Das Fanal des Ego auf den Stufen zur Kirche
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Das Fanal des Ego auf den Stufen zur Kirche

Essay

  1. 116 Seiten
  2. German
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Das Fanal des Ego auf den Stufen zur Kirche

Essay

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Über dieses Buch

In der säkularen Gesellschaft ist der christliche Glaube zur Privatsache geworden, ein dekoratives Beiwerk oder ein Instrument, um sich als rechtschaffen in Szene zu setzen – und das, so Beile Ratut in ihrem aktuellen Essay, hat seinen Grund in eben diesem "Glauben". Sie untersucht das Denken des Protestantismus und legt seine Wurzeln bloß, die schon seit Luthers Theologie im Ich des Menschen liegen und den Zugang zur Wirklichkeit Gottes versperren; Folge ist eine Welt der Vereinzelung, des Chaos, der Fokussierung auf Rechtfertigung und Rechte und des Bestrebens, die je eigene Ideologie umzusetzen. Beile Ratut zeigt auf, warum das Christentum des Westens entkernt ist und stellt dem entgegen, was die eigentliche Aufgabe der Kirche ist. Mit diesem Essay legt sie ein eindringliches Plädoyer für den echten christlichen Glauben und die Orthodoxie vor.

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Information

Jahr
2019
ISBN
9783885091752
Die Statuten
In diesen Gaben – im Brot und Wein – eröffnet sich uns auch die rechte Art ihrer Darbringung, es offenbart sich uns der Sinn der Schöpfung. Die Schöpfung ist ihrem Wesen nach, ihrer Berufung nach ein Zeugnis der Absicht Gottes, d. h. sie ist eine Ikone der Anwesenheit Gottes und ein »Wegweiser« zu Gott.
Bischof Amfilohije
Wenn einem allmählich klar wird, dass die westlichen Gemeinden einen Webfehler haben, dass sie auf Fundamente gegründet sind, die nicht tragen, dann kann man sich genauer anschauen, was die Gemeinden über sich selbst sagen; meist haben sie ihre Überzeugungen ja schriftlich abgefasst. Daneben kann man sich genauer ansehen, auf welche Weise und mit welchen Worten Gläubige ihre Überzeugungen zu den Dingen Gottes ausdrücken.
In den Gemeinden kann man immer wieder bestimmte Formeln hören, mit denen Menschen Elemente ihres »persönlichen Glaubens« formulieren. Typische Grundaussagen sind folgende Sätze: »Gott liebt jeden so, wie er ist«; »Wir Christen sind dazu da, anderen unsere Hoffnung mitzuteilen. Wo das geschieht, wird es für den Menschen unserer Zeit verlockend, Christ zu sein«; »Mein Herz brennt dafür, die Faszination und Schönheit Gottes auf mitreißende Art und Weise zu kommunizieren«; »Es war ein langer und aufregender Prozess, meinen persönlichen Glauben frei von allem, was auf mich einwirkt, zu finden und zu wissen, wie Gott mich sieht und warum er mich auf diese turbulente Reise mitnahm«; »Man muss sich auf den Glauben an Jesus richtig einlassen«; »Wir beten und schöpfen Kraft aus dem Glauben«; »Ich glaube, dass Christus in seiner Macht und Liebe fähig und gewillt ist, uns zu retten«; »Richtig verstanden ist Glaube nicht ein Ersatz für moralisches Verhalten, sondern das Mittel dazu«; »Du musst nur glauben, was Jesus für dich getan hat, dann hast du dein Okay von Gott«; »Unser Glaube und die Gnade Gottes schenken uns Freiheit«; »Es ist manchmal einfach dran, die Gemeinde zu wechseln, insbesondere wenn die Gemeindeleitung nicht mehr die zeitlosen Worte der Bibel lehren will«; »Gemeinde ist keine Wohlfühlgesellschaft, sondern die Braut Christi, und sie hat den Auftrag, ganze Nationen zu Jüngern Jesu zu machen«, »Man muss sich ganzheitlich mit Jesus identifizieren«; »Man muss sich frei zu Jesus bekennen und Veränderung zulassen«, »Ergreife dein Leben mit dem Heiligen Geist als Partner!