Der Glöckner von Notre-Dame
eBook - ePub

Der Glöckner von Notre-Dame

  1. 1,217 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Der Glöckner von Notre-Dame

Angaben zum Buch
Buchvorschau
Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Dieses eBook: "Der Glöckner von Notre-Dame" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen.Der Glöckner von Notre-Dame (auch: Notre-Dame von Paris, Originaltitel: Notre-Dame de Paris) ist ein 1831 erschienener historischer Roman des französischen Schriftstellers Victor Hugo (1802-1885).Im Mittelpunkt steht die aufwändig geschilderte Kathedrale Notre-Dame de Paris. In ihr spielen die wichtigsten Teile der Romanhandlung, vor allem das Geschehen um die Gestalt des Quasimodo, des Glöckners von Notre-Dame.Der Roman beinhaltet mehrere Handlungsstränge, die nach und nach ineinanderfließen und ein buntes und vielseitiges Bild des französischen Spätmittelalters mit all seinen Bevölkerungsschichten zeichnen. Die Geschichte vom missgestalteten Glöckner Quasimodo, der sich in die schöne Zigeunerin Esmeralda verliebt, ist - obgleich sie meist als interessant genug angesehen wurde, um ihn zur Haupthandlung einer Vielzahl von Verfilmungen zu machen - nur einer dieser Stränge. Der deutsche Titel des Romans Der Glöckner von Notre-Dame ist somit etwas fehlgeleitet, denn der französische Originaltitel lautet allgemeiner Notre-Dame de Paris.

Häufig gestellte Fragen

Gehe einfach zum Kontobereich in den Einstellungen und klicke auf „Abo kündigen“ – ganz einfach. Nachdem du gekündigt hast, bleibt deine Mitgliedschaft für den verbleibenden Abozeitraum, den du bereits bezahlt hast, aktiv. Mehr Informationen hier.
Derzeit stehen all unsere auf Mobilgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Mit beiden Aboplänen erhältst du vollen Zugang zur Bibliothek und allen Funktionen von Perlego. Die einzigen Unterschiede bestehen im Preis und dem Abozeitraum: Mit dem Jahresabo sparst du auf 12 Monate gerechnet im Vergleich zum Monatsabo rund 30 %.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja, du hast Zugang zu Der Glöckner von Notre-Dame von Victor Hugo, Friedrich Bremer im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Literature & Historical Fiction. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Verlag
e-artnow
Jahr
2013
ISBN
9788026800439
StartFragment
Victor Hugo

Der Glöckner von Notre-Dame


Übersetzer: Friedrich Bremer

e-artnow, 2013
ISBN 978-80-268-0043-9

EndFragment

Inhalt

Einleitung
ERSTES BUCH
ZWEITES BUCH
DRITTES BUCH
VIERTES BUCH
FUENFTES BUCH
SECHSTES BUCH
SIEBENTES BUCH
ACHTES BUCH
NEUNTES BUCH
ZEHNTES BUCH
ELFTES BUCH

