JETZT ist die Zeit für den Wandel
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JETZT ist die Zeit für den Wandel

Nachhaltig leben - für eine gute Zukunft

  1. 200 Seiten
  2. German
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Nachhaltig leben - für eine gute Zukunft

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Lebensmittelskandale, Naturkatastrophen, Börsenabstürze. Notker Wolf sagt, warum es so nicht weitergeht und wie wir die Umkehr schaffen. Wir müssen unser Leben nachhaltig verändern. Nachhaltigkeit ist mehr als eine ökonomisch-ökologische Balance. Es ist eine ethische Grundhaltung, eine Lebensweise. Der Abtprimas beschreibt spirituelle und praktische Wege zur Lösung der drängendsten Herausforderungen.Sein Prinzip für ein gerechteres und glücklicheres Leben: Freiheit durch Verantwortung, Verantwortung aus Freiheit.

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Information

1 Darum geht es

Der „Club of Rome“ und seine Impulse

Der Begriff der Nachhaltigkeit ist keine Wortschöpfung unserer Zeit. Er lässt sich zurückführen auf eine Publikation des kursächsischen Forstrates Hans Carl von Carlowitz aus dem Jahr 1713, in der er von der „nachhaltenden Nutzung“ der Wälder schrieb, ohne aber weiter auszuführen, wie sie zu erreichen sei. Einer seiner Nachfolger, Georg Ludwig Hartig, hat 1795 ausformuliert, was Nachhaltigkeit bedeutet: „Nachhaltigkeit der Nutzung“ bezeichnet zunächst die Art der Bewirtschaftung eines Waldes: Es wird immer nur so viel Holz entnommen, wie nachwachsen kann, so dass der Wald nie zur Gänze abgeholzt wird, sondern sich immer wieder regenerieren kann. Der Begriff wurde schließlich als sustained yield ins Englische übertragen und fand Eingang in die internationale Forstwissenschaft.
Seit der 1968 gegründete „Club of Rome“, eine internationale, interdisziplinäre Vereinigung von Wissenschaftlern, den Begriff der Nachhaltigen Entwicklung prägte und ihn 1972 mit der Studie „Die Grenzen des Wachstums“1 mit ganz konkreten Forderungen und Vorschlägen inhaltlich ausfüllte, hat sich ein weltweites Bewusstsein für diese entscheidende Zukunftsfrage entwickelt. Ein zentrales Anliegen und Thema des „Club of Rome“ war damals die Abkehr von den fossilen Brennstoffen, die, wie damals bereits erkennbar war, die Hauptursache für die Klimaveränderung durch CO2 sind. Diese Frage ist nach wie vor aktuell.
Wenn wir heute über den Begriff der Nachhaltigkeit diskutieren, können wir das Thema aber nicht mehr nur auf eine ökonomisch-ökologische Sichtweise verengen. Es geht um eine umfassende, also eine ethische Grundhaltung, eine Lebensweise. Nachhaltiges Denken und Handeln wächst immer mehr aus der Enklave des Umwelt- und Klimaschutzes heraus und hinein in die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit, und zwar weltweit. Dieses ökosoziale Denken und Handeln betrifft damit unser gesamtes Leben, und es beginnt bei der Bildung.
Nachhaltigkeit bedeutet vor allem verantwortliches Denken und Tun, das stets die Konsequenzen im Blick behält. Alles, was wir tun, hat Auswirkungen und Konsequenzen. „Respice finem – denk an das Ende“. Kurzfristiges Handeln, Egoismus und Profitgier fallen in der Konsequenz mit schwerwiegenden moralischen Folgen auf uns zurück. Langfristige Wertschöpfung dagegen schafft Stabilität und Wachstum.
Da ich in diesem Buch bewusst auch aus der Erfahrung der benediktinischen Tradition spreche, kann ich hinzufügen: Eine solche, auf Langfristigkeit bedachte Wertschöpfung entspricht auch unserer benediktinischen Lebensweise, die wiederum auf uralten Weisheiten beruht. Wir bauen für Jahrhunderte, leben weitgehend autark von unserer Arbeit als Land- und Forstwirte, Handwerker, Lehrer und Seelsorger, und sorgen in unserem Wirkungskreis für Arbeit und Bildung. Selbst die humanistische Bildung, die wir vermitteln, stellt eine vorzügliche Grundlage für ein nachhaltiges Lebensmodell dar.
Humanistische Bildung befähigt uns, die eigentlichen Werte zu entdecken und zu pflegen, die unserem Leben Sinn geben: Verantwortung für Familie und Partnerschaft, Hinwendung zum Nächsten, aber auch Bescheidenheit, Demut und Dankbarkeit für alles, was uns geschenkt ist und was wir weitergeben dürfen. In Afrika gibt es ein Sprichwort, das sinngemäß besagt: „Man pflanzt keine Bäume, von denen man nicht selbst erntet.“ Wir sind aufgerufen, Bäume zu pflanzen und zu pflegen, von denen wir nicht nur selbst, sondern auch unsere Nachkommen ernten.

