Männer haben keine Probleme. Männer lösen Probleme. Das ist das Problem
eBook - ePub

Männer haben keine Probleme. Männer lösen Probleme. Das ist das Problem

  1. 192 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Männer haben keine Probleme. Männer lösen Probleme. Das ist das Problem

Angaben zum Buch
Buchvorschau
Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Männer sind eher aufs Problemlösen, Organisieren, und Machen gepolt. Frauen dagegen geht es in der Partnerschaft oft einfach nur ums Zuhören, ums Anteilnehmen, um Empathie. Wenn er nach einem anstrengenden Arbeitstag endlich zu Hause ist, verlangt ihn nur noch nach einem Bier und Fernsehen. Sie aber will reden und sich mit ihm austauschen. Das kann zu Konflikten führen. Der erfahrene Paartherapeut zeigt, wie Paare trotz ihrer unterschiedlichen Wirklichkeitswahrnehmung zu einem glücklichen Zusammenleben finden können.

Häufig gestellte Fragen

Gehe einfach zum Kontobereich in den Einstellungen und klicke auf „Abo kündigen“ – ganz einfach. Nachdem du gekündigt hast, bleibt deine Mitgliedschaft für den verbleibenden Abozeitraum, den du bereits bezahlt hast, aktiv. Mehr Informationen hier.
Derzeit stehen all unsere auf Mobilgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Mit beiden Aboplänen erhältst du vollen Zugang zur Bibliothek und allen Funktionen von Perlego. Die einzigen Unterschiede bestehen im Preis und dem Abozeitraum: Mit dem Jahresabo sparst du auf 12 Monate gerechnet im Vergleich zum Monatsabo rund 30 %.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja, du hast Zugang zu Männer haben keine Probleme. Männer lösen Probleme. Das ist das Problem von Martin Koschorke, Klaus Martin Janßen im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Persönliche Entwicklung & Persönlichkeitsentwicklung. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

