Glück ohne Ratgeber
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Glück ohne Ratgeber

Eine Philosophie des Gelingens

  1. 160 Seiten
  2. German
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Glück ohne Ratgeber

Eine Philosophie des Gelingens

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Das Glück gibt es heute zu kaufen – fast überall. Psychologische Ratgeber zeigen uns den Weg dorthin, und Kurse, die uns mit ihrer Wellnesskultur beglücken, gibt es noch und nöcher. Nur führt das wirklich zum Glück? Oder ist das eher eine Glücksfalle, gefangen im Glücks-Stress?Für Stefan Bauberger ist die Antwort klar. Er ist in drei Welten zu Hause: als Jesuit, als Naturwissenschaftler und als Zen-Meister. Die Erfahrungen und Lehren aus diesen drei Welten führt er zusammen und erklärt, weshalb es für Menschen besser ist, nicht hinter dem Glück herzurennen und gerade deshalb zu einem erfüllteren Leben finden. Bauberger schreibt über leere Wellness- und Managerspiritualität, spricht über Glück und Glückseligkeit und darüber, warum man das Glück gerade ohne Ratgeber findet. Dabei greift er auf sein Wissen aus der christlichen wie fernöstlichen Spiritualität und seine praktische Erfahrung als Meditationslehrer zurück. So ist ein Buch entstanden, das mit den gängigen Glücksratgebern bricht und stattdessen einen tiefgründigen Weg skizziert.Für Bauberger bedeutet Glück etwas Besonderes zu sein. Dazu gehört die religiöse Identität genauso wie die Erkenntnis, dass Spiritualität heute oft missverstanden wird als Bereicherung, als ein krampfhaftes Anhäufen von Erfahrungen und einzelnen Glücksmomenten. Solche Momente sind wichtig und Bauberger beschreibt, wie man sie erleben kann. Doch er macht auch klar, dass das Klammern daran nie zum endgültigen Glück führen. Im Gegenteil entzieht es sich umso mehr, je mehr man es festhalten will. Das wahre Glück entsteht da, wo man auf jedes Festhalten des Glücks verzichtet."Spirituelle Traditionen bereichern den Glückssucher, aber gleichzeitig können sie auch vom Eigentlichen wegführen, wenn sie äußerlich bleiben", so der Autor im Vorwort. In seinem klugen Buch zeigt der Jesuit und Zen-Meister, was hinter dem Glückswahn steckt und wie wir den Weg heraus aus der Glücksfalle finden.

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Information

Jahr
2019
ISBN
9783451815638

Was ist Religion?