Nachhaltig leben heißt verantwortlich handeln

Es gibt einen roten Faden durch sämtliche Kapitel dieses Buches: Nachhaltiges Leben kann sich nur in der Gestaltungsfreiheit, die uns Gott in seiner Schöpfung geschenkt hat, frei entfalten. Diese Freiheit ist ein großartiges Geschenk, ein hohes Gut, aber sie ist untrennbar verbunden mit unserer Verantwortung, diese Schöpfung auch zu bewahren und für künftige Generationen zu erhalten. Wenn wir in dieser Verantwortung versagen, fällt sie auf uns zurück, spätestens in den folgenden Generationen.
Im Schöpfungsbericht der Bibel steht lapidar am Ende des Sechs-Tage-Werks:
Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen: der sechste Tag (Gen 1,31).
Natürlich wurde die Welt von Gott nach dem modernen christlichen Verständnis nicht in sechs Tagen geschaffen. In der Bildersprache der Bibel wird die Herkunft der Welt von Gott betont und damit ihr positiver Charakter. Wir wissen heute, dass die Welt in einem sehr komplizierten Evolutionsprozess entstanden ist und erkennen im Glauben, dass sie im Tiefsten eben doch von vernünftiger Hand geschaffen wurde und weiter gehalten wird. Die Schöpfung der Welt war nicht ein einmaliger Akt. Unser Glaube an das „Ja“ Gottes zum Leben ist für uns Christen das stärkste Motiv, Gottes Werk zu achten.
Ebenso symbolisch ist der folgende Text zu verstehen:
Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte (Gen 2,15).
Das heißt: Gott gab uns die Aufgabe, seine Schöpfung, den Garten Eden, zu pflegen. Er gab uns das Paradies, nahm uns aber auch in die Pflicht. Die Bibel erzählt dann weiter in ihrer Bildersprache, dass wir (Adam und Eva) dieser Aufgabe und dem Gebot Gottes, nicht vom Baum der Erkenntnis zu essen, nicht gerecht wurden.
Diese biblische Geschichte vom Sündenfall bedeutet aber nicht, dass wir angesichts der Wunder der Natur nicht staunen und Gott danken dürfen, so wie es im Psalm 104,1 geschieht: „Mein Gott, wie groß bist Du!“
Wenn ich an einem Frühlingstag an blühenden Wiesen vorbeiwandere, kommt mir manchmal das Wessobrunner Gebet in den Sinn, das älteste Zeugnis der deutschen Sprache aus dem 9. Jahrhundert.1
Das erfuhr ich unter den Menschen
als der Wunder größtes,
dass Erde nicht war, noch oben der Himmel,
nicht Baum, noch Berg nicht war,
noch irgendetwas,
noch die Sonne nicht schien,
noch der Mond nicht leuchtete,
noch das herrliche Meer.
Als da nicht war an Enden und Wenden,
da war der eine allmächtige Gott, der Wesen gnädigstes,
und da waren mit ihm auch viele herrliche Geister.
Und Gott der heilige
Gott Allmächtiger, der du Himmel und Erde wirktest
und der du den Menschen so mannigfach
Gutes gegeben,
gib mir in deiner Gnade
rechten Glauben
und guten Willen,
Weisheit und Klugheit und Kraft,
den Teufeln zu widerstehen,
und das Böse zurückzuweisen
und deinen Willen zu wirken.
Das ist eine Sichtweise, die noch ganz auf dem biblischen Weltbild beruht.
Kehren wir nach diesem Ausflug in die Welt der Bibel und der Spiritualität des frühen Mittelalters zurück in die Realität des 21. Jahrhunderts, die von einem komplexen Bündel von früher unbekannten, bislang ungelösten Problemen geprägt ist:
  • Umweltschäden in Wasser, Land und Luft in enormem Ausmaß,
  • Überexponentielles Wachstum der Weltbevölkerung,
  • Armut und Hunger bei jedem fünften Menschen,
  • Bildungsdefizite in den meisten Ländern,
  • Gefährliche, gefährdete Energieversorgung.