Einleitung

Inhalt

Vor einigen Jahren fand der Verfasser dieses Buches beim Besuche, oder besser gesagt, beim Durchsuchen von Notre-Dame, in einem versteckten Winkel des einen der Thürme das Wort:
ΑΝΑΓΚΗ
mit der Hand in die Mauer eingegraben.
Diese großen griechischen Buchstaben, die vor Alter schwarz geworden und ziemlich tief in den Stein eingekratzt waren, hatten in ihren Formen und Stellungen so eigenthümliche, an die gothische Schreibkunst erinnernde Züge, daß man in ihnen die mittelalterliche Hand errieth, welche sie da angeschrieben hatte. Ueberdies ergriff der düstere und unheimliche Sinn, den sie enthielten, den Autor in lebhafter Weise.
Er fragte sich, er suchte zu errathen, wer wohl die bedrängte Seele sein konnte, welche diese Welt nicht hatte verlassen wollen, ohne dieses Denkzeichen eines Verbrechens oder Unglücks an der Front der alten Kirche zu hinterlassen.
Seitdem hat man die Mauer mit Mörtel übertüncht, oder irgend jemand sie abgekratzt, und die Inschrift ist verschwunden. Denn so verfährt man seit bald zweihundert Jahren mit den wundervollen Kirchen des Mittelalters. Verstümmelungen erleiden sie von allen Seiten, von innen so wie von außen. Der Priester übertüncht sie, der Baumeister kratzt sie ab; schließlich kommt das Volk darüber und demolirt sie.
Daher ist außer dem schwachen Andenken, welches der Autor dieses Buches ihm hier widmet, heute nichts mehr von dem geheimnisvollen, im düstern Thurme von Notre-Dame eingegrabenen Worte übrig; nichts mehr von dem unbekannten Schicksale, welches es in so schwermüthiger Weise zum Ausdruck bringt. Der Mensch, welcher das Wort auf die Mauer geschrieben hat, ist vor mehreren Jahrhunderten aus der Mitte der Geschlechter verschwunden, das Wort gleichfalls von der Mauer verwischt, und die Kirche wird vielleicht selbst bald von der Erde verschwinden.
Gerade über dieses Wort ist vorliegendes Buch geschrieben worden.
März 1831.
*
Victor Hugo ist in der ganzen Welt, von Freund und Feind, als einer der ausgezeichnetsten Dichter anerkannt, die je auf Erden gewandelt. Er wurde 1802 in Besançon geboren und gehört einer alten, schon vor Jahrhunderten auf den Schlachtfeldern geadelten Grafenfamilie an. Sein Vater, der als General in den Diensten des Königs Joseph Bonaparte zuerst in Neapel focht, wo er dem gefährlichen Räuber oder vielmehr Parteigänger Fra Diavolo das Handwerk legte, und dann den spanischen Krieg mitmachte, nahm, wie andere Napoleon’sche Feldherren, seine Familie mit, und so kam es, daß Victor Hugo schon in seiner zartesten Kindheit in Italien und Spanien reiste. Die Sonne des Südens wärmte mit ihren glühendsten Strahlen dieses enthusiastische junge Haupt; aber die ersten Eindrücke, welche der Dichterknabe in dem Farbenglanze einer herrlichen großen Natur empfing, trugen das Gepräge des Abenteuerlichen, Romantischen, Wilden.
War der Vater, ein tapferer Krieger, der unter dem Cäsar der neuen Welt Europa durchzog und in allen Ländern Lorbeeren erntete, gleichsam das Prinzip der Bewegung und Ruhmbegierde für den Sohn: – so knüpften ihn dagegen die Mutter, eine Vendéerin, und seine Lehrer ein Royalist und Geistlicher, Anhänger des alten Regimes, noch stärker an das Poetische und Gefühlige der Mittelalterlichkeit. Der Zauber keuscher Minne, die Innigkeit der Religiosität, mit all’ den wundervollen und phantastischen Erscheinungen, die sie erzeugen, drückten sich tief in das Gemüth des jungen Hugo; dabei nahm derselbe den tragischen Ernst, man möchte sagen, die Melancholie des untergehenden Griechen-und Römerthums aus den klassischen Schriften des Polybius und Tacitus in sich auf. Allerdings wird ein Dichter geboren: aber wer wird läugnen, daß solche Anschauungen, eine solche Zeit, solche gleichsam schon in die Wiege gelegten Elemente die Produktivität schnell befruchten, zeitigen und stärken, wenn man in Goethe’s »Dichtung und Wahrheit« liest, wie mächtig auf ihn die vergleichungsweise ärmlichen Umgebungen und Verhältnisse seiner Jugendjahre wirkten?
Es darf daher nicht verwundern, daß er schon in seinem dreizehnten Jahre seine Begeisterung für das Ritterthum in Versen zur Ehre Roland’s auszudrücken versuchte.
Hugo’s Bildungsgang erlitt eine Veränderung, als sich sein Vater von seiner Mutter, wegen ihrer geheimen Verbindungen mit der Emigration, trennte. Er wurde in eine zum Gymnasium Ludwigs des Großen gehörige Anstalt versetzt, und schrieb hier, den Grundsätzen seiner Mutter getreu, eine legitimistische Tragödie, Irtamène. Schon beginnt seine schriftstellerische Laufbahn. Als Concurrent um den von der Académie française ausgesetzten Preis für das beste Gedicht »über die Vorzüge des Studiums,« um welchen sich Männer wie Lebrun, Delavigne u. A. bewarben, wurde er zwar nicht gekrönt, aber belobt. Der Dichter war damals erst fünfzehn Jahre alt, und schloß daher sein Preisgedicht mit den Versen:
