individuelle und innovative Lösungen für unterschiedliche Lebenslagen zu finden und umzusetzen.
Neben diesen drei Grundhaltungen aktivieren und nutzen sie vor allem vier Fähigkeiten oder Handlungsprinzipien.
Sie sind in der Lage, sich selbst zu regulieren, ihre Impulse unter Kontrolle zu haben und unterschiedliche Emotionen handhaben zu können. Je nach Bedarf können sie sich selbst beruhigen, ermutigen oder antreiben. Wenn ihnen Schlimmes widerfahren ist, von existenziellen Einschnitten bis hin zu kleineren Verlusten oder Enttäuschungen, verlassen sie nach angemessener Zeit die Opferrolle und übernehmen (wieder) die Verantwortung für sich und ihr zukünftiges Leben. Sie haben weder den Anspruch noch die Neigung, alles mit sich selbst abmachen zu können oder gar zu müssen. Vielmehr sind sie bereit und in der Lage, sich helfen zu lassen und nährende Beziehungen zu anderen zu knüpfen und zu unterhalten. Diese sieben Resilienzstrategien gehören teilweise zu den persönlichen Ressourcen, teilweise sind sie sozial vermittelt oder erlernt. Manche werden auch in einer akuten Situation zum ersten Mal neu ausprobiert.
Wie weit Menschen zu resilienten Reaktionen in der Lage sind oder nicht, zeigt sich sehr deutlich daran, wie sie mit kritischen Lebensereignissen umgehen. Dabei kann es sich um sogenannte kollektive Krisen wie Naturkatastrophen, Anschläge oder Kriege handeln. Es können existenzielle Einschnitte sein, die den Einzelnen treffen, wie Unfälle, Krankheiten oder schwere Verluste. Auch krisenhaft erlebte Ereignisse des persönlichen Lebens wie Wohnortwechsel, Elternschaft oder Scheidung zählen dazu. Unter unseren aktuellen Lebensbedingungen wird eine Krisenerfahrung häufig durch gravierende oder ständige Veränderungen sowie zunehmende Arbeitsverdichtung und erhöhte Belastung ausgelöst. In jedem Fall ist eine Krise eine bedeutsame Situation, in der es unausweichlich um einen selbst geht. Das Weltbild und das Selbstbild geraten aus den Fugen, eine Neuorientierung ist unumgänglich. Damit das Leben wieder ins Gleichgewicht kommt, müssen Innenleben und Außenwelt neu angepasst werden. Das verlangt, dass wir ein verändertes Verständnis für die anstehenden Themen gewinnen, sie neu durchdenken und einordnen. Wir sind gefordert, eine gereifte Beziehung zu uns und zur Welt zu entwickeln.2 Genau darin liegen gleichzeitig auch die Chancen der Krise. Krisen sind immer auch Gelegenheiten, etwas, das vielleicht schon einige Zeit aus dem Ruder gelaufen ist, in Ordnung zu bringen oder neu zu gestalten. Ein drängendes Problem will gelöst werden oder ein vernachlässigter Aspekt des Selbst will wahrgenommen und ins Leben integriert werden. Diese Neuausrichtung ist aber nicht so leicht. Wir geben nicht so schnell auf, was sich bewährt zu haben scheint und unser (Über-)Leben sichert. Eine Krise zu meistern bedeutet aber, dass man sich im Spannungsfeld unterschiedlicher Pole neu positionieren muss. Für diese Anpassungsleistung reichen unsere üblichen automatischen Bewältigungsstrategien nicht mehr aus. Einige davon behalten wir zwar bei, einige verändern sich jedoch und andere werden neu gelernt. Die verschiedenen Resilienzaspekte beeinflussen sich gegenseitig und können sich auch noch im Verlauf des Verarbeitungsprozesses verändern. Sie alle entfalten ihre Wirkung auf unsere Wahrnehmung, unsere Orientierung und unser Verhalten. Starke Menschen behalten vor allem solche Muster bei, die ihr starkes Ich stabilisieren. Sie halten beispielsweise lange an der Überzeugung fest, alles irgendwie schaffen zu können. Wer einseitig in Richtung Stärke orientiert ist, braucht für diese Neuausrichtung also die Bereitschaft und die Fähigkeit, Schwäche zulassen zu können, damit sich eine wohltuende Balance (wieder) einstellt.

