57,3 Rätsel aus Japans Alltag
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57,3 Rätsel aus Japans Alltag

Kuriositäten zwischen Wahnsinn und Vernunft

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57,3 Rätsel aus Japans Alltag

Kuriositäten zwischen Wahnsinn und Vernunft

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Über dieses Buch

Die Japanexpertin und Unternehmensberaterin Rita Menge kennt Japan seit mehr als 20 Jahren. In ihrem vierten Buch über das Land der aufgehenden Sonne widmet sie sich nun zahlreichen schwer verständlichen Kuriositäten und lädt zum Mitraten ein. Japan fasziniert viele Menschen. Sushi, Manga und Karaoke sind allgemein bekannt und haben weltweit viele Fans. Die Touristenzahlen wachsen rapide, aber die Japaner schaffen es dennoch, sich viele ihrer Besonderheiten zu bewahren. So kommt es dazu, dass selbst sehr erfahrene Japanfreunde immer wieder Rätselhaftes entdecken, das überrascht, verblüfft und oft auch fasziniert: Was hat es mit den Zahlen im Titel dieses Buches auf sich? Warum liegen blaue Matten im Tempelgarten? Warum werden Straßen gewässert? Warum stehen große Orchideengebinde auf der Straße? Wozu liegen an manchen Supermarktkassen rote Bälle? Warum sind in Bahnhöfen die Sitzbänke quer zu den Bahngleisen aufgestellt? Raten Sie mit und lernen Sie dadurch Neues und Aufregendes aus dem japanischen Alltag kennen.