»Ich, der ich stets gefloh’n von Hof und Städten bin,
Sah kaum drei Lustra zieh’n ob meinem Haupte hin.«
Die erstaunten Akademiker hätten, als sie sich von dieser kaum glaublichen Thatsache überzeugten, dem jungen Talente gern den Preis verliehen, aber er war schon vergeben. Ein Preis, den sein Bruder von der Toulouser Akademie erhielt, feuerte ihn noch mehr an, und er gewann auch bei derselben Akademie im Jahre 1819 deren zwei durch Oden: über die Statue Heinrichs IV. und die Jungfrauen von Verdun (welche im Jahre 1792 das Opfer ihrer Anhänglichkeit an die Emigranten geworden waren). Hier ist die Gelegenheit, auf die ausnehmende Schnelligkeit aufmerksam zu machen, womit Hugo producirt. Seinen ersten Roman »Bug Jargal« schrieb er, 16 Jahre alt, aus Veranlassung einer Wette, in vierzehn Tagen. Die Ode über die Statue Heinrichs IV. verfaßte er in Einer am Krankenbette seiner Mutter durchwachten Nacht. Auch diesmal wollte die Akademie nicht glauben, daß er erst siebzehn Jahre zähle. Im folgenden Jahre erhielt er nochmals den Preis für das Gedicht: »Moses am Nil.«
Von nun an betritt er seine eigentliche Laufbahn als Schriftsteller. Er hatte das Rechtsstudium, dem er sich widmen sollte, vernachlässigt; mit seinem Vater war er, als politischer Meinungsgenosse der Mutter, zerfallen; dadurch gerieth er in Sorgen für sein Auskommen. Aber ein noch weit mächtigerer Sporn war die Liebe. Hugo ist der Sänger der reinsten, tiefsten, innigsten, hingebendsten, ihren Gegenstand vergötternden Liebe. Er konnte dies nur durch Erfahrungen in seinem eigenen Herzen werden. Er hatte eine Jugendgeliebte, der er mit schwärmerischer Neigung zugethan war; man verbot ihm, sie zu besuchen. Dies war, sagt man, die Veranlassung zu seinem schauerlichen Roman »Han d’Islande,« worin er, neben einem das Böse an sich liebenden Ungeheuer (welches jedoch die Grenzen menschlicher Bosheit überschreitet), die Treue und Aufopferung der allen Gefahren und Verhältnissen trotzenden Liebe schildert. Grund und Boden dieses Romans ist zum Theil historisch.
Die Vielseitigkeit von V. Hugo’s Talent, woraus wir durch diese neue Dichtgattung, in der er sich auszeichnete, geführt werden, ist nicht minder bewunderungswerth, als seine Fruchtbarkeit und Leichtigkeit. Als Lyriker, als Romantiker, als Dramatiker, als Uebersetzer, als Kritiker und Polemiker hat er fast gleiches Aufsehen gemacht. Seine Oden, Balladen, Hymnen gelten in Frankreich als das Vorzüglichste. Als Kritiker hat er in der Zeitschrift »Conservateur litéraire« vortreffliche Artikel über Walter Scott, Byron, Moore geliefert, auch politische und kritische Ansichten ausgesprochen, welche unter den Rubriken: Literatur und Philosophie in unserer Sammlung ihren Platz finden. Er war es auch, der das poetische Genie Lamartine’s, mit welchem er hernach ein freundschaftliches Verhältniß anknüpfte, zuerst in einer begeisterten, den Zustand der damaligen französischen Lyrik satyrisirenden Kritik begrüßt hat.
Der berühmte Chateaubriand nannte ihn ein »erhabenes Kind« (enfant sublime), und auch dieser große Schriftsteller würdigte ihn eines näheren Umganges.
Victor Hugo, einmal ganz in die schriftstellerische Carrière eingetreten, zu Paris in sparsamer Zurückgezogenheit von dem Lohne seines Fleißes lebend, arbeitete angestrengtest, um bald seiner Geliebten eine sorgenfreie Existenz an seiner Hand anbieten zu können. Sein Stolz verhinderte ihn, die Unterstützung seines Vaters anzunehmen. Dagegen wollte sein gutes Glück, daß Ludwig XVIII. einen schönen Charakterzug des Dichters großmüthig belohnte, statt die Ungesetzlichkeit desselben zu bestrafen. Einer seiner Jugendfreunde war in die Militär-Conspiration von Saumur verwickelt. Delon, so hieß er, wurde gerichtlich verfolgt, und Hugo bot dem Flüchtigen, in einem Briefe an dessen Mutter, sein Zimmer an. Der König bekam durch die Polizei diesen Brief in die Hände, und ertheilte ihm die erste aufgehende Pension. Nun stand dem Glücke des Liebenden nichts mehr im Wege; er vermählte sich im Jahre 1822.