1.2 Zusammenspiel innerer und äußerer Kräfte

Sind Sie auch der Meinung, Resilienz lasse sich daran erkennen, dass Menschen sich durch nichts unterkriegen lassen, weil sie einzelne Fähigkeiten wie Optimismus oder Lösungsorientierung in besonderem Maße ausgeprägt haben? Das ist ein verbreitetes Missverständnis. Es legt die Vorstellung nahe, man könne Menschen in einen Zustand von Unverwundbarkeit bringen, der sie in die Lage versetzt, jederzeit und mühelos mit allen Unbilden zurechtzukommen.
Mit der Verbreitung der Ergebnisse der Resilienzforschung ist vor allem bei Arbeitgebern, Pädagogen und Erziehenden das Interesse daran gewachsen, wie sie anderen Menschen Resilienz vermitteln oder zumindest deren Resilienzentwicklung fördern können. In Personalabteilungen, in pädagogischen Einrichtungen wie auch in Familien will man wissen, wie man es schafft, die stark zu machen, um die es geht. Die Motive dafür sind durchaus unterschiedlich. Manche möchten, dass ihre Kinder, Schüler oder Mitarbeiter gut gerüstet sind für die Widrigkeiten des Lebens. Andere verbinden damit eher die Zielsetzung, dass die Betreffenden weniger Frust und weniger Widerstand zeigen angesichts der Erwartungen und Forderungen, die an sie gestellt werden. Durch einige Führungsetagen geistert die unzutreffende Annahme, resiliente Mitarbeiter seien per se produktiver und willfähriger. Man ist daher bereit zu Investitionen, die sie resilient oder resilienter machen, damit sie alle strukturellen Veränderungen und Einschnitte, die ihnen zugemutet werden, mittragen und klaglos das Beste daraus machen. Doch das ist ein Trugschluss. Resilienz bedeutet keineswegs widerstandslose Anpassung an Veränderungen oder Zumutungen von außen.
Resilienz beruht weder auf einzelnen stark ausgeprägten Eigenschaften noch ist sie ein statischer Zustand. Sie entsteht vielmehr im dynamischen Zusammenspiel innerer und äußerer Kräfte, das sich je nach Ausgangslage, Kontext und Zielsetzung immer wieder neu gestaltet und ausbalanciert. Resilienz entwickelt sich also über die Zeit in unterschiedlicher Ausprägung. Welche Haltungen und Fertigkeiten sich positiv auf Ihre Resilienz auswirken, das wandelt sich mit Ihrer individuellen Lebensgeschichte, mit dem Umfeld, in dem Sie leben, mit Ihren aktuellen Lebenssituationen. In einem akuten Moment kann es sehr sinnvoll sein, schreckliche Ereignisse zu verdrängen und nicht darüber zu sprechen. Es hilft, an den Belastungen nicht zu zerbrechen. In einer anderen Lebenssituation ist es gerade das Aussprechen und Erzählen, das dabei hilft, Bedrohliches oder Beängstigendes so zu verarbeiten, dass es für den weiteren Lebensweg heilsam ist. Ein bestimmter Schutzfaktor kann daher in einem Fall relevant und wirksam sein, in einem anderen Fall weniger oder gar nicht.3
Resilienz ist also ein komplexer systemischer Anpassungsprozess, der immer wieder in Gang gesetzt und durchlaufen werden muss. Resilienz ist kein eindeutiges Konzept von Ursache und Wirkung nach dem Muster »Wenn das und das gegeben ist, dann wird mit Sicherheit das und das eintreten«. Es ist vielmehr ein mehrdimensionales Wahrscheinlichkeitskonzept. Dabei wirken nicht nur die unterschiedlichen inneren Kräfte und Fähigkeiten der beteiligten Personen. Es spielt auch eine Rolle, auf welche Weise äußere Strukturen und Maßnahmen auf diese inneren Kräfte einwirken. Wenn Sie Arbeitgeber oder Führungskraft sind, ist daher die Frage »Wie werden meine Mitarbeiter resilient, damit sie meine Entscheidungen bejahen und vertreten?« nicht zielführend. Was Sie weiterbringt, sind vielmehr Fragen wie »Welche unserer Aktionen dämpfen den Optimismus der Mitarbeiter? Welche Zumutungen übersteigen ihre Bereitschaft zur Akzeptanz? Wodurch blockieren wir ihre Kreativität? Welche Maßnahmen unterstützen ein hohes Verantwortungsbewusstsein?« Häufig erreichen Sie schon eine ganze Menge, indem Sie alles unterlassen, was die Resilienz Ihrer Mitarbeiter behindert oder bremst. Gleiches gilt natürlich auch für Mitstreiter auf allen Gebieten, für Schüler, Kinder oder Patienten. Die Frage »Wie mache ich mein Kind resilient?« entspringt der Vorstellung, dass Sie diese inneren Kräfte bei anderen erzeugen können. Im Bereich Ihrer Möglichkeiten als Eltern, Erzieher, Lehrer oder Ausbilder liegt es aber lediglich, die inneren Kräfte des Kindes oder des Jugendlichen anzusprechen und zu stärken. Dafür eignen sich eher die Fragen »Wie greife ich in die Selbstregulierung des Kindes ein oder behindere sie sogar? Was kann ich hingegen tun, damit das Kind seine Fähigkeiten zur Selbstregulierung entdeckt und entwickelt?« Ein Kind, das sich langweilt, ständig zu unterhalten stärkt es keineswegs, sondern macht es abhängig vom Eingreifen des Erwachsenen. Wenn Sie Ihren pädagogischen Auftrag ernst nehmen und das Kind nicht stattdessen einfach sich selbst überlassen, könnten Sie mit dem Kind zusammen besprechen, was es selbst gegen Langeweile tun kann und tun möchte. Sie können auch mit ihm überlegen, wie es mit Langeweile zurechtkommt, ohne sie gleich wegmachen zu müssen und ohne sie an anderen auszulassen. Zudem können Sie beobachten und überlegen, wie Sie selbst es aushalten, dass das Kind sich eben auch mal langweilt. Was leiten Sie für sich daraus ab? Und wie gehen Sie selbst mit Langeweile um?
Wenn ich andere stärken will, setzt das voraus, dass ich diese erwünschten Haltungen und Handlungsweisen auch selbst pflege und zum Ausdruck bringe. Wer seine Mitarbeiter respektlos behandelt, wird es schwer haben, wenn er Akzeptanz von ihnen erwartet. Wer seinem Kind wenig Eigeninitiative zutraut und zugesteht, braucht sich über dessen fehlenden Optimismus nicht zu wundern. Und wer ständig die schlechten Zeiten oder die schwierigen Kunden beklagt, kann kaum erwarten, dass seine Mitarbeiter selbstverantwortlich und pro-aktiv auch schwierige Situationen angehen.