Häufig gestellte Fragen

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Information

Was hat es mit den Zahlen fünf, sieben, drei auf sich, die im Buchtitel verwendet wurden?
Sieben, fünf, drei auf japanisch Shichi, Go, San kennzeichnen das Alter, in dem sehr viele japanische Kinder von ihren Eltern zum Schintoschrein begleitet werden, um dort gemeinsam um Gesundheit und eine sichere Zukunft zu bitten.
Meist findet dieser Schreinbesuch jedes Jahr um den 15. November statt und insbesondere die Mütter und Großmütter kleiden sich in einen Kimono. Auch die Kinder werden traditionell gekleidet, aber da ein echter Kimono sehr teuer ist, wird die Kinderausstattung zu Anlässen wie diesen meist geliehen. Im Anschluss geht es mit der gesamten Familie zum Fotografen, damit diese schönen Momente festgehalten werden. Das kleine Mädchen auf dem Titelbild ist sicher ebenfalls auf dem Weg zum Kinderfest.
Was bedeutet dieses Zeichen?
Japaner fertigen auf diese Weise eine fünfstellige Strichliste an. Während wir vier Striche vertikal nebeneinander setzen und den fünften diagonal über diese Striche legen, zählen die Japaner auf ihre eigene Art und Weise. Dabei entsteht ein chinesisches Schriftzeichen, das die Bedeutung „korrekt“ oder „vollständig“ hat
Was wird hier körpersprachlich angezeigt?
Japaner drücken auf diese nonverbale Art die Zahl sieben aus. Die eins wird durch einen hochgestreckten Zeigefinger symbolisiert, die fünf durch das Öffnen aller Finger einer Hand und von sechs bis neun werden einzelne Finger in die bereits geöffnete zweite Handfläche gelegt. Die zehn wird durch zwei geöffnete Hände ausgedrückt. Einen hochgereckten Daumen als Zähler für die eins, wie in Deutschland üblich, wird komplett missverstanden. Diese Geste bedeutet einfach nur „perfekt, gut, cool“.
Was ist das?
Das ist ein abschließbarer Schirmhalter. Solche Halterungen findet man vor vielen Geschäften, Restaurants, Behörden und öffentlichen Einrichtungen.
„Hilfe, es regnet und ich habe keinen Schirm dabei.“ Dieses Szenario ist für viele Japaner schlicht grauenvoll. Sie möchten einfach nicht nass geregnet werden, auch nicht ein kleines bisschen.
Es ist nicht nötig, bei bedecktem Himmel einen Schirm mitzunehmen, denn falls es tatsächlich zu regnen beginnt, kann man in sehr vielen Geschäften, beispielsweise in den sehr zahlreichen 24 Stunden Kleinsupermärkten, günstige Schirme für rund 3,00 € kaufen. Diese Schirme sind durchsichtig, was manchmal äußerst praktisch ist, vor allem beim Radfahren mit Regenschirm. Man kann den Schirm schützend vor sich halten und sieht trotzdem alles. Dies ist natürlich verboten, aber manchmal muss es einfach sein. Wenn man dann an seinem Ziel angekommen ist, gibt es nun zwei Möglichkeiten, mit dem nassen Schirm zu verfahren. Entweder kann man ihn kurz trocknen, dafür stehen dann spezielle Geräte zur Verfügung, durch die der Schirm mehrfach hin- und her bewegt werden muss, oder man wird gebeten, den Schirm in eine einfache Maschine zu stecken, in der er eine Plastikhülle erhält. Diese Maßnahmen dienen dazu, die Laufwege in Kaufhäusern trocken zu halten, um die Rutschgefahr zu minimieren, außerdem bleiben die Böden auf diese Art sauber.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, beispielsweise an Veranstaltungsorten oder in manchen Restaurants, den vielleicht etwas hochwertigeren Schirm in eine Halterung, wie auf dem Foto abgebildet, zu schließen und den Metallschlüssel mitzunehmen. Dieser Service ist natürlich gratis.
Die Kriminalitätsrate in Japan ist sehr gering. Auch Diebstahl kommt relativ selten vor, aber falls die Schirme einfach alle zusammen in einem großen Schirmständer stehen, kann es vorkommen, dass sich jemand bei Regen einen Schirm nimmt. Dies wird nicht als Diebstahl betrachtet, geht es doch nur um einen billigen Schirm, den man dann meist an einer anderen Stelle wieder stehen lässt, sobald man ihn nicht mehr benötigt.
