Ich rede
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Ich rede

Kommunikationsfallen und wie man sie umgeht

  1. 160 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Kommunikationsfallen und wie man sie umgeht

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Nur die wenigsten Menschen sind von Natur aus gute Redner. Dabei überzeugen wir nur zu 7 Prozent durch das, was wir sagen, und zu 93 Prozent dadurch, wie wir etwas sagen. Wir können also nur überzeugen, wenn wir bewusst Mittel der Kommunikation anwenden. Die versierte Sprachspezialistin Isabel García erläutert Schritt für Schritt die wichtigsten Grundlagen und Techniken der Rhetorik: ruhiges Reden und Atmen, sachliches Sprechen, eine entspannte Körperhaltung und eine souveräne Ausstrahlung. Im Audio-Download geht sie konkret auf typische Kommunikationsfallen des Alltags ein und erklärt anschaulich, wie sich solche vermeiden lassen.

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Information

Jahr
2019
ISBN
9783961214037

Kommunikationsfalle Atmung

Wenn ich meinen Seminarteilnehmern sage, dass wir erst einmal die Atmung üben werden, bevor wir überhaupt ans Reden denken können, höre ich häufig Folgendes: »Was!? Ich kann doch atmen! Was ist denn damit nicht in Ordnung?« So gesehen, kann auch fast jeder reden, aber überzeugend reden können nur wenige – und die haben das in der Regel auch erst üben müssen ...
Also, natürlich kann jeder von uns atmen, sonst hätten wir ein echtes Problem, aber in diesem Fall kommt es auf die richtige Art der Atmung an, nämlich die tiefe Atmung (auch Bauchatmung genannt). Zur Verdeutlichung: Wenn wir einatmen, saugt sich unsere Lunge aufgrund des nach dem Ausatmen entstandenen Unterdrucks mit Luft voll und dehnt sich. Sie kennen dieses Prinzip von einer Spritze. Wollen Sie die mit Flüssigkeit oder Luft füllen, ziehen Sie den Kolben nach oben. Es entsteht ein Unterdruck, und die Flüssigkeit beziehungsweise Luft wird in den Spritzenkörper gesogen. Beim Ausatmen zieht sich die Lunge dann wieder zusammen, wodurch die Atemluft aus ihr herausgepresst wird. Und um das zu bewerkstelligen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Am weitesten verbreitet ist die sogenannte Brustatmung, bei der die Zwischenrippenmuskeln die Rippen nach außen drücken, wodurch der Brustkorb geweitet wird. Da das Rippenfell mit dem Lungenfell verbunden ist, werden so auch die Lungenflügel gedehnt. Die Brustatmung funktioniert damit ähnlich wie ein Blasebalg und wird von den meisten Menschen als die »normale« Atmung empfunden. Leider, denn durch diese »hohe« Atmung berauben sie sich – aus Gewohnheit oder Eitelkeit (wir kommen gleich darauf zurück) – eines Teils ihres Stimmvolumens, ihrer Überzeugungskraft, ihrer Präsenz und so weiter.
Das Gegenstück zur Brustatmung ist die Bauchatmung, die streng genommen eigentlich Zwerchfellatmung heißt, weil dabei hauptsächlich dieser »Atemmuskel« zum Einsatz kommt. Das Zwerchfell ist eine Muskel-Sehnen-Platte, welche die Brust von der Bauchhöhle trennt. Beim Einatmen zieht sich das – im Ruhezustand leicht nach oben gewölbte – Zwerchfell zusammen, wodurch sich die Lungenfl ügel nach unten ausdehnen. Es ist jedoch ein Irrglaube, dass sich die Lunge wirklich bis in den Bauch ausdehnt, der vermutlich auf dem in dieser Hinsicht etwas irreführenden Namen beruht. Aber sie dehnt sich immerhin so weit aus, dass die Gedärme gezwungen sind, sich einen neuen Platz »eine Etage tiefer« zu suchen. Die Folge: Wir werden im Bauch (Stichwort »Eitelkeit«), in den Flanken und sogar im Rücken etwas weiter. Beim Ausatmen entspannt sich das Zwerch-fell dann wieder, die Lunge wird kleiner, und die darin enthaltene Luft entweicht über Mund und Nase.
Wir setzen die Bauchatmung unbewusst immer dann ein, wenn wir entspannt sind, also beim Sitzen auf dem Sofa oder beim Schlafen. Ihre Vorteile sind, dass dabei weniger Energie als bei der Brustatmung verbraucht wird (weil weniger Muskeln benötigt werden), der Blutdruck sinkt zudem, und die Verdauung wird gefördert.
So, nun wissen Sie, wie die Bauchatmung funktioniert, aber immer noch nicht, warum sie für das Reden so wichtig ist. Dazu kommen wir gleich, nachdem ich Ihnen gezeigt habe, wie Sie die tiefe Atmung üben können.