1.3 Resilienzprofil in Balance

Wenn wir mit Ereignissen oder Situationen konfrontiert sind, die wir nicht mit unseren üblichen »Bordmitteln« bewältigen können, sind neue Denk- und Verhaltensmuster gefragt und einzusetzen. So haben Menschen, die als resilient gelten, im Laufe ihrer persönlichen Entwicklung ihr Reaktionsrepertoire vergrößert. Nun streben Menschen aber in der Regel auch danach, Erreichtes zu sichern und bewährte Abläufe zu wiederholen. Man könnte auch sagen, solange sie mit bewährten – und damit eingeschränkten – Möglichkeiten zurechtkommen, probieren die meisten wenig Ungewohntes aus. Daraus folgt, dass wir ohne Krisen, ohne Schwierigkeiten, ohne Herausforderungen auch keine besonderen Kräfte entwickeln. Genau das, was wir als beschwerlich, leidvoll oder schlichtweg ärgerlich empfinden, ist daher ein Trainingslager für unsere inneren Kräfte.
Wir neigen dazu, Bekanntes zu wiederholen. Je besser das Alte funktioniert, umso fester prägen sich die Handlungsmuster ein. Wir bauen sozusagen Verhaltens-Autobahnen aus, auf denen wir ohne Nachdenken durchs Leben rollen. Menschen, die dazu neigen, sich auf andere zu verlassen, verfestigen dieses Verhalten, solange sich immer wieder jemand findet, der für sie die Kastanien aus dem Feuer holt. Sie verfeinern sogar – bewusst oder unbewusst – ihre Methoden, andere dazu zu bringen. So werden sie immer mehr in diesem Lösungsansatz bestätigt und werden immer besser darin, anderen die Verantwortung aufzuladen. Das Gleiche gilt natürlich für diejenigen, die die Kastanien bereitwillig aus dem Feuer holen. Sie werden immer tüchtiger darin, weil sie es ständig trainieren. Gleichzeitig denken sie immer weniger darüber nach, ob sie das überhaupt wollen und was sie letztendlich damit erreichen. So entstehen unterschiedliche Ausprägungen im Resilienzprofil. Manche setzen besonders auf ihre Kreativität und die Erfahrung, dass sie viele Ideen produzieren können. Andere sind sehr geübt und erfolgreich darin, unabänderliche Tatsachen zu konstatieren und zu akzeptieren. Wieder andere trainieren kontinuierlich ihre Fähigkeit, immer wieder Frust und Unlustgefühle beiseitezuschieben und sich stattdessen zu disziplinieren.
Da unterschiedliche Situationen aber unterschiedliche Aspekte von Resilienz erfordern, sind die am besten gerüstet, die ein möglichst ausbalanciertes Profil vorweisen, die also je nach Bedarf den einen oder anderen Aspekt hervorbringen können. So gesehen sind Menschen, die sich selbst für stark halten oder von anderen als hoch belastbar betrachtet werden, ...

Inhaltsverzeichnis

  1. [Titelinformationen]
  2. [Impressum]
  3. Einleitung
  4. 1. Resilienz als zentrale Kraft im Leben
  5. 2. Resilienz als Stützkorsett für Schwache?
  6. 3. Resilienz als Schlüsselkompetenz für Starke
  7. 4. Resilienz als Gleichgewicht der Kräfte
  8. Schlussgedanken
  9. Anmerkungen
  10. Literatur
  11. Informationen