Der Betreiber der DyDo Getränkeautomaten hatte die Idee, solche Fundschirme aus der Bahn als „Mietschirme“ an vielen seiner Getränkeautomaten im Falle eines plötzlichen Regengusses anzubieten. Die Kunden werden gebeten, die ausgeliehenen Schirme wieder zu einem Automaten zurückzubringen, was nach Firmenangaben in 70% der Fälle auch tatsächlich passiert – ohne Gebühr und auf Vertrauensbasis.
Was fehlt in diesem Laden?
In diesem Versuchskiosk in einem Tokioter Bahnhof gibt es keine Angestellten. Alles geschieht vollautomatisch.
Stellen Sie sich vor, Sie übernachten in einem Hotel und plötzlich ertönt aus dem Dunkeln eine Stimme und fragt Sie, wie sie Ihnen helfen kann. Dies ist mitten in der Nacht bestimmt ein Hallo-Wach-Moment. Dabei dachte der Kommunikationsroboter lediglich, Ihrem Schnarchen etwas erwidern zu müssen. Willkommen im Henn na Hotel, Youtube: Galileo „Das japanische Roboterhotel“. Hier war das Konzept, fast sämtliche Dienstleistungen von Robotern ausführen zu lassen. Leider haben die Roboter am Ende durch etliche Fehlfunktionen doch genervt, sodass einige Maschinen auf Grund zahlreicher Beschwerden von Gästen stillgelegt wurden.
Der Einsatz von unterstützender Technik wird in Japan an vielen Stellen getestet und im abgebildeten Laden macht der Kunde alles selbst und zahlt beispielsweise mit der Suica, einer bahneigenen Geldkarte, die ohnehin fast jeder Japaner besitzt. Zugang erhält man nur, wenn man eine gültige Karte an ein Lesegerät hält. Im Laden selbst gibt es Dutzende Kameras an der Decke und den Regalen, die aufzeichnen, was der Kunde aus dem Regal nimmt. Vor Verlassen des Kiosks hält man seine Karte wieder an ein Lesegerät, erhält eine Quittung und verlässt das Geschäft. Im Moment ist dieser Kiosk in einer zweimonatigen Probephase und bietet nur ein relativ kleines Sortiment an. Außerdem erklären sechs Mitarbeiter den interessierten Kunden den Vorgang. Dies wird sich sicher bald ändern und nach und nach wird man sich in Tokio daran gewöhnen, sich im Supermarkt komplett selbst zu bedienen.
Die japanische Wirtschaft wächst seit Jahren eher unbemerkt wieder moderat und stetig, die Arbeitslosigkeit lag zuletzt bei 2,2% und auf 100 Arbeitssuchende kommen 163 Stellen. Viele Industriezweige suchen seit Jahren händeringend neue Arbeitskräfte, und schon heute sieht man vor allem in kleinen Supermärkten und Restaurants viele ausländische Mitarbeiter.
Im April 2019 tritt ein neues Gesetz in Kraft, das es ausländischen Arbeitskräften erleichtern soll, nach Japan zu kommen, um hier zu arbeiten. Zu den 1,28 Millionen ausländischen Arbeitskräften sollen weitere 500.000 dazukommen. Dann würde der langjährig konstante Ausländeranteil von rund 2% etwas ansteigen, was nicht allen Japanern behagt und auch im Parlament zu hitzigen Diskussionen führt.
Japaner haben kaum Vorbehalte, Roboter einzusetzen, beispielsweise Exoskelette, um schwere Lasten zu heben und auch in der Altenpflege, um dort die Arbeit zu erleichtern.
Was ist die Bedeutung dieses Steins?
Dies ist ein Power-Spot im Toshogu Schrein in der Stadt Nikko. Hier soll eine besondere Kraft zu spüren sein, durch die man körperliche und geistige Energie tanken kann.
„Du brauchst mehr Gäste? Dann stell einfach etwas in die Natur und nenn es Powerspot. Japaner sind verrückt danach“ frei nach dem japanischen Spielfilm „50 first kisses“.
Sie haben keine Zeit, einen dieser Orte aufzusuchen? Kein Problem! Bereits ein Foto eines Powerspots oder eines Prominenten, wie beispielsweise Miwa Akihiro verhelfen zu mehr Energie. Einfach auf dem Sperrbildschirm des Smartphones hinterlegen, und schon hat dessen Besitzer mehr Glück und ein besseres Gefühl.
