Kosmische Erziehung in der Montessori-Pädagogik
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Kosmische Erziehung in der Montessori-Pädagogik

Die Entstehung des Konzepts der Kosmischen Erziehung - Die Geschichte des Universums und unserer Erde

  1. 238 Seiten
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Kosmische Erziehung in der Montessori-Pädagogik

Die Entstehung des Konzepts der Kosmischen Erziehung - Die Geschichte des Universums und unserer Erde

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Über dieses Buch

»Kosmische Erziehung" - dieser zentrale Begriff der Pädagogik Maria Montessoris ist manchen Missverständnissen ausgesetzt. Für Montessori selbst bündelt sich in diesem Ausdruck der Grundgedanke des Bildungsprogramms für Kinder von 6 bis 12 Jahren.In der vorliegenden Darstellung führt einer der besten Kenner erstmals in dieser umfassenden Form in das Konzept der Kosmischen Erziehung ein. In diesem ersten Band zeichnet er die Entstehung des Konzepts bei Maria Montessori und ihrem Sohn Mario nach und behandelt dann ein erstes großes thematisches Feld, die Geschichte des Universums und unserer Erde. Dabei stehen nicht allein die kognitiven, sondern auch die ethisch-praktischen Lernziele gleichwertig im Mittelpunkt.

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Information

Jahr
2015
ISBN
9783451804694

Zweiter Teil

Von der Entwicklung des Universums zu den Erfindungen des modernen Menschen

5. Die Große Erzählung von der Entstehung des Universums: »Gott, der keine Hände hat«

Mit dem fünften Kapitel beginnt der erste große »thematische Block«, der »erdgeschichtliche«. Als Einstieg in die Thematik stellt es eine der »Großen Erzählungen« vor, erläutert ihre Darbietung im Unterricht und diskutiert einige mit ihr verbundene Probleme.

5.1 Einführung

Die erste der Großen Erzählungen, die von der Entstehung des Universums und der Erde, wurde von Maria Montessori 1943/​44 den Kindern in der Montessori-Schule in Kodaikanal (Indien) erzählt. Nach der Rückkehr nach Europa hat ihr Sohn Mario die Geschichte aus der Erinnerung aufgeschrieben. Er veröffentlichte sie unter dem Titel Story of the Universe – God Who Has No Hands 1958 in der Zeitschrift AMI-Communications (1958/​4, 226 232).
Es gibt verschiedene Übersetzungen der englischen Originalfassung, z. B. von:
Übersetzungen
  • Ela Eckert, in: Eckert: Montessoris »Kosmische Erziehung«, 1996 : 30 34; Eckert: Maria und Mario Montessoris Kosmische Erziehung, 2001, 2. Aufl. 2007 : 70 75; Mario M. Montessori, Gott, der keine Hände hat, in: Eckert/​Waldschmidt 2006, 2. Aufl. 2007 : 44 49.
  • Gott hat keine Hände. Kosmisches Märchen erzählt von Mario M. Montessori. In: Around the Child [Zeitschrift der indischen Montessori-Gesellschaft] 3 (1958); aus dem Englischen übersetzt von Alfons Schaffrath, Montessori-Vereinigung e. V. (Aachen), März 1998.
  • Annebeate Huber und Claus-Dieter Kaul, in Kaul: Handbuch zur Kosmischen Erziehung (mit geänderten Formulierungen in der 2., überarbeiteten Auflage 2010 : 7 15).
Die im Folgenden (Kap. 5.2) abgedruckte Fassung von Gott, der keine Hände hat ist eine »Urspungsfassung« des Textes aus den 1980er Jahren in der Übersetzung von Annebeate Huber und Claus-Dieter Kaul. Die zeitliche Datierung ergibt sich durch ein Experiment im Text mit Wasser, Öl und Quecksilber, das wegen des gefährlichen Quecksilbers in der Fassung von Huber/​Kaul aus dem Jahr 1990 nicht mehr enthalten war. Das Experiment mit Quecksilber geht auf Mario M. Montessori bei der Studienkonferenz 1956 in Perugia zurück, wo es auf der Einkaufsliste für Experimente stand (vgl. Grazzini 2006 : 152; vgl. auch Kap. 4.2).
Die Geschichte von der Entstehung des Universums – Gott, der keine Hände hat verbindet die christliche Schöpfungsgeschichte mit den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen über diese Entwicklung. Vier große anschauliche Bildtafeln (Charts) und eine Anzahl physikalischer Experimente sollen den Kindern helfen, Vorstellungen von den einzelnen Phasen der Entstehung des Universums, der Sonne und der Erde zu bilden. Für Peter Gebhardt-Seele, langjähriger Dozent am Washington Montessori Institute, ist die Erzählung die »Ouverture zu aller Kosmischen Erziehung« (Gebhardt-Seele 2006b: 51).