«; »Die Geschenke Jesu an Seine Gemeinde setzen eine Vollmacht und Vielfalt frei, die wir unbedingt brauchen für die vor uns stehenden Herausforderungen«; »Getragen sein und mit Gottes Hilfe das Leben bewältigen, so kann man Christsein wohl am besten erklären«; »Jesus ist die Antwort auf alle meine Bedürfnisse«. Es gibt sogar ein Buch mit dem Titel »Warum Glaube großartig ist. Mein Glück mit Jesus«.
Aussagen solcher Art kann man in allerlei Varianten immer wieder hören, und sie bleiben ohne Korrektur. Sie sind gespickt mit christlichen Versatzstücken, und das macht es so schwer, ihren eigentlichen Gehalt zu erkennen. Wenn man diese Aussagen aber betrachtet, dann liest man eines: Ich – ich – ich. Ich finde etwas, ich bekomme etwas – nach einem Schwenk auf eine seltsam gefühlsbeladene und ungefähre Randfigur namens Jesus fällt die Aufmerksamkeit zurück auf das eigene Ich: Ich bekomme Heil, ich werde erlöst, ich bin getragen, ich erlange neue Erkenntnisse, ich bewältige mein Leben, ich finde mein Glück. Immer schwingt Sorge um die Richtigkeit der eigenen Aussagen mit und ein Zeigefinger, der mahnt, ob auch ja alles im Einklang mit der Bibel steht, als wäre die Bibel eine Art Betriebsanleitung, die man sklavisch abarbeiten könnte. Oft kommt eine Unruhe zum Ausdruck, die Sorge darüber, ob der Mensch es nun in den Himmel schafft oder nicht; aber viele sind sich ganz sicher, dass sie gerettet sind, weil sie an Jesus glauben, ihm gar »ihr Leben übergeben« haben. Dieser Jesus erinnert oft eher an einen coolen, etwas schmierigen und mit den eigenen Gefühlsansprüchen überladenen Serienstar als an eine Person von kosmischem Rang, die vollkommen ist und erstaunlich und mit der wir uns in den Mysterien der Kirche verbinden können.
Ein klares Ziel christlichen Lebens scheint es nicht zu geben, etwas, das so zentral und wichtig wäre, dass es alles andere auf sich einschwörte. »Alle Menschen zu Jüngern Jesu machen« wird oft genannt, als wäre Glaube etwas, das man durch eine Informationsbroschüre, mitreißende Veranstaltungen, emsigen Dienst oder ein kostenloses Kuchenbüffet auf andere übertragen könnte.
Man hält dem anderen Denk-Schablonen hin wie »Jesus liebt dich« oder »Auf Golgatha ist Sein Blut für dich geflossen« und räumt ihm als Agape-Akt die Spülmaschine aus, und dann wird er Christ? Evangelisten brüsten sich mit ihren Erfolgen, wenn bei Massenveranstaltungen Unzählige nach vorne kommen, um diesem Jesus ihr Leben zu übergeben. Man redet von Heil und Errettung, von Hoffnung, Liebe und Freiheit – aber was ist letztlich damit gemeint, wenn man sich ansieht, dass die erlösten Christen in den Gemeinden am Ende meist nur in eine funktionstaugliche Bürgerlichkeit finden, in der alles seinen Platz hat, das Bankkonto gefüllt, das Wohnzimmer aufgeräumt ist – und besonders natürlich das Schlafzimmer –, und man sich an seiner eigenen herablassenden Milde erfreut, während man gleichzeitig die Augen verschließt und all die Ungereimtheiten des Lebens samt der Ursünde unter den Teppich kehrt?