Seit vielen Jahren vertraut man in Japan auf besondere Orte, an denen auf den Besucher spirituelle Kraft übergehen soll. Japanische Radiosendungen, Fernsehberichte und Reisemagazine geben immer wieder neue Hinweise auf mystische Plätze. Sehr viele Orte in der Natur, die über eine besondere Atmosphäre verfügen, gelten als solche Plätze. Allen voran natürlich der Fujisan (Fujiyama), weitere Berge, Seen, Wasserfälle und Wälder, aber auch viele Tempel, wie der Meji Schrein in Tokio oder der zuvor genannte Toshogu Schrein in Nikko. Dieser Schrein liegt inmitten zahlreicher alter Bäume und er hat tatsächlich für viele Besucher eine ganz besondere Aura, die sicher dabei helfen kann, sich einfach besser zu fühlen. Wahre Jäger des Powerspots wissen jedoch, dass es hier noch einen ganz besonderen Ort gibt, nämlich diesen Stein. Der Toshogu Schrein wurde von Tokugawa Ieyasu, der Japan geeint und befriedet hat, bewusst als seine Grabstätte ausgesucht. Er hatte Astrologen und Gelehrte zu Rate gezogen und verfügt, dass seine Nachkommen hier einen repräsentativen Schrein bauen sollen. Um dem Wunsch Ieyasus nachzukommen, als nördlicher Polarstern auf Edo (alter Name für Tokio) schauen zu können, wurde das Haupttor genau von Westen nach Osten ausgerichtet. Der Polarstern galt in Asien als König der Sterne und stand in deren Zentrum. Ieyasu zog Linien zwischen seinem Geburtsort, einer seiner ersten Grabstätten (seine Grabstätte wurde mehrfach verlegt), dem Berg Fuji, dem Schloss in Edo und dem Ort seiner Beisetzung im Toshogu Schrein. So entstanden eine Ost-West-Linie und eine Süd-Nord-Linie, die bis zum Polarstern reichen sollen. Und genau dort, wo diese Linien zusammenlaufen, befindet sich dieser Stein. Japaner stehen Schlange, um kurz die besondere Kraft dieses Ortes zu spüren und sowohl von der Stärke Ieyasus als auch der Strahlkraft des Polarsterns zu profitieren. Nach Berichten soll sich der Körper beim Innehalten an diesem Ort erwärmen.
Warum gibt es hier im großen Stil rote Unterwäsche zu kaufen?
In Japan bekommt man zum sechzigsten Geburtstag sehr viele rote Dinge geschenkt, auch rote Unterwäsche soll man ab jetzt tragen.
Touristen aus aller Welt besuchen das Stadtviertel Harajuku in Tokio, um die neusten Jungendtrends zu bestaunen, Crêpes zu essen, sich dabei zu fotografieren und dies dann anschließend in den sozialen Netzwerken zur Schau zu stellen. Touristen aus ganz Japan kommen in das Stadtviertel Sugamo in Tokio, um die neusten Modetrends für Ältere zu bestaunen, leckere Hausmannskost zu essen und um rote Wäsche zu kaufen. Es ist eben das „Harajuku der alten Damen und Herren“.
In erster Linie kann man hier alles im selben Rotton kaufen, von Unterhosen, Unterhemden, Socken bis hin zur Kopfbedeckung.
Auf die Frage, warum rote Unterwäsche und die Farbe Rot im Allgemeinen so beliebt bei Japans Rentnern ist, gibt es mehrere Antworten. Zunächst einmal soll die Farbe Rot lediglich Glück bringen. Anderen Meinungen zufolge soll sie gemäß der chinesischen Medizin einen Energiepunkt am Bauchnabel stimulieren, was wiederum angeblich den Kreislauf stärkt und dadurch den Körper wärmt. Einen psychologischen Effekt hat die Farbe Rot natürlich ebenfalls, sie steigert Behauptungen zufolge das Wohlbefinden und spendet Kraft.
In der asiatischen Kulturgeschichte finden sich tatsächlich auch Erklärungsansätze für dieses Phänomen. Die Japaner sind der Meinung, dass man mit seinem sechzigsten Geburtstag sein Leben sprichwörtlich neu beginnt, man befindet sich in der sogenannten Phase des Kanreki (Rückgang zum Beginn des Kreises). Dies wird im japanischen Online Lexikon „Wadoku“ damit erklärt, dass sich im chinesischen Kalender die Zyklen von zehn Kalenderzeichen und zwölf Tierkreiszeichen überlagern und nach sechzig Jahren wieder gemeinsam von neuem beginnen. Ein Sechzigjähriger fängt demnach sein Leben wieder neu an, wie ein Baby. Akachan (Baby) bedeutet wörtlich übersetzt aus dem japanischen Kleine Rote, was die Verbindung zu der Farbe Rot am sechzigsten Geburtstag erklären könnte. Für den Sechzigjährigen beginnt traditionell ein neuer Lebensabschnit...

Inhaltsverzeichnis

  1. Titelseite
  2. Titel
  3. Copyright
  4. Widmung
  5. Inhalt
  6. Vorwort
  7. Kapitel 1
  8. Rückseite