Der japanische Philosoph Keiji Nishitani schreibt:
»Die Frage: ›Was ist Religion?‹ enthält zugleich auch die Frage: ›Welchem Zweck dient Religion, und weshalb brauchen wir sie?‹ ›Was ist Religion?‹ ist eine Frage, die häufig gestellt wird. In der Frage selbst steckt jedoch ein Problem. Einerseits ist Religion für den, der diese Frage stellt, noch keine Notwendigkeit geworden. Die Notwendigkeit von Religion hat sich ihm noch nicht gezeigt. Ja, die Frage enthält das Eingeständnis, dass Religion für ihn noch keine Notwendigkeit geworden ist. Andererseits liegt es in der Natur der Religion, dass gerade ein solcher Mensch Religion braucht. Kurz, das Verhältnis, in dem Religion zu uns steht, ist widersprüchlich, da dem Menschen, für den Religion nicht notwendig ist, gerade deswegen Religion nottut. Von keiner anderen Sache lässt sich dies sagen.«28
Religion, so führt er aus, ist für den Menschen eine andere Art von Notwendigkeit als andere Bedürfnisse, wie Essen, Wohnen, Kunst, Gelehrsamkeit. Diese sind notwendig »für den Fortschritt der Menschheit, für das eigene Glück, die eigene Bildung und so fort«. Religion hat mit einem anderen Typ von Problem zu tun: »Religion ist ein Problem, das für das Leben selbst lebenswichtig ist. Ob man ein Leben lebt, das in Richtung auf seinen endgültigen Verfall dahinwelkt, oder ob man des ewigen Lebens teilhaftig sein kann, ist für das Leben selbst von höchster Bedeutung.«29
Religion dient in diesem Sinn nicht dem Menschen, sie erfüllt keinen Zweck, sie trägt nicht einmal zum Wohlergehen bei, zumindest ist das nicht ihre hauptsächliche Bestimmung. Solange ein Mensch den Sinn seines Lebens in der Weise sucht, wie und wodurch er oder sie Erfüllung finden kann, was zum eigenen Wohlergehen wie beitragen kann, bleibt der Sinn von Religion verschlossen.
»Wenn diese Daseins- und Denkweise, in der wir uns zum telos (Ziel) aller anderen Dinge machen, erschüttert wird und die dieser Haltung entgegengesetzte Frage auftaucht: ›Wozu existieren wir selbst denn?‹, tut sich erst der eigentliche Ort auf, von dem aus Religion in Sicht kommt.«30
Religion ist tatsächlich in diesem Sinn zu nichts zu gebrauchen. Auch wenn nach dem gesellschaftlichen Nutzen von Religion, ihrem Beitrag zur Moral und Ordnung, gefragt wird, steht die Frage in Widerspruch zu dem, was Religion eigentlich ist. Erst in der Umdrehung des Lebens weg von der Frage, »was mir nützt«, hin zur Frage nach dem Sinn, weg vom Ego, um das sich alles dreht, hin zu einer Weltsicht und zu einer Einstellung, in der es kein Ich als Mittelpunkt gibt, erst in dieser Umdrehung zeigt sich Religion und zeigt sich, was dem Leben Sinn gibt.
Nishitani spricht von der Notwendigkeit von Religion. Notwendig in diesem Sinn ist genau diese Umdrehung der Weltsicht. Ob das dann Religion genannt wird, ist zweitrangig und hat keine tiefere Bedeutung. In gewisser Weise gehört es sogar zum Wesen von Religion, sich selbst zu überschreiten:
»Das Höchste und das Äußerste, was der Mensch lassen kann, das ist, dass er Gott um Gottes willen lasse«, so ein Ausspruch von Meister Eckhart.31
Ganz entsprechend gibt es einen berühmten Zen-Spruch, der noch provozierender ist: »Wenn du dem Buddha begegnest, töte ihn!«
Auf dem Gipfel des Erlebens der Transzendenz gibt es keine Religion, keinen Gott, nichts, nur Vollkommenheit. Religion kann im Abstieg von diesem Gipfel entstehen, wieder hinein in die konkrete Welt. Dieser Abstieg ist allerdings keine Minderung des Gipfels, sondern die Vollendung des Gipfels. Er verbindet Himmel und Erde. So kann auch Religion ein Ausdruck der Transzendenz werden und diese in die gewöhnliche Wirklichkeit hineintragen.