1
Reden

Wenn die Sonne untergeht

»Wir sollten mal über unsere Beziehung reden!«, sagt sie.
mann_fmt.webp
Sie sitzen im Wohnzimmer. Es ist Abend. Der Tag war lang und anstrengend für ihn. Im Betrieb gab es Ärger, mal wieder. Der Chef hat gestresst und Druck gemacht. Auf der Heimfahrt dann auch noch Stau. Jetzt ist er müde. Er sehnt sich nach Ruhe. Ein Bier. Fernsehen. Ein schöner entspannter Abend. Das ist, was er jetzt braucht. Nur keine Konflikte.
Über die Beziehung reden. Auch das noch. Was soll das schon bringen? Gut, sie hat recht. Die Beziehung ist nicht mehr wie früher. Wir sind aber auch nicht mehr so taufrisch wie am Anfang, denkt er. Das ist eben so. Da kann man nichts machen. Wozu darüber reden? Reden ist ja nun wirklich das Letzte, was da hilft.
Seine Hand zuckt zur Fernbedienung. Aber er hält sich zurück. Wenn er etwas gelernt hat in 17 Ehejahren, dann dies: Wenn sie reden will und er den Fernseher einschaltet, ist die Hölle los.
frau_fmt.webp
Dass von ihm nichts kommt, das kennt sie ja nun schon. Sie hat ebenfalls einen anstrengenden Tag hinter sich. Auf der Arbeit war die Stimmung ebenfalls nicht so toll. Kommt sie dann nach Hause, so stürzt der Haushalt auf sie ein. Die Kinder haben die Küche als Saustall hinterlassen. Die sind inzwischen auch in einem schwierigen Alter.
Das wäre alles gar nicht so schlimm, wenn sie sich darüber austauschen könnte. Eine Tasse Kaffee trinken oder ein Glas Bier und einfach ein bisschen nett miteinander reden. Aber wenn er zur Tür hereinkommt so wie heute, sieht sie gleich: Da wird nichts draus. Er ist müde, er ist zu. Er trägt einen unsichtbaren Schutzanzug. Der sagt: »Rühr mich nicht an. Lass mich in Ruh.« Da kommt sie nicht an ihn ran. Da fühlt sie sich abgewiesen. Wenn sie etwas gelernt hat in den 17 Jahren, in denen sie jetzt schon zusammenleben, dann dies: Wenn er nicht reden will und sie will reden und sie drängt ihn, dann wird alles nur noch schlimmer.
Doch sie hält es nicht mehr aus. So kann es ja nun nicht ewig weitergehen. Irgendwann muss sie mal ihren Mut zusammennehmen und die Situation ansprechen. Sonst stirbt die Beziehung völlig ab. Darum hakt sie nach. Mit etwas mehr Nachdruck. Ihre Stimme einen halben Ton höher.
»Wir sollten mal über unsere Beziehung reden!!«
mann_fmt.webp
Inzwischen ist er so weit, dass er reagieren kann. Er rafft sich auf.
»Hm«, macht er.
frau_fmt.webp
Was soll denn das nun heißen? Ist das alles, was er zu sagen weiß? Ein »Hm«, das reicht ja nun wirklich nicht.
»Hast du gehört? Wir sollten mal über unsere Beziehung reden!!!«
mann_fmt.webp
Am liebsten würde er aufspringen und raus rennen, in den Hobbykeller, in die Kneipe, egal, irgendwohin. Nur weg. Aber er spürt: Das bringt jetzt auch nichts mehr. Ohne groß nachzudenken, weiß er: Wenn er jetzt aufsteht und verschwindet, dann kommt sie hinterher. Dann wird alles nur noch schlimmer. Dann kriegen es auch noch die Kinder mit. Oder die Nachbarn.
Darum macht er, obwohl total kaputt, einen übermenschlichen Kraftakt. Er stellt sich ihrem Drängen: Er haut nicht ab, er läuft nicht fort. Er bleibt und sagt:«Dann red’ doch!«
Wenn sie unbedingt reden will, dann soll sie es tun. Sie lässt sich davon ja eh nicht abhalten. Er weiß zwar nicht, was sie will. Aber er ahnt schon, was jetzt kommt: Unzufriedenheit. Jammern, dass es nicht mehr so ist wie früher. Klagen. Vorwürfe. Er kriegt mit: Sie ist frustriert, enttäuscht. Immer wenn sie mit ihm reden will, dann hört er: Sie will mir Vorwürfe machen. Dass ich nicht so bin, wie sie sich vorgestellt hat, dass ich bin. Doch dafür kann ich nichts, denkt er. Unwillkürlich geht er in Deckung, duckt sich weg.
frau_fmt.webp
Das spürt sie. Sie will nicht, dass er zumacht. Denn das nützt ihr nichts. Sie wünscht, dass er sich öffnet. Dass er sich ihr zuwendet. Er schaut sie nicht einmal an. Er dreht die Fernbedienung in den Händen und starrt vor sich hin. Wie soll da ein Gespräch zustande kommen? Wie soll da Nähe entstehen? Wenn er so abweisend dasitzt?
Enttäuschung macht sich breit in ihr und Ärger. Immer soll sie den Anfang machen beim Reden. Stets müssen die Anstöße von ihr kommen. Ergreift sie dann die Initiative, so reagiert er wie ein halbtoter Fisch. Sie kann sich nicht mehr zurückhalten. Es brodelt in ihr. Wieder einen halben Ton höher stößt sie hervor: »Du bist ja gar nicht bereit zum Gespräch!«
mann_fmt.webp
Das ist ja jetzt die Höhe, denkt er. Hat er etwa keinen ruhigen Abend verdient? Er hat ihr doch gesagt, sie soll reden. Wenn es schon sein muss, reden, dann soll sie doch endlich loslegen. Damit sie es hinter sich bringen. Die Champions League hat auch schon angefangen.
»Ich bin doch da!!«
Sein leicht genervter Ton ist nicht zu überhören. Miese Atmosphäre macht sich im Zimmer breit. Der Ärger hat beide angesteckt.
frau_fmt.webp
»Wie du schon dasitzt! Du bist gar nicht wirklich bereit!«, faucht sie.
mann_fmt.webp
»Und ich hatte mich so auf einen schönen Fußballabend gefreut!«, rutscht es ihm raus, halb resigniert, halb vorwurfsvoll. Zack, jetzt hast du’s ihr gegeben, meldet eine Stimme in seinem Hinterkopf.
frau_fmt.webp
»Genau, was ich mir gedacht habe! Fußball ist dir viel wichtiger als ich!!«
mann_fmt.webp
»Mein Gott!«, entfährt es ihm. Aber der kommt jetzt auch nicht zu Hilfe.
Die Gefühle werden heftiger, die Sätze immer kürzer. Die Haltung ist gespannt, die Köpfe werden rot, der Blutdruck steigt. Bis zum Höhepunkt fehlt nicht mehr viel.
frau_fmt.webp
In Kürze wird sie schreien: »Hör endlich zu!«
mann_fmt.webp
Er wird zurückblaffen: »Hör endlich auf!«
Oder umgekehrt. Oder beide gleichzeitig.
frau_fmt.webp
Voll Wut verlässt sie den Raum. Immer dasselbe! Warum können sie bloß nicht miteinander reden? Warum?
mann_fmt.webp
Und er denkt, während ein Knopfdruck den Bildschirm anschaltet und die Geräuschkulisse der Fußballfans das Wohnzimmer füllt: »Ich hab’s doch gewusst! Reden – wozu? Rede...

Inhaltsverzeichnis

  1. [Titelinformationen]
  2. [Impressum]
  3. Warnung vor »den Männern«
  4. 1 Reden
  5. 2 Sich binden
  6. 3 Überleben
  7. 4 Reden, um zu reden. Reden, um zu lösen
  8. 5 Übersicher und Untersicher
  9. 6 Zuschreiben
  10. 7 Unterschiede
  11. 8 Männerquote, Männerschleier – alles einmal andersherum
  12. 9 Der ewige Hausbau
  13. 10 Potenz und PS
  14. 11 Die Kleidung des Mannes – Territorium der Frau?
  15. 12 Mann, Job, Familie – Stress
  16. 13 Mann werden
  17. 14 Die Sprache der Gefühle lernen
  18. 15 Männerparadies und Männerhölle
  19. 16 Warum Männer früher sterben
  20. 17 Krieg oder Frieden
  21. 18 Gott – ein Mann?
  22. 19 Männer sind verschieden. Frauen auch
  23. Literaturnachweise
  24. Dank
  25. [Informationen zum Autor]