Bei all den christlichen Worthülsen, der klebrigen Freundlichkeit und der huldreichen Unverbindlichkeit scheint das Leben in den Gemeinden auf kein klares Ziel zuzugehen und nur um sich selbst zu kreisen. Haben Gemeinden, Organisationen, Allianzen, Gebetshäuser und Manifeste vielleicht mehr zu bieten? Die lassen Formeln verlauten wie »Für die Evangelische Kirche ist die Bibel als Heilige Schrift Quelle und Richtschnur für Glaube und Leben«; oder »Wir glauben und bekennen die göttliche Inspiration und die Unfehlbarkeit der ganzen Heiligen Schrift«; »Im Zentrum unseres Glaubens steht das Evangelium, die Gute Nachricht von Gottes Liebe«; »Die Zeiterscheinungen unserer Epoche erfordern die Bereitschaft und den Mut des christlichen Bekenntnisses«; »Wir reden von Christus so, dass es für dich verständlich und relevant wird«; »Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, den Christen das Evangelium vom Königreich Gottes neu lebendig werden zu lassen, denn Erneuerung und Erweckung beginnt immer erst in unseren eigenen Herzen«; »In unseren Kirchen muss von der Hoffnung gesprochen werden, die trotz Krieg, Hunger und Zerstörung vom Vertrauen lebt«; »Weil der Glaube Quelle des Lebens ist«; »Gottes befreiende Gnade bewirkt den Glauben, mit dem wir bis heute in dieser Liebe verwurzelt sind«; »Wir wollen der Jugend Orientierung geben durch Glauben«; »Der Glaube ist ein Geschenk Gottes. Und jeder, der dieses Geschenk unverdientermaßen empfangen hat, ist verpflichtet, diese gute Gabe mit anderen großzügig zu teilen«; »Wir müssen die Inhalte des Glaubens neu entdecken und sie klar und mutig verkündigen«; »Wir bieten Erneuerung des Glaubens und Verlebendigung des spirituellen Lebens in vielfältiger Weise«; »Gottes Liebe soll uns bewegen«; »Bewegt von Gottes Liebe bauen wir lebendige Gemeinden«; »Wir beten Tag und Nacht, weil Jesus es wert ist, weil Gebet die Atmosphäre verändert, weil man Orte braucht, um Gebet zu erleben und zu erlernen«; »Es zählt nur der Blick auf Gott, der hier erfahrbar ist«; »Es ist unser Auftrag, Menschen zu hingegebenen Nachfolgern Jesu Christi zu machen«; »Wer Jesus Christus als seinem persönlichen Herrn nachfolgt, wird andere für eine leidenschaftliche Nachfolge Jesu entzünden«; »Als Kirche ist es unsere Leidenschaft, dass Menschen Jesus Christus ähnlicher werden, furchtlos leben und ihr Umfeld positiv verändern«; »Du findest bei uns Gemeinschaft im Gebet und im Einsatz für eine gerechte Welt«; »Wir wollen junge Menschen so zurüsten, dass die erneuernde und gestaltende Kraft des Glaubens in unserer Gesellschaft wirksam werden kann«; »Wir treten für Frieden, Gerechtigkeit und die Zukunft unserer Welt ein«; »Gott möchte uns gebrauchen, er möchte, dass der Heilige Geist durch uns das Gute tun kann«; »Durch die geistliche Gestaltung wird auch eine Verbesserung für politische und wirtschaftliche Gestaltung sichtbar«; »Die...

Inhaltsverzeichnis

  1. CoverImage
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Motto
  5. Vorwort
  6. Vorab
  7. Abschied
  8. Verdachtsmomente
  9. Statuten
  10. Rechtfertigung
  11. Zustand
  12. Glauben
  13. Abwehrstrategien
  14. Liebe
  15. Kirche
  16. Vereinzelung
  17. Liturgie
  18. Ausblick
  19. Anmerkungen