Sie bekommen keinen Blackout und behalten den roten Faden

Das ist der erste Grund, warum die richtige Atmung so wichtig ist. Sie kennen diese Situation bestimmt auch: Alle hängen gebannt an Ihren Lippen, und auf einmal wissen Sie nicht mehr, was Sie als Nächstes sagen wollen – Ihnen fehlen buchstäblich die Worte! Nun haben Sie inzwischen ja gelernt, dass Pausen wichtig sind, aber diese Pause entwickelt sich schnell zu einem wahren Albtraum.
Wenn nichts mehr geht – der Blackout
Doch um zu verstehen, wie es dazu kommt, muss ich ein wenig zurückgehen. Erinnern Sie sich noch an das Reptilienhirn oder Neandertalerhirn aus dem ersten Kapitel (siehe Seite 14 ff )? Dann wissen Sie sicher auch noch, dass es bei drohender Gefahr die Kontrolle übernimmt und den Körper innerhalb kürzester Zeit darauf vorbereitet, zu fliehen oder zu kämpfen. Dazu wird unter anderem Sauerstoff aus dem Gehirn abgezogen und in die Muskeln gepumpt. Und das führt dann zum gefürchteten Blackout. Nun werden Sie sich vermutlich fragen, wo denn bei einem Gespräch, einer Rede, einem Vortrag oder einer Präsentation Gefahr lauert. Die Antwort: Sie selbst haben sie Ihrem Neandertalerhirn signalisiert.
Sind wir nervös, angespannt, gestresst oder haben Angst, dann vermutet unser Gehirn, dass irgendetwas nicht stimmt, und wir verfallen automatisch in die Hochatmung beziehungsweise Brustatmung – was wiederum unseren Körper in Alarmbereitschaft versetzt. Und wenn Sie ein wichtiges Gespräch führen, während eines Vortrags verbal angegriffen werden oder eine Kundenpräsentation halten, von der ein großer Auftrag abhängt, dann sind Sie definitiv gestresst. Ihr Neandertalerhirn wittert Gefahr und reagiert.
Wege aus der Stressfalle
Deshalb ist es wichtig, dass Sie tief atmen, denn die Bauchatmung entspannt Sie (siehe Seite 56) und ist damit die beste Blackout-Prävention.
Stecken Sie bereits im Blackout, haben Sie zwei Möglichkeiten:
1. Gehen Sie. Das funktioniert allerdings nur, wenn Sie nicht hinter einem Rednerpult stehen, denn es würde komisch aussehen, wenn Sie plötzlich anfangen, um das Pult herumzulaufen. Ist das aber nicht der Fall, fällt es überhaupt nicht auf, wenn Sie eine Pause machen, etwas gehen und dann erst weiterreden. Wenige Schritte reichen bereits, um Ihr Gehirn wieder anzukurbeln, ganz nach dem alten Sprichwort: »Ist der Körper im Fluss, sind es auch die Gedanken.« Ihnen wird vielleicht nicht genau das einfallen, was Sie ursprünglich sagen wollten, aber es wird Ihnen etwas einfallen. Und da keiner Ihrer Zuhörer genau weiß, was Sie sagen wollten, wird es in aller Regel niemand merken. Das ist übrigens auch der Grund, warum viele von uns beim Denken auf und ab gehen oder warum uns beim Joggen beziehungsweise Wandern so viele Ideen einfallen. Auch kennen Sie ganz bestimmt folgende Situation: Sie sitzen vor dem sprichwörtlichen weißen Blatt Papier (oder dem leeren Word-Dokument) und haben keine Ahnung, was Sie schreiben sollen. Sie finden einfach keinen passenden Einstieg. Völlig verzweifelt holen Sie sich einen Becher Kaffee, und auf dem Rückweg zu Ihrem Schreibtisch kommt Ihnen prompt der zündende Gedanke. (Wir kommen auf das Thema »Gehen« im Kapitel »Kommunikationsfalle Körpersprache« noch einmal zu sprechen.)
2. Atmen Sie aus. Sie haben schon eine ganze Weile zu hoch und zu viel Luft eingeatmet. Stellen Sie das Atemgleichgewicht wieder her, indem Sie eine Pause machen und sich nur auf die Ausatmung konzentrieren. Je länger Sie ausatmen und je tiefer Sie im Anschluss daran einatmen, desto leichter normalisiert sich Ihre Atmung. Sie werden ruhiger, das Denkhirn fährt wieder hoch, und Sie finden den roten Faden wieder.
Der Lautstärkeregler
Ein weiteres Problem bei der Hochatmung ist übrigens, dass Sie die Lautstärke, mit der Sie sprechen, nicht kontrollieren können. Warum nicht? Weil Sie bei der Hochatmung mit deutlich weniger Atemmuskeln arbeiten (nämlich nur mit Ihren Zwischenrippenmuskeln). Doch nur die gesamte Atemmuskulatur ermöglicht es Ihnen, den Ton zu »stützen« und die Lautstärke aktiv zu beeinfl ussen. Das hohe Atmen führt dazu, dass Sie zunächst – gleich nach dem Einatmen – laut reden und dann immer leiser werden. Jeder, der schon mal beim Rundfunk gearbeitet hat, kennt dieses Phänomen: Man zeichnet ein Gespräch auf, und hinterher muss fast bei jedem Satz die Lautstärke ausgeglichen werden, weil der Interviewpartner am Anfang zu laut und zum Schluss zu leise gesprochen hat.
Mit der tiefen Atmung kann Ihnen das nicht passieren. Denn dafür benötigen Sie sowohl das Zwerchfell als auch die Stützmuskulatur im unteren Bauchbereich (Leistengegend, Flanken, Rücken). Sie haben also ausreichend Muskeln zur Verfügung, mit denen Sie die Lautstärke Ihrer Stimme regulieren können. Vielleicht möchten Sie ja leise anfangen und dann lauter werden. Oder mal einen ganzen Satz laut beziehungsweise sehr leise sprechen. Alles kein Problem, wenn Sie tief atmen!

Inhaltsverzeichnis

  1. Decke
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Vorwort
  6. Anleitung für den Audio-Download
  7. Denkhirn versus Neandertalerhirn
  8. Kommunikationsfalle Wahrnehmung
  9. Kommunikationsfalle Satzmelodie
  10. Kommunikationsfalle Pausen
  11. Kommunikationsfalle Atmung
  12. Kommunikationsfalle Präsenz
  13. Kommunikationsfalle Körpersprache
  14. Welcher Kommunikationstyp sind Sie?
  15. Literaturempfehlungen
  16. Über die Autorin