Das Tier als Medium und Obsession
Zur Politik des Wissens von Mensch und Tier um 1900
- 318 Seiten
- German
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Das Tier als Medium und Obsession
Zur Politik des Wissens von Mensch und Tier um 1900
Über dieses Buch
Um 1900 gerät das Mensch-Tier-Verhältnis in den Sog evolutionistischer, esoterischer und poetischer Diskurse. Im Grenzbereich von menschlichem und nicht-menschlichem Leben formieren sich wirkmächtige Ideologien und Mythen, die das Differenzschema von Mensch und Tier fundamental angreifen, unterlaufen oder aufkündigen.Der vorliegende Band interessiert sich für jene literarischen und theoretischen Interventionen, die affirmativ bis euphorisch auf die evolutionsbiologisch begründete Nähe zum Animalischen reagieren. Mit dem Sammelband wird eine dezidiert literaturwissenschaftliche Annäherung an die bizarren und mitunter gar erschreckenden Erscheinungsformen anvisiert, in denen sich das Menschliche und das Nicht-Menschliche körperlich, institutionell, geschichtlich und nicht zuletzt semiotisch überkreuzen.Untersucht werden Sprachformen und Sprechweisen, die auf Tiere Bezug nehmen, Diskurse, die die Vorstellungen von Tiersein und Menschsein konstituieren oder eben auflösen, sowie die Variationen einer literarischen Sprache, die Tierisches in Texten zu inszenieren vermag. Gefragt wird zudem nach dem Unheimlichen und Abgründigen, das gerade am Haus- und Dressurtier in Erscheinung tritt. Auf eine verstörende und bislang kaum erhellte Konstellation machen die gesammelten Beiträge so aufmerksam: dass nämlich Mensch-Tier-Beziehungen um 1900, zwischen Liebe und Grausamkeit, Bio-Utopien und sozialer Krisenstimmung oszillierend, Tierliebe und Misanthropie mitunter auf bedenkliche Weise spiegeln.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Half Title
- Title Page
- Colophon
- Table of Contents
- Vorwort und Dank
- Ramponi / Willner: Nachdarwinistische Obsessionen
- Ortlieb: Mitten ins Graue
- Ramponi: Das Tier als spiritistisches Medium
- Michler: Zauberer
- Strowick: Ausdrucksbewegungen
- Driscoll: Die Wurzel aller Poesie
- Fluhrer: Vom Lesen und Schreiben, wo andere aufhören
- Engelmeier: Klimts Gorilla
- Keck: Kröten schreiben
- Willner: „Vom Fisch an aufwärts giebt es keinen Rückfall“
- Lezra: Bestialität: Vermittlung more ferarum
- Abbildungsverzeichnis