5.2 Text: »Gott, der keine Hände hat«

Von Anfang an lebte Gott im Bewusstsein der Menschen. Sie fühlten Ihn, obgleich sie Ihn nicht sehen konnten. Ständig stellten sie in ihren verschiedenen Sprachen die Frage, wer Er sei und wo sie Ihn finden könnten.
»Wer ist Gott?«, fragten sie ihre Gelehrten. »Er ist das vollkommenste Wesen«, war die Antwort.
»Aber wie sieht Er aus? Hat Er einen Körper wie wir?« »Nein, Er hat keinen Körper, Er hat weder Augen zum Sehen noch Hände zum Arbeiten noch Füße zum Gehen, aber Er sieht alles und weiß alles.«
»Und wo ist Er?« »Er ist im Himmel und auf der Erde. Er ist überall.«
»Was kann Er vollbringen?« »Alles, was Er will. Alles, was je geschehen ist, ist Sein Werk. Er ist der Erschaffer, der alles gemacht hat. Und alles, was Er gemacht hat, gehorcht Seinem Willen. Er sorgt für alles und hält alle Dinge in der wunderbarsten Ordnung und Harmonie.
Am Anfang gab es nichts als nur Gott. Da Er auf die höchste Weise vollkommen und glücklich war, gab es nichts, dessen Er bedurft hätte. In seiner Güte entschloss Er sich jedoch zu erschaffen, und alles, was Er wollte, entstand: Himmel und Erde, alles Sichtbare und Unsichtbare. Nach und nach erschuf Er das Licht, die Sterne, den Himmel und die Erde mit all ihren Pflanzen und Tieren. Zuletzt machte Er den Menschen. Den Tieren gleich wurde auch der Mensch aus Stoffen der Erde gemacht. Aber Gott machte ihn anders als die Tiere, sich ähnlich, denn seinem sterblichen Leib hauchte Er eine Seele ein, die niemals sterben sollte.
Viele Menschen hielten das für eine schöne Geschichte. Wie könnte jemand ohne Hände und Augen Dinge erschaffen? Wenn Gott ein Geist ist, den man weder sehen noch hören noch fühlen kann, wie kann Er dann die über uns funkelnden Sterne gemacht haben? Wie kann Er das ewig bewegte Meer, wie die Sonne, wie die Berge und die Winde erschaffen haben? Wie kann ein Geist die Vögel und Fische und Bäume, die Blumen und ihren Duft erschaffen? Vielleicht kann er unsichtbare Dinge machen, aber wie die sichtbare Welt? Sie dachten, es ist schön und gut zu sagen, Gott sei überall – aber wer hat Ihn je gesehen? Wie kann man sicher sein, dass er überhaupt irgendwo ist? Ma...

Inhaltsverzeichnis

  1. Titelinformationen
  2. Impressum
  3. Erster Teil Grundlagen der »Kosmischen Erziehung«
  4. Zweiter Teil Von der Entwicklung des Universums zu den Erfindungen des modernen Menschen