Die Faszination des Seelischen

Einen religiösen Weg und einen Meditationsweg im eigentlichen Sinn gibt es nicht als Lebensabschnittsprojekt und noch viel weniger als Kurseinheit mit Zertifikat, das einen bestimmten Lernerfolg bescheinigt. Einen Weg der Meditation oder sonstigen religiösen Übung zu gehen, setzt eine regelmäßige und konsequente Übung voraus, in aller Regel täglich geduldig über Jahre hinweg beziehungsweise letztlich ohne Ende und Ziel. Das Leben muss eins werden mit diesem Weg. Das gilt für jeden ernsten spirituellen Weg.
Wer einen solchen inneren Weg geht, wird sich zunächst mit seiner Seele auseinandersetzen (müssen). Mit Seele bezeichne ich in diesem Zusammenhang nicht das Konzept der unsterblichen Seele, das aus der Tradition der griechischen Philosophie in das Christentum hineingewandert ist. Ich meine damit die Welt der Gefühle, aber auch viel mehr als das. Es ist eine Welt von Bildern und Geschichten, von verborgenen Wünschen und Antrieben, eine Welt von »Energien«, eine sehr bunte und reiche Welt.
Wenn Menschen mit intensiver Meditation beginnen, werden sie am Anfang oft – und das kann einige Jahre andauern – in harte seelische Auseinandersetzungen geführt, die erst einmal das Bewusstsein ganz in Beschlag nehmen. Am stärksten ist dieser Effekt meist für junge Menschen.
Schnell kann daraus ein Missverständnis entspringen. In dieser Auseinandersetzung und als Folge dieser Auseinandersetzung mit dem seelischen Bereich, mit Verletzungen, oft mit verborgener Aggression oder Angst, mit allem Möglichen, erschließt sich ein vorher verborgener Reichtum der Seele. Infolge einer Befreiung von seelischer Last zeigt sich eine neue Welt der Integration des Seelischen. Das ist natürlich gut, und es ist ein notwendiges Element auf dem inneren Weg. Zum Missverständnis wird es, wenn das als Ziel des spirituellen Wegs gesehen wird. Dann wird es zu einem Schwelgen in Gefühlen und Bildern und verborgenen inneren Schätzen. Das kann eine große Faszination entwickeln.
Dieses Missverständnis wird durch den Spiritualitätsmarkt befördert. Auf vielen der Schachteln, die in diesem Supermarkt zu kaufen sind, steht Spiritualität drauf, aber es geht tatsächlich um das Seelische, das Psychische.
Zum modernen Glück gehört ganz notwendig die Selbstverwirklichung – auch zum Glück in der Transzendenz. »Selbstverwirklichung« hat unterschiedliche Bedeutungen, und eine Unterscheidung in drei Ebenen kann helfen, den angesprochenen Punkt zu verdeutlichen.
Zunächst ist Selbstverwirklichung einfach die platte Erfüllung der eigenen Wünsche. Für manche Menschen ist es wichtig, zu lernen, sich selbst zu behaupten. Ein Irrweg des religiösen Lebens ist es, wenn Menschen eine falsche Demut lernen und nicht mehr für sich eintreten können. Ernst Bloch zeigt in seinem Buch »Naturrecht und menschliche Würde«32, dass eine menschliche Gesellschaft nur dann einigermaßen gerecht sein kann, wenn Menschen für ihre Rechte kämpfen, und damit auch für die Rechte ihrer Nachkommen. Sonst nehmen immer wieder die Mächtigeren und Rücksichtslosen den anderen ihre Rechte weg. Selbstverwirklichung auf dieser Ebene kann also sehr sinnvoll sein, sie kann aber auch rücksichtslos sein. Es handelt sich um Selbstverwirklichung auf der Ebene der Ego-Interessen, die immer auch in einer Spannung zu den Interessen der anderen stehen.
In Absetzung davon gibt es auf der zweiten Ebene der Selbstverwirklichung die Unterscheidung von »Ich« und »Selbst«. C. G. Jung hat diese Unterscheidung in der westlichen Psychologie populär gemacht. Es gibt dazu eine Entsprechung in der indischen Philosophie des Yoga. Die Erlösung, das Nirvana, bedeutet in dieser Auffassung des Yoga, dass das einzelne »Ich« erkennt, dass es eine Verwirklichung der großen Weltseele, des Brahman, ist. Im meditativen Erkennen kann jeder und jede Einzelne in diese ursprüngliche Einheit der Weltseele zurückkehren. Einheit und die Auslöschung des Ich sind nach dieser Auffassung die Grundprinzipien der inneren Befreiung. In der östlichen Ausprägung ist das fast immer mit einer gewissen Abwendung von der Welt verbunden, die im Vergleich mit der Verschmelzung mit der Weltseele als unwichtig betrachtet wird.
Die tiefenpsychologische Auffassung von Jung ist zwar nicht mit dieser Auffassung identisch, sie unterscheidet aber in Entsprechung dazu zwischen dem Ich und dem Selbst. Das Selbst entspricht dem Brahman, der Weltseele. Selbstverwirklichung ist in diesem Sinn nicht die Verwirklichung des kleinen, begrenzten Ich, sondern die Entdeckung und Verwirklichung des Selbst, das die Grenzen des Ich sprengt. Diese Auffassung von Selbstverwirklichung in ihrer psychologischen Ausprägung geht über die erste weit hinaus, die auf der Ebene der Ego-Verwirklichung verweilt. Aber diese Art der Selbstverwirklichung bleibt auf einer anderen Ebene stehen, der des Seelischen. Zumindest besteht die Gefahr, gerade deshalb, weil dieser Schritt als sehr befreiend erfahren werden kann und weil er eine neue innere Wirklichkeit erschließt. Und ganz schnell und kaum bemerkt wird aus diesem Selbst eine neue Überhöhung des kleinen Ich.
In der Tradition des Buddhismus wird die Überwindung dieser zweiten Ebene der Selbstverwirklichung, der Schritt in die dritte Ebene, mit dem Konzept des Nicht-Selbst, also der Verneinung einer Existenz des Selbst, ausgedrückt. Wirkliche Transzendenz zeigt sich erst in einer noch weiteren Überschreitung, in der es auch kein Klammern mehr an ein Selbst gibt, kein Klammern mehr an gar nichts.
Von Jesus ist das berühmte Wort überliefert: »Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden.« (Mt 16,24–25) Selbstverwirklichung ist Selbstverleugnung. Dies gehört zum Geheimnis und zum Herz der Religionen. Die moderne Spiritualität und Religiosität benutzen die religiösen Traditionen, haben ihnen aber vielfach dieses Herz ausgerissen, zum Beispiel durch die Verwechslung von Transzendenz mit dem seelischen Bereich. Dieses Herz gilt es neu zu ergründen.
Wer den inneren Weg, den religiösen Weg wählt, muss nach der Befreiung durch die Integration seiner seelischen Welt weitergehen. Das ist oft nicht einfach, weil nach der Faszination des Seelischen oft die Langeweile kommt. Nur im Aushalten dieser Langeweile kann der Übertritt in die transzendente Wirklichkeit erfolgen. An dieser Stelle zählt die beharrliche Übung. Während sich zunächst ein Fortschritt in der Übung zeigt, bleibt jetzt der Fortschritt aus, jedenfalls wird keiner mehr wahrgenommen. Die Übung wird letztlich zu einer Form von Hingabe. In gewisser Weise wird sie zu einem Selbstzweck. Meditation und Gebet gewinnen nur dadurch ihre Form, dass sie nicht dazu dienen, etwas zu erreichen, sondern dass sie einfach vollzogen werden. Sie werden im Beharren in der Übung selbst zu einem Ausdruck der Verbundenheit mit dem Absoluten statt zu einem Mittel, um dorthin zu kommen. Sie werden Teil einer Umdrehung der Persönlichkeit, die darin immer durchlässiger wird für das Absolute.
Zur Beharrlichkeit in der Übung fehlt noch eine kritische Bemerkung über das moderne Christentum. Eine der guten Herausforderungen durch das Zusammenleben mit Muslimen in Europa besteht darin, dass diese oft noch regelmäßig beten, mehrfach am Tag. Die Christen dagegen haben im Zuge der Modernisierung ihrer Religion meist alle traditionellen Formen von täglichem Gebet aufgegeben. Dieser Verlust ist eine große Bedrohung für das moderne Christentum in Europa. Es wird auch keinen einfachen Weg zurück geben. Umso wertvoller ist das Geschenk der Meditation, das Christen von den östlichen Religionen empfangen haben. Nicht wenige Christen haben darin eine neue Form der täglichen religiösen Übung gefunden. Ob sie es Gebet nennen, ist zweitrangig, wichtig ist die Beharrlichkeit in der Verbindung mit der transzendenten Wirklichkeit.