Wir haben die Freiheit der Verantwortung für das Paradies oder die Hölle auf Erden

Angesichts dieser Tatsachen und bekannten Herausforderungen, deren Folgen von den Medien fast täglich vorgeführt werden, finde ich es erstaunlich, mit welcher Nonchalance wir mit diesen Problemen umgehen und sie in die Zukunft projizieren – als wären sie in weiter Ferne. Statt konsequent zu handeln, üben wir uns in der Kunst des Verdrängens. Wir – das sind beispielsweise wir hier in Deutschland, denen es im Grunde an nichts mangelt, die aber immer mehr fordern: Billige Lebensmittel, billigen Sprit, billiges Essen.
Wir blicken nur ungern über unseren Tellerrand hinaus, dorthin, wo die Not am größten ist. Wir machen die Politik verantwortlich für die steigenden Kosten, erregen uns über die Ölmultis, die uns regelmäßig vor dem Urlaubsbeginn eine noch höhere Spritrechnung stellen. Wir kaufen dennoch lieber eine teure Geländelimousine mit hohem CO2-Ausstoß, und wir fliegen, wie gewohnt, jährlich in den Urlaub, diesmal aber in die sichere Türkei, statt in das krisengebeutelte Tunesien, weil wir dort Gefahr laufen, bettelnden Libyern zu begegnen. Dafür lassen wir im Supermarkt dann das teure Bio-Landei aus Freilandhaltung doch lieber liegen und nehmen das Billigei vom Käfighuhn. Aufgeschreckt sind wir dann allerdings, wenn das fünf Cent billigere Massenhaltungsprodukt Spuren von Dioxin aufweist. Wir wollen reinste Atemluft, naturklares Wasser ohne Chlorzusatz und einen unverbauten Ausblick. Kraftwerke wollen wir in unserer Umgebung ebenso wenig sehen, wie Windräder. Gegen Stromausfall würden wir dagegen umgehend demonstrieren.
Wir sind eine Gesellschaft mündiger Wutbürger, ...

Inhaltsverzeichnis

  1. [Titelinformationen]
  2. [Impressum]
  3. Vorwort
  4. 1 Darum geht es
  5. 2 Woran unsere Welt leidet
  6. 3 Es gibt kein „Weiter so“
  7. 4 Freie Menschen oder Konsumsklaven?
  8. 5 Unsere Verantwortung aus Freiheit
  9. 6 Forderungen an eine neue Gesellschaft
  10. 7 Was die Wirtschaft leisten muss
  11. 8 Wie wir die Umkehr schaffen können
  12. 9 Wege in eine nachhaltige Zukunft
  13. Quellennachweis
  14. [Informationen zum Buch]
  15. [Informationen zum Autor]