Aus allem bisher Gesagten ergibt sich, daß Hugo aus poetischem Interesse den Ideen der Restauration angehörte, weßhalb seine Muse mit dem oppositionellen Streben der öffentlichen Meinung in direktem Widerspruch stand. Auch das Genie zieht im Kampfe mit dem Zeitgeist, sobald dieser eine gesunde Richtung verfolgt, den Kürzern. Deshalb hatte Hugo bisher zwar mit seinen Produktionen Aufsehen gemacht, aber es zu keinem entschiedenen Beifall bringen können, da er sich zwei mächtige Gegner zumal zuzog: die politische Meinung der großen Mehrzahl in Frankreich, und die Verfechter der alten sogenannten klassischen Schule in der schönen Literatur. Sei es nun, daß Hugo einsah, er müsse, um den Schutz des Publikums gegen seine belletristischen Gegner zu gewinnen, in der Politik sich einigermaßen mit demselben conformiren, oder daß er, wie auch sein Freund Chateaubriand, den großen Unfug der veralteten Aristokratie und des verderbten Pfaffenthums, die dem Absolutismus zustrebten, mit richtigem Urtheil erkannte: – genug, er ließ die politische Fehde ruhen, veröffentlichte ein Gedicht auf Napoleon und eine Ode: »à la Colonne« (auf die Vendôme-Säule), welche mit allgemeinem Beifall aufgenommen wurde. So gerüstet trat er auch als Dramatiker in die Schranken mit dem größtentheils verfehlten und veralteten Klassicismus, – ein Wettstreit, der großes Aussehen erregte und lange die Aufmerksamkeit des Publikums zwischen sich und der Politik getheilt hielt. Sein Drama: Cromwell, obwohl es an ergreifenden Situationen, originellen Charakteren und vortrefflichen Stellen keineswegs Mangel leidet, ist schon wegen seiner Ausdehnung und Ueberfüllung mit Personen für die Bühne nicht geeignet: dagegen ist Marion Delorme, deren Aufführung die ministerielle Theater-Censur von 1829 untersagte, von so hochtragischer Erfindung, und, bei der Gewagtheit des Sujets, so geistreich durchgeführt, daß wir ihr den Preis unter den Tragödien des Dichters zuerkennen möchten.
Die Aufführung des Hernani veranlaßte einen wahren Parteienkampf im Théatre français (1830); und doch ist Hernani mit der hervorstechenden Person Kaiser Carls V., trotz der sinnreichen Aufführung des psychologischen Streits zwischen Ehre, Haß, Liebe und Rache kühler, als die meisten andern Dramen Hugo’s.
Die Erhebung der französischen Nation in den Julitagen begeisterte auch unsern Dichter; er sang eine Ode zur Verherrlichung derselben. Aber auch ihn degoutirte das daraus hervorgehende juste-milieu, besonders als man wegen angeblich anstößiger Stellen gegen den König Louis Philipp die Aufführung seines neuen Drama’s: Le roi s’amuse verbot. In dem Prozeß darüber sprach er sich drohend gegen das Ministerium aus. Dessen ungeachtet gestalteten sich die Verhältnisse des Dichters, dessen Ruhm und Popularität mit jedem neuen Band Gedichte, mit jedem neuen Schauspiel (Marie Tudor, Marion Delorme, die Burggrafen, Hernani u.s.w.), mit jedem neuen Band Prosa stiegen und durch den Roman Notre-Dame ihren Gipfelpunkt erreichten, zur Julimonarchie auf’s Freundlichste, und als Frucht dieses guten Einvernehmens verdient folgendes, in’s Jahr 1839 fallende Factum besonders hervorgehoben zu werden, das dem Dichter und dem Könige gleich sehr zur Ehre gereicht.
Als der trotzige Rebell Barbès zum Schaffot verurtheilt war, kam seine Schwester zu dem Dichter und flehte, er möchte den König zur Begnadigung ihres Bruders veranlassen. Ein erster Schritt war ohne Erfolg geblieben. Der Hof trauerte damals um die sanftherzige Marie von Württemberg, und der Graf von Paris war kaum erst auf die Welt gekommen. V. Hugo ging am 12. Juli um Mitternacht noch einmal zum Könige. Se. Majestät war nicht mehr sichtbar. Da schrieb er folgende Strophe, die er auf einem Tische liegen ließ:
Bei jenem taubengleich von Dir entflog’nen Engel,
Bei diesem Königskind, dem zarten Blumenstengel,
Beim Grab und bei der Wieg’ steh ich noch einmal heut:
Gib Gnade, Herr, und üb’, Gott gleich, Barmherzigkeit.
Bei seinem Erwachen las Ludwig Philipp die vier Zeilen, und Barbès war gerettet.
Im Juni 1841 kam V. Hugo in die Akademie, und zwei Jahre später wurde er zur Pairswürde erhoben.
Als L. Philipp im Februar 1848 relicta non bene parmula davonlief, schloß V. Hugo sich der Republik an und vertheidigte sie als Abgeordneter mit großer Entschiedenheit in Reden, welche die glänzendste oratorische Befähigung beurkundeten. Gegen den Staatsstreich focht er sogar nebst seinen Söhnen auf den Barrikaden und schrieb hernach das von der maßlosesten Parteileidenschaft eingegebene Pamphlet: Napoléon le petit. Seitdem lebte er als Flüchtling theils in Belgien, theils in London, und bewohnt nun schon mehrere Jahre die Insel Jersey, von wo er 1856 einen neuen Band Gedichte herausgab, der in Frankreich verschlungen wurde. Gegenwärtig soll er mit Vollendung eines sechsbändigen Romans beschäftigt sein, welcher den Titel führt: Das Elend. Wir wer...

Inhaltsverzeichnis

  1. Der Glöckner von Notre-Dame