Glauben

Die Annäherung an die transzendente Wirklichkeit, an Gott, an das wahre Selbst, das ein Nicht-Selbst ist, oder wie immer man es nennt, geschieht über den Glauben. Auch im Buddhismus, der im Westen manchmal als Religion der Vernunft gegen den Aberglauben des Christentums gestellt wird, ist der Glaube essentiell – Glaube richtig verstanden.33 Glaube bedeutet nicht in erster Linie bestimmte Aussagen für wahr zu halten, sondern jemandem zu vertrauen, auf etwas zu vertrauen. Der religiöse Glaube hat als Entsprechung nicht den Glauben daran, dass morgen das Wetter so oder so sein wird. Das ist eine Vermutung, und noch dazu eine belanglose. Der religiöse Glaube entspricht dem Vertrauen eines Kindes in seine Eltern, eines Menschen in seine Freunde.
Als junger Mensch habe ich theologische Bücher von Hans Küng gelesen und darin die Auffassung gefunden, dass der religiöse Glaube auf einem Urvertrauen beruht, dass er die Fortsetzung eines allgemeinen Urvertrauens ist. Das hat mich damals erschüttert, weil ich dieses Urvertrauen in mir so nicht gefunden habe. Wie dann glauben? Doch es gibt vielerlei Arten von Glauben, und eine erste Unterscheidung ist die zwischen dem selbstverständlichen Glauben aus einem ungebrochenen Vertrauen und dem Glauben, der durch den Zweifel gegangen ist. Glaube steht nicht in Widerspruch zum Zweifel, ganz im Gegenteil. Allerdings ist der Weg der Zweifler ein anderer als der einfache Weg des ungebrochenen Glaubens. Das wird unten noch ausführlich dargestellt werden.
Es gibt noch eine zweite Unterscheidung in den Formen des Glaubens. Es gibt einen selbstverständlichen Glauben derer, die in einer religiösen Tradition und Gemeinschaft stehen, und es gibt den individuellen Glauben, den Glauben, der nicht so einfach in der Mitgliedschaft zu einer spir...

Inhaltsverzeichnis

  1. [Cover]
  2. [Titel]
  3. [Impressum]
  4. [Inhalt]
  5. Worum es geht
  6. Über das Glück
  7. Wellness-Spiritualität
  8. Das Glück der Religionen
  9. Religion: rational – irrational
  10. Was ist Religion?
  11. Von der Erlösung zum Leben
  12. Wie wird Religion politisch?
  13. Über den Autor